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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Do 3. Mär 2016, 14:54

Bummler hat geschrieben:Ja, das war ich. In der Überzeugung (bzw. Hoffnung) dass ...



Was ich an Dir schätze, Bummler, ist Deine Gradlinigkeit.
Kein Herumgeeiere, vielmehr klare Positionen.

Auch wenn ich ihnen nicht folgen kann.
Wahrscheinlich hast Du auch den entscheidenden Unterschied in unserer Denkweise aufgezeigt:

Du siehst einen starken Staat als Voraussetzung der Freiheitsbewahrung.
Ich werde demhingegen grantelig, wenn sich der Staat anmaßt, sich in jede Kleinigkeit einzumischen.

Davon losgelöst:
Sind die "Bewohner der neuen Bundesländer" tatsächlich revolutionsgeübter?
Glaube ich nicht. Sie haben nur vor etwas Angst, was sie nicht kennen. Der "Schwarze Mann", er lebt.

Hat man Berührung mit religiösem Leben, bemerkt man sehr schnell, dass Hexenverbrennungen heutzutage eher selten sind.
Hat man Berührung mit Ausländern, bemerkt man sehr bald, dass es vereinzelt auch Muslime gibt, die keine Kofferbombe unter ihrem Kaftan tragen.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 3. Mär 2016, 16:37

Eule hat geschrieben:Du bist keine Religionskritikerin. Denn zur Kritik gehört eine faire Auseinandersetzung mit dem Gegenstand der Kritik. Du weist immer wieder auf Extreme hin und setzt diese unkritisch als Normalfall.
Du verwechselt hier was: Wenn z.B. ein Erzbischof etwas sagt oder tut, was mir sauer aufstößt, dann zitiere ich das. Ginge es nach dir, dürfte ich das nicht tun, sondern höchstens nur die salbungsvollen Äußerungen der Führungskräfte der Kirche kolportieren. Die Demokratie lebt davon, dass Missstände benannt werden – und genau das tue ich, egal wenn es trifft. Und weil die katholische Kirche autoritär regiert wird, d.h. wenig mit der Demokratie anfangen kann, trifft es sie halt öfter als die evangelische, obwohl auch die kein Unschuldsengel war (siehe z.B. ihr Verhalten im III. Reich) bzw. nicht immer so fortschrittlich ist, wie sie selbst glaubt zu sein (brauchte z.B. bis zum Jahr 2015, um sich von der Judenhetze ihres Gründers Martin Luther zu distanzieren. Das sind übrigens beinahe 500 Jahre und damit fast 100 Jahre mehr als die katholische Kirche es brauchte, um das Unrecht Giordano Bruno gegenüber anzuerkennen).


Eule hat geschrieben:Die Triebfeder bei dir ist nicht eine Auseinandersetzung mit den Religionen, sondern ein blindes bekämpfen.
Was du blindes Bekämpfen nennst, gründet sich auf der Erkenntnis, dass die dogmatischen Religionen große Schuld an Kriegen getragen haben (man muss sich nur die Geschichte der letzten 2000 Jahre anschauen) und immer noch tragen – siehe die aktuellen Ereignisse in Syrien, wo die Schlachten überwiegend entlang der Religions- bzw. Sektengrenzen geschlagen werden: Sunniten gegen Schiiten, Sunniten gegen Alawiten, strenggläubige Sunniten (IS) gegen weniger gläubige Sunniten, und Sunniten und Schiiten gemeinsam gegen Juden, Christen und Jesiden. Wer das nicht sieht, will es nicht sehen.


Tim007 hat geschrieben:Hat man Berührung mit religiösem Leben, bemerkt man sehr schnell, dass Hexenverbrennungen heutzutage eher selten sind.
Hat es auch lange genug gedauert, bis es so weit war.

Aber was es nach wie vor gibt, sind Teufelsaustreibungen. Im tief katholischen Polen boomen sie regelrecht – Zitat aus der welt.de:

Dass die Kirche immer mehr Exorzisten ernennt, sei eine Reaktion darauf, dass die Nachfrage in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, berichtet Slawomir Sosnowski, Pfarrer und Exorzist im Auftrag des Bistums Lodz.
Damit handelt die polnische Kirche ganz im Sinne des Vatikans, denn der beschloss 2008, dass in Zukunft jede der rund 3000 Diözesen einen Exorzisten haben soll. In Polen kommen jetzt schon drei Exorzisten auf eine Diözese.


Auch das ist ein Zeichen des gesellschaftlichen Wandels, denn in den 70er Jahren gab es in Polen lediglich einen Exorzisten, aber ich bin mir sicher, Tim und Eule werden das ganz anders sehen.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Fr 4. Mär 2016, 19:59

@ Aria
Wenn z.B. ein Erzbischof etwas sagt oder tut, was mir sauer aufstößt, dann zitiere ich das. Ginge es nach dir, dürfte ich das nicht tun, sondern höchstens nur die salbungsvollen Äußerungen der Führungskräfte der Kirche kolportieren.
Nein, wenn ein Erzbischof etwas sagt, was dir sauer aufstößt, so sollst du dieses ruhig darlegen. Was du nicht sollst, ist uns religiösen Menschen zu unterstellen, unbedingt der gleichen Meinung zu sein. Ich bin mit Vielem, was Ratzinger als Kardinal oder als Papst sagte, nicht einverstanden und kritisiere dieses auch deutlich.

Die Demokratie lebt davon, dass Missstände benannt werden – und genau das tue ich, egal wenn es trifft.
Richtig, aber eben nicht nur davon, dass die Missstände benannt werden. Demokratie verlangt ein faires miteinander Umgehen.

Und weil die katholische Kirche autoritär regiert wird, ...
Die kath. Kirche ist keine Demokratie. Sie hat jedoch auch niemals einen derartigen Anspruch für sich in Anspruch genommen.
... um sich von der Judenhetze ihres Gründers Martin Luther zu distanzieren.
Du musst bitte nicht vergessen, dass das Wissen der heutigen Zeit sich erst hat bilden müssen. Du kannst geschichtliche Ereignisse nicht nur aus der heutigen Sicht beurteilen und kritisieren. Das führt zwangsläufig zu Fehlurteilen.

Deine Geschichtssicht und die heutigen Geschehnisse werden von dir hier sehr vordergründig gesehen. So einfach kann und darf man es sich nicht machen. Das Nutzen von Schlagworten, die komplizierte Ereignisse einfach darstellen sollen, ist noch kein Beweis dafür, dass diese auch richtig genutzt wurden. Aria, du vermittelst mir hier den Eindruck eines sehr simpel denkenden Menschen. Aber ich meine, dass dieser mein Eindruck nicht richtig sein kann. Ich denke, dass dein unreflektierter Konflikt mit der kath. Kirche dich dazu verleitet, so simpel zu argumentgieren.

Aber was es nach wie vor gibt, sind Teufelsaustreibungen.
Diese deine Kritik am Exorzismus teile ich mit dir. Dieses ist ein Verfahren, welches durch die Aufklärung und die Forschungen seit Freud keinen Platz im modernen Weltbild haben sollte. Aber es wird schwierig sein, dort, wo Emotionen vor Ratio herrscht, dieses veraltete Denken und Empfinden zu überwinden. Ich kann dir nur berichten, dass in meiner Schulzeit, die ich in einer kath. Konfessionsschule verbrachte, wir Ende der 50ger und Anfang der 60ger Jahre uns sehr kritisch zum Exerzismus verhalten haben und dieses als ein unverantwortliches Handeln der Exorzisten bewerteten. Diese gleiche Haltung hatte ich während meines Studiums an einer kath. Hochschule und diese Haltung wurde ebenso von der Hochschulleitung getragen. Der Exorzismus ist somit innerhalb der kath. Kirche höchst umstritten.

Auch das ist ein Zeichen des gesellschaftlichen Wandels, denn in den 70er Jahren gab es in Polen lediglich einen Exorzisten, aber ich bin mir sicher, Tim und Eule werden das ganz anders sehen.
Warum sollen Tim und ich diese deine Aussage anders sehen? Ich gehe mal davon aus, dass du diese Zahl überprüft hast und sie somit stimmen dürfte. Weißt du, Tim und ich haben nichts gegen Fakten. Es kommt jedoch darauf an, wie diese Fakten bewertet und genutzt werden.

@ Tim
Sind die "Bewohner der neuen Bundesländer" tatsächlich revolutionsgeübter?
Ja, diese Aussage von Bummler will ich gerne unterstützen. Die Bewohner der neunen Bundsländer haben in der deutschen Geschichte etwas geschafft, was es bislang noch nicht gegeben hatte. Nämlich eine Revolution ohne Blutvergießen.

Du solltest Bummler eines zugute halten. Er ist in einem "starken" Staat sozialisiert worden und sein Wunsch nach einem "starken" Staat entspricht so seinen Erfahrungen aus seiner Kindheit und Jugendzeit. Ich denke, Bummler muss sich noch sehr intensiv mit der Frage beschäftigen, in welchem Umfange ein "starker" Staat die Freiheit der Bürger sichern muss und wo hier diese staatliche Fürsorge aufhören muss, damit die Freiheit wirklich erhalten bleibt.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Fr 4. Mär 2016, 20:57

Schade, Eule, dass Du auf das dümmliche Geschwätz von Aria eingegangen bist.
Hass verhindert klare Gedanken und mindert das Differenzierungsvermögen.

Daher waren ihre Ausführungen so wunderbar, dass sie hätten stehenbleiben sollen.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Sa 5. Mär 2016, 00:25

@ Tim
Ich will und ich muss Aria ernst nehmen, auch wenn ich ihre Bedmerkungen oft falsch und sehr oberflächlich finde. Ich unterstelle der Aria aber ein echtes Interesse an der Sache, auch wenn ihre Argumentation dieses nicht immer unbedingt deutlich werden lässt.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » So 6. Mär 2016, 14:26

Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Wenn z.B. ein Erzbischof etwas sagt oder tut, was mir sauer aufstößt, dann zitiere ich das. Ginge es nach dir, dürfte ich das nicht tun, sondern höchstens nur die salbungsvollen Äußerungen der Führungskräfte der Kirche kolportieren.
Nein, wenn ein Erzbischof etwas sagt, was dir sauer aufstößt, so sollst du dieses ruhig darlegen. Was du nicht sollst, ist uns religiösen Menschen zu unterstellen, unbedingt der gleichen Meinung zu sein. Ich bin mit Vielem, was Ratzinger als Kardinal oder als Papst sagte, nicht einverstanden und kritisiere dieses auch deutlich.
Deutlich? Du sagst höchstens, dies und jenes ist nicht schön, aber …


Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Und weil die katholische Kirche autoritär regiert wird, ...
Die kath. Kirche ist keine Demokratie. Sie hat jedoch auch niemals einen derartigen Anspruch für sich in Anspruch genommen.
Nicht für sich in Anspruch genommen? Und, macht dies eine Diktatur besser?


Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben: ... um sich von der Judenhetze ihres Gründers Martin Luther zu distanzieren.
Du musst bitte nicht vergessen, dass das Wissen der heutigen Zeit sich erst hat bilden müssen. Du kannst geschichtliche Ereignisse nicht nur aus der heutigen Sicht beurteilen und kritisieren.
Heutige Sicht? Spätestens seit dem III. Reich weiß jedes Kind, dass Luther ein erbärmlicher Judenhetzer war – Zitat:

Man solle:

ihre Synagogen niederbrennen,
ihre Häuser zerstören und sie wie Zigeuner in Ställen und Scheunen wohnen lassen,
ihnen ihre Gebetbücher und Talmudim wegnehmen, die ohnehin nur Abgötterei lehrten,
ihren Rabbinern das Lehren bei Androhung der Todesstrafe verbieten,
ihren Händlern das freie Geleit und Wegerecht entziehen,
ihnen das „Wuchern“ (Geldgeschäft) verbieten, all ihr Bargeld und ihren Schmuck einziehen und verwahren,
den jungen kräftigen Juden Werkzeuge für körperliche Arbeit geben und sie ihr Brot verdienen lassen.


Trotz dieser eindeutigen Faktenlage hat die evangelische Kirche nach dem Krieg jetzt 70 Jahre gebraucht, um von sich von Luthers Hetzschriften zu distanzieren. Das sagt alles über diese Kirche.


Eule hat geschrieben:Deine Geschichtssicht und die heutigen Geschehnisse werden von dir hier sehr vordergründig gesehen. So einfach kann und darf man es sich nicht machen.
Was, frage ich dich, ist an der obigen Sichtweise über die evangelische Kirche vordergründig?


Eule hat geschrieben:Ich denke, dass dein unreflektierter Konflikt mit der kath. Kirche dich dazu verleitet, so simpel zu argumentgieren.
Was schwarz ist, nenne ich schwarz, was weiß ist, nenne ich weiß – wo agiere ich hier unreflektiert?



Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Aber was es nach wie vor gibt, sind Teufelsaustreibungen.
Diese deine Kritik am Exorzismus teile ich mit dir. Dieses ist ein Verfahren, welches durch die Aufklärung und die Forschungen seit Freud keinen Platz im modernen Weltbild haben sollte. Aber es wird schwierig sein, dort, wo Emotionen vor Ratio herrscht, dieses veraltete Denken und Empfinden zu überwinden.
Dass das Volk von den Emotionen beherrscht wird, muss man nicht noch unterstützen, in dem die Kirche ihm immer mehr Exorzisten zur Verfügung stellt. Das Führungspersonal der Kirche besteht doch aus lauter studierten Leuten!


Eule hat geschrieben:Ich kann dir nur berichten, dass in meiner Schulzeit, die ich in einer kath. Konfessionsschule verbrachte, wir Ende der 50ger und Anfang der 60ger Jahre uns sehr kritisch zum Exerzismus verhalten haben und dieses als ein unverantwortliches Handeln der Exorzisten bewerteten. Diese gleiche Haltung hatte ich während meines Studiums an einer kath. Hochschule und diese Haltung wurde ebenso von der Hochschulleitung getragen. Der Exorzismus ist somit innerhalb der kath. Kirche höchst umstritten.
Höchst umstritten? Das ich nicht lache – hier noch einmal das Zitat aus welt.de:

Dass die Kirche immer mehr Exorzisten ernennt, sei eine Reaktion darauf, dass die Nachfrage in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, berichtet Slawomir Sosnowski, Pfarrer und Exorzist im Auftrag des Bistums Lodz.
Damit handelt die polnische Kirche ganz im Sinne des Vatikans, denn der beschloss 2008, dass in Zukunft jede der rund 3000 Diözesen einen Exorzisten haben soll. In Polen kommen jetzt schon drei Exorzisten auf eine Diözese.


Im Klartext: Mögen die deutsche Bischöfe noch so distanziert zu den Teufelsaustreibungen stehen, wenn der Diktator im Vatikan, der Papst also, das anders sieht, geschieht eben das, was geschieht: Den gläubigen Völkern werden so viele kirchlich approbierte Exorzisten geliefert wie die sich wünschen.


Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Auch das ist ein Zeichen des gesellschaftlichen Wandels, denn in den 70er Jahren gab es in Polen lediglich einen Exorzisten, aber ich bin mir sicher, Tim und Eule werden das ganz anders sehen.
Warum sollen Tim und ich diese deine Aussage anders sehen?
Weil ihr beide noch nie ein Zeichen des gesellschaftlichen Wandels gesehen habt, wenn ich es hier postulierte.


Eule hat geschrieben:Weißt du, Tim und ich haben nichts gegen Fakten. Es kommt jedoch darauf an, wie diese Fakten bewertet und genutzt werden.
Komm, Eule, am liebsten wäre Tim und dir, man würde keine Fakten nennen, die die Religionen und Ideologien schlecht da stehen lassen. Wobei die Betonung bei euch beiden auf Religionen liegt, denn zumindest vom Tim kommt jedes Mal der Verweis, dass die Kommunisten auch nicht besser, ja noch schlechter gewesen seien. Oder das man bei allen von den Nazis begangenen Gräuel nicht vergessen dürfe, was die Kommunisten angerichtet haben.

So sieht Relativierung aus: Die Nachsicht mit eigenen Gesinnungsgenossen. Geschieht dauernd, auch jetzt noch. Eine gewisse Tatjana Festerling hat bei einer Pegida-Kundgebung gefordert – Zitat:

die volksverhetzenden Eliten mit Mistgabeln aus den Parlamenten, den Gerichten, den Kirchen und den Pressehäusern zu prügeln.

Dazu schreibt die Süddeutsche heute – Zitat:

Das ist die Wortwahl der Nazis in der Weimarer Republik. Das ist Aufruf zur Gewalt. Das ist eine Straftat. Wenn aus einer Demonstration heraus Straftaten begangen werden, kann die Polizei sie auflösen. In Dresden geschieht das nicht. Festerling kann weiter reden, bis heute.

Nicht die Masse bei einer Demonstration ist gefährlich, sondern die geistigen Brandstifter. Wir Deutsche wissen das.

Dennoch werden jetzt manche wieder sagen: Man müsse die Leute verstehen …

Auch das ist ein Zeichen des gesellschaftlichen Wandels: Was gestern noch unmöglich schien, ist heute ohne weiteres wieder möglich. Mit dem Segen der Behörden, die anscheinend nicht (mehr) wissen, was in unserem Grundgesetz steht.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » So 6. Mär 2016, 17:19

"Als Christenverfolgung bezeichnet man eine systematische gesellschaftliche oder staatliche Benachteiligung und existenzielle Bedrohung von Christen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit.

Christenverfolgung kann Teil der Religionspolitik eines Staates sein. Ebenso kann Christenverfolgung zur Minderheitenpolitik eines Staates gehören, in denen Christen eine religiöse Minderheit darstellen. Christenverfolgung kann auch im Rahmen von ethnischen Konflikten oder sozialen Verwerfungen erfolgen.

Nach Schätzungen der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit, der katholischen Menschenrechtsorganisation Kirche in Not sowie der evangelikalen Organisation Christian Solidarity International bekennen sich 75 bis 80 Prozent der Menschen, die derzeit wegen ihres Glaubens verfolgt werden, zum Christentum. Auch Amnesty International berichtet über systematische Verfolgungen ethnischer und religiöser Minderheiten in verschiedenen Ländern, darunter Christen. Das christliche Hilfswerk Open Doors, das eigene Recherchearbeit leistet, schätzt, dass rund 100 Millionen Christen weltweit verfolgt oder diskriminiert werden. Seinem Weltverfolgungsindex von 2012 zufolge finden die stärksten Christenverfolgungen in islamisch geprägten Ländern statt. Der International Religious Freedom Report des Außenministeriums der Vereinigten Staaten schließt Verfolgungen von Christen ein und berichtet im Executive Summary ebenfalls über Länder mit besonderen Problemen. Bei einer Anhörung des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe beim Deutschen Bundestag stellten Experten, darunter Vertreter der Deutschen Evangelischen Allianz fest, dass es zwar „keine systematische Verfolgung“ von Christen im arabischen Raum gebe, bemängelten allerdings ihren mangelnden staatlichen Schutz und eine fehlende rechtliche Gleichstellung. Dennoch berichtet der Bundestag: „Die Verfolgung von Christen aller Konfessionen nimmt in den letzten Jahren sehr besorgniserregende Ausmaße an.“

Q: Wikipedia.

Auch ein gesellschaftlicher Wandel.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » So 6. Mär 2016, 19:06

@ Aria
Du hast dir viel Arbeit damit gemacht, meine Aussagen widerlegen zu wollen. Es ist jedoch beim Wollen geblieben.

Wenn die Kirche dem Anliegen der Bevölkerung nachgibt, dann bedeutet dieses nicht, dass ich und wir in Deutschland dieses begrüßen müssen. Bleibe mit deiner Kritik mal hier in Deutschland und gehe nicht auf die Situation anderer Ländcer ein, deren nähere Umstände dir nicht unbedingt bekannt sind.

Aria hat geschrieben:
Wenn z.B. ein Erzbischof etwas sagt oder tut, was mir sauer aufstößt, dann zitiere ich das. Ginge es nach dir, dürfte ich das nicht tun, sondern höchstens nur die salbungsvollen Äußerungen der Führungskräfte der Kirche kolportieren.

Nein, wenn ein Erzbischof etwas sagt, was dir sauer aufstößt, so sollst du dieses ruhig darlegen. Was du nicht sollst, ist uns religiösen Menschen zu unterstellen, unbedingt der gleichen Meinung zu sein. Ich bin mit Vielem, was Ratzinger als Kardinal oder als Papst sagte, nicht einverstanden und kritisiere dieses auch deutlich.
Deutlich? Du sagst höchstens, dies und jenes ist nicht schön, aber …
Kannst du diese deine Aussage belegen? Wenn ja, dann tue es.

Aria hat geschrieben:
Und weil die katholische Kirche autoritär regiert wird, ...

Die kath. Kirche ist keine Demokratie. Sie hat jedoch auch niemals einen derartigen Anspruch für sich in Anspruch genommen.

Nicht für sich in Anspruch genommen? Und, macht dies eine Diktatur besser?
Vielleicht hast du vergessen, dass die Kirche keine Diktatur sein kann, weil die Religion als solches kein Objekt des Völkerrechts ist. Aber mit solchen unqualifizierten Aussagen, denn ich unterstelle dir, dass du es besser und richtig weißt, erweckst du in mir den Eindruck einer unreflektierten Konflikthaltung der Kirche gegenüber. Wir wollen uns hier jetzt nicht über Religion auseinander setzen, dieses ist nicht Thema dieses Threads und lässt sich auch nicht guten Gewissens unter dem Thema des gesellschaftlichen Wandels erörtern. Wir müssen hier nicht erst auf einen Ordnungsruf von Horst warten, um eine Debatte über religiöse Themen zu beenden.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » So 6. Mär 2016, 21:08

Tim007 hat geschrieben:„Die Verfolgung von Christen aller Konfessionen nimmt in den letzten Jahren sehr besorgniserregende Ausmaße an.“

Q: Wikipedia.

Auch ein gesellschaftlicher Wandel.
Ja. Und das ist zugleich ein Beleg dafür, dass Länder, in denen es eine Staatsreligion gibt, weniger bzw. gar nicht tolerant zu anderen Religionen sind. Man kann konstatieren: Gäbe es Religionen nicht, würden Menschen besser zusammen leben können bzw. würden sie sich nicht wegen etwas Imaginäres (Gott) bekämpfen. Die Geschichte der Religionen ist auch die Geschichte des gegenseitigen Abschlachtens.


Eule hat geschrieben:Vielleicht hast du vergessen, dass die Kirche keine Diktatur sein kann, weil die Religion als solches kein Objekt des Völkerrechts ist.
Sich auf solche Formalie zu berufen, zeigt mir, dass du kein Gegenargument hast. Fakt ist: Die katholische Kirche wird diktatorisch geführt, was der Papst sagt, ist Gesetz. Spricht er sein Machtwort, können Bischöfe und Kardinäle dagegen sagen was sie wollen, sie müssen tun, was der Papst ihnen befiehl – zuletzt mussten wegen eines solchen Papstwortes die deutschen Diözesen aus der Schwangerenberatung aussteigen.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » So 6. Mär 2016, 21:58

Die schlimmsten Verfolgungen gab es in atheistische Staaten.
Schon verdrängt, Aria?

Und da Du so wikipediagläubig bist, nur eine winzige Passage über die Sowjetunion:

Zehn Jahre darauf ergab eine verordnete Volkszählung, dass sich immer noch ein hoher Anteil der Russen zum Christentum bekannte. Bis 1939 intensivierte der Staat daraufhin seine Umerziehungs-, Enteignungs- und Vernichtungsschritte. Wie viele Kleriker, Ordensleute und Laien diesen politischen Säuberungen zum Opfer fielen, ist unbekannt, da die Behörden Geistliche nicht von Regimegegnern unterschieden. Die orthodoxe Kirche gibt an, dass zwischen 1917 und 1940 allein 120.000 Priester, Mönche, Nonnen und kirchliche Mitarbeiter verhaftet wurden; davon wurden 96.000 erschossen. Ende der dreißiger Jahre war weniger als ein Dutzend Kirchen noch offiziell geöffnet.


Ich kann gerne noch andere atheistische Staaten anführen, will es aber nicht.
Sonst bekommt Bummler wieder Schnappatmung.

„Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.“

(Galileo Galilei)

Merke: Nicht alles, was nicht in Dein Weltbild passt, muss deshalb falsch sein.

Doch das solls von mir zu diesem Thema gewesen sein.
Sonst wird noch Dein wertvoller Thread gesperrt. Und ich mag Mädchen nicht weinen sehen.

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