von BOeinNackter » Di 19. Dez 2017, 13:32
Hallo Eule,
schön dass du was dazu schreibst. Der Beitrag von Frau Uhlich ist nicht von mir und soll nicht meinen Tanz illustrieren. Ich finde gut, was sie macht. Was unter dem Link zu finden ist, gibt leider nicht das ganze Bild.
Ausdruckstanz und Ausdrucksgymnastik habe ich hier als Begriffe gewählt, weil ich gerade ein altes Buch von R. v. Laban dazu gelesen habe. Da definiert er die Arbeit seiner Tanzchöre als Ausdrucksgymnastik und reserviert den Begriff, Ausdruckstanz für das, was auf der Bühne gezeigt werden soll. Adolf Koch schrieb von seinen individuell auszuführenden Bewegungsaufgaben. Er zog ungefähr die gleiche Grenze zwischen Gymnastik und künstlerischem Tanz.
Ich habe in den letzten Jahren viel von einigen Vertretern jener Zeit gelesen aber nun etwas gelernt, das sich kreativer Tanz oder Tanzimprovisation nennt. Laban und Koch hätten es wahrscheinlich der Gymnastik zugeordnet. Was ich machen möchte ist neu und soll nichts restaurieren oder rekonstruieren. Labansche Ideen sind immer noch zu finden und an Adolf Koch fand ich vor allem sein Bestreben vorbildlich, Menschen in schlimmen Lebensbedingungen anzusprechen um ihnen zu helfen. FKK ist meist sehr elitär.
Tanzimprovisation oder kreativer Tanz ist eine Spielart des Tanzens, bei der wir aus dem Moment heraus den Körper bewegen.
Es gibt Tanzthemen und es werden Impulse des Körpers, von Vorstellungen, von Bildern oder Musik genutzt.
Körperwahrnehmung und kreative Bewegungsempfindungen stehen im Fokus der Übungen. Die Inhalte der Kurse können von meditativen Übungen bis zu ausgelassenem Tanzen reichen, von leise bis laut, von ruhig bis wild.
Es werden auch Körperarbeit und Technikübungen genutzt um Tanzfähigkeiten zu erweitern. Dabei kann jede Bewegung Tanz sein, wenn sie bewusst dazu genutzt wird. Körper, Geist und Seele kommen in Bewegung und es macht Spass.
Es gibt Aufgaben für Einzelne und Gruppen. Eigentlich ist nicht daran gedacht, es auf eine Bühne zu bringen. Man sucht nicht Zuschauer sondern MittänzerInnen. Performances oder sogar kleine Choreografien können aber doch daraus entstehen, wenn man es möchte.
Zeichnen, malen und schreiben können im Wechsel mit dem Tanz in den kreativen Prozess einbezogen werden.
Mir geht es um Kreativität. Es kann trotzdem sein, dass es der Gesundheit zuträglich ist.
Am Rosenfelder Strand habe ich erlebt, wie einfach es ist, Linedance oder Salsa nackt zu üben. Das hat mir Mut gemacht es.
Ich hatte ja das ganze gelernt, weil ich etwas neues in meinem FKK-Verein anbieten wollte.
Es sollte auch eine nackte Ergänzung zu, Gymnastik und Aerobic sein, woran man bei uns nur bekleidet teilnehmen kann. Tanz hat immer ganz viel mit dem Körper zu tun. Ob er bekleidet oder nackt ist, ist normalerweise eine künstlerische Entscheidung oder ein Kompromiss mit den Akteuren und dem Publikum.
Wenn man mit FKKlern übt, finde ich es eigentlich selbstverständlich, es auch nackt zu tun.
Im Verein hatte ich in meinen bisherigen Kursen zwei Frauen, die sich nicht vorstellen mögen, nackt zu tanzen und einen Mann, der sich das vorstellen kann. Ich habe gesagt, dass bei mir nackt getanzt werden kann und empfohlen, den Unterschied von Tanz, mit und ohne Kleidung auszuprobieren. Zur Zeit ist das Klima nicht so günstig für solche Versuche. Ich weiss überhaupt nicht, ob ich genug TeilnehmerInnen im Verein finde und ob die Möglichkeit zum nackt tanzen genutzt wird. Gern würde ich auch Interessenten von Außerhalb ansprechen, was nicht so einfach ist. Mein Ziel ist zunächst, eine stabile Gruppe zu gründen, mit der ich weiterarbeiten kann.
Im Mai werde ich im Rahmen des Warm-up zum Naturistenlauf in Hannover an 2 Nachmittagen Tanzkurse anbieten können. Spätestens danach kann ich von Erfahrungen erzählen. Weitere Veranstaltungen werden folgen.
Hier wollte ich einfach mal wissen, was wer sich dazu denkt. Was haltet ihr davon, nackt zu tanzen. Kennt jemand künstlerischen modernen Tanz, eventuell nackt, wie bei Doris Uhlich und hat eine Meinung dazu?