@Aria: die Studie kenne ich schon länger (auch während sie noch lief) und auch wesentliche Inhalte aus der Veröffentlichung in The Lancet. Gewundert habe ich mich kaum über die Ergebnisse (hätte ich mich wohl vor 15 Jahren), da in den letzten mehr als 10 Jahren immer mehr Indizien dafür auftauchten. Das war die Häufung von Einzelfallerfahrungen die jeweils für sich allein ohne medizinische Beweiskraft waren. Sie kamen zuerst mal wieder aus dem Bereich der Naturheilkundler, die sich viel intensiver mit Einzelpatienten beschäftigt haben, als "normale Ärzte". Es liegt also nicht an der Naturheilkunde an sich, dass Hinweise zuerst aus dieser Ecke kamen, sondern allein an der viel besseren ganzheitlichen Beobachtung der Menschen in diesen Kreisen. Die Studie wurde begonnen, weil die Hinweise immerhin so fundiert waren und sich häuften, dass man der Sache unbedingt nachgehen musste.
Soweit ich informiert bin - werde mir das aber auch nochmals anhören - werden in der Aussage "Fette hingegen erhöhen dieses Risiko neuesten Erkenntnissen nach nicht", die chemisch gehärteten Fette ausgeschlossen, denn für die gilt das sicher nicht. Schließlich wurde die Verwendung der chemisch gehärteten Fette in Lebensmitteln in den USA aufgrund dieser Risiken schon länger verboten (und die dürften deshalb in der Studie auch keine Rolle gespielt haben). Wie ich es bisher aus Bewertungen der neuen Studie verstanden hatte, wird jetzt aus dem neuen Ergebnis auch geschlossen, dass die bisherige Verteufelung der Fette nur aus Erfahrungen mit dem früher sehr hohen Anteil an chemisch gehärteten Fetten entstanden sein konnte. Aber ich werde mir mal anhören, was in dem Interview jetzt genau dazu gesagt wird.
Das ist mit dem Start der Studie aufgrund des zunehmenden Drucks der Häufung von Erfahrungswerten ähnlich wie mit der aktuellen Methadon-Diskussion als Ergänzungs-Behandlungsmittel bei bestimmten Krebs-Arten. Die Fachleute der Krebs-Heilkunde glauben zunächst nicht an die Wirksamkeit, weil man sich nicht vorstellen kann, warum das funktionieren sollte, aber die Hinweise von zu vielen Einzelfällen mit großen Erfolgen erzwingen, dass man jetzt eine Studie nach den erforderlichen wissenschaftlichen Kriterien plant.
@Mecki:
Ja, die Doppelblindstudie gibt es, aber was soll eine "Blindstudie" sein?
Zum "Missverhältnis verschiedener Vitamine zu Spurenelementen/Mineralstoffen": Es gibt beim Vitamin D nur das Missverhältnis zum Vitamin K2. Wenn das Verhältnis nicht stimmt, bleibt die Wirkung des Vitamin D sehr begrenzt. Eine Gesundheitsgefahr gibt es bei Vitamin D selbst dann nicht, wenn jemand 10.000 Einheiten pro Tag aufnimmt. Allerdings nutzt er diese Menge nicht, denn überschüssiges Vitamin D wird schnell abgebaut. Bei einem Ganzkörper-Sonnenbad von 50% der Zeit, die zur Hautrötung führen würde, bildet ein jüngerer Mensch problemlos 30.000 Einheiten, von denen aber ein großer Teil schnell wieder verschwindet.
Also: grundsätzlich ist natürlich für jedes Vitamin und für jeden Mineralstoff die Frage zu stellen, ab welcher Dosierung Schäden möglich sind. Überdosierungen von Vitamin A und B kommen gar nicht so selten vor. Aber das hat nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben habe. Mir ging es darum, dass manche Zusatzstoffe allgemein für Jeden sinnvoll sind (so das Vitamin D im Winter) und manche ab einem gewissen Alter. Wenn man sich vernünftig informiert, ist eine Überdosierung auszuschließen.
Zu den anderen Dingen in Bezug auf die Studien äußere ich mich nicht mehr, weil Du doch ohnehin antwortest "Mir kann doch keiner plausibel erklären". Ich brauche es Dir auch nicht zu erklären. Ich war lange genug in der Branche und weiß wie es läuft und kenne auch die berechtigten Angriffspunkte der Kritik, die es durchaus auch gibt. Aber Deine Schlussfolgerungen sind definitiv von Anfang bis zum Schluss des Textes Deines Beitrags falsch.