Zett hat geschrieben:a weiß kaum einer, was genauer darunter zu verstehen ist und
b hält sich so gut wie keiner auch nur annähernd an einer Ernährung, die alle bekannten Stoffe wie Vitamine, Mineralien und die massen anderen wichtigen Stoffe auch nur in der offiziell angegebenen Mindestmenge abdecken. Wo neben der Mindestmenge (die durch Studien ermittelte Menge, deren Unterschreitung zu kurz- bis mittelfristig schwerwiegenden Schäden führt) die ideale Menge liegt, weiß ohnehin niemand.
Die "ausgewogene" Ernährung ist einfach nur eine Ideologie, hinter der wir uns und unser schlechtes Ess- und Trinkverhalten verstecken.
Na na, so dramatisch würde ich das nun nicht sehen! Um sich gesund zu ernähren bedarf es auch kein wissenschaftliches Studium. Wenn ich zuvor von gesunder Mischkost sprach, dann meine ich damit nichts anderes als eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost aus den Frische- und Kühlregalen der Supermärkte, ggf. aus dem Biomarkt, dem Hofladen oder dem eigenen Garten. Letzteres ist aber nicht Voraussetzung für eine gesunde Ernährung.
Aus meiner Erinnerung heraus hier einmal meine Speisekarte der vergangenen Woche:
Frühstück: Im Wechsel Müsli mit Milch und Banane oder Apfelstückchen, Brötchen oder und Vollkornbrot mit Honig und Marmelade, hin und wieder ein Ei, Milch, Kaffe oder Tee
Mittag:
Montag: Linseneintopf süß-sauer mit reingeschnittenen Mettenden (lecker!), ein Glas Vollmilch
Dienstag: Sauerkraut mit Kartoffeln und Fleischwurst, ein Glas Vollmilch
Mittwoch: Frischfisch (Seelachs) mit Erbsen und Möhren (gefroren) und Kartoffeln, Mineralwasser
Donnerstag: Schmorkartoffeln (Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln), zwei Spiegeleier, Chicoree-Salat, ein Glas Vollmilch
Freitag: Grünkohl (eingefrorener Rest vom Grünkohlessen mit der ganzen Familie) mit Pinkel und Kochwurst, Kartoffeln, eine Flasche Jever Pils
Samstag: Im Garten von meiner Tochter und Schwiegersohn gewütet. Zum Essen machen war keine Zeit. Schwiegersohn besorgte Dönerartiges vom Türken, Sprudel
Sonntag (heute): neuseel. Hirschkeulenbraten (gefroren) von Aldi mit Rotkohl und Kartoffelklößen, Rotwein
Abendessen: Brote (Vollkorn und/oder Mischbrot mit Wurst und/oder Käse wobei Käse überwiegt. Häufig gibts dazu einen Salat. Lieblingssalat: Möhren mit Äpfel. Einen Joghurt dazu gibts mindestens jeden zweiten Tag.
Ach ja, am Samstagabend hatten uns unsere Kinder nach schwerer Gartenarbei zum Italiener eingeladen.
Und wenn sich zwischendurch der Magen meldet, gibts Obst.
Natürlich sieht der Wochenspeiseplan nicht immer so aus. Hin und wieder haben meine Frau und ich einfach keine Lust zu kochen. Dann gibts eben nichts. Oder ich schaue nach, was der Kühlschrank auf die Schnelle hergibt: Zwei Scheiben Käse, eine Scheibe Wurst, einen Joghurt...
Manchmal kramen wir auch die Fritöse hervor und machen uns Pommes. Dazu Majo und Ketchup.
Und abends vor der Glotze? Da haue ich dann schon mal eine ganze Tafel Schokolade weg (Trauben-Nuss) oder esse Nüsse. Ein guter roter Franzose darf natürlich auch nicht fehlen.
So Zett, nun sage mir, dass ich mich nicht gesund und ausgewogen ernähre. Ich behaupte: Wer sich auch nur halbwegs so ernährt wie meine Frau und ich, sich nicht einseitig ernährt oder auf tierisches Eiweiß gänzlich verzichtet ist ernährungsphysiologisch immer im grünen Bereich. Und das ist überhaupt nicht kompliziert.