von Calcit » Do 13. Aug 2015, 10:33
Für das scharfe Bestehen auf dem Einhalten des Unsichtbarkeitsverbotes habe ich gewisses Verständnis, wenn auch nicht dafür, falls man bei beginnendem Sonnenbrand auf dem Rücken den Platz verlassen müßte statt sich ein Hemd überzuziehen, allerdings sind laut derzeitigem Satellitenbild bei Google Maps Sonnenschirme wohl nicht verboten. Ob leichter frierende Frauen auch gehen müssen statt sich etwas überzuziehen kann ich nicht beurteilen. Beide Beispiele sind mir bei meinem einen sommerlichen Besuch dort aber nicht aufgefallen.
Das zu bekämpfende Problem ist offenkundig die Ferkelfraktion. Das Zitat zum Geländeverweis bei Benutzung des uneinsehbaren Bereichs der oberen Waldwege und am Zaun wird nachvollziehbar bei Blick auf das Satellitenbild, das Gebiet sieht so aus, daß es für manche verlockend sein dürfte für vergnügliche Aktivitäten. Solche Geographie kennt man ja zur Genüge an vielen freien FKK-Stellen, wo man in manchen Bereichen tunlichst mit Gummistiefeln bekleidet herumläuft als Virenschutz. Umweltferkel, die löblicherweise Kondome benutzen, vermüllen die Gegend durch Nichtmitnehmen derselben und ihrer Verpackungen. Wenn ein FKK-Verein nicht in den Ruf eines FKK-Clubs kommen will ist es sein Recht zu bestimmen, daß sein Gelände kein Freiluftbordell ist.
Schmunzeln kann man ja eher über das Verbot der Strandmuscheln. Alle beklagen sich zwar, daß der FKK-"Bewegung" der Nachwuchs fehlt, aber angesichts des Überbevölkerungsproblems ist das die Vermehrung von FKKlern dämpfende Strandmuschelverbot immerhin ein ganz kleiner Beitrag zum Umweltschutz. Wenn ich auf der Straße eine Kinderwagenschieberin sehe fange ich immer gleich an zu rechnen, wieviel in der Atmosphäre landender Kohlenstoff da freigesetzt wird: Lebensdauer 70 Jahre, 10 Tonnen CO2/Jahr gibt 700 Tonnen CO2 bzw. 700*12/44 = 190 Tonnen Kohlenstoff. Auch das kann ich verstehen, daß ein FKK-Verein den Startschuß zu weiterer Friedhofsfüllung nicht auf seinem Gelände haben will, man will sich dort erholen und mal zeitweise die deprimierende Realität verdrängen.
Bedauerlich ist sicherlich das Fernhalten von Familien mit Nachwuchs im empfindlichen Alter, ich habe selbst mal aus wenigen Metern Abstand miterlebt, wie im Stuttgarter Inselbad eine Familie wieder aufbrach weil der Sohn, deutlich über dem Windelalter, sich nicht ausziehen wollte, ein "Familien-CO" wurde nicht geduldet. Härte in dem Punkt kann ich auch verstehen bei der verbreiteten Unterwanderung von FKK-Einrichtungen durch Textile bis sie geschlossen werden, man sollte aber bei Notwehr nicht überreagieren.
Sogar als Nicht-FKK-Vereinsmitglied konnte ich mich nicht bremsen mein Verständnis, wie geschrieben in gewissem Rahmen, für die Regeln zu äußern.