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Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Aria » Fr 17. Dez 2021, 22:49

Eule hat geschrieben:Aber es ist hierbei auch zu bedenken, dass Anfang des vergangenen Jahrhunderts der Begriff FKK ganzheitlich verstanden wurde. Nach dem II. Weltkrieg ist von diesem ganzheitlichen Ansatz nicht mehr viel übrig geblieben und mann nutzte den Begriff "Naturismus".
Das stimmt so nicht, denn der Begriff Naturismus wurde in den Zeitungen erst ab Ende der 1970er Jahren nur sporadisch und seit dem 2. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts bis heute häufiger verwendet – siehe die Grafik zum Wort Naturismus.

Zu dieser Aussage korrespondiert die Verwendung der Begriffe FKK bzw. Freikörperkultur – siehe die Grafiken zum Wort FKK und zum Wort Freikörperkultur.

Alle 3 Grafiken bringen die Häufigkeit der Verwendung der Begriffe von 1946 bis 2021.

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von BOeinNackter » Sa 18. Dez 2021, 01:53

Der Begriff Freikörperkultur macht nicht deutlich, dass es um "Nackt" geht. Er wurde ab Anfang der 20er verwendet. Der große bürgerliche Verband nannte sich Reichsverband für Freikörperkultur, RFK. Unser heutiger DFK wurde nach diesem Beispiel benannt.
Freikörperkultur enthält das Wort Körperkultur, was damals dafür stand, Jugend, Schönheit, Gesundheit, Reinheit (von Unsittlichem, abweichenden Ideen oder fremden Rassen) und Natürlichkeit des Körpers zu erreichen und zu erhalten. Dazu sollte auch vegetarisches Essen oder Nauturheilkunde dienen. Der Zusatz "Frei" könnte als "Frei von Kleidung" verstanden werden. FKK ist für die meisten Menschen in Deutschland klar mit Nacktheit verbunden. Man sagt, man mache FKK. Die FKK der Vorkriegszeit möchte ich nicht als Vorbild für eine heutige Nacktkultur herbeiwünschen. DIe Gründe sind vielfältig. Damals wurde die Nacktheit wohl nie offen im Vereinsnahmen erwähnt. es gab Lichtfreunde, Lichtkämpfer, Ligen und Bünde für freie Lebensgestaltung usw.
Der Begriff, "Naturismus" ist wohl zuerst in Frankreich für eine Art französischer Körperkultur entstanden. Das war auch zwischen den Kriegen. Zufällig habe ich dazu eine Seite zur Hand:
https://labibliotheque.coeurnaturiste.c ... K_IVXYatko

Dort ging es nur unter Anderem um Nacktheit. Die Fans dieses Namens meinen ja imer, dass es bei Naturismus um mehr als Nacktheit gehe. Zumindest ursprünglich ist das wohl auch richtig. Wer heute so etwas vertritt, versucht Nacktheit hinter einigem anderen zu verbergen.
Wir haben inzwischen aber den INF/FNI und dadurch den Begriff Naturismus in vielen Ländern für alles Nackte.

In Deutschland wurden alle Vereine und Verbände während der Nazizeit aufgelöst. Wer nicht verboten wurde, wie die Adolf Koch nahestehenden Gruppen, wurde als Ortgruppe des Bundes für Leibeszucht weiterbestehen. Dieser war Teil des NS-Sportverbandes. Der Name sollte auch nichts mit Nacktheit zu tun haben, nur mit strenger Körperertüchtigung unter Kontrolle der Ortsgruppenführer.

Nach dem Krieg wurden der BfL mit der NSDAP aufgelöst und die Vereine mussten sich neu gründen. dazu nutzten sie oft ihre alten Namen. Als sie mit dem DFK in der DSB aufgenommen wurden, haben viele Vereine die Worte, Sport und Familie in den Vereinsnamen aufgenommen. Mit dem Wort Familie wollte man ein solides, konservatives und sittenstrenges Bild von sich zeigen.
Nach Gründung des INF gab es Bestrebungen, den DFK auch umzubenennen. Es sollte die Freikörperkultur durch Naturismus ersetzt werden. Der DFK behielt aber im wesentlichen seinen Namen mit einem, weniger bekannten, Untertitel.
Die Landesverbände haben, glaube ich, alle außer der Familien-Sport-Gemeinschaft, NRW, die FKK oder den Naturismus im Namen. Bei Vereinen ist das selten. Tatsächlich habe ich schon von Mitgliedern gehört, die meinten, der eigene Verein sei gar kein FKK-Verein, weil er ja anders heiße. Für Aussenstehende ist diese Situation auch irrtierend.
Auf vielen WEB-Seiten kommt Nacktheit wenig vor, es wird erklärt, man sei nur nackt, wenn es angebracht sei, man geht im Lichtkleid, also nicht nackt, ins Wasser. Es gibt Vereine, mit Regeln, die Nacktheit vorschreiben und gleichzeitig in vielen Fällen wieder angemessene Kleidung erwarten. Hauptsache Vorschrift.
Wir brauchen mehr NaturistInnen die dazu stehen, gerne nackt zu sein und dass ihr Gelände nicht nur zum freundschaftlichen Miteinander sonder vor allem dazu dient, unbehelligt nackt sein zu können.

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Eule » So 19. Dez 2021, 18:21

@ Aria
Deine Antwort geht auf die Kernaussage meines Beitrages nicht ein. Selbst wenn der Begriff "Naturismus" als solcher erst in den 1970-ger Jahren geprägt worden sein soll, so ist doch der Inhalt dessen, was mit diesem Begriff ausgedrückt wird, nach dem II. Weltkrieg so gelebt und verstanden worden. Die Definition des Begriffes "Naturismus" macht dieses auch so deutlich.

Die FKK ist jedoch ein umfassenderer Begriff, der den Menschen in seiner Gesamtheit sieht und nicht nur in seinem Freizeitverhalten. Wenn einige User diesen Ansatz ablehnen, dann doch nur deswegen, weil sie sich an den Extremdefinitionen des beginnenden 20. Jahrhundert orientieren und alleine diese Extrempositionen mit dem Begriff FKK verbinden.

Wenn sich die Mitglieder in den DFK-Vereinen ihre Besonderheit zu den anderen Vereinen nur damit begründen, dass bei ihnen im Idealfall das Leben ohne Kleidung verbracht wird, dann ist mir dieses nicht ausreichend, um diese als einen FKK-Verein zu bezeichnen. Die Haltung und die Meinung von CL in dieser Frage entspricht genau der Position, wie diese in ihrer Kindheit und Jugendzeit in den DFK-Vereinen vertreten wurde. Man kann und darf diese Meinung so vertreten, mir ist es zu wenig, um hierfür den Begriff der FKK zu verwenden. Meine Ansicht, meine Meinung ist kein Dogma, es ist mir eben zu wenig, damit ich dieses als FKK bezeichnen kann.

Für mich ist es kein Tabubruch, wenn DFK-Sportler bei Sportveranstaltungen außerhalb der DFK-Vereinsgelände bekleidet daran teilnehmen. Ich sehe dieses als ein Gebot der Rücksichtnahme und nicht der Feigheit.

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Aria » So 19. Dez 2021, 21:31

Eule hat geschrieben:Selbst wenn der Begriff "Naturismus" als solcher erst in den 1970-ger Jahren geprägt worden sein soll, so ist doch der Inhalt dessen, was mit diesem Begriff ausgedrückt wird, nach dem II. Weltkrieg so gelebt und verstanden worden.
Nein, nach dem II. Weltkrieg wurde zunächst die Praxis der FKK-Vereine so weiter geführt wie zuvor in den 1920er Jahren. Erst in den 1960er Jahren änderte sich das und als Konsequenz daraus wurde Adolf Koch, der weiter darauf bestand, den "alten" Prinzipien der FKK-Bewegung zu folgen, aus dem DFK ausgeschlossen.

Eule hat geschrieben:Für mich ist es kein Tabubruch, wenn DFK-Sportler bei Sportveranstaltungen außerhalb der DFK-Vereinsgelände bekleidet daran teilnehmen. Ich sehe dieses als ein Gebot der Rücksichtnahme und nicht der Feigheit.
Du weist etwas zurück, was ich gar nicht gesagt habe, denn ich habe am Fr 17. Dez 2021, 12:45 nicht vom Sport „außerhalb der DFK-Vereinsgelände“ geschrieben, sondern - Zitat:

Aria hat geschrieben:Auch werden die Mitgliederversammlungen nicht mehr nackt abgehalten, sondern überwiegend angezogen – selbst im Sommer. Im Gegensatz dazu fanden in den 1920er Jahren Mitgliederversammlungen der FKK-Vereine immer nackt statt – siehe dazu diese Zeitungsnotiz aus dem Jahr 1926: Die Gendarmen unter den nackten „Lichtfreunden“ -, was damals die Obrigkeit auf den Plan rief und die Organisatoren solcher Veranstaltungen mit hohen Geldstrafen bestrafte bzw. bestrafen konnte, wenn auch nur auf Umwegen. Auch in den 1960er – 1970er Jahren fanden sie nackt statt, aber jetzt ziehen sich die FKK-ler nicht immer aus, weder beim Sport noch bei offiziellen Anlässen. Was ist da passiert? Oder: Ist etwa die neue Prüderie auch in die FKK-Vereine eingezogen?
Dass vereinsinterne Sport auf vereinseigenem Grund nicht immer nackt betrieben wird, haben wir in diesem Forum schon x-mal thematisiert – siehe z.B. hier, hier oder auch hier.

BOeinNackter hat geschrieben:Es gibt Vereine, mit Regeln, die Nacktheit vorschreiben und gleichzeitig in vielen Fällen wieder angemessene Kleidung erwarten.
Das ist der Punkt – alles andere sind nur Ausreden.

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von medibi » So 19. Dez 2021, 21:46

Mir fällt gerade ein, wie meine Frau und ich uns vor ca. 20 Jahren mal einen FKK-Verein in unser Gegend angeschaut haben (Der trägt übrigens auch nicht "FKK" im Namen, sondern "Lichtbund" *grins*). Die Dame im Seniorenalter, die uns damals das Gelände zeigte, nahm kein einziges Mal das Wort "nackt" in den Mund, sondern sprach stattdessen immerzu von ihrem "Lichtkleid"- Das fanden wir damals schon sehr befremdlich.

Vielleicht steckt ja hinter der Namensgebung und diesem Verhalten einfach nur der Wunsch, sich ganz klar von irgendwelchen "anzüglichen" oder "unanständigen" Dingen zu distanzieren? - Der Wunsch, die FKK als eine saubere Sache, als "reine Nacktheit" zu leben? --- Nur eine Vermutung, für mich jedoch befremdlich... - "Lichtkleid"... *grins* - Heißt für ich so ungefähr: Ja, wir sind nackt, aber sehen konsequent weg und leugnen damit jegliche körperlichen Aspekte, die damit verbunden sein könnten...

Vielleicht ja heute gerade das Problem vieler FKK-Vereine, dass diese "klinisch sterile FKK" kaum jemanden anspricht...

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » So 19. Dez 2021, 23:08

@ medibi

Das glaube ich nicht, denn "Lichtbund" ist halt eine Bezeichnung, die noch aus den Anfängen stammt. z.B. in Wuppertal, Lichtkreis Köln, Lichtbund Mannheim, Karlsruhe, Licht und Sonne Pforzheim, Lichtheideheim Glüsingen. Die Bezeichnung FKK kommt selten vor, meistens dann Sport- oder Naturistenverein, Sonnenfreunde u.ä. Vor 20 Jahren ist ja noch nicht so lange her. Auch wenn es nicht immer in der offiziellen Bezeichnung eines Vereins stand, aber man nannte es fast immer FKK-Verein, auch schon wesentlich früher. (ab den 50ern ganz bestimmt. Das habe ich jedenfalls nie anders gehört, zumal ja auch die Campingplätze im Ausland meist FKK-Campingplatz hießen, weil einfach der größte Teil der Besucher aus Deutschland kamen. Mittlerweile heißen sie ja meistens Naturist oder Nudist Camping-Platz.

Mag ja sein, daß diese Dame das lieber so bezeichnete. Mit "klinisch steril" hat das aber wohl nichts zu tun.

Was soll in den heutigen Vereinen denn "klinisch steril" sein?

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » So 19. Dez 2021, 23:29

@ BOeinNackter:

Wir brauchen mehr NaturistInnen die dazu stehen, gerne nackt zu sein und dass ihr Gelände nicht nur zum freundschaftlichen Miteinander sonder vor allem dazu dient, unbehelligt nackt sein zu können.


Das wäre sicher wünschenswert. Dann wäre es auch wieder so, wie es sein sollte.

Ich habe es nicht anders erlebt, auch auf den FKK-Campingplätzen nicht. (von den 60ern bis Ende der 80er) . Während der 90er hat sich wohl vieles verändert, denn ab den 2000er bot sich für mich ein ganz anderes Bild, was nach und nach immer noch stärker von früher abwich.

Im Ausland gab es eben einfach das Wort Naturismus für FKK, oft auch Nudismus, nur in Deutschland wurde aus dem Nudismus eine andere Schublade gemacht als die, die sich FKK nannte. Die Schublade "FKK" wird häufig noch als die frühere Form mit den Regeln der Vereine aufgefaßt, die vor dem Krieg galt. Auch wenn das heute eben nicht mehr stimmt. UNd auch gar nicht notwendig ist.

Die FKK der Vorkriegszeit möchte ich nicht als Vorbild für eine heutige Nacktkultur herbeiwünschen.

Das möchte ich auch nicht, weil eben einiges überholt ist und nicht mehr typisch für die FKK ist.

Es gibt Vereine, mit Regeln, die Nacktheit vorschreiben und gleichzeitig in vielen Fällen wieder angemessene Kleidung erwarten. Hauptsache Vorschrift.

Das finde ich sehr komisch und eigentlich nicht im Sinne der FKK. Aber man sieht das ja auch auf Campingplätzen, wo die Leute vielfach was anhaben, außer am Strand. Ich denke, daß das eben von der heutigen Prüderie herkommt, wo man anscheinend Angst vor zuviel Nacktheit hat. Oder warum auch immer. Mich stört das schon. Und ich glaube auch, daß das die jungen Leute irritiert. Früher waren eben alle nackt und damit basta. Ganz einfach und ohne Wenn und Aber.

Dazu paßt der Spruch: "Wer das verändert, was festgehalten werden muß, verliert alles." Deshalb führte die Veränderung nach 2000 eben zu einem Rückgang. Und wenn sich jetzt nicht die jungen Leute auf die bewährte FKK von den 4 Jahrzehnten vor 1990 besinnen und sich das sagen läßt, dann wird die FKK verloren sein, wenn die Generationen, die es noch so kennen, verschwunden sind.

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von BOeinNackter » So 19. Dez 2021, 23:37

Ach Campingliesel, Lichkleid hat mit den Vereinesnamen nur wenig zu tun. Schon im 19. Jahrhundert gab es die Licht-Luft-Bäder, wo man sich normalerweise, getrennt nach Geschlechtern, in Licht-Luftkleidung an Licht und Luft erging. Erst spät war man auch in solchen Einrichtungen nackt. Die meisten, die es noch gibt, haben mit Nacktheit nichts zu tun. In Essen gibt es einen FKK-Verein, der aus einer solchen Einrichtung hervorging.
Eine andere Erklärung ist eine Auslegung der Schöpfungsgeschichte, wonach Adam und Eva nicht nackt waren sondern Lichtkleider trugen. Nach dem Sündenfall wurden ihnen diese genommen und sie sahen, dass sie nackt waren. Es soll wohl eine frühe jüdische Auslegung sein.
Eine andere Geschichte basiert auf einem Paulusbrief, wo allerdings angesprochen wird, dass Adam nach dem Sündenfall aus dem Licht vertrieben wurde und Jesus als neuer Adam im Licht wandelt. Darin geht es eigentlich nicht um Nacktheit.
Wer es heute verwendet, ich kenne mehrere, findet Nacktheit wahrscheinlich ziemlich peinlich und offenbar unaussprechbar. Die reine Nacktheit ist nicht nackt, weil das offenbar zu unsauber ist. Nacktsein, ohne es zu registrieren oder wahrnehmen zu wollen, ist ein kompliziertes Konstrukt. Mir ist es peinlich, wenn ich das von Bekannten höre. Sie verteidigen das aber lauthals. Es ei einfach schöner als nackt zu sagen. Gut, so wird vielleicht nicht der Körper, wohl aber das Wort mit einem anderen verdeckt.

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » So 19. Dez 2021, 23:59

@ BOeinNackter

Das weiß ich doch. So hat sich das halt allmählich entwickelt. Der Essener Verein ist ja einer der ersten gewesen.

Vielleicht kommt ja diese Bezeichnung mit den Lichtkleidern aus der Auslegung der Schöpfungsgeschichte. So konnte keiner sagen, daß man was "Sündiges" tat.

Die Version aus dem Paulusbrief habe ich tatsächlich noch nie gehört.

Wer es heute verwendet, ich kenne mehrere, findet Nacktheit wahrscheinlich ziemlich peinlich und offenbar unaussprechbar. Die reine Nacktheit ist nicht nackt, weil das offenbar zu unsauber ist. Nacktsein, ohne es zu registrieren oder wahrnehmen zu wollen, ist ein kompliziertes Konstrukt. Mir ist es peinlich, wenn ich das von Bekannten höre. Sie verteidigen das aber lauthals. Es ei einfach schöner als nackt zu sagen. Gut, so wird vielleicht nicht der Körper, wohl aber das Wort mit einem anderen verdeckt.


Das klingt ja schon fast wie eben aus der Biedermeierzeit. Auch in den Anfängen der FKK sagte man ja zunächst "Nacktkultur", was der damaligen Gesellschaft zu peinlich war, und deshalb erfand man den Namen "Freikörperkultur". Eine gewisse Körperkultur war es ja, weil es vor allem um Gesundheit ging, und wer gesund ist, ist eben auch schön. (nicht im Sinne des heutigen Schönheitswahns). Und dann kam halt noch die Nacktheit dazu, eben frei von Kleidung.

Was heute vorwiegend als Freizeit- und Urlaubsform belliebt und wichtig ist, gab es damals noch nicht. Man hatte ja kaum Urlaub und Freizeit auch wesentlich weniger als heute. Der große Urlaubsboom mit Campingplätzen entstand ja erst während des Wirtschaftswunders ab den 50ern und 60ern.

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » Mo 20. Dez 2021, 00:15

@ Eule

Für mich ist es kein Tabubruch, wenn DFK-Sportler bei Sportveranstaltungen außerhalb der DFK-Vereinsgelände bekleidet daran teilnehmen. Ich sehe dieses als ein Gebot der Rücksichtnahme und nicht der Feigheit.


Ich finde das ja auch völlig normal, wenn sie das so außerhalb von DFK-Vereinsgeländen tun, also einfach in irgendwelchen Sporthallen oder auf Sportplätzen.

Aber ein Bruch der FKK finde ich es , wenn auf FKK-Plätzen die Leute beim Sport was anhaben, z.B. auf einem Beach-Volleyballplatz, und daneben sind die Leute nackt. Selbst bei so simplen sportlichen Aktivitäten wie Boccia oder Federball oder einfach einen Ball hin- und her zu werfen, habe ich Leute diesen Sommer am Strand gesehen, die teilweise was anhatten. Auf solche Ideen wäre früher nie jemand gekommen.
MIt "früher" meine ich grundsätzlich die Zeit der 50er bis Ende der 80er.

Und es gab für uns nie einen Unterschied zwischen Verein oder Urlaubsplatz. Nacktheit war überall und bei allem und für jeden selbstverständlich, jedenfalls tagsüber. Egal, ob das nun FKK oder Naturistenplatz oder "Nudist Beach" hieß oder wie auch immer.

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