Aria hat geschrieben:Für mich war es wichtig darauf hinzuweisen, dass die ausgewogene Ernährung und Bewegung besser sind als irgendwelche Pillen.
Ist natürlich völlig richtig! Da sollte auf jeden Fall die Priorität liegen. Aber das Vitamin D darf man nicht außer Acht lassen. Ein Test des Spiegels im Blut ist ab Alter 55 in der 2. Winterhälfte auf jeden Fall hin und wieder angeraten. Wenn der regelmäßig und langzeitig unter 40 liegt, ist statistisch die Häufigkeit einer ganzen Reihe von Krankheiten deutlich erhöht. Allerdings die in einigen Kreisen zu lesende Behauptung, das gelte auch für Krebs, ist nicht bewiesen, das Gegenteil aber auch nicht, denn die zugrunde liegende Auswertung einer großen Zahl von Studien hat einen erheblichen Methodischen Fehler.
Mecki hat geschrieben:dass Menschen an sich "rumexperimentieren" - das wirst auch du nicht negieren können!
Das habe ich mit keinem Wort negiert, aber das hatte nichts mit dm Thema des zuvor besprochenen Artikels über Viamin D und Kalzium zu tun, denn es ist kein Experimentieren, etwas zu nehmen, an dem in unseren Breiten eine bewiesene Unterversorgung im Winter besteht. (Unterversorgung heißt nicht Mangel nach bestehender med. Definition, da man von Mangel erst spricht, wenn die Knochen weich werden, aber Unterversorgung führt zu einer Schwächung der Gesundheit in vielerlei Hinsicht).
Mecki hat geschrieben:Was Studien besagen - Frau/Mann kann sich das raussuchen, was ihr/ihm gerade in den Kram passt,
was ihr/ihm in die persönlichen Karten spielt....oder aber - ein Studie wird so seziert, dass alle Parameter
in die Überlegungen einfließen, die Relevanz haben. Wer kann das? Wer macht das?
Das mag für Laien gelten, die Studien nicht hinterfragen und bewerten können, aber aus wissenschaftlicher Sicht ist diese Aussage haltlos - selbst wenn klar ist, dass es auch recht viele Studien mit groben Fehlern gibt. Aber dazu muss man eben immer in die Original-Arbeiten und die Methoden hineinsehen.
Mecki hat geschrieben:Warum sollte eine Studie gemacht werden, in der höhere Dosen an Vitamin D und/oder Calcium getestet
wird, wenn die "normale" Dosis als Höchstwert getestet wurde. Worum geht es dir dabei, dass eine höhere
Dosis nicht getestet wurde? Hat die ausgeführte Studie keine Relevanz, weil die höhere Dosis nicht berücksichtigt wurde? Fällt die Studie "durch" - auch wenn sie ggf. med./wissenschaftliche Relevanz hat?
Es wäre besser, Du würdest meinen Text mal genauer lesen, denn ich habe klar geschrieben, warum die genau diese Dosen ausgewertet haben und nicht höhere. Ich habe auch nicht die Relevanz angezweifelt, weil die Studie für die definierte Fragestellung genau so gemacht werden musste und dafür eine klare Antwort gebracht hat. Aber die Aussage, die daraus seitens der SZ abgeleitet wurde war falsch, weil die weder die Fragestellung der Studie, noch das tatsächliche Ergebnis korrekt bewertet haben. Wie kommst Du auf "Fällt die Studie durch ..." Nichts dergleichen steht in meinen Aussagen. Also wirklich: Lies erst einmal richtig!
Mecki hat geschrieben:Was waren die Parameter, die angelegt wurden, um diese Studie durchzuführen - das kannst du ebenso
wenig wissen, wie ich es weiß, andere Leser das wissen.
Die Vorgaben hatten die klar beschrieben. Also weiß ich auch, was die wollten, denn ich habe das gelesen!
Mecki hat geschrieben:Klar soll eine Studie etwas aussagen - aber wen soll eine Studie erreichen!? Die breite Masse berücksichtigend oder eine kleine Anzahl von Menschen, deren persönlichen Profile in der Studie nicht berücksichtigt wurden?
Die breite Masse "abzudecken".... ich denke schon, dass sich die Studien diese Basis zu Grunde legen!
Das spielt für die Aussage der Studie keine Rolle. Wer lesen kann und die wissenschaftliche Ausdrucksweise versteht, wird auch verstehen, was die untersuchen wollten und was die als Resultat herausgefunden hatten. Wie breit die Masse der Leser ist, die so etwas im Detail lesen, hat keinen Einfluss auf deren Zielsetzung. Es ging einzig und allein darum, eine vorherige Empfehlung zu überprüfen und auf weitere Sinnhaftigkeit zu hinterfragen. Dazu haben sie eine Antwort und es wird ihnen egal sein, ob außer der Fachwelt, die eine Änderung einer Empfehlung verstehen soll, auch eine breite Masse sich mit den Hintergründen beschäftigt.
Warum die Antwort die höheren Dosen bisher nicht berücksichtigt, hatten sie auch klar begründet. Nur damit habe ich ein Problem, weil sie so wie viele andere vorher schon dabei die Ergebnisse der japanischen Forschungen über die Gesundheit und Langlebigkeit in Okinawa ignorieren. Diese Forschungen entsprechen voll unserem Standard medizinischer Studien und die Ergebnisse zeigen klar, dass es weitere Faktoren gibt, die im Zusammenhang mit Vitamin D und Ca eine wichtige Rolle spielen, und z.B. die genannte Nebenwirkung der höheren Dosen verhindern können (bakteriell gebildetes Menachinon-7 im Natto). Aber ich will mich hier nicht wiederholen. Das war schon mehrfach beschrieben.
Wenn man das berücksichtigt, entfällt der beschriebene Grund, die höheren Dosen nicht zu empfehlen und mit denen ist die Wirkung gegen Alters-Osteoporose auch von dieser USPSTF nie bestritten worden. Die deutliche Verbesserung der Immun-Abwehr ist ebenfalls vielfach nachgewiesen worden. Bei Immun-Schwäche werden ja deshalb die höheren Dosen sogar vom Arzt verschrieben. Aber eben nur bei Immunschwäche und noch wenigen anderen Indikationen wie auch Depressionen. Wer halbwegs gesund ist und nur immer wieder Infektionen in den Atemwegen oder Verdauungssystem bekommt, dem geht es ja gut genug und der braucht nichts, um das vielleicht noch zu verbessern.
Aber die Verbesserung der allgemeinen Gesundheit ist schließlich nicht wirklich das Ziel der Gesundheitssysteme. S. hier:
https://www.cnbc.com/2018/04/11/goldman ... model.html