Schüttest du hier nicht das Kind mit dem Bade aus? Ich denke, dass hier der Moralbegriff nicht greift. Vielmehr dürfte es das Gefühl von "unpassend" sein, welches hier aktiv ist.Selbst FKK-Anhänger denken vielfach, sie würden etwas moralisch nicht ganz Einwandfreies tun, sonst wären ihre Hemmungen, sich zu ihrer praktizierenden Nacktheit zu bekennen, nicht verständlich.
Nach der sog. "sexuellen Revolution" war es schick, seinen Urlaub unbekleidet zu verbringen. So dokumentierte man seine Fortschrittlichkeit. Es war einfach nur "IN", jedoch keine grundsätzliche Veränderung der inneren Einstellung. Denn als der Mythos des Modernen und Fortschrittlichen vorbei war, schwand auch die Bereitschaft hierzu.
@ Campingliesel
Löse dich doch mal von deinem Lieblingsthema der Sexualisierung der Gesellschaft vor dreißig Jahren. Dieses ist eine Fixierung von dir, die nicht zu belegen ist.
Die Ausführungen von Regenmacher zur Mitgliedersituation der 1970-ger Jahre ist völlig richtig. Die Menschen, die sich um eine Mitgliedschaft in den FKK-Vereinen bewarben waren nicht die Menschen, die sich über die Nackten im englischen Garten beschwerten. Deine Beweisführung greift hier nicht.
@ Kosan
Das wurde es auch nicht.Ich kann mich nicht dran erinnern das FKK damals mit Sexualität in Verbindung gebracht wurde.
@ Regenmacher
Ja, so sehe ich es ebenfalls. Es wäre jedoch gut, wenn die FKK'ler u8nd hier insbesondere der DFK mehr in die Öffentlichkeit treten würden und den Charakter der Natürlichkeit der FKK betonen würden.Nicht die FKK-Bewegung nimmt Einfluss auf die gesellschaftliche Sicht von Nacktheit, sondern die gesellschaftliche Sicht zum Thema Nacktheit nimmt Einfluss auf die FKK-Bewegung.
Hier stimme ich dir nicht zu, denn das, was nicht im Fokus steht, muss nicht abgetrennt werden. Die Gleichung Nacktheit = Sexualität ist eine Gleichung, die so nicht natürlich existiert. Die FKK ist aus der Reformbewegung "zurück zur Natur" entstanden und hier spielt die Sexualität keine Rolle.Zumindest auf den Vereinsgeländen sind die Bemühungen, einfache Nacktheit von Sexualität zu trennen, gelungen - anders würde gemeinschaftliche FKK/Nacktheit/Nudismus auch nicht richtig funktionieren.
@ Aria
Eine sehr gewagte, jedoch höchstwahrscheinlich nicht zutreffende, These von dir. Denn nach dieser deiner These h#tte es dann die Prüderie der 1950-ger Jahre nicht geben dürfen.Nach den Blutzöllen in den beiden Kriegen, gab es jeweils nicht mehr genügend ältere konservative Kräfte, um der Jugend entscheidend Paroli bieten zu können – die Jugend hat die kritischen Stimmen nicht beachtet, sondern einfach gemacht, was sie wollte.
Es stellt sich die Frage, ab wann die Nacktheit als solches, die einfache oder natürliche Nacktheit mit der Sexualität verbunden wird. Denn bei einem Kleinkind wird niemand auf die Idee kommen, dass die Nacktheit des Kleinkindes sexuell sein könnte. Warum nicht?Eine Sache ist es, aus Vernunftgründen Nacktheit und Sexualität zu trennen – niemand kommt an Tatsache vorbei, dass wie nackt geboren werden, und deswegen die Nacktheit per se einen Wert darstellt, der unabhängig von der Sexualität ist.
Und damit sind wir bei unserer Geschichte der Zivilisation angekommen. Denn das "sich nicht gehören" ist kein moralischer Begriff, es ist ein Begriff aus der Zivilisationsgeschichte.Eine andere Sache ist es aber, die Nacktheit in der Öffentlichkeit dann trotzdem als etwas zu sehen, das „sich nicht gehört“.
Eine derartige Erfahrung habe ich aus meinen vielen Kontakten mit den unterschiedlichen FKK-Vereinen nicht ziehen können. Diese deine Schlussfolgerung halte ich für nicht zutreffend.Aber die meisten FKK-Vereine verstecken sich, wollen gar nicht, dass sie als die „Nackerten“ erkannt werden.
@ Campiongliesel
Aria hat völlig korrekt die Situation im englischen Garten zur damaligen Zeit beschrieben. Es ist nicht so, dass die Presse immer übertreibt. Ich habe den Eindruck, dass du die Situation der damaligen Zeit und heute nicht realistisch siehst.