Aktuelle Zeit: Di 30. Sep 2025, 05:24

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Gesundheitswahn

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
Benutzeravatar
 
Beiträge: 551
Registriert: 03.09.2008
Wohnort: Mitten in der Pampa
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 62

Beitrag von holgi-w » Mi 16. Dez 2015, 14:41

Edit-Zeit um...

In der alten Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung LMKV stand übrigens

Anlage 3 (zu § 3 Abs. 1 Nr. 3, § 5 Abs. 3 und § 6 Abs. 2, 5a und 6)
Zutaten, die allergische oder andere Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können


Die Anlage 3 LMKV ist identisch mit dem Anhang II LMIV. Jetzt fehlt halt nur das "können".

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » Mi 16. Dez 2015, 15:04

Kleine "Ursache", große Wirkung/Bedeutung für die Hersteller.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Mi 16. Dez 2015, 15:41

Mecki hat geschrieben:Und bei Lebensmitteln mit Zusatzstoffen wird der Hersteller geschützt, mögliche Allergien oder andere Reaktionen werden billigend in Kauf genommen und das alles auf europäischem, nicht mal allein deutschem Recht beruhend!?
Ich denke, du siehst das falsch: Durch den Wegfall des Wortes „können“ gibt es für die Hersteller jetzt keine Ausflüchte mehr, denn die genannten Stoffe sind Allergie und Unverträglichkeiten auslösend.

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » Mi 16. Dez 2015, 16:00

@ Aria

Ja, Herstellerschutz par Excellance. Der Hersteller braucht keine Ausdlüchte mehr, weil er per Verordnung durch die EU-Richtlinien immer auf der sicheren Seite ist.

Doch, was ich im vorherigen Beitrag geschrieben habe, ist der Persilschein für die Hersteller, den Du in Deinem Beitrag mit anderen Worten ausdrückst. Die Hersteller sind aller Ausflüchte entledigt, falls ein Verbraucher Allergien und/oder Unverträglichkeiten entwickelt.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 551
Registriert: 03.09.2008
Wohnort: Mitten in der Pampa
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 62

Beitrag von holgi-w » Mi 16. Dez 2015, 17:36

Aria hat geschrieben:(...) Durch den Wegfall des Wortes „können“ gibt es für die Hersteller jetzt keine Ausflüchte mehr, denn die genannten Stoffe sind Allergie und Unverträglichkeiten auslösend.


Oder auch nicht.
Die Hersteller können jetzt nach aktueller LMIV z. B. Erdbeeren unterbuttern ohne dies gesondert kennzeichnen zu müssen (eine Auflistung bei den Zutaten reicht). Erdbeeren sind nicht in Anhang II gelistet, lösen aber bei vielen Menschen Allergien aus. Somit sind die Hersteller aus dem Schneider wenn ein Konsument die Zutatenliste nur flüchtig liest und dabei nur auf die gesondert hervorgehobenen Allergene achtet.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re:

Beitrag von Aria » Mi 16. Dez 2015, 18:01

holgi-w hat geschrieben:Somit sind die Hersteller aus dem Schneider wenn ein Konsument die Zutatenliste nur flüchtig liest und dabei nur auf die gesondert hervorgehobenen Allergene achtet.
Genau deswegen habe ich meinem Eröffnungsposting geschrieben - Zitat:

Ich meine, die Mehrheit der Menschen hat keine Allergien und muss trotzdem das lesen; und übersieht dadurch vielleicht für sie persönlich Wichtiges, was nicht auf der Liste der besonders zu kennzeichnenden Zutaten steht.

Ich finde, für eine Minderheit wird da zu viel Aufwand getrieben, der zudem Verwirrung stiftet, weil jetzt auch ganz natürliche Lebensmittel generell als böse Buben da stehen.

Ich meine: Wer Allergiker ist, sollte wie bisher alle Zutaten aufmerksam lesen. Oder ist das zu viel verlangt?

 
Beiträge: 5813
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Eule » Mi 16. Dez 2015, 19:56

@ Mecki
Verbraucherfreundlich ist diese Formulierung nicht, weil das Gros der Verbraucher lediglich den Text liest un ihn so deutet, wie ich ihn gedeutet habe.
Wer sich mit dem Gesetzestext beschäftigt, muss sich an die formalen Voraussetzungen dieser Texte halten. Ich gebe gerne zu, dass die juristischen Texte nicht einfach zu lesen und zu interpretieren sind. Um diese besser verstehen zu können, muss man sich durch die entsprechenden Kommentare lesen, was jedoch auch nicht einfach ist. Ein Gesetzestext muss nicht Verbraucherfreundlich im Sinne von leicht verständlich sein. Er muss eindeutig sein.

Doch der Text an sich verunsichert gerade den Endverbraucher.
Nein, der interessierte Endverbraucher muss sich umfassend informieren.

Also hat der Passus einen rein rechtlichen Hintergrund, um Hersteller zu schützen, was aus meiner Sicht den Endverbraucher vom Kauf derartig gekennzeichneter Lebensmittel abhalten sollte.
Das ist ein gerne erhobener Vorwurf. Die Kennzeichnung hat die Aufgabe, Personen, bei denen eine entsprtechende gesundheitliche Beeinträchtigung (Gefährdung) vorliegt, so zu informieren, damit diese entscheiden können, ob sie dieses Produkt kaufen oder nicht. Es ist ein Warnhinweis, der nur bei einem Unterlassen dieser Warnung dem Hersteller zu einer Haftung verpflichten könnte. Solange dieser Wirkstoff nicht für dieses bestimmte Produkt oder Produktengruppe verboten ist, darf der Hersteller diesen Wirkstoff einsetzen.

Wenn ich z. B. lese, dass Zusatzstoffe Allergien auslösen, bleibt das Lebensmittel im Regal, auch wenn ich nicht weiß, ob es bei mir eine Allergie auslösen würde.
Solltest du dieses wirklich konsequent durchführen, so würdest du verhungern. Denn in allen Nahrungsmitteln, auch die mit dem BIO-Siegel, sind Stoffe enthalten, die bei dem Einen oder den Anderen eine allergische Reaktion auslösen kann. So ist halt die Natur aufgebaut.

Warum weisen Beipackzettel von Medikamenten, ob sie verschrieben werden müssen oder frei gekauft werden müssen, den Hinweis auf, dass Medikamente Nebenwirkungen (und oftmals nicht unerhebliche) auslösen können?
Weil es kein Medikament gibt, welches keine Nebenwirkungen entfaltet. Deine Bemerkung
Es gibt Medikamente, die haben einen gesicherten Nutzen, werden aber nicht eingesetzt, weil sie sogar mit erheblichen NW verbunden sind, die keinem Patienten zugemutet werden sollen. Teilweise müssen sie auf Dauer eingenommen werden.
ist in sich widersprüchlich. Wenn ein Medikamt Nebenwirkungen zeigt, die einem Patienten nicht zugemutet werden können, dann kommt dieses Medikament nicht zum Einsatz. Bei Medikamenten, deren Nebenwirkungen dem Patienten zugemutet werden müssen aber erträglicher gemacht werden sollen, werden weitere Medikamente zugefügt, die die Folgen dieser Nebenwirkungen abfangen oder abmildern sollen.
Die Lebensqualität wäre durch die NW erheblich eingeschränkt.
Die Einnahme von Medikamenten ist immer mit einer Einschränkung der Lebensqualität verbunden. Die Frage ist nur, willst du leben oder eben nicht :?:

Doch, was ich im vorherigen Beitrag geschrieben habe, ist der Persilschein für die Hersteller, den Du in Deinem Beitrag mit anderen Worten ausdrückst.
Der Warnhinweis ist kein Persilschein für den Hersteller, sondern eine Informatiuon für den Verbraucher.
Die Hersteller sind aller Ausflüchte entledigt, falls ein Verbraucher Allergien und/oder Unverträglichkeiten entwickelt.
Kein Hersteller kann voraussagen, welcher Mensch auf welchen Stoff allergisch reagiert. Du verschiebst hier die Verantwortlichkeit vom Verbraucher auf den Hersteller. Dieses ist unzulässig.

@ Aria
Ich finde, für eine Minderheit wird da zu viel Aufwand getrieben, der zudem Verwirrung stiftet, weil jetzt auch ganz natürliche Lebensmittel generell als böse Buben da stehen.
Beim Gesundheitsschutz gibt es keine Minderheiten. Wir informieren sogar viel zu wenig über gefährliche Wirkstoffe.

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Mecki » Do 17. Dez 2015, 03:09

@ Eule

Du verwissenschaftlichst in einem Maße, was nur jemand vollbringt, .....

Punkt 1: Kaum ein Gestzestext ist eindeutig verfasst - außer die 10 Gebote!
Punkt 2: Wie viele Endverbraucher sind wirklich "informiert"? Die Wenigsten!
Punkt 3: Ob gerne erhobener Vorwurf oder nicht - das Gros der Menschen hat keine Vorkenntnisse.
Punkt 4: Du kennst meine Ernährungsgewohnheiten nicht.
Punkt 5: Geht es auch eniger martialisch?
Punkt 6: Es gibt Medikamente ohne Nebenwirkungen - ich nehme eines ein!
Punkt 7: Das ist kein Widerspruch.
Punkt 8: sieh Du den Verbraucher in der Pflicht! Ich sehe den Persilschein bei den Herstellern.
Punkt 9: Hersteller wollen nur Geschäfte machen - koste es, was es wolle! Sie haben eine starke Lobby.

Ein bisschen mehr realistisches Verbraucherdenken zu all dem Beschriebenen würde gut tun. Weil die Hersteller (Lebensmittel-Lobby) quasi tun und lassen können, wird das Risiko auf die Verbraucher abgewälzt. Wenn durch weitere Zutaten etwas noch besser schmeckt, obwohl diese Stoffe nachgewiesener Maßen Allergien auslösen, werden sie beigemengt. Wenn dadurch etwas noch länger aufbewahrt werden kann, obwohl diese Stoffe nachgewiesener Maßen Allergien auslösen, wird das dennoch beigemengt. Wenn es durch Zusatzstoffe noch farbiger erscheint, obwohl diese Stoffe nachgewiesener Maßen Allergien auslösen, wird beigemengt! Und das per Persilschein, weil...

So wird aus dem Wahn noch ein anderer Wahn, weil Menschen mit allergischen Reaktionen dem Gesundheitswesen zur (finanziellen) Last fallen. Auch das beinhaltet der Persilschein. Die Anzahl der Allergien auf Lebensmittel steigt unaufhörlich rasant an.

Ein Thema zum wegrennen! Daher...die Hersteller geißeln den Endverbraucher. Ja...diese Debatte vom Hundertsten ins Tausendste fortzuführen, ist unsinnig!

 

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Friedjof » Do 17. Dez 2015, 11:16

Ich würde mir mehr Informationen dahingehend wünschen, wo die Lebensmittel herkommen, die ich esse. Von einigen weiß ich das und meide sie allein wegen ihrer Herkunft. Shrimps, Garnelen und Garnelenschwänze, Louisiana-Flusskrebse und verschiedene Süßwasser-Fischarten kommen häufig aus Aquakulturen in China, Vietnam und anderen benachbarten Staaten. Als ich im Fernsehen eine Dokumentation sah, wie es bei dieser Form der Zucht zugeht hätte ich kotzen können. Weil mit Reis nicht viel zu verdienen ist sind viele Reisbauern auf Garnelen- und Fischzucht umgestiegen. Die ehemaligen Reisanbauflächen werden dafür etwas ausgebaggert, damit flache Tümpel entstehen. Diese sind maximal einen Meter, vielleicht auch mal eineinhalb Meter Tief. Von weitem erweckten diese Tümpel den Eindruck, als ob das Wasser kocht. Es schien regelrecht zu brodeln. Erst aus der Nähe wurde erkennbar, dass diese Tümpel scheinbar mehr Tiere als Wasser enthielten. Die Krebse und Fische vegetieren dort ungefähr so wie bei uns in der Verpackung.
Dieses zu sehen war scheußlich. viel schlimmer für das Fernsehteam aber war der entsetzliche Gestank, der dort herrscht. Die Fernsehleute machten ihre Filmaufnahmen nur mit über Nase und Mund verknoteten Tüchern. Immer wieder waren Kommentare zu hören wie „ich halte den Gestank nicht mehr aus, ich muss hier weg“.

Einer dieser „Krebsbauern“ führte das Fernsehteam an einer Stelle im Freien, wo bestimmt zwei Dutzend Kunststoffkanister mit unterschiedlichen Chemikalien und Medikamenten lagerten. Auf einigen davon befanden sich die auch bei uns üblichen Totenköpfe, die eine gefährliche Substanz signalisieren sollen. Über den Inhalt selbst konnten die Bauern keine Angaben machen. die chinesischen Schriftzeichen gaben auch für das Fernsehteam nichts her. Das Zeug wird in bestimmten Abständen, dosiert mit leeren Konservendosen, in die Tümpel gekippt. Das müsse sein, damit die Tiere überleben, hieß es. Es dürfte klar sein, dass da jede Menge Antibiotika verbraucht wird.
Nach jeder „Ernte“ maschinell wird tonnenweise der Kot von den Tieren aus den teilweise entleerten Tümpeln geschoben und entweder in der Landschaft verteilt oder in einen benachbarten Fluss gekippt, bevor diese dann wieder geflutet und mit neuem Fisch- oder Krebsbesatz befüllt werden.

Dies alles ist auf den Verpackungen des Krebsgetiers und Fischen, die wir im Su-permarkt kaufen, nicht zu lesen.
In diesem Zusammenhang auch interessant:

http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... ubelt.html

Vor mehr oder weniger chinesischen Lebensmitteln können wir uns kaum schützen. Wer weiß schon, dass z.B. konzentrierter Fruchtbrei in riesigen Mengen aus China importiert und z.B. in Fruchtjoghurt verarbeitet wird? Ich finde es nicht richtig, dass ich die Herkunft von Lebensmittelzusätzen und Zusatzstoffen nicht auf den Lebensmittelverpackungen finde.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Do 17. Dez 2015, 18:33

Mecki hat geschrieben:Ja...diese Debatte vom Hundertsten ins Tausendste fortzuführen, ist unsinnig!
Du hast diese unsinnige Debatte angestoßen – fasst dich also an die eigene Nase.

VorherigeNächste

Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste