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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Mo 7. Dez 2015, 11:15

Ja, der Westen taumelt, nur wohin?

Das Thema ist ja nicht neu, s.z.B. hier:

http://www.amazon.de/Schwankender-Weste ... 3406683916

Udo Di Fabios Buch analysiert die Fundamente der westlichen Gesellschaft, zeigt deren Gefährdungen auf und plädiert für ein neues Gesellschaftsmodell. Untersucht werden die Auswirkungen, die instabile Finanzmärkte, die Griechenlandkrise oder der Islamische Staat auf den Westen haben und Europa aus dem Tritt bringen. Das fundierte Werk zeigt auf, • welches Bild vom Menschen und der Welt uns leitet, • warum westliche Errungenschaften wie die Würde und Freiheit der Person und Institutionen wie Demokratie, Rechtsstaat und soziale Marktwirtschaft in Gefahr sind • und wie wir das Bewusstsein für die Stärken des Westens und die Rolle Europas schärfen und die Vision eines neuen Gesellschaftsmodells verwirklichen können.


Freilich kommen solche Bücher anscheinend zu spät. Und sie erreichen ja auch kaum Aufmerksamkeit, mal davon abgesehen das dieses Buch ohnehin nicht so der Knaller ist.
Allerdings haben wir ein Problem. Offensichtlich ist, dass die Menschen von der Globalisierung die Nase voll haben und sich wieder auf nationale Werte besinnen. Was ja eigentlich auch kein Problem sein sollte, wenn eben von den politischen Rechten auch demokratische Rechte beachtet werden. Leider gibt es da in Ungarn und Polen schon erstaunliche Entwicklungen. Die Eingriffe in die Medien und das Rechtssystem sind solche.

Nun, wir werden sehen, ob sich diese Entwicklung in Frankreich fort setzt. Und wir sollten in Deutschland nicht denken, so etwas wäre bei uns nicht möglich. Ich erinnere nur an die letzte Landratswahl im Landkreis Dahme/Spreewald, wo der Kandidat der AfD an zweiter Stelle vor dem Kandidaten der CDU gelegen hat, obwohl hier in unserer Region die AfD eigentlich überhaupt keine Parteibasis hat.

Aber die Menschen werden mobilisiert, auch in Lübben:

Lausitzer Rundschau hat geschrieben:Für und Wider der Asylpolitik in Lübben
Demonstration und Kundgebung auf dem Marktplatz zeigen gegensätzliche Ansichten auf

Mehrere Hundert Menschen haben sich an der Demonstration des Vereins "Zukunft Heimat" gegen die aktuelle Asylpolitik am Samstag in Lübben beteiligt. Es blieb friedlich. Zu einer alternativen Friedensandacht kamen deutlich weniger Menschen.
...


Das erinnert mich irgendwie an eine der letzten Gewerkschaftsversammlungen vor der Wende. Damals hat der Kreissekretär eine Satz gesagt, bei dem alle nur noch den Kopf geschüttelt haben: "Die Lage ist ruhig."
Drei Monate später ist Honecker zurück getreten.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mo 7. Dez 2015, 21:19

Bummler hat geschrieben:Ja, der Westen taumelt, nur wohin?

Das Thema ist ja nicht neu, s.z.B. hier:

http://www.amazon.de/Schwankender-Weste ... 3406683916
Udo Di Fabios Buch analysiert die Fundamente der westlichen Gesellschaft, zeigt deren Gefährdungen auf und plädiert für ein neues Gesellschaftsmodell. Untersucht werden die Auswirkungen, die instabile Finanzmärkte, die Griechenlandkrise oder der Islamische Staat auf den Westen haben und Europa aus dem Tritt bringen. Das fundierte Werk zeigt auf, • welches Bild vom Menschen und der Welt uns leitet, • warum westliche Errungenschaften wie die Würde und Freiheit der Person und Institutionen wie Demokratie, Rechtsstaat und soziale Marktwirtschaft in Gefahr sind • und wie wir das Bewusstsein für die Stärken des Westens und die Rolle Europas schärfen und die Vision eines neuen Gesellschaftsmodells verwirklichen können.
So, so, Di Fabio wieder. Der hatte in seinem früheren Buch „Die Kultur der Freiheit“ doch die Globalisierung verteidigt, die gesetzliche Arbeitslosenversicherung für entbehrlich erklärt und auch sonst dem Neoliberalismus das Wort geredet. Hatte die 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts glorifiziert, weil da Familie, Kinderreichtum, Ehre, Staat, Nation und Religion noch was galten. Im Gegensatz zu damals wäre die Jugend nun orientierungs- und bindungslos, was u.a. eine Folge von zu viel Fernsehkonsum und zu lascher Einstellung der Eltern in Erziehungsfragen sei - es müsse wieder mehr Strenge her. Natürlich war bzw. ist er gegen lockere Lebensgemeinschaften ohne Trauschein und natürlich auch gegen die Homoehe, weil die keine Kinder „produzieren“ könne. 3 Kinder, wie in seiner Ehe, sollte jede deutsche Familie auf die Welt bringen, dann bräuchten wir uns keine Sorgen um die Zukunft machen. etc.

Und jetzt, 10 Jahre später, beklagt er, was Neoliberalismus angerichtet hat? Tja, hat wahrscheinlich das alles nicht gewollt, der gute.


Bummler hat geschrieben:Leider gibt es da in Ungarn und Polen schon erstaunliche Entwicklungen. Die Eingriffe in die Medien und das Rechtssystem sind solche.

Nun, wir werden sehen, ob sich diese Entwicklung in Frankreich fort setzt. Und wir sollten in Deutschland nicht denken, so etwas wäre bei uns nicht möglich.
Na ja, Deutschland besteht nicht nur aus Landkreisen wie Dahme/Spreewald und ähnlichen. Gleichwohl wird AfD mit ihren fremdenfeindlichen Parolen Erfolg haben auch bei Leuten, die sonst liberal eingestellt sind. Weil Fremdenfurcht angeboren ist, und dagegen mit Argumenten wenig auszurichten ist. Die wenigsten haben einen Flüchtling real gesehen, aber die tausende im Fernsehen reichen schon, um diffuse Furcht zu verbreiten. Daraus werden die Rechten von AfD bis CDU/CSU bei der nächsten Wahl Kapital schlagen. Wie eben Front National in Frankreich. Deren Rezept: Grenzen dicht machen, Zölle auf ausländische Produkte erheben, Euro und die EU abschaffen – und die Welt des kleinen Mannes ist wieder in Ordnung.

Wo bleiben bei alledem Liberté, Égalité, Fraternité?

Gestern habe ich im Fernsehen (http://www.arte.tv/guide/de/055903-000/ ... autoplay=1 ab 8. Minute wird getanzt) ein Ballett unter dem Titel „Alle Menschen werden Brüder“ gesehen. Welch ein Kontrastprogramm. Und eine Wohltat.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Di 8. Dez 2015, 01:30

@ Friedjof
Deine Ausführungen bezüglich der Abfassung wissenschaftlicher Arbeiten ist lediglich formal so akzeptabel, weil du die wissenschaftlichen Standards natürlich über den Prof. mitgeteilt bekommst, wenn dir diese nicht vorher schon bekannt sind.

@ Aria
Soll ich dich jetzt so verstehen, dass die Polizei bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben, nämlich eine genehmigte Demonstration zu schützen und gegen Störer jeglicher Art vorzugehen, deswegen einen Rechtsruck vollzogen hat? Ich denke, dieses Unsinn von Nackidei wirst du doch nicht auch vertreten wollen. :roll:

@ Mecki
Es ist inzwischen allseits bekannt, dass Du der Einzige bist, der hier qualifizierte Beiträge zu verfassen in der Lage ist.
Und warum hältst du dich nicht daran? :lol:

@ Friedjof
Und es freut mich, dass (endlich) auch du "einen deutlichen Rechtsruck in allen Bereichen unserer Gesellschaft und des öffentlichen Lebens" siehst.
Nein, nicht endlich. Lange schon. Ich sehe nur nicht den gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf Prüderie. Die zunehmende Verhüllung und die Angst vor dem Nacktsein ist m.E. eine temporäre Erscheinung begründet auf Verunsicherung u.a. bedingt durch die neuen Medien.
Nackidei, ist es dir eigentlich bewusst, dass du da, in Bezug auf die Ängste, meine Aussage vorträgst? :D

@ Mecki
Was für eine Wirkung haben diese Wahlen auf die Politik in Frankreich und in Europa, sollten sich die Ergebnisse im 2. Wahlgang bestätigen?
Die Erkenntnis der Notwendigkeit, dass die demokratischen Kräfte in Europa sich zusammen raufen müssen und eine Politik ermöglichen, formulieren und umsetzen, in denen sich die Bürger insgesamt wieder finden können. Politik muss deutlich entschleunigt werden. Sachargumente müssen wieder vor den "einfachen Rezepten" kommen :!:

@ Bummler
Das Wesen einer Demokratie ist immer das Denken in kurzen Perioden. Viele Menschen lassen sich mehr von Stimmungen leiten, als dass diese Problemlagen durchdenken. Dieses ist einerseits die große Schwäche der Demokratien und anderseits ihre Stärke.

@ Aria
Gleichwohl wird AfD mit ihren fremdenfeindlichen Parolen Erfolg haben auch bei Leuten, die sonst liberal eingestellt sind.
Da bin ich mir nicht sicher. Die AfD zeigt erste Auflösungserscheinungen. Es könnte zwar für ein Strohfeuer reichen, aber eben nicht langfristig. Wir müssen jetzt erst noch mal abwarten, was mit dem Verbotsantrag der NPD wird. Sollte die NPD von Bundesverfassungsgericht verboten werden, dann würde die AfD zur neuen NPD. Wird die NPD nicht verboten, dann löst sich die AfD bald auf.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Mecki » Di 8. Dez 2015, 01:59

@ Eule

Ich muss meinen Hinweis zurücknehmen, dass Du doch nicht in der Lage bist, Dich qualifiziert auszudrücken, weil Deine Angaben zur AfD nicht den Tatsachen entsprechen... :D :lol: :D


@ all

Die AfD zieht lt. Politbarometer die Wähler bei den Konservativen ab. Um die 900.000 CDU/CSU-Wähler geben nach Umfragen ihre Stimme der AfD. Gut 250.000 Stimmen bekommt die AfD von der SPD und die gleiche Anzahl von den Grünen. Auch die Linke gibt an die AfD ab. Das Potenzial der AfD liege bei 10 Prozent, wenn aktuell Wahlen stattfinden würden. Leider hat die AfD von 8 Prozent aufgestockt.

Eben kam in den Nachrichten, dass die Chancen für ein Verbot der NPD durchaus gegeben sind. Dass dies dennoch mit einem "aber" versehen ist, weil ein Verbot an der Verfassungsmäßigkeit noch erhebliche Zweifel aufkommen lässt, gibt all dem eine andere Richtung.

http://www.heute.de/bundesverfassungsge ... 55294.html

Würde die NPD verboten, wäre eine Neugründung unter anderen Gesichtspunkten allerdings sehr wahrscheinlich. Darüber wird seit dem 1. Verbotsversuch bereits diskutiert, ob ein neuer Antrag auf ein Verbot der NPD Erfolg habe und was daraus erwachsen könnte.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Di 8. Dez 2015, 02:40

@ Mecki
Ich muss meinen Hinweis zurücknehmen, dass Du doch nicht in der Lage bist, Dich qualifiziert auszudrücken, weil Deine Angaben zur AfD nicht den Tatsachen entsprechen... :D :lol: :D
Erstens hat eine andere Meinung nicht mit einer qualifizierten Aussage zu tun und zweitens stammt diese Beobachtung aus den Berichten der Medien (Fernsehen, FAS, etc.). Du solltest dich mal auf die Berichte aus und über den Bundesvorstand und den Landesvorständen konzentrieren.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Di 8. Dez 2015, 10:39

Aria hat geschrieben:Und jetzt, 10 Jahre später, beklagt er, was Neoliberalismus angerichtet hat? Tja, hat wahrscheinlich das alles nicht gewollt, der gute.


Richtig. Und sein Büchlein ist auch der hilflose Versuch mittels Aneinanderreihung von Floskeln und Sprüchen die westlichen Werte in Erinnerung zu bringen.
Ja wozu? Wenn diese Werte, deren Grundlagen er ja auch noch witzigerweise in den Religionen und der Aufklärung sieht, durch allerlei Entwicklungen torpediert werden, die Clinton mal so witzig auf den Punkt gebracht hat: "It's economy, stupid."

Wenn nicht Visionen wie Freiheit und Demokratie primär sind, sondern Realitäten wie Wirtschaft und Bürokratie das Leben formen, dann wird das Pendel weiter die gesellschaftliche Entwicklung bestimmen. War es früher bei den alten Griechen noch die Tyrannei, die die Demokratie abgelöst hat, wird es heute die Diktatur.

Aber Schuld sind eben nicht die Diktatoren, sondern die Demokraten, die aus Eigennutz heraus die eigenen Werte unterbuttern, indem sie das Mantra vom Wachstum über die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen stellen. Nun werden hier manche rufen, Bummler das siehst du doch viel zu einfach. Klar ist das Thema viel komplexer als das man das in so einem Forum allseitig beleuchten könnte. Das ist ja auch nicht das Problem, sondern das sich die Politik immer wieder von Leuten bequatschen lässt, die ihre eigenen Interessen verfolgen.

Ich werde mein Leben nicht vergessen wie seinerzeit Ackermann von innovativen Finanzmarktprodukten geschwärmt hat, in deren Ergebnis wir nun die Rendite unserer Lebensversicherungen den Bach lang runter gehen sehen. Aber hat jemals jemand erklärt, das die Freigabe der Finanzmärkte ein Fehler war? Nein das Gegenteil ist der Fall, solche Typen wie der De Fabio labern noch rum und relativieren, obwohl sie doch erkennen müssten, dass die Karre im Dreck ist, wie seinerzeit im Osten.

Deshalb wird die AfD auch nicht untergehen, sondern weiter Zustrom erhalten. Der Gegensatz von Ideal und Realität hat ein Ausmaß angenommen, dass regelrecht nach Veränderung schreit.

"It's demokratie, stupid!"

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Mecki » Di 8. Dez 2015, 11:00

Eule hat geschrieben:@ Mecki
Ich muss meinen Hinweis zurücknehmen, dass Du doch nicht in der Lage bist, Dich qualifiziert auszudrücken, weil Deine Angaben zur AfD nicht den Tatsachen entsprechen... :D :lol: :D
Erstens hat eine andere Meinung nicht mit einer qualifizierten Aussage zu tun und zweitens stammt diese Beobachtung aus den Berichten der Medien (Fernsehen, FAS, etc.). Du solltest dich mal auf die Berichte aus und über den Bundesvorstand und den Landesvorständen konzentrieren.


@ Eule
das Haar in Deiner Suppe ist, dass die eigene Meinung einer Partei weder im Bund noch im Land niemals eine objektive sein wird, zumal im März 2016 die ersten Landtagswahlen anstehen. Wenn aus den eigenen Reihen eine ehrliche Einschätzung käme, wo würde das hinführen? Gerade die AfD sorgt selbst dafür, ihre "Politik" als die einzig wahre darzustellen. Was die AfD inzwischen von sich aus betreibt, ist Verdummung der Wähler. Es sei an die Sendung "Hart aber fair" von 30. Nov. 2015 erinnert, in der die Parteivorsitzende ein armseliges Bild zur Darstellung ihrer Ideologien abgab. Noch katastrophaler war der Auftritt des AfD-Landessprecher aus Thüringen, Bernd Höcke, der eine unterirdische Vorstellung seiner Ideologien abgab - und das als ehem. Oberstudienrat mit mangelnder Distanz zur rechten Szene! So viel zu "Du solltest dich mal auf die Berichte aus und über den Bundesvorstand und den Landesvorständen konzentrieren."

Was würde geschehen, wenn die Medien nicht berichten würden, nicht hinterfragen würden, nicht kritisieren würden, nicht aufhellen würden. Wir würden in Zeiten verfallen, die wir alle schon mal in Deutschland hatten. Das will niemand mehr wollen. Auch Du nicht.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Di 8. Dez 2015, 11:59

Eule hat geschrieben:@ Friedjof
Deine Ausführungen bezüglich der Abfassung wissenschaftlicher Arbeiten ist lediglich formal so akzeptabel, weil du die wissenschaftlichen Standards natürlich über den Prof. mitgeteilt bekommst, wenn dir diese nicht vorher schon bekannt sind.

Na also! Und genau dieser Hochschullehrer (er muss kein Prof. sein) gibt seinen Studenten die Standards für die Erstellung einer schriftlichen Prüfungsleistung vor. An unserer Uni kenne ich nicht einen einzigen Hochschullehrer in den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaften, der/die ihren Studierenden nicht darauf hinweist, dass in aller Regel Wikipedia-Auszüge in wissenschaftlichen Arbeiten nicht zitatwürdig und zu unterlassen sind. Begründungen und evtl. Ausnahmen hierzu wurden ja bereits (nicht nur in diesem Thread) hinreichend genannt.
Eule hat geschrieben:@ Friedjof
Aria hat geschrieben:Und es freut mich, dass (endlich) auch du "einen deutlichen Rechtsruck in allen Bereichen unserer Gesellschaft und des öffentlichen Lebens" siehst.
Nein, nicht endlich. Lange schon. Ich sehe nur nicht den gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf Prüderie. Die zunehmende Verhüllung und die Angst vor dem Nacktsein ist m.E. eine temporäre Erscheinung begründet auf Verunsicherung u.a. bedingt durch die neuen Medien.
Eule hat geschrieben:Nackidei, ist es dir eigentlich bewusst, dass du da, in Bezug auf die Ängste, meine Aussage vorträgst? :D

Eule, du hast ganz sicherlich nicht das Privileg, eine Meinung exclusiv zu haben oder zu äußern. Meine Meinung hinsichtlich dem allseits nicht mehr wegzudiskutierenden Rechtsruck in unserer Gesellschaft (nicht nur in D.) und insbesondere meine Äußerung zu dem meiner Meinung nach nicht vorhandenen gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf eine zunehmenden Prüderie tätige ich durchgehend seit über zwei Jahren auch im alten Forum:
Aber ist dieses Verhalten, diese Abkehr von FKK als Prüderie zu bezeichnen? Ist das nicht eher Angstverhalten?
Vielleicht sagen sich ja nicht wenige Menschen, dass sie lieber glücklich als nackt sein wollen. Nicht jeder kann beides. ;)

Für meine seit über zwei Jahren hier vertretene Meinung, dass die zunehmende Verhüllung und Nacktfeindlichkeit in der Gesellschaft nicht das Zeitalter einer neuen Prüderie einläutert sondern u.a. in der Angst vor den Möglichkeiten der neuen Medien zu sehen ist bin ich wiederholt angegriffen worden. Das dürfte dir nicht entgangen sein.

Wenn du auf ein Copyrigh für geäußerte Meinungen bestehst steht dieses im vorliegenden Fall wohl eher mir zu. :lol:

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Mi 9. Dez 2015, 04:33

@ Nackidei alias Fridjof alias Mecki
Eule hat geschrieben:
@ Friedjof
Deine Ausführungen bezüglich der Abfassung wissenschaftlicher Arbeiten ist lediglich formal so akzeptabel, weil du die wissenschaftlichen Standards natürlich über den Prof. mitgeteilt bekommst, wenn dir diese nicht vorher schon bekannt sind.
Na also! Und genau dieser Hochschullehrer (er muss kein Prof. sein) gibt seinen Studenten die Standards für die Erstellung einer schriftlichen Prüfungsleistung vor.
Soll ich dich wirklich so verstehen, dass dein Hochschullehrer mit der Unterweisung der wissenschaftlichen Standards diese wissenbschaftlichen Standards festgelegt hat? :o Also, diesen Unsinn glaubst du doch selbst nicht. :roll:

Bezüglich der AfD musst du nicht nur hören, was diese öffentlich sagen. Du musst diese Aussagen auch in eine Beziehung zueinander setzen und bewerten. Weiter scheint dir die Bedeutung von Hintergrundinformationen nicht bekannt zu sein. Diese spielen in deinem Denken, so wie du diese hier vorträgst, keine Rolle zu spielen.

Was würde geschehen, wenn die Medien nicht berichten würden, nicht hinterfragen würden, nicht kritisieren würden, nicht aufhellen würden. Wir würden in Zeiten verfallen, die wir alle schon mal in Deutschland hatten. Das will niemand mehr wollen. Auch Du nicht.
Hier stimme ich dir sogar zu. :D Aber verlasse dich nicht nur auf ein/zwei Medien und nicht nur auf die aktuelle Berichtserstattung.

@ Bummler
Aber Schuld sind eben nicht die Diktatoren, sondern die Demokraten, die aus Eigennutz heraus die eigenen Werte unterbuttern, indem sie das Mantra vom Wachstum über die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen stellen.
Hier hast du wohl etwas missverstanden. Auch wenn die Wirtschaftspolitik eine sehr große, ja eine globale Bedeutung erlangt hat, darfst du wirtschaftstheoretische Begriffe und Theorien nicht mit den gesellschaftspolitischen Begriffen und Theorien vermengen. Dann kommt da nur Unsinn heraus.

Wir müssen einfach sehen und begreifen, dass die wirtschaftliche Entwicklung sich von der nationalen Entwicklung schon lange ausgekoppelt hat. Wir haben es mit global agierenden und vernetzten Unternehmen zu tun, die teilweise über mehr Geld verfügen, als viele Staaten in ihrem Etat verwalten. Dieses Ungleichgewicht zwischen der wirtschaftlichen Kraft der Unternehmen und der politischen Gestaltungsmöglichkeit der Firmen kann nur durch eine grundsätzlich Neuordnung der politischen Landschaft wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Unsere Wirtschaft ist in allen ihren Untergruppen schon soweit global vernetzt, dass eine Begrenzung der unternehmerischen Tätigkeitsfelder auf ihre nationalen Märkte zu einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft führen würde. Die Konsequenz kann daher nur sein, die Binnenmärkte durch Bildung von entsprechenden Staaten (Ein Staat für ganz Europa) zu stärken und diese Staaten damit handlungsfähig zu halten.

Ich werde mein Leben nicht vergessen wie seinerzeit Ackermann von innovativen Finanzmarktprodukten geschwärmt hat, in deren Ergebnis wir nun die Rendite unserer Lebensversicherungen den Bach lang runter gehen sehen.
Wir müssen wieder dahin kommen, dass die Finanzwirtschaft zu einem Dienstleistungsgewerbe wird und diese Dienstleistungen entsprechend entlohnt werden.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mi 9. Dez 2015, 14:12

Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Gleichwohl wird AfD mit ihren fremdenfeindlichen Parolen Erfolg haben auch bei Leuten, die sonst liberal eingestellt sind.
Da bin ich mir nicht sicher. Die AfD zeigt erste Auflösungserscheinungen.
Nein – nach dem Ausscheiden von Lucke & Co., die eine neue Partei gründeten (Allianz für Fortschritt und Aufbruch), verlor die AfD zwar Mitglieder, aber inzwischen ist sie wieder so stark wie zuvor – Zitat aus focus.de:

Im Sommer hatte der AfD-Gründer und Vorsitzende Bernd Lucke die Partei im Streit verlassen. Seit der Flüchtlingskrise legt die AfD in Umfragen deutlich zu. Auch die Zahl der Mitglieder stieg wieder auf knapp 20 000 an.

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