Nicht gerade in der Mittagshitze, aber sich nackt in der wärmenden Sonne aufzuhalten, dies ist ein angenehmes Gefühl. Manchmal wurde es bei mir mit dem Sonnenuntergang bereits dämmrig - und damit unweigerlich auch kühler - doch solange in Bewegung macht dies wenig aus. Jedoch direkt in der Dunkelheit bzw. Nacht war ich noch nicht nackt unterwegs.
Da hat mir nun @
Peter mit seinem Beitrag zum "Nac_t-Spaziergang" einen Impuls gegeben, dieses "Nac_t-Experiment" auch (bald) auszuprobieren. Der Hochsommer mit seinen (Fast-)Tropennächten ist allerdings vorbei, aber gestern gab's im Vorfeld des Vollmondes noch einmal einen Spätsommer(arbeits)tag mit Temperaturen um 25°C nachmittags.
Bei Annäherung einer kleinen Wetter-Front und mit einer Wolken-Strömung von SüdWest nach NordOst hat sich die leichte Cirren-Bewölkung am Abend gänzlich verzogen. Während ich mit dem e-Radl zur Stadt hinaus fahre ist der Dreiviertel-Mond bereits hinter den Bergen aufgegangen - und genau gegenüber steht die große Gewitterfront bedrohlich über dem Horizont bzw. noch westlich des Lech's. In der Wetter-Abschätzung soll sie gegen 20:30 Uhr München erreichen, an Rosenheim möglicherweise vorbei ziehen.
Die kleine Rundtour, die ich mir überlegt habe, hat nach Kartenausmessung 3,4 km und führt mit wenigen abschattenden Bäumen auf breiten und guten Wegen durch Felder und Wiesen, oft an einem plätschernden Bach entlang. Ich kenne diese Gegend grundsätzlich und tagsüber würde ich dort nie und nimmer nackt unterwegs sein wollen, sind auf diesen Ausflugs-Radwegen doch auch Familien unterwegs und direkt an einem (Ausflugs)Lokal (Cafe) müßte ich ohnehin vorbei. In der Abenddämmerung bin ich noch etwas zu früh da und fahre die Strecke zuerst (bekleidet) mit dem Rad ab, mal schauen, ob in der Dunkelheit auf etwas zu achten ist. Ein Gassi-Geher und ein Radfahrer sind dort noch unterwegs, beim Abstellen des Rads am Startpunkt noch zwei Frauen, deren Hund nochmal dringend in die Wiese muß.
Um 20:30 Uhr ist es "dunkel", an einer Bank ziehe ich mich aus, lasse die Oberkleidung am Rad zurück, das Thermometer zeigt knapp 18°C an, nur die kurze Hose und den Slip packe ich in den kleinen Rucksack hinein. An den Füßen habe ich die dünnen "FünfZehen"-Barfußschuhe an, denn feiner Schotter und kleine Steine bei der nur abschnittsweise schlecht asphaltierten Runde sind nicht wirklich barfußgeeignet. Es ist fast windstill und mit dem Mondlicht vom klaren Nachthimmel ist es eine besondere Stimmung, zumal im Westen immer wieder die untere Wolkenhälfte aufleuchtet. Die Bäume machen kaum einen Schattenwurf, nur mein Schattenbild bewegt sich synchron auf dem Boden, während die Fledermäuse bei ihrer Insektenjagd nahe meines Kopfes vorbei huschen.
Nach 40 Min. bin ich wieder am Startpunkt zurück (ca. 21:15 Uhr, 17°C), ich überlege kurz, doch weil es so schön war, entscheide ich diese Runde gleich noch einmal zu gehen. Die Gewitterfront hat sich etwas angenähert und schickt mir nun wärmere Luftblasen vorbei, die meine Haut vollumfänglich als angenehm empfindet. Etwas später beim "Umkehrpunkt" frischt der Wind auf, es rauscht nun in den Baumkronen über mir und es fühlt sich am ganzen nackten Körper irgendwie interessant an. Zurück am Ausgangspunkt haben sich die ersten Wolkenfetzen vor den Mond geschoben, der Wind wirkt nun etwas auskühlend, obwohl mein Thermometer nun knapp 20°C anzeigt - interessant.
Wie erwartet, habe ich um diese Zeit bei beiden Runden niemanden angetroffen, die Kühe und zwei grasende Pferde haben sich durch mich nicht stören lassen. Rasch ziehe ich mich an, es genügt Unterhemd/T-Shirt und die kurze Hose, um 22:00 Uhr schwinge ich mich in den Sattel, um mich vom Wind etwas nach Hause schieben zu lassen. Da diese schöne Runde im Umfeld von Bad Feilnbach gelegen ist, sind etwa 12 km in einer knappen halben Stunde (bekleidet) zu radeln. Dieses "Nac_t-Experiment" wirkt im Kopf angenehm nach - und wenn's paßt, mach' ich's am folgenden WE (Vollmond, sogar mit "MoFi") gleich nochmal!!
