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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 6. Aug 2015, 16:33

hajo hat geschrieben:
Na, schade, dass diese Zeiten jetzt vorbei sind, oder?!


Hajo, alter Brubbelsack, schön das Du Dich auch mal wieder meldest.
Ich habe schon gedacht dass Du dem Pan gefolgt bist.
Und ja, es gibt ein paar Dinge, die wirklich schade sind. Da ficht mich Deine Provokation nicht an.
Wir Normalos brauchten keine Angst haben und hatten auch keine.

Das ist jetzt ganz anders, um mal wieder auf den Wandel zu sprechen zu kommen.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Do 6. Aug 2015, 16:41

Übersetzung:

Normalo = Systemkonforme

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Do 6. Aug 2015, 17:16

und manche wunderten sich wie leicht es war, plötzlich kein normalo mehr zu sein.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Do 6. Aug 2015, 23:28

@ Bummler
Die Frage, ob Freiheit wichtiger ist als Sicherheit oder Sicherheit wichtiger als Freiheit, stellt keine korerekte Fragestellung dar. Das Gegenstück der Freiheit ist nicht die Sicherheit und das Gegenstück zur Sicherheit ist nicht die Freiheit. Erdäpfel und Äpfel kannst du zwar zusammen kochen, aber diese beiden gehören nicht zusammen.

Das Gegenstück zur Freiheit ist die Unfreiheit. Die Freiheit verlangt ständig nach Entscheidungen. Ängstliche Menschen glauben in der Unfreiheit mehr Sicherheit zu erlangen, weil ihnen dann weniger Entscheidungen abverlangt werden.

Ein zu großes Sicherheitsverlangen führt zu einer unbeweglichen Gesellschaft, die sich auf die Gegebenheitden der jeweiligen Zeit nicht mehr einstellen kann und dann zum Untergang verurteilt ist.

Aria hat geschrieben:
Es gibt keine Schamfrist: Ein Generalbundesanwalt, der für den angerichteten Schaden, der durch sein (unsinniges) Ermittlungsverfahren gegen Journalisten entstanden ist, nicht gerade stehen will, muss unverzüglich gehen:


Da hattest Du den richtigen Riecher. Gratulation.
Da macht ihr beide Euch die Sachlage zu einfach. Hier muss schon etwas genauer argumentiert werden.

Eule hat geschrieben:

Wenn man etwas nicht richtig verstanden hat oder die Hintergründe nicht kennt, dann sollte man lieber darüber Schweigen.


Da wäre ich dann der Einzigste der ohne Ahnung schweigt. Wäre das nicht langweilig?
Das sehe ich nicht so. Lieber Schweigen als dummes Zeug daher reden.

Aber diese kannst du nur dann wirklich abwehren, wenn du Tim ruhig und sachlich vor Augen führst, wo er nur platte Vorurteile von sich gibt und so seine Unkenntnis dokumentiert.

Naja, die letzten 10 Jahre haben in mir die Erkenntnis reifen lassen, dass sachliche Argumente für Tim (und Co.) niemals eine Meinungsänderung bewirken. Wenn einer festen Glaubens ist, dann sind das doch Nebensächlichkeiten.
Du, ich denke, auch Tim ist lernfähig.

@ genni
mir ist schon mehrfach, auch in persönlichen gesprächen, aufgefallen, dass in ost und west der begriff und das bedürfnis von "freiheit" unterschiedlich interpretiert wird. anscheinend fühlten sich die meisten menschen in der ddr nicht so unfrei, wie viele westler das annehmen, mit entspechenden schlussfolgerungen.
Wenn dein Eindruck richtig wäre, hätte es diese Revolution in der DDR nicht gegeben. Nur viele Westler können es sich nicht vorstellen, wie es sich in einem Staat leben lässt, welches den Bürgern viele Freiheiten vorenthält. Ich sehe hier in der Tat mehr ein Mangel an Wissen und Vorstellungskraft bei den Wessis, als bei den Ossis.

@ Hajo
Dein Bild Bild zeigt eine JVA. Was willst du damit Bummler vorhalten? Muss ich jetzt Fotos von West-JVA's hier zeigen, um zu einem "Gleichgewicht" der JVA-Bilder zu kommen?

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Fr 7. Aug 2015, 00:04

Eule hat geschrieben:
@ genni
mir ist schon mehrfach, auch in persönlichen gesprächen, aufgefallen, dass in ost und west der begriff und das bedürfnis von "freiheit" unterschiedlich interpretiert wird. anscheinend fühlten sich die meisten menschen in der ddr nicht so unfrei, wie viele westler das annehmen, mit entspechenden schlussfolgerungen.
Wenn dein Eindruck richtig wäre, hätte es diese Revolution in der DDR nicht gegeben. Nur viele Westler können es sich nicht vorstellen, wie es sich in einem Staat leben lässt, welches den Bürgern viele Freiheiten vorenthält. Ich sehe hier in der Tat mehr ein Mangel an Wissen und Vorstellungskraft bei den Wessis, als bei den Ossis.


ist mein eindruck wiklich so unrichtig? ich schrieb von den meisten, nicht von allen menschen. hunderte sind nach ungarn geflüchtet und tausende sind z.b. in leipzig auf die strasse gegangen, aber nicht millionen. fehlte ihnen der mut oder war der leidensdruck nicht hoch genug?

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Fr 7. Aug 2015, 09:08

Naja, die letzten 10 Jahre haben in mir die Erkenntnis reifen lassen, dass sachliche Argumente für Tim (und Co.) niemals eine Meinungsänderung bewirken. Wenn einer festen Glaubens ist, dann sind das doch Nebensächlichkeiten.


Bei aller Bescheidenheit: Ich habe leider ein ganz gutes Gedächtnis.
Daher kann ich die Verbrechen des SED-Regimes nicht vergessen und zur Tagesordnung übergehen.

Aber ich arbeite daran, "lernfähig" zu werden und irgendwann politisch korrekt mit Gysi der Meinung zu sein, dass die DDR kein Unrechtsregime war. Diese paar Toten, diese paar politisch Verfolgten, dieses bisschen Bespitzelung, diese lächerlichen Drangsalierungen Andersdenkender ... das müsste doch angesichts der merkwürdigen Zurückhaltung der Medien zu verdrängen sein.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von ynda » Fr 7. Aug 2015, 18:25

Zur Entlassung des Generalbundesanwaltes sei noch zu bemerken: er ist entlassen worden, weil er sehr offensiv
seinen Dienstherrn, den Justizminister Maas kritisiert hat. Er wollte sich gegen Einmischung und Dienstanweisung
durch den Justizminister auflehnen. Allerdings hat er vergessen, das er ein beamteter Staatsanwalt ist und kein
Richter. Und als solcher ist er sehr wohl weisungsgebunden.
Das kommt zwar in der Praxis sehr selten vor, ist aber rechtens.
Nun kommt aber noch neuer Ärger auf 2 Minister zu. denn sowohl dem Justiz als auch im Innenministerium waren die
seit Mai (!) laufenden Ermittlungen auch seit Mai bekannt. beide Minister behaupteten davon nicht gewusst zu haben.

Was hab ich jetzt mal gelesen:
"Am deutlichsten macht sich der Fachkräftemangel in Deutschland in unserer Regierung bemerkbar."

Na so was :D

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Fr 7. Aug 2015, 19:23

Bummler hat geschrieben:
Tim007 hat geschrieben:Mir ist die Freiheit wichtiger.
Mir die Sicherheit.
Ja, vielen ist inzwischen die Sicherheit wichtiger als die Freiheit. Und die Legislative entspricht diesem Bedürfnis nach mehr Sicherheit und verabschiedet entsprechende Gesetze am laufenden Band. Davon habe ich schon im ersten Beitrag dieses Threads gesprochen, denn auch das ist ein Zeichen des gesellschaftlichen Wandels.

Dazu passt auch: Ungewollte Nachbarn – Zitat:

Die Klinik braucht das Gebäude nicht mehr, ihre Mitarbeiter wohnen nicht mehr auf dem Gelände. Das Gebäude ist teilweise noch eingerichtet, 96 Räume gibt es. Die Stadt war bereit, die Kosten für die Instandsetzung zu bezahlen, doch die Versicherung will es lieber abreißen und führt dazu immer neue Gründe an.
[…]
Viele in der Stadt vermuten, dass die Rentenversicherung und die Klinikleitung schlicht keine Lust haben auf Ausländer in unmittelbarer Nachbarschaft. In einem Gespräch mit dem Bürgermeister wies die Rentenversicherung darauf hin, dass man, sollten auf dem Gelände Flüchtlinge einquartiert werden, die Stadt für Schadenersatz haftbar machen würde, wenn wegen der neuen Nachbarn die Auslastung der Klinik sinke.


Diese Begründung der Deutschen Rentenversicherung - einer staatlichen Behörde! -, die Auslastung der Klinik könnte sinken, ist abenteuerlich.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von guenni » Fr 7. Aug 2015, 23:18

Aria hat geschrieben:Ja, vielen ist inzwischen die Sicherheit wichtiger als die Freiheit.


wievielen? eine kleine minderheit, eine größere, der mehrheit? so eine behauptung ist für weitere schlussfolgerungen einfach unbrauchbar.

dazu passt der beitrag der rentenversicherung nicht, denn hier geht es nicht primär um die sicherheit, sondern eine vermutete "geschäftsschädigung" durch vermeintlich ausländerfeindlich denkende potentielle patienten.
die argumentation ist natürlich saudumm.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Sa 8. Aug 2015, 11:43

guenni hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Ja, vielen ist inzwischen die Sicherheit wichtiger als die Freiheit.
wievielen? eine kleine minderheit, eine größere, der mehrheit? so eine behauptung ist für weitere schlussfolgerungen einfach unbrauchbar.
Unbrauchbar? Wie erklärst Du Dir die Gesetzgebung in den letzten 25 Jahren, die eine Reihe von Gesetzen verabschiedet (Beispiele: Vorratsdatenspeicherung (2007), Sperrung von Webseiten (2010)) und andere (z.B. Jugendstrafrecht) verschärft hat? Zu diesem Komplex ein Kommentar von Prof. Dr. Heribert Ostendorf aus dem Jahr 2010 – Zitat:

Strafverschärfungsinitiativen des Bundes und der Länder sind vielfältig, Vieles ist auch Gesetz geworden. Die Strafverschärfungsstrategie in der aktuellen Kriminalpolitik mit ihren un- und mittelbaren gesetzlichen Konsequenzen hat sich jedoch erst seit 1990 entwickelt, zuvor gab es entgegengesetzte Tendenzen. Dabei bemerkt Professor Ostendorf, dass, obgleich die Kriminalitätsraten seit 13 Jahren abnehmen, die Entwicklung von einem Bürgerstrafrecht zu einem Feindstrafrecht, das auch eine Verhältnismäßigkeitsprüfung weitgehend ausblendet, vor dem Jugendstrafrecht nicht Halt zu machen droht.

Ich wiederhole daher: Die Gesetzgebung folgt dem Wandel in der Gesellschaft und dokumentiert dies auch. So wie die späten 60er und 70er Jahre mit den alten Gesetzen aufräumten („Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren“!), so werden seit der Mitte der 80er Jahre („geistig-moralische Wende“!) andere Prioritäten gesetzt. Dieser Befund ist so offenkundig, dass ich mir Euren Widerspruch nicht anders erklären kann als mit selektiver Blindheit.

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