@ Aria
Noch in den konservativen 50er und 60er Jahren des 20ten Jahrhunderts war es Konsens in der Wissenschaft wie in der Gesellschaft, dass man Babys nachts ruhig schreien lassen sollte, sonst gewöhnten sie sich daran, dass sie mit dem Schreien jederzeit ihre Eltern herbeirufen können: Eltern würden dann zur Sklaven ihrer Kinder werden. In den liberalen 70er Jahren fand dann ein Umdenken statt, was bis in die 90er und 00er Jahre andauerte.
Ich hatte in den "liberalen 70er Jahre" mal eine Psychologin und die Familie ihrer Schwester in meiner Familie zu Gast. Da hörte ich die gleiche Botschaft, die du hier vortrugst. Aber wenn meine Tochter als Baby sich bemerkbar machte, war sie die erste, die am Babybettchen stand. In meiner Ausbildung wurde zwar auch über das Problem der sog. Schreikinder gesprochen. Wir wurden aber daraufhin geschult, aus dem Schrei des Babys herauszuhören, was jetzt anliegt. Und ich kann nur sagen, dass ich in vielen Gesprächen mit meiner Mutter, die nach ihrer juristischen Ausbildung eine Ausbildung in der Wohlfahrtspflege (so hies des damals) durchlief, kann ich diese deine Aussage von den 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts nicht bestätigt sehen. Ich weiß nicht, aus welchem Lehrbuch du diese deine Erkenntnis gezogen hast, mir ist ein derartiges Buch noch nicht unter die Augen gekommen. Auch von älteren Kolleginnen wurde mir vor 50 Jahren derartiges nicht berichtet.
Jetzt, in der sich wieder dem Konservatismus neigenden Gesellschaft, werden Stimmen* laut, die wir als überwunden glaubten: Alles hat zu funktionieren – auch das Kind. Funktioniert es nicht, muss es dazu mit Disziplinierungsmaßnahmen gebracht werden. Und das von klein auf.
Das ist eine Haltung, die nur von den Menschen vertreten wird, die keine kleinen Kinder haben oder nicht mehr haben. Diese Stimmen hat es schon immer gegeben und wird es auch weiterhin geben.
Das setzt sich später in der Schule fort – die Privatschulen, in denen meist strengere Regimes herrschen als in den staatlichen, haben Hochkonjunktur.
Oh,
da scheinst du aber etwas ganz grundsätzlich falsch verstanden zu haben oder aus einer gewissen politischen Sicht so zu sehen.
Schon die Tatsache, dass Eltern das meist hohe Schulgeld aufbringen, dient der Disziplinierung des Kindes.
Diese deine Aussage ist, gelinde gesagt, gehobener Blödsinn. An der Höhe des Schulgeldes kannst du den Grad der "Disziplinierung" des Kindes nicht messen. Ja, ich weiß, jetzt wirst du mir mit Argumenten kommen, dass dieses in den britischen Internaten so sei. Hast du da Erfahrung? Woher beziehst du diese Gewissheit?
Durch Schuldgefühle, die entstehen würden, wenn das Kind die gesteckten Ziele nicht schaffen sollte.
Da laufen wirklich verschiedene Vorurteile in deinem Kopf herum. Ich denke, dass du politisch sehr links stehst und aus dieser Richtung deine Aussagen gespeist wurden.
@ Bummler
Diese Kommission, die nur aufgrund einer Legitimation von Typen die längst nichts mehr zu sagen haben (weil abgewählt) existiert, bombardiert uns pausenlos mit Vorschriften, ohne auch nur ansatzweise eine gegenteilige Meinung zu akzeptieren, und Du sagst hier ernsthaft da wäre irgendwas praktisch daran?
Du musst über ein sehr gestörtes Verhältnis zur EK-Kommission verfügen.
Brüssel ist längst nicht so schlecht und dumm, wie du es hier darstellst.
Ich habe Kollegen, die jetzt im Ruhestand sind, die sind ihr ganzes Leben mit einem Tabellenbuch ausgekommen. Und ich habe in den letzten zehn Jahren schon sieben Stück kaufen MÜSSEN, weil sich immer wieder eine technische Norm geändert hat und diese immer wieder zwangsweise bauaufsichtlich eingeführt wurde.
Du vergisst hierbei, dass die technischen Anforderungen und die Materialien sich sehr rasch und stark verändert haben. Mein Vater, ein Bauingenieur, hat noch die größten Berechnungen mit einem Rechenschieber ausgeführt. Er kam sicherlich schneller zum Ergebnis, als du heute mit dem Computer. Dieses soll kein Vorwurf sein. Aber ein Hinweis darauf, dass die Hilfsmittel, die heute benutzt werden, nur dazu führen sollen, mehr Arbeitsvolumen zu bewältigen. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass dieses Ziel wirklich erreicht wurde.
Mehrere tausend Euro MUSSTE ich aufwenden, weil Statikprogramme zu aktualisieren waren.
Das Geld hättest du dir sparen können, wenn du in der Lage wärst, die geforderten Berechnungen selbst zu erstellen oder dir selbst ein entsprechendes Computerprogramm zu schreiben. Und glaube mir, ob du in Griechenland oder um Lübben herum baust, die Statik ist mathematisch die gleiche, aber die entsprechende Gesetzeslage nicht. Darum geht dein diesbezüglicher Vorwurf in Richtung Brüssel fehl.
ICH würde sofort aus der EU austreten wie die Engländer. Schon die ersten Anzeichen zeigen, wie gut das denen tut.
Nach den mir bekannten Wirtschaftsdaten muss ich aber zu einem anderen Ergebnis kommen. Dieses dein Argument könnte von der AfD kommen und der Wahrheitsgehalt der AfD-Informationen ist in der Bundesrepublik die kleinste von allen Parteien.
Das ist auch so ein Wahn, dass es uns wegen der Union gut geht.
Ich erlebe es als ausgesprochen entlastend, dass wir den Euro haben. Statt wie früher mit 7 unterschiedlichen Währungen und Wechselkursen arbeiten zu müssen, muss ich es jetzt nur noch mit zwei. Dieses hat mir schon sehr viel Geld eingespart. Und durch die EU und den Euro wurde die Inflation sehr stark reduziert. Ich weiss wirklich nicht, warum man die EU immer schlecht reden muss. Mir wäre es lieber, wir würden aus dem Staatenbund einen Bundesstaat machen, weil dann viele finanzielle Risiken besser abgefangen werden könnten. Übrigens, Griechenland lässt jetzt ihre Finanzbeamten in Nordrhein-Westfalen in Richtung Betriebsprüfungen ausbilden. Das Steueraufkommen in Griechenland steigt jetzt ganz langsam an.
@Aria
Der Begriff "Schwarze Pädagogik" ist kein pädagogischer Begriff. Es handelt sich hier um einen politischen Kampfbegriff. Bevor du dich jetzt aufregst und mir Unkenntnis vorwirfst, ich habe mich mit dem Begriff auseinander gesetzt und kann diesen trotzdem nur so einordnen.