@Tim007
Das ist ja das Problem: Wir haben keine real existierende Demokratie (So wie auch in der DDR kein real existierender Sozialismus da war, sondern nur eine Diktatur einer von Moskau eingesetzten Marionetten-Regierung), wir haben nur eine formale Demokratie, sprich einige Gesetze und Bestimmungen, die ein wenig nach Demokratie aussehen. Solange nur die Hälfte der Wahlberechtigten zur Wahlurne geht, solange so wenig soziologische und politische Grundkenntnisse vermittelt werden, solange die Bevölkerung durch massivste Unterhaltung unten gehalten wird (man spricht besser von Untenhaltung als von Unterhaltung), solange in den regierenden Parteien Ellenbogen und Geld (wirtschaftlicher Einfluss) über die Karriere entscheiden, nicht das Können und die eingebrachte Arbeit, solange Wahlversprechen nicht einklagbar sind. So lange dieses und mehr nicht gegeben ist, bleibt die Macht im Lande bei den Reichen, den Medien- und Konzernbesitzern - und diese diktieren, also nichts mit Mehrheit entscheidet! Dies ist ein schöner Traum, den wir glauben sollen, damit wir uns weiter untertänig regieren lassen.
Deshalb nochmals zu Deinen Worten:
Tim007 hat geschrieben:Tja, Zett. Das ist der "Nachteil" der Demokratie.
Nein, das ist der Nachteil einer nicht vorhandenen effektiven Demokratie, der Nachteil einer rein formal vorhandenen Demokratie. Bei einer echten, sprich effektiven Demokratie wären die Repräsentanten viel mehr wirklich Vertreter der Interessen der Bevölkerung, und bei kritischen Dingen (wozu jetzt das FKK nicht unbedingt zählen wird) wäre eine Änderung bestehenden Rechts auch schneller durchsetzbar. Das müsste aber hier im speziellen Fall (München mit FKK-Bereichen, Nebenorte nicht) nicht unbedingt zu einem anderen Ergebnis führen.
Tim007 hat geschrieben:Wäre es besser, wenn eine Minderheit entschiede?
Da ich nicht zu den Träumern gehöre, die in unserer Gesellschaftsform eine reale Demokratie sehen, gehe ich also davon aus, dass bei fast allem eine Minderheit entscheidet und meine: Es wäre besser, wenn eine Mehrheit entscheiden würde - was aber leider fast nie der Fall ist.
Tim007 hat geschrieben:Nur am Rande: Gesetze schützen auch Minderheiten.
Dies ist durchaus - teilweise im positiven Sinne - der Fall. Leider schützen Gesetze auch mitunter sehr reiche Minderheiten und deren Vermögen, damit es zu deren Wohle sich schnell vermehre.
Tim007 hat geschrieben:Mächtige kommen auch ohne Gesetze aus.
Ja, aber mit Gesetzen geht es ihnen oft wesentlich besser. Und Reiche und Mächtige verzichten in der Regel wesentlich seltener auf einen Cent oder irgendein Mitsprache- oder Mitbestimmmungsprivileg als Nichtreiche.
Bleibt gesund - und tut was dafür!
Euer Zett