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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Mecki » Sa 16. Jun 2018, 08:12

@ Kartunger

klar machen die negativen Nachrichten etwas mit uns....ebenso wie positive Nachrichten etwas mit uns machen. Was bei der jeweiligen Berichterstattung verloren geht, ist das Maß. in welcher Form darüber
berichtet wird. Superlative in beide Richtungen richten das an, was das Maß an Objektivität vermissen
lässt. Von "desastös" bis "Himmelhoch jauchzend"....und für beide Situationen gibt es noch Sonder-Berichterstattung. Kein Schmierblatt und kein seriöses Blatt und keinen TV-Sender nehme ich davon aus.

Eine Hiobsbotschaft muss schon etwas "hermachen"...und je mehr Schicksal damit verbunden, um so
breiter wird eine Nachricht aufgemacht. Du hast von dem 16-jährigen berichtet, von den 3 Schwerverletzten -
das ist wohl "zu wenig" an Dramatik, um einen angemessene Würdigung zu erfahren.

Wir Menschen werden Sensationsmüde? "Sensationen/Dramatik" in beide Richtungen. Wichtigste
Nachrichten als Randnotizen. Was nicht vor der Haustür geschieht, wird Randnotiz?! Was uns nicht
direkt betrifft - "scheiß egal"? Die Menschen, die sich dahinter verbergen - "scheiß egal"? Natur geht
kaputt.... "scheiß egal"?

Glamour und Glemmer und Glitzer - die "Yellow-press" zieht sich daran hoch....je bunter und schriller,
um so höher die Beachtung....im Alltag des Lebens? "Abwechslung"?

Oder wird sich in Nachrichten zu sehr verhakt - egal welcher Natur Nachrichten sind? Der Flow zeigt auf,
wie Frau/Mann sich verhalten soll....und ALLE machen mit, um mitreden zu können?

Sind das "Dokumente des gesellschaftlichen Wandels!"? - mit oder ohne realistische Wahrnehmung?

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Nacktfrosch » Sa 16. Jun 2018, 09:08

Spionza hat einmal die Formel aufgestellt „Glück ist die Abwesenheit von Furcht und Schmerz“.

Diese Art von negativer Berichterstattung ist somit ein Garant zum Unglücklichsein, wir fürchten uns vor Terroranschlägen (wie unsinnig das ist, hat Kartunger ja aufgezeigt), vor Handelskriegen, vor einer Verschlechterung unseres gesellschaftlichen Status, usw. Ich frage mich nur, ob das in der Natur des Menschen liegt oder künstlich gesteuert wird.

Denn eins dürfen wir nicht vergessen: Ein glücklicher, zufriedener Mensch ist ökonomisch eine Katastrophe, denn er muss seine Unzufriedenheit nicht mehr durch mehr Konsum kompensieren. Und darauf basiert ein grosser Teil unserer Konsumgesellschaft.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Mecki » Sa 16. Jun 2018, 10:05

@

ein "glücklicher und zufriedener" Mensch - der will immer mehr! Was er schon hat, reicht irgendwann
doch nicht mehr. Die Suche mach NOCH mehr, wird durch noch mehr Ökonomisierung vorangetrieben.

"Je mehr er hat, je mehr er will!" Ein altes Sprichwort.

Wer mit Bescheidenem glücklich und zufrieden ist.... da sieht es schon anders aus. Was ist "Bescheidenheit"?
Ist die immer monetär oder an Wirtschaftsgütern zu messen? "Mein Haus, Auto, Swimmingpool, Pferd, Boot,
usw."? Wer zufrieden ist mit dem, was er hat, wer damit glücklich ist.... was soll der nach "mehr" streben?
Wer sich bester Gesundheit erfreut, wer sein normales Auskommen hat...der backt im Vergleich zwar kleine
Brötchen...und wenn ihm das reicht, ist das legitim.

Zitat Nacktfrosch:

Spionza hat einmal die Formel aufgestellt „Glück ist die Abwesenheit von Furcht und Schmerz“.


da gibt es sicher sehr viel mehr "Formeln" - es kommt darauf an, worauf das "Glück" basiert! Schmerz ist
klar - will niemand. Aber... was bedeutet "Furcht" - wovor? Generell betrachtet ist "Furcht" ein ganz sicher unangenehmer Faktor.

Negative Berichterstattung - meist mit Spekulationen und Mutmaßungen einhergehend. "Es könnte sein,
dass....!" "Es wird erwartet, dass....!" "Es wird damit gerechnet, dass...!" So wird auf einen Fakt noch eine
Spekulation draufgesetzt. Das verstärkt die Wahrnehmung der eh schon negativen Nachricht. Warum - um auf das Ärgste schon vorbereitet zu sein, wenn es tatsächlich eintrifft? Von 1999 auf 2000 sollte "die Welt
untergehen"....Horrorszenarien wurden gemalt - mit "Es könnte"- Parolen garniert. Dramatisierung durch Spekulationen ...und das ist negativste Berichterstattung. Aber... wie sieht es mit Warnungen aus - rechtfertigen Warnungen eine Dramatisierung?

Was will ich - realistische Berichterstattung, Fakten, Tatsachen, Wahrheiten...aber auch Warnungen. Bin ich damit gut aufgestellt? Ich weiß es nicht. Sicher ist - es gibt keine absolute Sicherheit...nicht vor Terror, nicht vor Gewalt, nicht vor Krieg, nicht vor Krankheit.... was GANZ sicher ist - der Tod. Der ereilt uns alle - irgendwann.

Zitat Nacktfrosch
Denn eins dürfen wir nicht vergessen: Ein glücklicher, zufriedener Mensch ist ökonomisch eine Katastrophe, denn er muss seine Unzufriedenheit nicht mehr durch mehr Konsum kompensieren.


Das sehe ich total entgegengesetzt...und darauf baut "Wirtschaft" mit noch mehr Luxusgütern! "Mein 2. Auto, mein Motorrad, mein E-Bike, meine 2. Weltreise im Jahr, meine dies, meine das...." Ob es die Faktoren "Glück und Zufriedenheit" erhöht.... nur mehr momentan...

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » Sa 16. Jun 2018, 10:32

Kartunger hat geschrieben:Hier stellt sich meiner Meinung nach viel mehr die Frage:

Was machen die jeweiligen Nachrichten mit uns - denn positive wie negative Nachrichten beeinflussen uns im Unterbewusstsein.
...

Zum Beispiel dieses aus den letzten Tagen:
Lynchjustiz nach Fernsehbericht

In dem Zusammenhang erinnere ich noch mal an den "Fall Lisa", in dem sich sogar der russische Außenminister Lawrow nicht zu blöd war, schwere Vorwürfe zu erheben - einfach, weil Medien ja Recht haben...
"Unser Mädchen" sei ganz bestimmt nicht "aus freien Stücken für 30 Stunden verschwunden", wetterte er auf einer Pressekonferenz Ende Januar 2016 in Moskau. Die deutschen Behörden, sagte er, versuchen doch nur "politisch korrekt die Wirklichkeit zu lackieren".
Quelle
Ein minderjähriges Mädchen ist in Berlin vergewaltigt worden, angeblich von einer Gruppe von Männern mit Migrationshintergrund. Die Bürger sprechen von Straflosigkeit und übermäßiger Freizügigkeit gegenüber Verbrechern. Es soll sich um keinen Einzelfall handeln.Die Polizei dementiert sowohl die Vergewaltigung als auch die Entführung.
Quelle

Was ist eigentlich aus so manchem Bürger geworden, dem es wichtiger ist, was in den - zunehmend asozialen - Medien verbreitet wird, und der dann entgegen den Regeln eines Rechtsstaates zur Selbstjustiz greift?

Ich stehe dem mit einem nicht geringen Entsetzen gegenüber.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Nacktfrosch » Sa 16. Jun 2018, 10:49

Mecki, Du verwechselst materiellen Besitz mit Zufriedenheit. Sicherlich kann materieller Besitz dazu beitragen, aber als Selbstzweck ist er genau das Gegenteil. Wer mehr will (nicht verwechseln mit brauchen), kann per se nicht zufrieden sein. Und wenn man zufrieden ist, braucht man per se nicht mehr. In unserer Gesellschaft brauchen die meisten nicht mehr, sie wollen es. Bei uns ist materieller Besitz in den allermeisten Fällen keine Frage des Überlebens, sondern eine Frage des gesellschaftlichen Standes. Wenn ich in einem Haus wohne, ist vollkommen egal, ob ich es gemietet habe oder es mein Besitz ist - außer ich muss fürchten rausgeschmissen zu werden.

Spinoza sagte eigentlich nicht Glück, sondern Lust - aber das klingt heutzutage (Spinoza lebte Mitte des 17. Jahrunderts und war sicherlich einer der grössten Philosophen der Neuzeit und der Wegbereiter für die Trennung von Kirche und Staat) sehr auf das sexuelle bezogen, daher dürfte Glück die beste Übersetzung für unsere Zeit sein. Und Furcht beinhaltet alles, was einem Ängste bereitet - Existenzängste, gesellschaftliche Zwänge, die Angst vor dem Tod und was danach ist. Furcht ist individuell, ein Atheist oder Pantheist wird keine Angst vor dem Tod haben (sonst ist er keiner), kann aber sehr wohl Angst vor Hunger haben, bei einem gläubigen Reichen wird es umgekehrt sein.

Zurück zu Thema Nackheit:
Wenn ich mit meinem Körper im reinem bin, auch wenn er absolut nicht „perfekt“ ist, dann brauche ich keine Diäten, Kosmetika und sonstiges um den Zustand zu ändern. Und ich da ich mich dafür nicht schämen muss, habe ich keinen Grund, Nacktheit als störend zu empfinden. Bin ich unzufrieden, werde ich eine Menge Konsum bezreiben, um dies zu ändern und empfinde Nacktheit (auch die von anderen) als störend, da ich so ständig auf meine eigene Unzufriedenheit hingewiesen werde.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Sa 16. Jun 2018, 11:47

Aus Anlass der Bremer Ereignisse (siehe dazu auch meinen Beitrag in diesem Thread vom Do 14. Jun 2018, 15:39), hier ein Kommentar der Süddeutschen zu dem gesellschaftlichen Wandel in Deutschland – Zitat: Dazu haben viele beigetragen, sensationsheischende Medien, gewiss, auch die Unheilrufer und Wichtigtuer in ihren digitalen Filterblasen. Und nicht zuletzt jene Politiker, die Angst und Unsicherheit schüren, um sich selbst als einzige Garanten der Sicherheit zu empfehlen. So entsteht ein Zerrbild der Realität, und Menschen, die in einem der sichersten und freiesten Staaten Europas leben, fühlen sich plötzlich bedroht und umstellt von Kinderschändern, Jugendbanden, kriminellen Migranten, der Russenmafia oder wem auch immer.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Mecki » Sa 16. Jun 2018, 13:28

@

kein "Blatt" oder "Blättchen" sollte versuchen, dem jeweils anderen "Blatt" oder "Blättchen" etwas
nachzusagen, was nicht richtig recherchiert wiedergegeben wurde.

Es gab einen "Wettermann", den AUCH die vermeintlich "seriösen" Blätter durch´s Dorf getrieben haben.
Es gab den jetzt ehem. BP Wulff, der ebenso von großen, vermeintlich seriösen Blättern durch´s Land getrieben wurde.

@ Nacktfrosch

danke für deine Hinweise - das ist mir sehr wohl bewusst, dass es diese von dir beschriebene Komponente
an Glück und Zufriedenheit gibt. Diese ist so vielen Menschen gar nicht mehr bewusst, weil "immer schneller, immer höher, immer weiter" die Gesellschaft einzuholen scheint, um up to date zu sein.

Das Glück, die Zufriedenheit, die du angesprochen hast - die kostet monetär gar nichts, ist daher um einiges "einfacher" zu generieren? Nein, weil es meist persönlicher Veränderungen bedarf. Und das erreicht
zu haben, lässt die Ansprüche für Glück und Zufriedenheit auf Güter bezogen, in einem anderen Licht erscheinen....so meine persönlichen Erfahrungen.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » Sa 16. Jun 2018, 17:57

Aria hat geschrieben:... hier ein Kommentar der Süddeutschen zu dem gesellschaftlichen Wandel in Deutschland – Zitat: Dazu haben viele beigetragen, sensationsheischende Medien,...
...
...Menschen, die in einem der sichersten und freiesten Staaten Europas leben, fühlen sich plötzlich bedroht ...

Das mag stimmen.

Daher ja meine Frage:
hajo hat geschrieben:Was ist eigentlich aus so manchem Bürger geworden, dem es wichtiger ist, was in den - zunehmend asozialen - Medien verbreitet wird, und der dann entgegen den Regeln eines Rechtsstaates zur Selbstjustiz greift?

Klar, weiß ich, dass eine - in meinen Augen - viel zu große Zahl unserer Mitmenschen nicht in der Lage oder Willens ist, selbst zu denken, sondern lieber anderen folgt, die führend in der Meinungsbildung sind.
Früher waren das die Priester, Pfaffen oder Imame, auch Staatenlenker und Kriegsführer; heute ist es "die Lügenpresse", der manche (ich meine: zu viele) trotz Diffamierung als "Lügner" ach so gern nachläuft (siehe "Fall Lisa" oder jüngst RTL/Bremen), wenn's denn eigenen Anschauung von Welt zu dienen scheint.

Nein. Neu ist das nicht.

Menschlich eben.

... bis zur Unmenschlichkeit.

Oder in kurz:
Von der Steinigung über die Hexenverfolgung bis zur Lynchjustiz in Bremen.

Ein gerader Weg.

Menschlich, eben.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Mo 18. Jun 2018, 09:45

Aria hat geschrieben:...hier ein Kommentar der Süddeutschen zu dem gesellschaftlichen Wandel in Deutschland – Zitat: Dazu haben viele beigetragen,... So entsteht ein Zerrbild der Realität, …..


Die Frage ist: Wie kann man das ändern?

Antwort: Gar nicht. woher ich das weiß?

Guckst du hier: http://www.psyheu.de/11273/schlecht-gel ... e-politik/

Es sind so viele Menschen schlecht gelaunt und aggressiv, weil die nun seit etlichen Jahren aufkommenden und immer lauteren Botschaften, wie gut es uns allen geht und dass, wer das Gegenteil annimmt, unter einer Fehlwahrnehmung leidet oder auch, wenn er das nicht einsehen möchte, ein bisschen dämlich ist, einfach herablassend und beleidigend sind. So einfach ist das Thema nicht abzuhandeln, dass man vorgeschrieben bekommt, was im Leben wichtig und was weniger relevant ist, denn wenn man zufällig nicht zu den Gewinnern zählt, ist man zusätzlich nun auch noch selbst Schuld, hat Verständnisschwierigkeiten oder ist missgünstig.
...
Wer sich in etlichen Lebensbereichen an der Nase herum geführt fühlt, ist irgendwann nicht mehr bereit, sich mit seinem Land zu identifizieren. Wir haben was zu verlieren und wir sind gerade dabei uns in einem recht umfassenden Sinne dessen bewusst zu werden. Die passende Antwort wäre, dass man überhaupt eine hat und das ist derzeit noch immer nicht in Sicht. Schlimmer aber: Wer etwas zu verlieren hat, verliert Offenheit, Risikobereitschaft und Neugier, zugunsten einer Art von Konservativismus, die ängstlich und/oder aggressiv versucht zu sichern, was sie noch hat.



Freilich endet der Artikel mit einer Erklärung, die nichts Praktikabeles enthält. Also wird sich auch nichts ändern.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » Mo 18. Jun 2018, 09:55

Bummler hat geschrieben:Die Frage ist: Wie kann man das ändern?

Antwort: Gar nicht. woher ich das weiß?

Guckst du hier: http://www.psyheu.de/11273/schlecht-gel ... e-politik/

Jetzt mal ganz im Ernst:
Kannst du nicht selber denken?
- Verzeihlich.

Oder willst du nicht?
- Verwerflich!

Das, was du anführst, IST doch gerade das Thema!
Irgendwer kaut vor, was zu meinen, zu glauben ist und/oder über was man sich erregen muss.

Bis zur "Revolution"!
Oder zum Terror.
Vor allem:
Zu Menschen verachtenden, Menschen tötenden und Gesellschaften zerstörenden Aktionen.



Etwas weiter oben schrieb ich:
hajo hat geschrieben:Was ist eigentlich aus so manchem Bürger geworden, dem es wichtiger ist, was in den - zunehmend asozialen - Medien verbreitet wird, und der dann entgegen den Regeln eines Rechtsstaates zur Selbstjustiz greift?

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