Sonderlich mögen tu ich das Wort auch nicht, da "jeder -ismus ist Beschißmus" (danke an meinen Philosophielehrer für dieses nette Zitat) - weil ein "ismus" die Absolutsetzung dessen ist, was davorsteht. Und setze ich die Natur absolut? Kann ich gar nicht. Aber in einer ganze Reihe Punkte schon. Auf jeden Fall mag ich den Begriff lieber als "FKK", eben weil der in der letzten Zeit sehr oft mißbräuchlich verwendet wird.
Was ist denn "Naturismus" für mich - so wie ich lebe... nun ja, ich sehe esam ehesten - neben dem Nacktsein - als eine Vermeidung von "künstlichem", also auch synthetischen, wo das sinnvoll möglich ist. Heißt, ich werde sicherlich nicht generell auf Kunststoff verzichten (wie sollte ich sonst hier schreiben, schon mal einen aktuellen Computer ohne Plastik gesehen?), aber ich achte schon auf Materialien - sei es Verpackung (Stofftasche statt Plastiktüte) oder Gebrauchsgegenstand (mein Tisch ist bspw. aus Holz und Stein). Ich würde gerne komplett textilfrei leben, aber das ist ärgerfrei in dieser Gesellschaft leider noch nicht möglich, und barfußgehen, so gerne ich es tue, ist stellenweise einfach nur schmerzhaft oder gefährlich.
Vegetarier bin ich sicher nicht, schließlich ist der Mensch naturgemäß omnivor, allerdings achte ich schn so gut es geht darauf, was ich so zu mir nehme - es muß nicht überall "Bio" draufstehen, ist eh oft ne Mogelpackung, aber ich brauch kein Fleisch mit mehr Antibiotika als sonstwas, auch keinen Genmais oder radioaktiv konservierte Milch...
Das sind Dinge, die für mich unter anderem mit dazugehören. Ich muß nicht unbedingt "wandern" - ich hab auch Freude dran einfach so nackt in der Natur zu sein. Und das oben erwähnte Camp (inklusive Feuerstelle und Erdkühlschrank) fand ich eigentlich recht ansprechend - für "mal für eine Zeit". Dauernd so leben - nein, nicht sinnvoll möglich. Zumindest derzeit nicht.