Tolle Antwort.

Nein, es geht darum, dass es Menschen gibt, die die herrschenden gesellschaftlichen Konventionen für in Ordnung halten (die Bewahrer), und andere, die mit einer oder mehreren Einzelbestimmungen dieser Konventionen nicht einverstanden sind – siehe die ersten FKK-ler, die sich über die damalige Konventionen einfach hinweggesetzt haben, wofür sie mehr als nur Anfeindungen der Bewahrer hinnehmen mussten. Aber die Bewahrer fühlen sich nur solange im Recht, solange sie in der Mehrheit sind. Sobald jedoch gesellschaftlicher Wandel, der ja ein immer währender Prozess ist, durch viele Konventionsübertreter einsetzt, ist es mit der Herrlichkeit der Bewahrer bald vorbei – somit ist es nicht ausgeschlossen, dass das mit dem Sex in der Öffentlichkeit irgendwann in Zukunft toleriert wird.Eule hat geschrieben:Gesellschaftliche Konventionen sind keine Einbahnstraße. Es geht hier nicht um das Recht-Haben, es geht hier einfach nur um Rücksichtnahme.Aria hat geschrieben:Dass andere anders darüber denken, liegt wohl in der Tatsache begründet, dass sie sich aufgrund der gegenwärtigen gesellschaftlichen Konventionen im Recht fühlen.
Nenne es wie du willst, aber dann war auch die Ächtung der Nacktheit ein Missverständnis, das sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Auflösung befindet.Eule hat geschrieben:Ich kann deinen Gedankengang verstehen. Aber das von dir gewählte Beispiel ist nicht passend. Bei der Homosexualität stand keine gesellschaftliche Konvention im Wege, sondern ein Missverständnis.Aria hat geschrieben:Man muss nur daran denken, wie lange es dauerte, die derzeitige oberflächliche Akzeptanz der Homosexuellen durchzusetzen.
Nothomosexualität und Masturbation mit Hilfe der Pornografie sind kein Ersatz für Heteros. Auch die Tatsache, dass Liebszellenzugang von guter Führung des Häftlings abhängt, ist nichts anderes als Machtdemonstration. Außerdem entspricht das nicht dem Resozialisierungsgedanken: Nach Jahren der Nothomosexualität und der Masturbation ist ein Entlassener sexual gesehen ein Wrack und zu normalen Liebesbeziehungen nicht mehr fähig.Eule hat geschrieben:Diese deine Aussage ist äußerst strittig. Formal wird durch eine Strafe mit Freiheitsentzug auch ein Entzug der freien sexuellen Aktivitäten bewirkt. Formal jedoch nur, weil es genug Ersatzmöglichkeiten gibt und diese dem Inhaftierten nicht verweigert werden. Einmal ist es die sog. Nothomosexualität, deren Ausübung vom Vollzug nicht unterbunden wird und zum Anderen ist es der Bezug von pornographischen Produkten, die dann für die Masturbation eingesetzt werden können und dürfen.Aria hat geschrieben:Da der Sexualtrieb kaum unterdrückt werden kann, trifft jede Einschränkung dessen die Menschen hart. Das äußert sich zum Beispiel bis heute in dem Freiheitsentzug als Strafe, da darin nicht nur Freiheit, sich frei zu bewegen, stark eingeschränkt ist, sondern auch die Ausübung der Sexualität. Und wenn doch einmal Langzeithäftlingen paar Stunden in der sogenannten Liebeszelle gewährt werden, ist das abhängig von deren guter Führung, d.h. es gibt kein Anrecht auf Sex – gäbe es das, die Volksseele würde kochen und vom Staat als Zuhälter schwafeln.
Das ist eine simple Erkenntnis, ja, aber nichtsdestotrotz eine wahre. Wäre dem nicht so, würden Religionen keine Sexualität betreffenden Verbote erlassen und deren Befolgung überwachen.Eule hat geschrieben:Ich verstehe nicht, warum du hier grundsätzlich so simpel denkst.Aria hat geschrieben:Wer über die Sexualität des Menschen bestimmt, der hat Macht über ihn. Und wenn Religionen bestimmte Vorschriften für ihre Schäfchen erlassen und deren Übertretungen bestrafen, so haben sie Macht über sie.
Doch, ich habe sie verstanden, sehr gut sogar. Aber es ist nicht die katholische Kirche allein, die hier Verbote erlassen hat – und teilweise bis heute aufrecht erhält –, die anderen dogmatischen Religionen sind kein Deut besser, wenn nicht sogar schlimmer: siehe Judentum, Islam, Hinduismus.Eule hat geschrieben:Hier wird für mich nur eines deutlich, du hast die Grundzüge der kath. Morallehre aus ihrer Begründung heraus nicht verstanden.Aria hat geschrieben:Deswegen halten sie am Überkommenden fest, auch wenn es längst klar ist, dass diese Vorschriften reine Willkür sind und absolut nichts mit der Religion selbst zu tun haben.
Das ist kein Scherz, und du weißt das.Eule hat geschrieben:Aria, ich halte dich für so vernünftig, dass ich diesen deinen Anwurf als einen herausfordernden Scherz betrachte.Aria hat geschrieben:Ah, auf einmal ist nur das wichtig, was Papst sagt? Das sind ja ganz neue Töne, Eule. Ich erinnere mich nämlich, dass du fälschlicher Weise den Papst von aller Schuld reinwaschen wolltest, indem du schriebst, „Der Vatikan hat die Aussage von Papst Franziskus längst richtig gestellt.“ Du kannst dies hier nachlesen.Eule hat geschrieben:Wenn du die kath. Kirche ansprichst, dann schaue mal darauf, was der Papst sagt. Nur das ich wichtig.
Das hat nichts mit meiner antireligiösen Haltung zu tun, sondern mit der Fähigkeit, zu sehen, was gesehen werden kann, und dann 1 und 1 zusammenzuzählen.Eule hat geschrieben:Hier kommt deine antireligiöse Haltung voll zum Tragen.Aria hat geschrieben:Im Osten dagegen werden Homosexuelle nach wie vor offen diskriminiert, wobei sich die katholische und die orthodoxe Kirche wie ehedem als Hüterinnen der Moral gebärden – Beispiele dafür sind Polen und Russland. Dass es in islamisch geprägten Ländern noch schlimmer aussieht, macht diese Sache nicht besser, sondern zeigt, wie verheerend sich der Einfluss der Religion auf das Leben der Menschen auswirken kann.
Du bagatellisierst das Problem, denn diese Kirchen/Religionen sind auch heute noch diejenigen, die Homosexualität als widernatürlich, bestenfalls als Krankheit bezeichnen. Darum geht es, nicht um das, was tausende Jahre vorher gelehrt wurde.Eule hat geschrieben:Bedenke, dass eine Botschaft, die über 10.000 Jahre weitergegeben wurde, ihre Wirkung nicht innerhalb kurzer Zeit verlustig geht.
Nein. Der Staat, und das ist ja die von dir gemeinte Öffentlichkeit, hat sich aus dem Sexualleben seiner Bürger genauso herauszuhalten, wie er sich aus ihrem sonstigen Leben heraushält, solange dieses Leben niemand tatsächlich gefährdet.Bummler hat geschrieben:Insofern finde ich es schon einleuchtend, dass auch die Sexualität von der Öffentlichkeit bewertet und reguliert wird.
Niemand, auch keine Institution ist von heute auf morgen mächtig. Wenn du dir die Geschichte des Christentums ansiehst, dann wirst du sehen, wie es von einer unbedeutenden jüdischen Sekte – so verstanden sich die ersten Christen selbst –, im Laufe der Jahrhunderte immer mächtiger wurde, bis es keine weltliche Macht mehr vermochte, den christlichen Institutionen Weisungen zu erteilen. Diese Macht, die auf Angst vor Hölle beim nicht konformen Verhalten beruhte, wurde erst im Zeitalter der Aufklärung brüchig, doch es dauerte noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und darüber hinaus, bis das Primat der Kirchen in Sachen Moral tatsächlich gebrochen war – Zitat aus der Wikipedia:Bummler hat geschrieben:Hier haust Du Ursache und Wirkung durcheinander, das es einem übel wird. Erst wenn man Macht hat, kann man sie nutzen um über irgend etwas zu bestimmen und nicht umgekehrt.Aria hat geschrieben:Mit anderen Worten: Wer über die Sexualität des Menschen bestimmt, der hat Macht über ihn. Und wenn Religionen bestimmte Vorschriften für ihre Schäfchen erlassen und deren Übertretungen bestrafen, so haben sie Macht über sie.
Die Ächtung der Nacktheit erfolgt nicht aufgrund eines Missverständnisses. Das, was ich zur Homosexualität sage, kannst du nicht einfach auf die Nacktheit übertragen. Ich bleibe dabei, auch wenn du dieses so nicht sehen und anerkennen willst, das Problem mit der Nacktheit ist ein zivilisatorisches Problem, welches viele Menschen jedoch als ein moralisches darstellen. Die bürgerliche Moral unterscheidet nicht zwischen einer moralisch-ethnischen und einer zivilisatorischen Begründung. Dieses kannst du auch daran erkennen, dass viele einem pawlowschichen Reflex erliegen, in dem sie die Nacktheit mit der Sexualität gleich setzen. Erwarte bitte nicht von mir, dass ich ebenso undifferenziert denke und argumentiere.Nenne es wie du willst, aber dann war auch die Ächtung der Nacktheit ein Missverständnis, das sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Auflösung befindet.
Wie kommst du zu dieser Meinung? Diese deine Aussage kann von dir nicht ernsthaft aufrecht gehalten werden.Nothomosexualität und Masturbation mit Hilfe der Pornografie sind kein Ersatz für Heteros.
Es wäre mir völlig neu, dass die Sexualität Bestandteil des Resozialisierungsgedanken sei.Außerdem entspricht das nicht dem Resozialisierungsgedanken:
Mir sind in meiner mehr als 40-jährigen Arbeit innerhalb der Resozialisierung derartige Beispiele nicht untergekommen. Du zielst auf die Hafträume ein, in denen man Ehepaaren die Möglichkeit einräumt, ungestört und unbeobachtet auch sexuell miteinander zu verkehren. Da liegt das Ziel nicht im Sexualakt als solchen, sondern im Erhalten der ehelichen Beziehung.Nach Jahren der Nothomosexualität und der Masturbation ist ein Entlassener sexual gesehen ein Wrack und zu normalen Liebesbeziehungen nicht mehr fähig.
Also während meiner bisherigen Ehe hat noch kein Vertreter dier Kirche darüber gewacht, ob ich mich an die kirchlich-moralischen Gebote halte oder nicht. Ich habe wirklich den Eindruck, dass du dich hier massiv verrennst. Wenn du die Grundzüge der kath. Morallehre verstanden hast, warum bist du denn dann nicht in der Lage, die Belehrungen, die du in deiner Kinheit und Jugbendzeit erhieltst, zu hinterfragen und in das erwachsene Bewustsein zu übertragen. Auch ist der Hinduismus, soweit es mir bekannt ist, nicht so körperfeindlich, wie du dieses zu meinen scheinst.Das ist eine simple Erkenntnis, ja, aber nichtsdestotrotz eine wahre. Wäre dem nicht so, würden Religionen keine Sexualität betreffenden Verbote erlassen und deren Befolgung überwachen.Eule hat geschrieben:Ich verstehe nicht, warum du hier grundsätzlich so simpel denkst.Aria hat geschrieben:
Wer über die Sexualität des Menschen bestimmt, der hat Macht über ihn. Und wenn Religionen bestimmte Vorschriften für ihre Schäfchen erlassen und deren Übertretungen bestrafen, so haben sie Macht über sie.
Sorry, ich bagatelisiere nicht. Ich kläre auf und weise auf den richtigen Weg. Immer wieder. Und dann noch einmal.Du bagatellisierst das Problem, denn diese Kirchen/Religionen sind auch heute noch diejenigen, die Homosexualität als widernatürlich, bestenfalls als Krankheit bezeichnen.
Sofern es um Sex in der Öffentlichkeit geht, kann und darf der Staat sich da nicht raushalten. Hier teile ich die Grundmeinung vom Bummler.Nein. Der Staat, und das ist ja die von dir gemeinte Öffentlichkeit, hat sich aus dem Sexualleben seiner Bürger genauso herauszuhalten, wie er sich aus ihrem sonstigen Leben heraushält, solange dieses Leben niemand tatsächlich gefährdet.Bummler hat geschrieben:
Insofern finde ich es schon einleuchtend, dass auch die Sexualität von der Öffentlichkeit bewertet und reguliert wird.
Aria hat geschrieben:Bummler hat geschrieben:Insofern finde ich es schon einleuchtend, dass auch die Sexualität von der Öffentlichkeit bewertet und reguliert wird.
Nein. Der Staat, und das ist ja die von dir gemeinte Öffentlichkeit, hat sich aus dem Sexualleben seiner Bürger genauso herauszuhalten, wie er sich aus ihrem sonstigen Leben heraushält, solange dieses Leben niemand tatsächlich gefährdet.
Wer, wie du, denkt, Sex sei etwas Animalisches, offenbart, wessen Geisteskind er ist.Eule hat geschrieben:Im Gegensatz zu Dir bin ich überzeugt, dass Sex in der Öffentlichkeit ein Wunschdenken von wenigen Personen bleiben wird. Es sei denn, wir würden jegliche kulturelle Entwicklung entsagen und ion ein animalisches Verhalten und Bewusstsein zurück fallen.
Sondern?Eule hat geschrieben:Die Ächtung der Nacktheit erfolgt nicht aufgrund eines Missverständnisses.Aria hat geschrieben:Nenne es wie du willst, aber dann war auch die Ächtung der Nacktheit ein Missverständnis, das sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Auflösung befindet.
Ah? Das Instrument der Beichte ist dir aber schon bekannt, oder? Hast du da gelogen wie ich?Eule hat geschrieben:Also während meiner bisherigen Ehe hat noch kein Vertreter dier Kirche darüber gewacht, ob ich mich an die kirchlich-moralischen Gebote halte oder nicht.Aria hat geschrieben:Wer über die Sexualität des Menschen bestimmt, der hat Macht über ihn. Und wenn Religionen bestimmte Vorschriften für ihre Schäfchen erlassen und deren Übertretungen bestrafen, so haben sie Macht über sie.
[…]
Das ist eine simple Erkenntnis, ja, aber nichtsdestotrotz eine wahre. Wäre dem nicht so, würden Religionen keine Sexualität betreffenden Verbote erlassen und deren Befolgung überwachen.
Indem ich das gebracht habe, was Papst gesagt hatte, habe ich provoziert? Das ist die Verkehrung von Ursache und Wirkung. Wenn überhaupt, dann hatte der Papst Franziskus mit der Empfehlung, Kinder zu schlagen, um ihnen zu Wachstum und Reife zu verhelfen, provoziert. Aber leider war das nicht als Provokation gedacht, sondern nur seine ehrliche Meinung.Eule hat geschrieben:Deine Meinung zur Frage der Kindererziehung von Papst Franziskus kenne ich. Ich sehe diese Aussage jedoch etwas lockerer als du und für mich hast du dieses genau wieder dort eingebracht, wo ein derartiger "Angriff" durchaus möglich war. Es war von dir als eine Provokation gedacht und ich habe diese Provokation als solche gesehen und denke auch gewürdigt.
Das ist wieder ein Ablenkungsmanöver. Ich habe die Situation der Homosexuellen in Osteuropa erwähnt, weil in diesen Ländern die christlichen Kirchen in Polen, Ukraine und Russland die Homophobie fördern. Sie tun das, weil sie immer noch auf dem Stand sind, der bei uns vor 50 Jahren herrschte.Eule hat geschrieben:Die bedauerliche und gefährliche Position der Homosexuellen in Osteuropa ist mir bekannt. Lass uns doch erst einmal hier in Deutschland dafür sorgen, dass die Lage der Homosexuellen besser wird.
Diese politische Arbeit fiele uns leichter, wenn die christlichen Kirchen den Widerstand gegen die Homo-Ehe aufgeben würden: Wie fast immer in der Geschichte, stehen sie auch hier an der Seite der Bremser.Eule hat geschrieben:Die rechtliche Gleichstellung der homosexuellen Paare mit denen der heterosexuellen ist noch immer nicht erreicht. Da liegt also auch noch viel politische Arbeit vor uns.
Natürlich tust du das – siehe die letzten zwei Absätze vor diesem.Eule hat geschrieben:Sorry, ich bagatelisiere nicht.Aria hat geschrieben:Du bagatellisierst das Problem, denn diese Kirchen/Religionen sind auch heute noch diejenigen, die Homosexualität als widernatürlich, bestenfalls als Krankheit bezeichnen.
Zu 1.Bummler hat geschrieben:Ich weiß zwar was du meinst, aber so wie du das formuliert hast, kann ich nur die Schultern zucken.Aria hat geschrieben:Der Staat, und das ist ja die von dir gemeinte Öffentlichkeit, hat sich aus dem Sexualleben seiner Bürger genauso herauszuhalten, wie er sich aus ihrem sonstigen Leben heraushält, solange dieses Leben niemand tatsächlich gefährdet.
1. Der Staat hält sich nicht aus meinem "sonstigen Leben" raus. Er bestimmt unter anderem wann ich Feiertag machen kann, wann Sommerzeit ist und wann ich Rente bekomme. Alles Dinge die völlig schadlos ablaufen könnten, trotzdem aber reguliert werden.
2. Der Staat greift überhaupt nicht in das Sexualleben der Bürger ein. 2 Millionen Mitglieder im Joyclub z.B. tauschen sich täglich über allerlei sexuelle Spielarten aus, ohne jegliche staatliche Eingriffe.
Das dann §183a das Sexualleben dort ein wenig einschränkt, wo ein Ärgernis erregt werden könnte, empfinde ich nicht als persönlichen Eingriff.
Nach dieser Logik hat sich wohl § 118 OWiG (Belästigung der Allgemeinheit), nach dem die Nacktheit in der Öffentlichkeit verfolgt werden kann, auch bewährt. Ich hoffe, du siehst die Parallele.Bummler hat geschrieben:Also insofern gibt es keine Notwendigkeit Dinge zu ändern, die sich bewährt haben.
Aria, ich habe wenig Lust dazu, mich mit dir auf der Ebene der Polemik zu unterhalten. Entweder reden wir vernünftig miteinander oder garnicht.Wer, wie du, denkt, Sex sei etwas Animalisches, offenbart, wessen Geisteskind er ist.Eule hat geschrieben:
Im Gegensatz zu Dir bin ich überzeugt, dass Sex in der Öffentlichkeit ein Wunschdenken von wenigen Personen bleiben wird. Es sei denn, wir würden jegliche kulturelle Entwicklung entsagen und in ein animalisches Verhalten und Bewusstsein zurück fallen.
Jetzt blättere hier oder in einem anbderen Thread mal zurück und dann wirst du die entsprechende Antwort finden. Ich sagte dort, dass die Nacktheit als ein Zeichen der mangelnden Zivilisation angesehen wird. Mangel heißt hier nicht Irrtum, es bedeutet Fehlen! In meinen Augen ist dieses ein gewaltiger Unterschied, ob ich etwas als fehlend bezeichne oder einem Irrtum erliege.Sondern?Die Ächtung der Nacktheit erfolgt nicht aufgrund eines Missverständnisses.Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:
Nenne es wie du willst, aber dann war auch die Ächtung der Nacktheit ein Missverständnis, das sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Auflösung befindet.
Es ist mir noch nicht in den Sinn gekommen, die Beichte als ein Instrument der Machtausübung anzusehen. Dieses war es noch zu keiner Zeit für mich. Auch hatte ich es noch nicht nötig, bei einer Beichte zu lügen. Was soll denn diese Lüge bringen? Vor was soll diese Lüge mich schützen? In dieser deiner Frage offenbahrt sich für mich die fürchterlich konservativ-dörfliche religiöse Erziehung. Diese scheint jetzt immer noch eine sehr starke und sehr schädliche Wirkung auf dich auszuüben. Menschenskind, du scheinst hier in dieser Hinsicht wirklich massiv gefesselt worden zu sein und diese müssen langsam und behutsam gelöst werden. Ich habe den Eindruck, dass die religiöse Erziehung bei dir zu früh aufgehört hat oder du dieser nicht mehr zugänglich warst. Es kann jedoch auch sein, dass die keine Chance hattest, diese kindliche religiöse Erziehung in eine erwachsene religiöse Betrachtungsweise zu übertragen.Ah? Das Instrument der Beichte ist dir aber schon bekannt, oder? Hast du da gelogen wie ich?Also während meiner bisherigen Ehe hat noch kein Vertreter dier Kirche darüber gewacht, ob ich mich an die kirchlich-moralischen Gebote halte oder nicht.Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:
Wer über die Sexualität des Menschen bestimmt, der hat Macht über ihn. Und wenn Religionen bestimmte Vorschriften für ihre Schäfchen erlassen und deren Übertretungen bestrafen, so haben sie Macht über sie.
[…]
Das ist eine simple Erkenntnis, ja, aber nichtsdestotrotz eine wahre. Wäre dem nicht so, würden Religionen keine Sexualität betreffenden Verbote erlassen und deren Befolgung überwachen.
Über diese unglückliche Aussage des Papstes haben wir uns schon ausführlich auseinander gesetzt. Dieses brauchen wir also jetzt nicht zu wiederholen. Aber ich meinte eine andere Provokmation. Du hast diese Äußerung wieder aus der Versenkung geholt, um mich heraus zu fordern. Retorisch war dieses wirklich gekonnt gemacht. Und nur dieses meinte ich.Indem ich das gebracht habe, was Papst gesagt hatte, habe ich provoziert? Das ist die Verkehrung von Ursache und Wirkung. Wenn überhaupt, dann hatte der Papst Franziskus mit der Empfehlung, Kinder zu schlagen, um ihnen zu Wachstum und Reife zu verhelfen, provoziert. Aber leider war das nicht als Provokation gedacht, sondern nur seine ehrliche Meinung.Eule hat geschrieben:
Deine Meinung zur Frage der Kindererziehung von Papst Franziskus kenne ich. Ich sehe diese Aussage jedoch etwas lockerer als du und für mich hast du dieses genau wieder dort eingebracht, wo ein derartiger "Angriff" durchaus möglich war. Es war von dir als eine Provokation gedacht und ich habe diese Provokation als solche gesehen und denke auch gewürdigt.
Warum soll das ein Ablenkungsmanöver sein, wenn ich deine Aussage als solche bestätige? Aber ich kehre lieber erst einmal vor der eigenen Haustüre, ehe ich beim Nachbarn dieses moniere. Hier bei uns kann ich etwas bewirken, in Osteuro nicht bzw. noch nicht.Das ist wieder ein Ablenkungsmanöver. Ich habe die Situation der Homosexuellen in Osteuropa erwähnt, weil in diesen Ländern die christlichen Kirchen in Polen, Ukraine und Russland die Homophobie fördern. Sie tun das, weil sie immer noch auf dem Stand sind, der bei uns vor 50 Jahren herrschte.Eule hat geschrieben:
Die bedauerliche und gefährliche Position der Homosexuellen in Osteuropa ist mir bekannt. Lass uns doch erst einmal hier in Deutschland dafür sorgen, dass die Lage der Homosexuellen besser wird.
Hier teile ich deine Meinung voll und ganz. Darum kämpfe ich an beiden "Fronten". Machst du da mit?Diese politische Arbeit fiele uns leichter, wenn die christlichen Kirchen den Widerstand gegen die Homo-Ehe aufgeben würden: Wie fast immer in der Geschichte, stehen sie auch hier an der Seite der Bremser.Eule hat geschrieben:
Die rechtliche Gleichstellung der homosexuellen Paare mit denen der heterosexuellen ist noch immer nicht erreicht. Da liegt also auch noch viel politische Arbeit vor uns.
In dem ich die Realität beschreibe, bagatellisiere ich diese nicht. Ich denke, hier hast du meine Aussage nicht verstanden.Natürlich tust du das – siehe die letzten zwei Absätze vor diesem.Eule hat geschrieben:
sorry, ich bagatelisiere nicht.Aria hat geschrieben:
Du bagatellisierst das Problem, denn diese Kirchen/Religionen sind auch heute noch diejenigen, die Homosexualität als widernatürlich, bestenfalls als Krankheit bezeichnen.
Hier legst du den § 118 OWiG sehr eng aus und unterstellst Bummler eine Aussage, die er so nicht gesagt und gemeint hat. Es gibt in der Tat viele Bereiche, da hat sich der § 118 OWiG bewährt. Es gibt aber auch Bereiche, da wird dieser falsch eingesetzt und falsch interpretiert.Nach dieser Logik hat sich wohl § 118 OWiG (Belästigung der Allgemeinheit), nach dem die Nacktheit in der Öffentlichkeit verfolgt werden kann, auch bewährt. Ich hoffe, du siehst die Parallele.Bummler hat geschrieben:
Also insofern gibt es keine Notwendigkeit Dinge zu ändern, die sich bewährt haben.
Aria, diese deine Feststellung steht gegen die Aussage, die Bummler bei dir kritisiertenähme, wenn Bürger sich in der Öffentlkichkei8t sexuell betätigen würden . Einmal bemängelst du, dass der Staat zu viele Eingriffe, auch im Sexualverhalten der Bürger, nehmen würde, wenn diese sich sexuell in der Öffentlichkeit betätigen würden und anderseits sagst du, der Staat nehme keine Eingriffe vor. Also differenziere in deinen Reaktionen so, wie die Ausgangslage des entsprechenden Gesprächs es erfordert. Ich sage es dir hier noch einmal, Bummler bleibt seiner Linie treu, ohne dabei dorgmatisch vorzugehen.2. Der Staat greift überhaupt nicht in das Sexualleben der Bürger ein.
Ich kann den Sinn der Beichte, vor allem in der römisch-katholischen Ausprägung als Ohrenbeichte, nicht erkennen und sehe darin ebenfalls, zumindest historisch, ein Machtinstrument. Ich habe Aria auch in diesem Sinne verstanden. Daß Du ihr konservativ-dörfliche Erziehung unterstellst, finde ich grotesk, denn dann sollte sie, bei gelungener Erziehung, eine gläubige Katholikin sein.Eule hat geschrieben:Es ist mir noch nicht in den Sinn gekommen, die Beichte als ein Instrument der Machtausübung anzusehen. Dieses war es noch zu keiner Zeit für mich. Auch hatte ich es noch nicht nötig, bei einer Beichte zu lügen. Was soll denn diese Lüge bringen? Vor was soll diese Lüge mich schützen? In dieser deiner Frage offenbahrt sich für mich die fürchterlich konservativ-dörfliche religiöse Erziehung.
Ich hielt es noch nicht für notwendig, einem Geistlichen gegenüber zu beichten.Auch hatte ich es noch nicht nötig, bei einer Beichte zu lügen.
Aria hat geschrieben:
Zu 2.
Erst sagst du, „Staat greift überhaupt nicht in das Sexualleben der Bürger ein“, um dann zuzugeben, dass das mit dem § 183a StGB doch geschieht.
Nach dieser Logik hat sich wohl § 118 OWiG (Belästigung der Allgemeinheit), nach dem die Nacktheit in der Öffentlichkeit verfolgt werden kann, auch bewährt. Ich hoffe, du siehst die Parallele.Bummler hat geschrieben:Also insofern gibt es keine Notwendigkeit Dinge zu ändern, die sich bewährt haben.
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