Bericht zum WNBR London & Brighton 2018 (Teil 1)
Teil 1 (LONDON)
Wie im letzten Jahr möchte ich auch hier wieder einen Bericht zum diesjährigen WNBR in London und Brighton aus meiner Sicht zum Besten geben.
Da der Text sicherlich wieder ein wenig ausarten wird, habe ich mich entschlossen diesen Bericht zu unterteilen. Teil 1 = London. Teil 2= Brighton.
Hier also Teil 1 meiner Reise zu dem wohl größtem WNBR der Welt.
Bevor ich jedoch beginne, möchte ich auf eine sehr „wundersame Entscheidung“ dieses Jahr hinweisen, zu der ich jedoch später noch genaue Ausführungen schreiben werde. Ich möchte nur deshalb bereits jetzt darauf hinweisen, da diese „wundersame Entscheidung“ auch für die kommenden Jahre für alle die, die diesen Trip nach England planen von großer Wichtigkeit ist! Es lohnt sich also weiter zu lesen…
Diesen Bericht verfasse ich bereits, obwohl ich mich noch in England aufhalte. Es gibt hier immer mal wieder genügend Wartezeiten an den Bahnhöfen oder auch am Airport. Diese Zeit möchte ich besonders deshalb nutzen, da mich zu Hause bereits gigantisch viel Arbeit wieder erwartet und ich dann diese ausgiebige Zeit nicht hätte.
Wie auch in den vergangenen Jahren zuvor, war es zu erwarten, daß es auch 2018 wieder riesige Events
werden mit ebenso großem Fun-Faktor. Ohne Frage, dass sich dies natürlich auch bestätigten würde.
Das dem zuvor schon wochenlange Vorfreude voraus ging, kann man sich denken und bedarf keinerlei Erwähnung. Wer da allerdings glaubt, dass sich diese Gedanken nur in meinem Kopf abspielen, kann gern weitere „Zeugen“ befragen denen es mindestens genauso erging. Zu nennen wäre da zum einen der Martin (hier im Forum unter dem Nicknamen „aufunddavon“ bekannt). Er nahm das erste Mal daran teil und wollte sich diese Veranstaltung nicht entgehen lassen. Sein Statement nach den beiden Tagen übertrifft mit Sicherheit den Meinigem. Kurz gesagt, er ist absolut begeistert und wird sicher überlegen im nächsten Jahr eine erneute Teilnahme zu verwirklichen.
An dieser Stelle möchte ich auch noch darauf hinweisen, daß ich weitere Bekannte der nacktiven Szene
Hier getroffen habe. Einige waren ebenfalls das erste Mal dabei und Niemand ist ohne Hochbegeisterung wieder nach Hause gefahren!
Vielleicht entscheidet sich spätestens jetzt der Eine oder Andere doch einmal bei kommenden Events dabei zu sein. ES LOHNT SICH!
Aber zurück zu mir. Auch dieses Jahr begann der Samstag mit früh aufstehen (03:00 Uhr), wobei aufstehen schon gelogen ist. Besser erst gar nicht schlafen gegangen! Grund für die durchgemachte Nacht war der Abflug um 06:30 Uhr ab Berlin-Schönefeld (den BER gibt es ja noch nicht!).
Gegen 07:30 Uhr (Londoner Zeit) dann in Stansted gelandet war es wie jedes Jahr diesig und leicht regnerisch. Aber wie all die Jahre zuvor wurde das Wetter besser und besser und zum Nachmittag sogar optimal für diese Veranstaltung.
Vom Flughafen aus bin ich dann mit dem „Stanstedexpress“ (Zug) in die Londoner City gefahren.
TIPP 1: Bloß nicht den Transfer mit einem Bus oder Taxi unternehmen!Der Zug ist zwar teurer als der Shuttle-Bus, aber ich bin vom letzten Jahr geheilt! Denn der Bus hat mich letztes Jahr arg enttäuscht da er über drei Stunden benötigte um in die City zu gelangen. Ein anderer Bekannter (Andreas aus Thüringen) mußte 2017 deshalb ebenfalls eine lange Wartezeit in Kauf nehmen.
Grund waren die vielen Straßensperrungen und Staus. Man erinnere sich, daß die Queen an diesem Wochenende ihren Geburtstag feiert und die gesamte Stadt im Ausnahmezustand ist! Besonders in diesem Jahr wegen hinzukommender Terrorwarnungen. Diese Staus gibt es bekanntlich nicht auf der Schiene.
Also rate ich an meinen Tipp 1 zu beherzigen.
Der Zielbahnhof des „Stanstedexpress“ ist die Station „Liverpool Street“. Dort angekommen machte ich mich sogleich auf um mir mein begehrtes Fahrrad an einer der vielen „Santander“ Mietstationen auszuleihen. Das geht bekanntlich nur mit einer Kreditkarte.
TIPP 2: In England kann nicht alles bar bezahlt werden. Eine Kreditkarte ist also ratsam!Ich also hin zur Bicycle-Station, Karte in den Automaten gesteckt (zum Glück kann man die Bedienungsanleitung auf deutsch einstellen) und ich habe gleich ein Fahrrad. So jedenfalls dachte ich in diesem Moment, aber da hatte ich falsch gedacht und der Automat war schlauer!
Und jetzt kommen wir zu der Eingangs beschriebenen „wundersamen Entscheidung“:
Ich wollte mir also ein Fahrrad mieten und der Mietautomat teilte mir auf seinem Screen mit:
“Ihre Karte ist gesperrt“ !!! WIE BITTE ??? What’s that? Das war wie Hammer vor Kopf! Damit habe ich nicht gerechnet! Was nun? Ohne Fahrrad kein WNBR! Ich sagte mir ok, gehst du erst einmal zu einer anderen Mietstation. Automaten können schließlich auch mal kaputt gehen. Mietstationen für Fahrräder gibt es in der City fast an jeder Straßenecke. Aber denkste, auch hier: „Ihre Karte ist gesperrt“. Hä… mir schossen alle möglichen Gedanken durch meinen Kopf. Hat meine Bank etwa meine Karte gesperrt? Auch das kann nicht sein. Schon gar nicht an einem Sonnabend außerhalb jeglicher Bank-Geschäftszeiten und Schulden habe ich auch keine. Die Bank anrufen macht auch keinen Sinn am Wochenende. Auf zu einer dritten Bicycle-Station, aber auch hier „Ihre Karte ist gesperrt“! Schei…
Ganz in der Nähe war eine U-Bahn-Station. Dort gab es einen VISA-Automaten. Ich also Karte dort rein und 20 Pfund auszahlen lassen. Das hat ohne Probleme funktioniert. Noch mal Hä…
Wenn die Auszahlung geht, kann also die Karte nicht gesperrt sein. Völlig verdutzt bin ich in einen Souvenirladen rein und habe dort Ansichtskarten und die dazu benötigten Stamps (Briefmarken) gekauft und mit meiner VISA-Card bezahlt! Ohne Probleme, die Karte ist NICHT gesperrt!
Nun gingen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Was mache ich jetzt ohne Fahrrad. Ich weis zwar, daß auch Jogger und andere mit Skateboard oder Roller an dem WNBR teilnehmen. Aber die ganze Strecke joggen kam für mich nicht in Frage.
Von den Hamburger Nacktiven wusste ich von einem Treffen zum Mittagessen im „Marlborough Arms“. Also machte ich mich erst einmal (ohne Fahrrad) auf den Weg zu Fuß dorthin. Ich hatte ja die Zeit und all zu weit war es nicht entfernt. Dort angekommen und nach der Begrüßung blieb mir nur noch die Möglichkeit zu einem Fahrradverleih zu gelangen, der gegen Cash verleiht. Aus dem Mittagessen wurde also für mich nichts und ich schnappte mir ein Taxi und ließ mich zum „Gabriels Wharf“ fahren. Langsam drängte auch die Zeit. Ich hatte riesen Glück und bekam sogar noch ein Fahrrad, denn an diesem Tag hatten ja viele die gleiche Idee und bereits vorher reservieren lassen. Ein paar Minuten später wäre wohl aus meinem jetzigen Hochglück das totale Gegenteil geworden!
Jetzt aber der Hammer: ich habe das Fahrrad dort nicht cash bezahlt, sondern mit meiner angeblich gesperrten VISA-Card !!! Das soll jetzt mal einer verstehen? Aber für Gedankenspiele blieb keine Zeit, denn ich mußte die ca. 6 km ja zurück zum Restaurant radeln, also los und immer schön links fahren.
Als ich dann dort ankam, waren die Anderen natürlich alle satt und ich hungrig, durstig und durch geschwitzt, aber MIT Fahrrad! Das war wichtig. Hier in dieser Runde hatte sich mittlerweile auch der Martin (aufunddavon) eingefunden, der bereits nach mir gefragt hatte. Er wusste ja nichts von meinem Fahrrad-Dilemma. Auch er war sichtlich gesättigt, aber egal ich kann ein paar Kalorien weniger gut gebrauchen!
Es ging los zum WNBR Treffpunkt im Regent-Park.
Bevor ich weiter vom WNBR berichte, möchte ich an dieser Stelle die Aufklärung der gesperrten Karte erläutern. Allerdings hatte ich die Erklärung erst am nächsten Tag in Brighton erfahren. Hier traf ich nämlich zufällig „Sebastian“ aus Berlin und der erzählte mir die „wundersame Entscheidung“.
Denn auch seine Karte war gesperrt und die vieler Anderer auch!!! Er hatte allerdings bei „Santander“ angerufen und die haben ihm erzählt, daß die Verleihfirma aus weiser Voraussicht alle Karteninhaber gesperrt haben, von denen die ausgingen das sie am WNBR teilnehmen würden für diesen Tag. Weiterhin teilte man ihm mit, daß alle Mietstationen rund um die betreffenden Startpunkte gesperrt wurden. Weiter weg von der City wären wohl die Karten wieder akzeptiert.
Der Grund von „Santander“:
Man wolle nicht die Nacktheit in Verbindung mit dem Markennamen „Santander“ haben! Das ist schon ein starker Tobak. An diesem Tag fahren so wie so Tausende nackt durch Londons City und dann diese Entscheidung! Das ist schon eine wundersame Entscheidung finde ich. Wie hätte ich das also wissen sollen? Aber egal die haben so entschieden. Nun hatte ich endlich die Erklärung für „Ihre Karte ist gesperrt“! Hat mich allerdings ein paar Nerven gekostet und extra Stress eingebracht. Die rund 15 Pfund Taxi-Kosten kann ich mit dem entgangenes Mittagessen noch halbwegs aufwiegen.
Bleibt allerdings noch die eigenartige Frage: Woher will Santander wissen dass ich am WNBR teilnehmen möchte und nicht ein ganz normaler Tourist bin, der das Fahrrad ganz normal nutzen möchte? Das bleibt wohl unbeantwortet.
Ich weis nun nicht ob 2019 das gleiche Spielchen mit „Santander“ ablaufen wird, deshalb hier mein
TIPP 3: Bei einer eventuellen Teilnahme, unbedingt vorher eine Alternative suchen oder ein Fahrrad reservieren lassen.Zurück zum WNBR Tag 1 London. Unser Treffpunkt war der „Regent-Park“. Dieses Jahr allerdings durften die Teilnehmer sich nicht im Park treffen, sondern vor dem Park auf der Strasse!
Es soll Beschwerden gegeben haben, daß einige wild in diesem Park gepinkelt hätten!
Klarstellung:
Ich war es NICHT, denn ich habe letztes Jahr im Hyde-Park gepinkelt!
Hier versammelten sich natürlich auch gleich die ersten Zuschauer mit Ihren Smartphones und Kameras.
Es mögen rund 100 gewesen sein. Ein „Klacks“ gegenüber von den Hunderttausenden die später an den Straßenrändern stehen werden.
BildLangsam zogen sich die Ersten aus und einige malten sich wieder an. Dann ging es endlich los und es wurde eine der schönsten Touren die ich je miterlebt hatte. Ich fand in diesem Jahr zwar die Organisation etwas chaotischer aber ich weis auch, daß man im Vorfeld händeringend nach Helfern gesucht hat. Ein entsprechender Aufruf war auf Facebook zu lesen. Von den Helfern gab es dann wohl nicht genug.
Auch die gefahrene Strecke war leicht anders gewesen, wohl wegen der massiven Straßensperrungen. Daher kamen wir auch dieses Mal nicht am „Buckingham Palace“ vorbei.
Dennoch war die Strecke voll OK und die erwarteten Hunderttausend mit ihren Smartphones waren anwesend. Millionen von Bildern und Filmen! Jedem Teilnehmer sollte es bewusst sein, dass seine Nacktbilder nun in der gesamten Welt zu finden sind!
Mir kam es vor, als ob die meisten Touristen auf der Westminster-Bridge waren. Dort war kaum noch ein Durchkommen, so dicht drängten sich die Massen von Menschen und es gab nur noch einen schmalen Weg durch sie hindurch. Ähnlich einem gut besuchtem Zieleinlauf eines berühmten Marathons. So kann man sich das wohl am besten vorstellen.
Schade nur das der berühmte Westminster-Turm dieses Jahr komplett mit einem Baugerüst verdeckt wurde. Dieser Blickfang blieb uns leider verwehrt.
Weiter ging es durch die City von London.
BildBildÜberall Verkehrschaos durch uns tausende Nacktradler. Von den berühmten Sightseeing-Bussen heraus wurde ebenfalls fotografiert was das Zeug hält und dazu natürlich die lautstarken Juhu-Rufe die weitere Neugierige anlockten. Ich selbst habe immer wieder gesehen wie die Menschen aus den Seitenstrassen heraus gerannt kamen um wenigsten einen Blick zu erhaschen!
BildSolch eine Superstimmung kann man nicht beschreiben. Das muss man ERLEBT haben !!!
Gegen 17:00 war alles leider schon vorbei und das große Anziehen begann am Zielpunkt „Wellington Arch“. Um auch meinen diesjährigen Bericht hier nicht völlig ausarten zu lassen (was allerdings schon passiert ist), verweise ich auf die Bilderflut im Internet via YouTube, Google und Co.
Zum Schluss sind wir dann zu sechst wieder zum „Gabriels Wharf“ gefahren, um die Fahrräder abzugeben. Danach fuhr jeder in seine Pension/Hotel/Unterkunft, so auch ich. Allerdings nicht ohne noch vorher ENDLICH etwas zu mir zu nehmen und ein großes Bier zu trinken. Gegen 21:00 Uhr war ich dann bereits im 7. Himmel. Man erinnere sich daran, daß ich die Nacht zuvor nicht geschlafen hatte!
Aber all diese kleinen Strapazen nehme ich gern in Kauf für dieses extreme Highlight.
DAS entschädigt alles!
Ende Teil 1
“Manne“