Hannes hat geschrieben:...
Wenn FKK eine Marke, ein Produkt wäre, wäre es ganz einfach sie zu schützen,
...
Da es sich hierbei aber weder um ein Produkt, noch um eine Marke handelt, ist es schwierig bzw. unmöglich.
Ist ein bisschen wie bei "BIO", darf auch jeder benutzen...
Die FKK-Vereine hätten in der Anfangszeit durchaus die Bezeichnung als eine Art Marke für sich beanspruchen können. Damals war der Begriff neu und nicht ein Begriff des allgemeinen Sprachgebrauchs. Sobald das nämlich der Fall ist, gibt es keine Chance mehr für den Schutz eines Markenbegriffs - ausgenommen man nimmt ein sonst bekanntes Wort für eine ganz andere Sache wie "Apple". Wenn ein Unternehmen mit viel Geld und Top-Juristen die Marke verteidigt, schafft es auch, dass den Namen Apple niemand für irgend eine andere technische Sache verwenden darf. Da bleibt nur der Apfel selbst in der Verwendung frei. Als das Vitamin C mit der Bezeichnung "Cebion" von Merck als Marke geschützt wurde, konnten die durchsetzen, dass im gesamten Pharma-Bereich, Ernährungsbereich, bei Nahrungsergänzungsmitteln und im Futtermittelbereich kein Produkt einen Namen tragen dufte, der die Endung -bion trug. Da wurde mit der Klangähnlichkeit argumentiert.
Das heißt: Firmen können da einiges erreichen, aber es kostet die Zeit guter Fachjuristen. Wenn aber ein Wort oder eine gängige Abkürzung schon seit Jahrzehnten im allgemeinen Wortschatz benutzt wird, geht gar nichts mehr. Das könnten auch solche Firmen nicht mit gängigen Wörtern. Dennoch verwundert es mich immer wieder, was manche Firmen erreichen, zum Beispiel, dass ein Schnellimbiss (soweit ich mich erinnere in Berlin) sich nicht Ei-Pot nennen durfte. Angeblich war die Klangähnlichkeit zum I-Pad zu groß. Dabei war es eine komplett andere Produktart. Da sollte es eigentlich nicht soweit mit dem Schutz gehen. Zum Beispiel "Vectra" gibt es im Automobilbereich und im Textilfaserbereich. Da hat die Verwendung desselben Markennamens niemanden gestört, da es kein Konkurrenz zwischen den Branchen gibt.
Die Frage, was mit Markenschutz möglich ist, ist und bleibt also sehr komplex und stark von den finanziellen Möglichkeiten des Interessenten abhängig. In Bezug auf "FKK" ist die Antwort eindeutig: "Der Zug ist seit mindestens 60 Jahren, wenn nicht noch mehr, abgefahren. Wenn überhaupt, hätte man es spätestens in den 1950er Jahren versuchen müssen.
Deshalb:
Was spricht eigentlich dagegen, bei uns bevorzugt den Begriff Naturismus statt FKK zu verwenden? Ich würde das für besser halten.