Eule hat geschrieben:Aria hat geschrieben: Im Hofer Kulturamt findet Chef Peter Nürmberger deutliche Worte für die Evangelische Schule: „Im 20. Jahrhundert wurden natürliche Freiheiten erkämpft, die heute wieder Gefahr laufen, einer neuen Prüderie anheimzufallen. Ein nackter Körper beleidigt niemanden.
[...]
Wir müssen schon aufpassen, dass Prüderie und geistige Enge nicht Schule machen. Unsere liberale Gesellschaft lässt konfessionell orientierte Schulen zu. Das halte ich ebenso für selbstverständlich wie das Zeigen von Kunst, ob sie einem nun gefällt oder nicht.“
Der Autor dieses Artikels geht, soweit du diesen als Zitat aufgeführt hast, nicht auf die Bedenken der Menschen ein, die zur Verhüllung dieser Plastik geführt hat.
Was hätte der Autor des Artikels denn schreiben sollen? Dass er die Bedenken der Schule verstehe bzw. teile? Das macht außer sehr konservativen Menschen niemand – nicht einmal du.
Außerdem wird bereits in dem von mir verlinkten Artikel des Bayerischen Rundfunks die evangelische Schule Hof zitiert mit folgenden Worten:
"Durch meine stellvertretende Schulleitung wurde mir mitgeteilt, dass die Grundschüler!!! die Unterrichtspause damit verbracht haben, am Schulzaun zu stehen und auf die nackigen Figuren beim alten Krankenhaus zu starren. Ich darf mir schon die Frage stellen, ob das denn wirklich sein muss und ob die Mitarbeiter überhaupt kein Gespür mehr haben.“
"Auf den Figuren scheint man auch echt alles zu sehen. Schön positioniert genau in Richtung Grundschule und Kindergarten. Würden Sie bitte dafür sorgen, dass die Figuren am Montag früh wieder verschwunden sind!"
Andre Adams, Evangelische Volksschule HofAus den beiden von mir verlinkten Artikeln geht eindeutig hervor, dass die Schule der Verhüllung der Figur an Schultagen zugestimmte hatte – als Kompromiss, denn ursprünglich hat sie ja die Entfernung der Figur verlangt.
Langsam frage ich mich, warum ich hier auf die Informationsquellen verweise, wenn du offenbar nur das von mir Zitierte liest.
Eule hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Das wird aber die katholische Kirche nicht davon abbringen, weiter zu behaupten, unter den Aposteln habe es keine Frauen gegeben.
Es kommt darauf an, wie du den Begriff Apostel verstehst.
Nein, auf meine Meinung kommt es nicht an, sondern einzig und allein darauf, was die beiden Kirchen unter dem Begriff Apostel verstanden bzw. verstehen.
Eule hat geschrieben:Aber ich frage mich, was dieser Vortrag mit dem Problemkreis des Gesellschaftlichen Wandels zu tun hat?
Das ist ganz einfach: Die evangelische Kirche hat 500 Jahre gebraucht, um eine Fälschung Luthers zuzugeben bzw. sie zu berichtigen. Das sind 100 Jahre mehr als die katholische Kirche es gebraucht hatte, das von ihr begangene Unrecht gegenüber Giordano Bruno zuzugeben.
Das sind zwar sehr lange Zeiträume, aber diese beiden Beispiele sind dennoch exzellente Dokumente des gesellschaftlichen Wandels: Man könnte mit Galileo Galilei, einem weiteren erst 1992 von der Kirche rehabilitierten Opfer der Inquisition, leicht abgewandelt sagen: Sie (die Kirche) bewegt sich doch.