Campingliesel hat geschrieben:Hast Du denn Kinder?
Äh, Hm, mal überlegen... Davon ist mir nichts bekannt... Könnte ich Kinder haben? Ich glaub ja eigentlich, ich hab immer aufgepasst...
Okay, ist ein doofer Scherz. Liesel, du musst uns jetzt auch nicht mit mindestens 100 Zeilen erklären, warum das ein doofer Scherz ist.
So, jetzt mal etwas ernsthafter:
Campingliesel hat geschrieben:Es ist eine ganz allgemeine Erfahrung, daß Kinder sich für Sex nicht interessieren.
Jaaaaha. Das hast du jetzt schon, so und so ähnlich formuliert, zum gefühlt tausendsten Mal gesagt - ohne, dass es dadurch glaubhafter wird.
Campingliesel hat geschrieben:Es hat auch keiner gesagt, daß man das Thema Sexualität tabuisieren soll, wenn Kinder sich verbal dafür interessieren [...]
Ahhhhhh! Jetzt also doch Interesse bei Kindern möglich? Aber selbstverständlich nur verbal! In keuscher Gelehrsamkeit erfragen die Kinder die Theorie, ohne sich des Interesses an sündhaften fleischlichen Gelüsten schuldig zu machen. Schon klar, Liesel. Sehr überzeugend.
skyfire hat geschrieben:ein Kind habe ich selbst erlebt... älteste Tochter meiner damaligen Freundin, zu dem Zeitpunkt etwa zwölf, wäre am liebsten "dabeigewesen". War sie nachher nicht, aber hat tatsächlich danach gefragt, aus reiner Neugier. Bittesehr.
Bemerkenswert, dass sie so offen war. Als ich klein war, hat sich in meiner Schulklasse zwar jeder für Sex interessiert (lange vor der pubertären Geschlechtsreife), aber niemand hat gegenüber Erwachsenen so offen gesprochen. Wenn es den Erwachsenen peinlich ist, dann prägt das die Kinder sehr stark.
Zett hat geschrieben:Man sollte aber mal klarstellen, dass Sex nicht gleich Sex ist. Wir mussten platzbedingt jahrelang mit unseren Kindern in einem Raum schlafen. Da waren die Kinder auch im Zimmer, wenn wir Sex hatten. Der war dann aber unter der Decke und sehr leise - und falls doch ein Kind munter wurde, dann wurde der Sex unterbrochen. Das ist völlig problemlos. Und das ist keinesfalls ein minderwertigerer Sex.
Alle persönlichen Einstellungen dazu sollte man selbstverständlich voll und ganz respektieren (sofern sie nicht in seltsame Extreme ausarten). Jeder sollte seine Sexualität so ausleben, wie er es für angebracht hält. Meine persönliche Einstellung ist eine andere. Ich stelle mal die These auf: Wenn man Kindern auf diese Weise signalisiert, dass man sich "ertappt" fühlt und die Kinder mit der Zeit lernen (vielleicht eher unterbewusst als bewusst), dass Sex etwas ist, was man lieber heimlich macht, dann lernen sie damit auch, dass es etwas Peinliches ist, wofür man sich schämt. Daraus können sie dann leicht eine komplexbehaftete Einstellung zur Sexualität entwickeln.