@ Friedjof
Auch wenn holgi-w jetzt wieder meckern wird, kenne ich diese Unterscheidung nur so, wie ich diese hier vorgetragen habe. Es mag sein, dass sich die entsprechende lebensmittelrechtliche Verordnung verändert hat, ich habe jetzt nicht die Zeit, dieses zu überprüfen, aber wenn von Aromen gesprochen wird, dann sind diese Aromen aus der Natur entnommen. Sobald diese synthetisch hergestellt wurden, wird von naturidentischen Stoffen gesprochen. Für mich ist diese Unterscheidung eindeutig und klar. Ob dieses nach TTIP auch noch so ist, wage ich zu bezweifeln.
Es ist nicht einzusehen, dass wir Verbraucher Lebensmittel mit unbekannten synthetischen Zusatzstoffen serviert bekommen.
Seit der Industriealisierung unserer Lebensmittelversorgung ist dieses der Fall. Nicht umsonst haben wir heute so viele Allergien.
@ Zett
Der Begriff der Ideologie ist nicht wertneutral. Denn eine Ideologie vermittelt immer eine bestimmte Wertvorstellung. Aber dieses hast du ja in deinem Zitat aus Wikipedia selbst vorgetragen.
Der Begriff "ausgewogen" innerhalb der Ernährung bezeichnet immer ein relatives Gleichgewicht. Dieses relative Gleichgewicht ist besser mit dem Begriff des "Fließgleichgewichts" umschrieben, weil die meisten unter einem Gleichgewicht eine statische Größe verstehen und meinen. Das Gegenteil von einer ausgewogenen Ernährung ist eine unausgewogene Ernährung. Und diese unausgewogene Ernährung kann verschiedene Gründe haben.
Bei einer ausgewogenen Ernährung kann man sich auch mal eine "Sünde" erlauben. Es darf nur durch diese "Sünde" oder auch "Sünden" zu keiner Mangel- oder Überversorgung des Körpers kommen. Das Wesen eines "Fließgleichgewichtes" ist es, diese "Störungen" bis zu einer bestimmten Grenze abfangen und abfedern zu können. Würde jemand, und diese Menschen gibt es auch, jetzt alles unter der Prämisse einer bestimmten ausgewogenen Ernährung stellen, so wird dieser Mensch in seiner Lebensführung sehr eingeengt werden. Aber diese relativ kleine Gruppe kannst du nicht innerhalb der Gruppe der Menschen, die sich ausgewogen ernähren, als die führende und begriffsbestimmende Gruppe setzen.
@ Friedjof
Im Gegensatz zu unserer Elterngeneration leben wir doch in einem Schlaraffenland. Wirklich jedes Gemüse und jedes Obst ist das ganze Jahr über verfügbar.
Und dieses ist, Nackidei, eines unserer großen Probleme. Wie ernähren uns jetzt völlig losgelöst von den Jahreszeiten. Unsere Körper werden nicht mehr gefordert, ihre gebildeten Reserven im Winter abzubauen. Ich will jetzt hier nicht dem Hunger oder einer Mangelversorgung huldigen. Ich rede von dem natürlichen Wechselspiel der Versorgung und des Verbrauches unserer Nährstoffe.
Weiter ist das große Problem in unserer Ernährung, das Fehlen oder die zu starke Reduzierung der Balaststoffe. Unsere Nahrung hat heute zuviel Energie und zu wenig Balaststoffe, die nur dafür gebraucht werden, um den Nahrungsbrei durch den Darm zu schieben, genauer gesagt, schieben zu können. Wenn Zett auf diesen Sachverhalt angespielt hätte, dann hätte ich ihm voll zustimmen müssen.
Wer sich beispielsweise entschließt, zukünftig vegan zu leben sollte sich intensiv mit dem Vitaminbedarf und den Nährwerten verschiedenster Lebensmittel auseinandersetzen, weil die Gefahr einer Mangelversorgung mit bestimmten Vitaminen groß ist.
Diese deine Aussage ist nur dann voll und ganz zutreffend, wenn du damit die Aufspaltung der Vitamine im Körper meinst. Um bestimmte Vitamine aufspalten zu können, braucht der Körper Hilfsstoffe, die bei einer veganen Ernährung nur unter bestimmten und arbeitsaufwendigen Bedingungen dem Körper zur Verfügung gestellt werden können.
Ich erinnere an dieser Stelle daran, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei uns weiterhin steigt und dies mit zunehmender Rüstigkeit im Alter. Dies hat sicherlich etwas mit der besseren medizinischen Versorgung und Möglichkeiten der modernen Medizin zu tun aber auch an unserer doch im großen und ganzen gesünderen Ernährung (im Vergleich zum vor- oder vorvorigen Jahrhundert.
Das sehe ich hier anders. Die Ernährung war damals durchaus gesünder als heute, jedoch nicht im ausreichendem Umgange ständig gesichert. Weiter war die mechanische Belastung des Körpers eine andere, als dieses heute der Fall ist.