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Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Trixi » Sa 6. Mai 2023, 22:20

Wie immer ein sehr informativer Bericht, untermalt mit tollen und beeindruckenden Bildern.

Danke Ulrich

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von BarfussUlrich » So 7. Mai 2023, 09:22

@Horst: die Frage ist ob wirklich so wenige aktiv sind oder nichts berichten
Und im Norden gibt es glaube ich auch weniger Berge

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von ynda » So 7. Mai 2023, 09:30

BarfussUlrich hat geschrieben:Und im Norden gibt es glaube ich auch weniger Berge

Och, das will ich nicht sagen, hier oben im Norden gibt es schon etliche Berge. OK, sie sind nicht sehr hoch,
dafür aber sehr lang und man nennt sie Deiche. ;)
Und es gibt noch eine Besonderheit, egal ob du dich auf ihnen zu Fuß, oder unten mit dem Rad vorwärts bwegst,
der Wind kommt gefühlt immer von vorn. :D
Und statt Gemsen gibt es Schafe.

Einen schönen Sonntag in die Runde ;) :D

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von BarfussUlrich » So 7. Mai 2023, 10:43

@Horst: könntest du bitte im Titel meines Beitrags und in der letzten Zeile "Südwand" durch "Ostwand" ersetzen.
Würde geografisch richtiger sein.

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck: Brandjochkreuz

Beitrag von BarfussUlrich » So 28. Mai 2023, 17:20

Samstag, 20. Mai geht es für heuer erstmalig wieder aufs Brandjochkreuz (1560 hm).

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(Der 1. schneebedeckte Gipfel in der Mitte)

Der Gipfelhang war leider noch mit Schneematch bedeckt. Das war richtig kalt an den Füßen (gefühlt kälter wie trockener Schnee) und äußerst rutschig. Dank dem Einsatz der stöcke ist es auch hinunter relativ gut gegangen (Gefühlt besteht ja keine Absturzgefahr und damit ist gleich alles relaxter ;) )

Am Gipfel hat sich die Sonne versteckt und dafür ein kühles Lüftchen wehen lassen. War also nur eine kurze Rast mit Kältetrainingeffekt.

Im Abstieg dann einen Bekannten getroffen. Früher sind wir uns mehrmals im Jahr am Berg begenet: Er, der Schnelle (ist meist gejoggt!) und ich der Nackerte. Diesmal war er "gemächlich" mit seiner Frau unterwegs. Wir haben eine zeitlang uns übers Berggehen, die Verhältnisse heute und (somit auch über) Kältetraining unterhalten.

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck: Seebergspitze-Seekarspitz

Beitrag von BarfussUlrich » So 28. Mai 2023, 18:58

Der Wetterbericght fürs Pfingstwochenende ist etwas kryptisch: sonnig, Wolke, einzelen Regenschauer möglich, meist bleibt es trocken - sprich: such es dir aus!
Trotzdem (oder deswegen) bin ich gestern zur Überschreitung ser Seeberg- und Seekarspitze westlich des Achensees aufgebrochen. Komoot hat 8h 40 veranschlagt was mir heuer doch etwas Respekt eingeflöst hat. Über den Winter habe ich heuer doch einiges an Kondition abgebaut (kaum eine Schitour wegen der Schneeverhältnisse und dem beleidigten Knie).

In Pertisau am Loipenparkplatz geht es los. Wieder einmal bin ich heuer im sehr steilen Wiesengelände (das heurige Motto?)
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Dafür oft mit Seeblick!

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Schlussendlich wird das Gelände flacher - dafür ist der Gipfel noch wirklich weit weg.
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Damit ändert sich auch die Wegbeschaffenheit. War es bis hierher der perfekte Barfußweg, ging es nun über Karwendelkalk und Latschen weiter.
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So einsam der Aufstieg war, so voll war dann der Gipfel. Es war jedoch noch ein Platz für mich und so konnte ich (und die anderen) ungestört rasten.
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Blick nach Süden über den Achensee
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beim Eintrag ins Gipfelbuch

Der Grat hinüber zur Seekarspitze erscheint nun dochlänger als gedacht!
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Angegeben ist der Abstieg mit T4. Ist jedoch ziemlich einfach (mit Ausnahme des Schneefeldes, über das ich barfuß runter bin - der Schnee war weich!). Noch 1x bringt mich der Schnee in Bedrängnis bzw. drängt die Schneewand mich ziemlich vom Weg ab. Die 2. Wächte ist hingegen richtig fotogen.
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Dazwischen gab es noch eine Rinne zu bewältigen.
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Da sie nicht allzu steil war, war nicht einmal klettern angesagt.

Auch hier wieder hat der 1. Eindruck getäuscht. Auf den fast 1,8 km des Grates kommen mir viele Menschen entgegen - offensichtlich wird der Grat überwiegend von Nord nach Süd begangen um eben diese steilere Passage im Aufstieg zu gehen.
Dafür habe ich den Gipfel der Seekarspitze dann (fast) für mich alleine.
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Blick auf Achenkirch und die dreii Unnütz (Bergkette gegenüber des Sees).

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Blick zurück ins Karwendel und die Forststraße, die ich nachher zurückgehe und dem Pasill-Sattel als Übergang hinunter nach Pertisau.

Der Abstieg bis zur Seekaralm geht über Schotter- und Geröllhalden. Daher ziehe ich meine Bundschuhe an. Das macht es wesentlich angenehmer und vor allem auch deutlich flotter. Hier gibt es dann sogar die einzige echte Kletterstelle (ca. 1,5 m), da ich mich mit meinen Gelenken nicht hinunterspringen traue.
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Kurz vor dem Sattel zeigt sich der Grat dann nochmals über den der Abstieg von der Seebergspitze erfolgte.
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Und es blüht der Enzian.
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Nach 7 h (5 Stunden reine Gehzeit) bin ich wieder am Parkplatz. Es hat nicht geregnet, kaum Wind also fast perfektes Wanderwetter.

Bei der Heimfahrt bleibe ich noch am Achensee stehen und schwimme eine Runde. 12 °C Wassertemperatur sind bei 3 Minuten schon eine richtige Abkühlung.
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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von Gartenfreund » Di 30. Mai 2023, 10:50

Tolle Leistung und tolle Bilder. Gratuliere

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck - ein paar Gipflekreuze

Beitrag von BarfussUlrich » Mo 17. Jul 2023, 18:17

Nach längerer Schreibpause nun wieder ein paar Impressionen von verschiedenen Kreuzen, die so in der Landschaft stehen:

Am Weg zum Rosskogel (03. Juni):
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Dankenswerterweise wurde dieses Foto vom Rosskogelgipfel von einer Bergsteigerin gemacht, die ich am grat eingeholt hatte.
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2 Wochen später bin trotz ausgerufener "tödbringenden" Hitze wieder unterwegs. Diesmal nordseitig und viel tiefer 8weil im Wald) geht es zum Salfeiner See und weiter auf den Grieskogel.
Das Salfeinerkreuz - handwerklich nicht sehr überzeugend:
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Dafür am Vorgipfel "Figl" dieses Kreuz mit wunderschönem Blick ins Inntal (Zirl + Innsbruck), die Martinswand + Nordkette
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Voriges Wochenende waren es 4500 hm. Am Sonntag bin ich nur mehr eine "kleine" Ausgehrunde auf den Morgenkogel gegangen. Am Morgenköpfl steht dieses (etwas verwunderliche) Kreuz (immer diese Aufträge an Unbekannte ohne deren Zustimmung einzuholen und selbst dann diesen Auftrag möglichst boykottieren):
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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck - Linderspitzen-Mittenwald

Beitrag von BarfussUlrich » Mo 17. Jul 2023, 19:41

Ganz spontan und kruzfristig mache ich mich wieder mit Naturkraxler auf den Weg (17. Juni). Das Ziel war eigentlich die Brunnsteinspitze. Wir starteten (etwas spät) in Scharnitz. Durch die Südflanke soll ein markierter Steig durchs Feichtl hinauf auf die Rotwandlspitze führen.
Vorbei an der Birzelkapelle...
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..geht es unmittelbar danach in den Wald. Mit ein bisschen Gespür für Wegfindung ist es recht leicht zu finden. Die technisch schwierigste Stelle leitet dann in die Flanke hinein - ein reiner Schutthang:
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Dafür mit nettem Tiefblick auf Scharnitz...
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... und die benachbarte Pleisenspitze:
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Nicht sehr interssierte Beobachter:
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Nach einem bestätigendem Gespräch mit dem Hüttenwirt der Tiroler Hütte (privat) war der Zustieg mit 1240 hm geschafft.

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Die Rotwandlspitze mit dem beginnenden Birzelgrat hinunter nach Scharnitz.

Doch unser eigentliches Ziel - der Mittenwalder Höhenweg - liegt in der anderen Richtung:
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Also hinunter in den Sattel und hinauf zum Beginn des Höhenwegs. Großteils ist es wirklich ein echter Höhen-Weg.
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Das Seil hilft zusätzlich den Weg nicht zu verlieren.
Doch es gibt da ganz interessante Begegnungen (die meisten fahren mit der Seilbahn hinauf und klettern ihn dann "herunter"):
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Das war jedoch bei weitem nicht die krasseste! Einmal dachten wir wirklich, der ist direkt vom Himalaya eingeflogen. Und da soll noch jemand behaupten es gäbe nicht Parallelwelten! :lol:

Doch noch eine Attraktion ist unterwegs:
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Ein entflogener/entlaufener Pfau auf über 2200 m!

Ein bisschen Schnee darf nicht fehlen:
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Langsam wird es alpiner:
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Ob alle "Hilfen" wirklich hilfreich sind - wäre ein eigener philosophischer Diskurs.

Über die Mittlere Linderspitze ist es wirklich ein einfacher Klettersteig. Statt der Trittbolzen wurde sogar ein Fußboden/Laufsteg verlegt (da haben wir glatt aufs fotografieren vergessen vor lauter staunen).

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Nach dem Leiternabstieg entscheiden wir in der Scharte auf die letzte (Nördliche) zu verzichten. Wir waren insgesamt bereits 5,5 Stunden unterwegs und hatten ja auch noch den gesamten Abstieg vor uns. Hier zweigt der Heinrich-Noe-Steig zur Brunnsteinhütte ab - ein höchst empfehlenswerter Weg - der alles beinhaltet: Querung durch die Felswand auf einem breiten Wiesenband, Schrofen zum Abklettern, steiler Wald und eine Rinnenquerung mit viel Schnee.
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Da wir doch noch nicht genug Abenteuer hatten, folgten wir nach der Hütte einem alten Pfad, der uns wesentlich direkter Richtung Scharnitz bringen und einiges an Forststraßenhatscher ersparen sollte. Anfangs ging es auch elegant und flott dahin. Gut ausgetreten und sichtbar - ein vielversprechendes Steiglein. Bis vor die letzten Abbrüche hinunter ins Tal. Im Wald verflüchtigte sich der Steig. Einmal fanden wir noch mit Steinen ausgelegt "2022" (oder war es doch 2023?). Dann ging es also wild und vogelfrei (allerdings mit Turnschuhen!) hinunter. Gut, dass Naturkraxler (wie der Name sagt) in diesem Gelände unglaublich schnell und sicher ist und auch hier eine Durchstiegsmöglichkeit fand.
Es folgen noch knapp 3 km zurück zum Auto.

Wieder einmal ein langer, eindrucksvoller Bergtag (insgesamt 10,5 Stunden).

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Re: Bergsteigen rund um Innsbruck (und ein bisschen weiter)

Beitrag von NaturKraxler » Mi 19. Jul 2023, 22:27

Danke Ulrich für die schöne Erinnerung :D

Der Start dieser Tour hat vielversprechend begonnen: Taufeuchtes Gras und ein Waldboden ist für barfuß (und nackt) wunderbar geeignet, doch auf dem Steig nach dem ersten Schutt muß ich in die leichten Fivefinger's schlüpfen, denn 2 mm Gummisohle machen den kantigen Kalkstein bereits viel angenehmer. Nicht nur, dass ich damit weniger Aufmerksamkeits- und zeitraubenden "Eiertanz" habe, auch kann ich so viel intensiver das Nacktsein geniessen.
Nach dem Aufstieg oben am Gratverlauf angekommen schlüpfe ich "feiglinghaft" in meine Short, denn wir gehen auf dem Mittenwalder Höhenweg (ein leichter Klettersteig) entgegen der üblichen Richtung - und so "abgebrüht" wie Ulrich bin ich (noch?) nicht. Also "schützt" mich die Short auch vor "interessanten" Kommentaren...
Ein Mann in unserem Alter sagt - als er Ulrich außer Hörweite glaubt - an seine weibliche Begleitung gerichtet: "Den habe ich extra für dich bestellt." Auch über so manches weibliche Gesicht huscht ein verstecktes Grinsen - aber ein solches habe auch ich immer wieder, wenn ich sehe, wie überausgerüstet hier viele (überwiegend) Touristen unterwegs sind.

"Also nackt hätte ich noch verstanden, aber auch noch barfuß... - nicht schlecht!" - so ein bewundernder Kommentar an Ulrich gerichtet. Und ja, auch ich bin schwer beeindruckt, wie schmerzbefreit Ulrich hier auf diesem kantigen Gestein unterwegs ist. Doch auch @BarfussUlrich hat seine Grenzen, immerhin am späteren Nachmittag schlüpft auch er in seine Turnschuhe.
Dafür werde ich mein "Höschen" wieder los, denn nun wird es am Grat ruhig und wir sind wenig später auf dem einsamen Heinrich-Noë-Steig hinab zur bewirtschafteten Brunnsteinhütte unterwegs. Kurz vorher werden wir beide "anständig", gibt es doch auf der auch mit Kindern vollbesetzten Terrasse nun eine hopfige Erfrischung für uns.
Für den weiteren Abstieg habe ich auf der alten Papierkarte einen noch älteren (Jäger?)Steig entdeckt (gezeichnet als "Sackgasse"), der kaum gefunden, uns sogleich wieder aus den Shorts schlüpfen lässt. In genau solchem Gelände mit 99,9 % Einsamkeitswahrscheinlichkeit (="geschützter Raum") fühle ich mich nackt vollumfänglich "dahoam" (zuhause). Der verkehrsreiche Talgrund zurück in den Ort Scharnitz bringt wieder die "Zivilisation" - dieser passen wir uns entsprechend an - dennoch war's wieder mal ein wundervoller Tag in der alpinen Natur...

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