Aria hat geschrieben:
Aber du vergisst offenbar, dass sich die Mehrheit immer bequem im Status Quo einrichtet, d.h. keine Veränderungen will.
Wenn keine Veränderungen notwendig sind ist das ja auch richtig. Frau Merkel hält sich damit jedenfalls ganz prima.
Zum Glück werden aus Minderheiten manchmal auch Mehrheiten, ...
Manchmal auch zum Unglück. Dafür gibt es Beispiele aus der Geschichte und der Gegenwart. Da will ich jetzt keine Namen nennen, du kennst sie.
Merke: Alle Fortschritte mussten immer gegen diejenigen erkämpft werden, die bis zuletzt an alten Zöpfen festhielten - bis sie durch junge Wähler überstimmt wurden.
Und wo ist jetzt der Fortschritt?
Ich sehe nur das du durch diese unsägliche Umfrage und deiner Argumentation zur Sexualität in der Öffentlichkeit Exhibitionisten und Pädophilen Raum gibst.
Das die Enttabuisierung von Sexualität zu größerer Akzeptanz von Nacktheit führt ist doch zuerst nur mal eine These.
Selbst im Römischen Reich ist diese These nicht zu beweisen und durch die 68-er auch nicht.
Demgegenüber stehen eine Reihe von Fakten. Zum Beispiel Dänemark.
Dort gab es ja in den 70-er Jahren die Freigabe der Pornografie. Also Sexualität in allerlei Darstellungen an jeder Tankstelle, für Jugendliche praktisch frei zugänglich. An allen Stränden konnte man nackt problemlos Baden. Und hat sich das Nacktbaden durchgesetzt? Nein.
Dazu im Gegensatz steht die Entwicklung der Freikörperkultur ohne sexuellen Bezug, aber mit dem Bezug zur Lebensreform, also einem Leben abseits von materiellen Zwängen. Also gerade nicht der sexuelle Bezug, sondern die Motivation anders leben zu wollen, eine Befreiung aus konventionellen, bürgerlichen und materiellen Zwängen haben der Nacktkultur den Aufschwung gebracht.
Insofern ist die Tolerierung der Sexualität an FKK-Stränden ein Irrweg. Selbst wenn ich den strafrechtlichen Bezug weglasse, komme ich immer noch dadurch in Bedrängnis, das mehrheitlich (im Gegensatz zu der Umfrage im Forum) Sexualität in der Öffentlichkeit abgelehnt wird. Übrigens nicht nur von Nackten und Textilen, sondern auch von Swingern.
Wenn jetzt durch die Ablehnung der öffentlichen Sexualität irgend jemand benachteiligt werden würde, in seinen freiheitlichen Rechten, dann könnte ich ja sogar darüber nachdenken, ob man das ändern müsste. Aber da ist niemand der sagt das er diskriminiert würde, weil er ohne Öffentlichkeit keinen Sex haben kann. Und diese Öffentlichkeit muss dann auch noch der nächstgelegen FKK-Strand sein, sonst könne er nicht ein erfülltes Leben führen, wie es ihm das Grundgesetz vorschreibt.
Ja,und wenn man dann mal so die Statistiken googelt, wie oft und wieviel öffentliche Ärgernisse erregt wurden und wieviele von den Erregern dann grausam jahrelang in vergitterten Zellen schmoren mussten, dann findet man nichts! Ein paar Geldbußen, mehr nicht.
Also es gibt gar nicht das gesellschaftliche Bedürfnis nach öffentlicher Sexualität, es fehlt die Gruppe, deren Diskriminierung endlich beendet werden müsste.
Es gibt nur ein paar Pärchen, deren psychische Konstitution so robust ist, das sie auch dann Vögeln (und dann besonders gern), wenn jemand anders gestört wird und die Gruppe derjenigen, die gerne beim Vögeln zugucken und das möglichst preiswert, sowie allerlei Perverse, die keine Frau kriegen, weil sie zu faul sind den Mülleimer runter zu tragen. Klar das denen Sex fehlt.
Für mich ist das wichtigste Argument gegen die öffentliche Sexualität also, das es gar keinen Grund gibt, Sexualität öffentlich zu haben.
Das sie öffentlich möglich ist, ist doch noch kein Fortschritt. Möglich ist allerlei, das will ich hier gar nicht alles aufzählen was möglich wäre. Es sollte doch auch einen Sinn haben. Jedenfalls in einer Kultur. In der FreikörperKULTUR hat öffentliche Sexualität jedenfalls keinen Sinn.
Aber macht mal. Das Kriterium für die Theorie ist die Praxis hat mal ein Philosoph so schlau daher geredet. Also probiert die Sache aus.
Ich lasse mich dann auch gerne überzeugen, wenn ihr die tausenden Nackten bei schönem Wetter präsentiert.