Bummler hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Nach allem, was du hier so von dir gibst, glaubst du der AfD und den anderen Rechten (Trump, Brexit Befürwortern, etc.) mehr als es ... gut ist.
Ob das gut ist weiß ich natürlich nicht. Schlecht ist es m.E. erstmal nicht …
So, so, du weißt nicht, ob es gut ist, der AfD und den anderen Rechten zu glauben, aber du weißt: Es ist nicht schlecht. Das ist zwar subtil gesagt, aber da das Gegenteil von schlecht gut ist, findest du das, was die AfD und andere Rechte sagen, gut. Das ist offensichtlich und mehr habe ich auch nicht sagen wollen.
Bummler hat geschrieben:Was ich grundsätzlich mache ist jedoch, dass ich die Programme der "Alternativen" durchlese. Bei der AfD steht da z.B. so ziemlich zu zwei Dritteln dasselbe drin wie bei der CDU.
Klar steht bei der AfD so ziemlich dasselbe drin wie bei der CDU, stehen doch die beiden rechts: Die erste mehr, die zweite weniger.
Daher ist es kein Wunder, dass sie sich bei dem zitierten Abschnitt über das Bildungssystem gleichen, schließlich wollen sie beide, dass die sozialen Klassen erhalten bleiben. Im AfD Duktus heißt das: Die AfD wendet sich gegen die beabsichtigte Planierung unseres leistungsorientierten, mehrgliedrigen Schulsystems zur semi-sozialistischen Gleichmacherei der Gemeinschaftsschulen.
Erstaunlich, dass jemand wie du, der das klassenlose und gute Bildungssystem der DDR genossen hat – das ist jetzt nicht ironisch gemeint –, das gut findet.
Bummler hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Egal ob links oder rechts, die Argumente dieser Bewegungen gleichen sich: Sie sind nationalistisch, rassistisch und antiintellektuell.
Mit derart platten Vorwürfen wirst du keinen Blumentopf gewinnen. Die LINKE derart zu charakterisieren ist völlig daneben.
Ich empfehle dir, meinen Beitrag, auf den du dich hier beziehst, noch einmal zu lesen: Ich habe da weder die LINKE genannt, noch gemeint, sondern ganz klar die linken Bewegungen (Podemos, Syriza) in ehemals rechts regierten Staaten benannt und gemeint.
Bummler hat geschrieben:Warum haben vor allem rechte Strömungen zur Zeit derart großen Zulauf?
Vom großen Zulauf würde ich nicht sprechen, aber sie haben Zulauf, keine Frage. Der Grund ist ein einfacher: Durch das Internet ist es wesentlich leichter, Unwahres in die Welt zu bringen – deshalb sprechen wir jetzt auch über die postfaktische Zeiten. Ein schönes Beispiel, wie das funktioniert, habe ich am Samstag im
Gesundheitsthread zitiert; Ich zitiere die entsprechende Stelle noch einmal:
Wer sich nicht impfen lässt, handelt unsolidarisch – Zitat aus der Süddeutschen:
Der Google-Algorithmus nimmt die Impfgegner überaus ernst: Ihre wie auch immer begründeten Ansichten findet man im Netz gleichauf mit den offiziellen Informationsquellen. Wer das als Irrsinn aus diesem Internet abtut, verkennt die Situation. Denn hier entsteht der Eindruck, dass Impfen schwer umstritten, dass es gesellschaftlicher Konsens, ja nachgerade geboten sei, der Spritze mit großer Skepsis entgegenzutreten.
Tatsächlich sind sich Wissenschaftler einig wie bei kaum einem Thema: Impfungen gehören zu den größten Errungenschaften der Menschheit.So wie die Impfgegner behaupten, „dass Impfen schwer umstritten, dass es gesellschaftlicher Konsens, ja nachgerade geboten sei, der Spritze mit großer Skepsis entgegenzutreten.“, so behaupten AfD und Konsorten, dass es Deutschland und Europa schlecht gehe, und dass es uns noch schlechter gehen wird, wenn wir nicht wie Trump die Grenzen für fremde Waren und Menschen schließen.
Das alles kommt in Form einer Ideologie daher, und weil Menschen, die eine „neue“ Ideologie vertreten, besonders eifrig dabei sind, dies öffentlich zu tun, überfluten sie das Internet mit ihren Beiträgen, so dass der Eindruck entsteht, es gäbe viele, die der gleichen Meinung sind. Sie kümmern sich nicht um Fakten, und wenn doch, dann verfälschen sie sie. Wenn sie beim Fälschen erwischt werden, sagen sie, es sei nicht so gemeint gewesen, und wenn die Aufzeichnungen das widerlegen, dann wären die Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen. etc.
Dass diese „Protesthaltung“ besonders im Osten Deutschland auftritt, ist vielleicht historisch zu erklären: Sie wollen es jetzt anders machen als damals in der DDR, als sie wegschauten und nichts taten als ihre eigenen Mitbürger an der Grenze totgeschossen wurden. Vielleicht was das aber auch ganz anders: Sie meinten damals und meinen auch jetzt, dass geschlossenen Grenzen was Gutes sind, schließlich hat erst der Mauerbau und die stark bewachte Grenze die DDR zu einem bescheidenen Wohlstand verholfen.