Aria hat geschrieben:Was ich sagen wollte: Ein Verhalten ist absolut zu beurteilen und nicht relativ zu irgendeinem anderen; dies vor allem dann nicht, wenn dieses andere „schlimmer“ als das eigene ist, das dann aufgrund dessen natürlich besser abschneidet.
Ein schwieriger Satz, erstmal aus juristischer Sicht, wo selbstverständlich immer auch die Randbedingungen relevant sind, als auch aus demokratischer Sicht, wo ein Konsens eben auch üblich ist, auch wenn etwas absolut anscheinend besser wäre.
Denn man könnte die Frage ja auch weiter treiben. Wie wäre es mit: Freiheit um jeden Preis?
Klar, um jeden Preis gibt es die Freiheit nicht, wie wir aktuell lernen.
Oder: Klimaschutz um jeden Preis?
Geht auch nicht, weil Klimaschutz letztendlich ein soziales Problem ist.
Insofern ist der Versuch, ein spezifisches Thema auf Allgemeingültigkeit herunter zu brechen, zum Scheitern verurteilt. Relevant ist es sowieso nicht, weil die Anzahl der Nackten, die ihre Heizung aufdrehen, um nackt sein zu können, überschaubar sein dürfte. Und damit die Problematik des Klimaschutzes überhaupt nicht tangiert.
Aber man kann natürlich darüber sprechen, ob dieses Verhalten (Heizung aufdrehen, um nackt sein zu können) tatsächlich klimaschädlich ist. Was zumindest dann bejaht werden muss, wenn die Heizung nicht CO2-neutral ist. Wenn sie CO2-neutral ist, z.B. Wärmepumpe mit Ökostrom oder Holzheizung, dann kann man das getrost verneinen.
Und dann gibt es noch die Möglichkeit der Kompensation. Übrigens auch beim Gebäudeenergiegesetz, wo man z.B. bei der Dämmung sparen darf, wenn man bei der Technik in die Vollen greift. Wenn man also das Haus mittels solarunterstützer Lüftung mit Wärmerückgewinnung temperiert, dann kann ich bei der Wanddämmung sparen. Ob das sinnvoll ist sei dahingestellt, Gesetz ist es.
Daraus kann man natürlich auch ableiten, dass man umweltschädliches Verhalten doch kompensieren darf.
Was ich z.B. tue und dabei ein reines Gewissen habe.