Du solltest wirklich mal die Deutschstunde von Siegfried Lenz lesen. Da erfährst du, was Pflichterfüllung und was Freiheit ist.Bummler hat geschrieben:Ein Mann muss nicht frei sein, sondern er muss seine Pflichten erfüllen.
Du solltest wirklich mal die Deutschstunde von Siegfried Lenz lesen. Da erfährst du, was Pflichterfüllung und was Freiheit ist.Bummler hat geschrieben:Ein Mann muss nicht frei sein, sondern er muss seine Pflichten erfüllen.
Aria hat geschrieben:
So funktioniert die Marktwirtschaft – nur in einer Planwirtschaft ließe sich das anders regeln.
Wobei natürlich sofort die Frage auftaucht, was ist Qualität, was niveauvoll, was ästhetisch, was erotisch und vor allem: für wen?
...
Und selbst wenn: Wer soll entscheiden, was für dich oder für mich gut ist?
Schon jetzt ärgere ich mich, dass sich staatlichen Stellen in das Fernsehprogramm einmischen und bestimmen, was wann oder überhaupt nicht gesendet werden darf. Das tun sie, weil die Gesellschaft z.B. glaubt, Sexszenen zu sehen würde Kinder desorientieren.
Beim Sex ist vom Fortschritt nichts zu sehen, ...
Ich bin überzeugt, diese unheilvolle Entwicklung wird weiter gehen, bis frau vor lauter Einschränkungen nicht mal einen Minirock oder Bikini mehr anziehen darf. Oder nur unter Protest. Hat es alles schon gegeben.
Ähnlich wie bei der biologischen Evolution werden die Kulturphänomene nicht mehr bewertet; auch die Hochtechnologie ist nicht „besser“ als „primitive“ Technologien, sondern nur „anders“. Ebenso fließen hier die unterschiedlichen Formen des kulturellen Wandels ein, die auch Querverbindungen in den Entwicklungslinien und „Rückentwicklungen“ zulassen.
Aria hat geschrieben:Du solltest wirklich mal die Deutschstunde von Siegfried Lenz lesen. Da erfährst du, was Pflichterfüllung und was Freiheit ist.Bummler hat geschrieben:Ein Mann muss nicht frei sein, sondern er muss seine Pflichten erfüllen.
„Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur einmal gegeben, und er muss es so nützen, daß ihn sinnlos verbrachte Jahre nicht qualvoll gereuen, die Schande einer kleinlichen, inhaltslosen Vergangenheit ihn nicht bedrückt und daß er sterbend sagen kann: Mein ganzes Leben, meine ganze Kraft habe ich dem Herrlichsten in der Welt – dem Kampf für die Befreiung der Menschheit – geweiht.
Mensch, Bummler!Bummler hat geschrieben:...Ja und es kommt auch alles wieder. Nur auf anderer Stufe, haben wir mal gelernt...
Ja, ich finde das auch seltsam. Ein Mord, selbst der "harmloseste" Mord in einem ganz normalen Tatort, ist doch wesentlich "unmoralischer" als jede einvernehmliche Sexszene.Bummler hat geschrieben:Abgesehen davon frage ICH mich, warum die nur bei Sexszenen eingreifen und nicht bei Gewaltszenen.
Shiva205 hat geschrieben:Ein Mord, selbst der "harmloseste" Mord in einem ganz normalen Tatort, ist doch wesentlich "unmoralischer" als jede einvernehmliche Sexszene.
Es gibt in der sog. erotischen Literatur und Filmen keine echten pornographischen Darstellungen. Zumindest habe ich bislang keine gesehen. Darum ist Pornographie als Pornographie für mich in keinem Fall künstlerisch. Ich denke, wir könnten uns streiten, ob dieser oder jener Film den Charakter einer Dokumentation haben könnte. Aber Dokumentationen, die ich zu diesen Themen bislang gesehen habe, beinhalteten keine pornographischen Darstellungen, obgleich diese Thema des Filmes waren.Da muss man die "Unterscheidung" noch weiter führen. Nicht nur Nacktheit und Sexualität muss man unterscheiden, sondern auch die Formen der Pornografie.
Oh weh, das ist aber ein gefährlicher Satz. Der geht aber massiv fehl. Die absolute Freiheit ist Chaos, da diese bindungslos ist. Freiheit ist immer relativ, weil Freiheit immer mind. eine Bindung voraus setzt. Diese Bindung muss und kann nur selbstbestimmt vorgenommen und eingegangen werden, um den Charakter der Freiheit erhalten und bewahren zu können.Wobei wir wieder bei dem Urproblem freiheitlicher Gesellschaften sind, nämlich dem, dass man Freiheit nur absolut gewähren kann, niemals aber relativ.
Doch, sie müssen es sogar, sonst befindet man sich im Zustand des Chaoses.Die Grenzen der Freiheit können nicht gezogen werden.
Ich halte dieses für zu simpel gedacht oder ausgeführt. Es gibt durchaus Entscheidungen, die weder mit einem Ja oder einem Nein beschieden werden können. Nur kann und darf man nicht jeder Entscheidung ausweichen.Es gibt nur das "ja" oder das "nein" und da ich mich für das "Ja" in dem gegenwärtigen Zustand nicht entscheiden kann, muss ich das "Nein" wählen, auch wenn das in seiner Absolutheit meinem Intellekt widerspricht.
Um frei entscheiden zu können, muss neben dem Guten auch das Böse vorhanden sein. Denn eine Entscheidung ist nur dann möglich, wenn du zwischen zwei Möglichkeiten wählen kannst. Wäre nur das Gute vorhanden, so wäre die Freiheit zur Entscheidung verschwunden. Wäre alles auf der Erde gut und gäbe es kein Böse, also der Idealzustand oder eben das Paradies, dann wäre die Freiheit entfallen und weg. Die Freiheit ist mindestens ein dualer Prozess. Fällt eine Alternative oder die Alternativen weg, wozu sollst du dich dann noch entscheiden.Es gäbe ja noch die Alternative, nämlich dann wenn sich das "Gute" auch wirklich durchsetzen würde.
Die naturgegebenen Abläufe und Notwendigkeiten sowie die Naturgesetze definieren keine Freiheit, sondern er das Gegenteil. Du kannst dich nämlich nicht gegen diese Vorgänge und Vorgaben entscheiden. Hier hast du keine Entscheidungsgewalt.Ich muss "müssen", muss essen, muss schlafen, muss altern, muss sterben...
Selbst das Licht hat eine begrenzte Geschwindigkeit. Und ist kaum noch zu erleben, wenn es Nacht wird...
Ich denke, dass die Grenze der Freiheit früher anfängt, nämlich mit der Fähigkeit, sich entscheiden zu können. Erst nach dem Erlangen dieser Entscheidungsfähigkeit kommen die Entscheidungen nach den von dir hier richtig aufgezählten Vorgaben.Diese Grenzen als Menschengemeinschaft zu definieren, dazu dienen Gesetze, aber auch Tabus (die "Sitten"), Regeln ...
Ich denke, dass Bummler mit seiner Aussage richtig liegt, nur muss das "Billigen" durch das Wort "Böse" ersetzt werden. Denn das Paar heißt Gut und Böse.Hiermit schreibst du dem "Guten" und dem "Billigen" (also dem Zugestandenen) ein Eigen"leben" zu, dass diese nicht haben.
Ja, stimmt. Die Frage nach dem Guten und dem Bösen sind ethische Fragen. Ja, diese sind sogar weltweit die gleichen. Es gibt zwar kleinere kulturelle Unterscheidungen in der Sache, also dem Inhalt nach, aber nicht in der Frage der ethischen Beurteilung.Was gut ist und was billig, also erlaubt ist, wird immer gesetzt.
Also, dass die Menschen eine Ethik formulieren, da bin ich mit dir einer Meinung. Aber die Natur, ob belebt oder nicht, formuliert keine Ethik. Dieser von mir jetzt hier so eindeutig formulierte Satz könnte ungültig werden, wenn es uns gelänge, bei den Tieren, insbesondere bei denen, die in einer Gesellschaft leben, eine ethisches Empfinden nachzuweisen. Bei den Pflanzen dürfte es noch schwieriger werden, auch wenn manch eine pflanzliche Signalreaktion auf ein solches Verhalten hinweisen könnte. Ich halte dieses jedoch für sehr problematisch.Entweder durch die Lebewesen, hier uns Menschen, oder durch das "Drumherum", vulgo: Natur (siehe oben).
Ich kann diesem deinem Gedankengang nicht folgen. Freiheit ist für mich nicht überbewertet und kann auch nicht überbewertet werden.Im übrigen finde ich aber (und da hast du recht) , das die "Freiheit" völlig überbewertet wird.
Da sehe ich keinen Widerspruch.Ein Mann muss nicht frei sein, sondern er muss seine Pflichten erfüllen.
Das sehe ich nicht so zwingend. Es sind für mich durchaus seltene Fälle möglich, wo ich eine Pflicht nicht freiwillig erfüllen muss, trotzdem frei bleibe. Die Frage der Freiheit bei der Pflichterfüllung kristallisiert sich bei mir an der Frage der Verantwortung.Frei ist er dann, wenn er das freiwillig tut.
Ja Bummler, wenn du diesen Gedanken hier wieder ins Spiel bringst, dann muss ich diesem deinem Gedanken heftig widersprechen. Wir hatten in unserer jüngeren Geschichte schon einmal eine vom Staat vorgegebene Kunstbegriffe. Diese wollen wir, zumindest ich, nicht wieder haben.Ja, da hatte ich schon mal eine Behörde angeregt, die darüber entscheidet was Kunst ist und was nicht. Aber ich bin überstimmt worden, obwohl so ein Fachgremium bestimmt sinnvoll gewesen wäre.
Diese deine Frage steht hier völlig richtig. Es sind keine staatlichen Stellen, die diese Entscheidungen fällen.Sind das wirklich die staatlichen Stellen?Schon jetzt ärgere ich mich, dass sich staatlichen Stellen in das Fernsehprogramm einmischen und bestimmen, was wann oder überhaupt nicht gesendet werden darf. Das tun sie, weil die Gesellschaft z.B. glaubt, Sexszenen zu sehen würde Kinder desorientieren.
Sexszenen werden gezeigt, nur keine pornographischen. Und ich kann nicht das eine Übel gegen ein anderes Tauschen. Mir selbst gefallen Krimis besser, wo es keine Gewalttaten gibt. Da gibt es wirklich mehr Spannung.Ja, ich finde das auch seltsam. Ein Mord, selbst der "harmloseste" Mord in einem ganz normalen Tatort, ist doch wesentlich "unmoralischer" als jede einvernehmliche Sexszene.Bummler hat geschrieben:Abgesehen davon frage ICH mich, warum die nur bei Sexszenen eingreifen und nicht bei Gewaltszenen.
Das liegt vermutlich daran, dass der Definition dieser "Literatur" eine Zensur zugrundeliegt. Natürlich gibt es ein grosses Spektrum in der Pornographie, was das künstlerische Niveau angeht, und es ist auch klar, dass da viel klischeehaft-"Minderwertiges" dabei ist. Aber auch das ist vielleicht ein Artefakt der Zensur, einfach weil man dazu tendiert auch minderwertige Nahrungsmittel zu fressen, wenn man ausgehungert ist.Eule hat geschrieben:Es gibt in der sog. erotischen Literatur und Filmen keine echten pornographischen Darstellungen.
DAS hatte ich gemeint.Eule hat geschrieben:@ Hajo
Deine Ausführungen zum Grundsatz der Grenzen der Freiheit kann ich voll und ganz zustimmen. Jedoch diesen deinen Beispielen nicht:Die naturgegebenen Abläufe und Notwendigkeiten sowie die Naturgesetze definieren keine Freiheit, sondern er das Gegenteil. Du kannst dich nämlich nicht gegen diese Vorgänge und Vorgaben entscheiden. Hier hast du keine Entscheidungsgewalt.Ich muss "müssen", muss essen, muss schlafen, muss altern, muss sterben...
Selbst das Licht hat eine begrenzte Geschwindigkeit. Und ist kaum noch zu erleben, wenn es Nacht wird...
Wobei ich diese postulierte Selbstbestimmung durchaus in Frage stelle.Freiheit ist immer relativ, weil Freiheit immer mind. eine Bindung voraus setzt. Diese Bindung muss und kann nur selbstbestimmt vorgenommen und eingegangen werden, um den Charakter der Freiheit erhalten und bewahren zu können.
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