regenmacher hat geschrieben:Nicht nur, weil der Blick auf die Geschichte der Nacktheit immer auch mit der eigenen Haltung zur Nacktheit zusammenhängt (In Abwandlung einer bekannten Redewendung: "Die Geschichte liegt immer auch im Auge des Betrachters")
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Sicher hat jeder auch seinen eigenen Blick auf die Frage von FKK und Nacktheit. Wie ich schon oft erwähnt hatte, war FKK in Thüringen schon zu DDR-Zeiten nicht sehr verbreitet. Da hat sich ja eigentlich nicht so viel verändert. Im Gegenteil: Die Therme Bad Klosterlausnitz gab es früher nicht. So sind die Möglichkeiten sogar besser als zu DDR-Zeiten. Wer aber mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht aber auch Veränderungen. Ich bin früher immer an den Kulkwitzer See bei Leipzig gefahren. Dort war alles voller junger Leute. Das ist eben heute anders.
Man sagt oft, daß die Smartphone-Knipserei daran schuld wäre, dass FKK zurück geht. Ein Smartphone ist aber nur ein Werkzeug. Der Rückgang von FKK fing schon vor dem Aufkommen des Smartphones an. Wenn man sich anschaut, wie viele Leute sich im Internet "zum Löffel machen", kann es nicht an de Smartphones liegen. Wenn junge Frauen mit tiefen Ausschnitt, bauchfrei, mit kurzen Rock oder mit kurzer Hose auf der Straße sind, haben sie auch keine Angst, fotografiert zu werden.
Nein, die Nacktheit an sich hat einen schlechten Ruf. Es ist eben in der Allgemeinbevölkerung eine feste gedankliche Verbindung von Nacktheit und sexuellen Handlungen. Also Nacktheit = Sex. Es ist ja so, daß im Westen die Nacktheit schon immer stark sexualisiert war. Wenn man die berüchtigten Schulmädchen-Report-Filme sieht. Das waren zwar keine Pornos, aber die Handlung war wie ein Porno. Der Mann kann und will immer, die Frau will immer und
jede Begegnung zwischen Mann und Frau endet im Geschlechtsverkehr.
Übrigens Porno: Viele Männer zeigen sich nicht gerne nackt, weil sie ihren Penis als zu klein empfinden. Hier ist eindeutig der Einfluss der Pornografie zu spüren. Früher hat es niemanden interessiert, wie groß der Penis des Mannes ist.