FamSuchtFam hat geschrieben:Es gibt übrigens doch noch einen Link zu einer Studie die sich mit "Eltern haben Sex in Anwesenheit der Kinder" befasst:
http://www.freebeaches.org.nz/TAASALibrary52.pdf (Vielleicht hatte sich Herbstwind im Link vertan?)
Ja, den Link hatte ich in der Tat vergessen, noch hinzuzufügen. Danke für die Korrektur. Aber auch in der von mir verlinkten übersichtlichen Kurzzusammenfassung des anderen Artikels steht der Satz: "The other factors (sleeping in the parental bed and parental comfort/acceptance of sexuality), while not germane to the narrow scope of this discussion, also demonstrated a positive correlation with childhood exposure and adult sexual adjustment and comfort." Dass Kinder, die das Bett mit den Eltern teilen, auch gelegentlich mal Sex zu sehen bekommen, hab ich jetzt zugegebenermaßen einfach mal vorausgesetzt.
Campingliesel hat geschrieben:Ich weiß gar nicht, wozu das überhaupt gut sein soll, wenn Kinder das alles so selbstverständlich zu sehen kriegen. Nach meiner Erfahrung wollen die das auch gar nicht. Kinder interessiert das doch noch gar nicht [...]
Ob es die Kinder interessiert, oder nicht, kannst du ihnen ja ruhig selbst überlassen. Wenn es sie nicht interessiert, braucht es dich ja auch nicht zu interessieren. Dann musst du auch nicht den Tag an der Tastatur verbringen.
skyfire hat geschrieben:Wenn sich denn ein Kind für das Thema Sexualität interessiert, ist es auf jeden Fall grundfalsch, das zu tabuisieren
Danke!!
FamSuchtFam hat geschrieben:Was das "nichts dagegen spricht" angeht: Es ist nunmal in Deutschland strafbar, "vor einem Kind" gezielt sexuelle Handlungen "durchzuführen".
Ob es aus juristischer Sicht ein strafbares gezieltes Herbeiführen sexueller Handlungen vor Kindern ist, wenn sich Eltern einfach nicht weiter darum kümmern, ob ihre Kinder ihnen gerade beim Sex zusehen, ist sicherlich Interpretationssache. Weiß jemand, ob es dazu Grundsatzurteile gibt?
Mein Diskussionsbeitrag mit der Aussage, dass da nichts gegen spricht, war ja eine Betrachtung aus rein psychologischer Sicht. Sollte hier wirklich ein unüberbrückbarer Gegensatz zwischen dem Strafrecht und den Erkenntnissen psychologischer Forschung bestehen, so wäre das ziemlich bedenklich und würde nach einer Reformierung des Strafrechts schreien.
Ach ja, nicht dass ich behaupte, das Fazit der genannten psychologischen Studien müsste als letzte Wahrheit bedingunglos akzeptiert werden. Wissenschaft lebt vom Widerspruch. Hier könnte man z.B. kritisch fragen, ob die gefundene Korrelation zwischen offenem Umgang mit Nacktheit und Sexualität auf der einen Seite sowie den positiven psychologischen Effekten auf der anderen Seite wirklich eine klassische Ursache-Wirkung-Beziehung darstellt, oder ob nicht beides Wirkungen einer anderen gemeinsamen Ursache sind: dem Aufwachsen in einem offenen Umfeld mit charakterstarken und freiheitsliebenden Eltern.
FamSuchtFam hat geschrieben:Ich persönlich finde es spätestens dann problematisch, ein Kind "dazu zu bestimmen" zuzusehen, also dazu gezielt aufzufordern oder ihm keine Wahl oder Ausweichmöglichkeit zu lassen.
Ja, da hast du recht. Das könnte ein Kind auch traumatisieren. So war die von Aria formulierte These mit der Sexualität vor den Augen der Familie aber sicher nicht gemeint.