Nackter Schwimmunterricht in der DDR

[Arko]

Es gibt Zwänge, die sicherlich nicht förderlich für die seelische Gesundheit sind, aber manchmal muss man auch zu seinem Glück gezwungen bzw. geschubst werden.
Das kann passieren, wenn man von erfahreneren FKKlern an einen Platz gebracht wird, wo Nackte und Textiler baden und dabei mit der eigenen Nacktheit vorangehen und dadurch einen gewissen Gruppendruck erzeugen. Ich kenne da einige Beispiele, wo später begeisterte FKKler für diesen sanften Druck sehr dankbar waren...

Ein schönes Beispiel sind auch Kinder, die sehr krüsch sind, wie wir hier im Norden sagen, die also nur ganz bestimmte Lebensmittel essen wollen. Da muß dann gelegentlich mit sanftem Druck nachgeholfen werden, damit die Kids dann wenigstens mal probieren und dann oft merken, dass Gemüse oder bestimmte Käsesorten doch ganz lecker sein können.

[Butterfly]

Ein gewisser sanfter Gruppendruck kann ganz hilfreich sein und ist vielleicht sogar erforderlich, damit man aus seiner Komfortzone raus kommt. Weil man nämlch sonst nicht sieht, weshalb man die Energie und den Mut dafür aufbringen sollte. Ja. Da stimme ich Dir zu. War bei mir auch nicht anders. Bei mir war der Gruppendruck eher der Zwang zum Duschen. Ich mußte Duschen um nicht zu stinken, zuerst bei der Armee nur unter anderen Männern, später im Studentenwohnheim auch gemischt. War aber erstens im Erwachsenenalter und zweitens nicht eine staatliche Verordnung. Ist für mich schon ein gewisser Unterschied.

[Arko]

Ich wollte damit auch nur sagen, dass Zwang nicht immer gleich Zwang ist, es kommt darauf an, wer Zwang ausübt, in welcher Form und mit welcher Motivation.

Da trifft es der Begriff “die eigene Komfortzone verlassen“ sehr gut, finde ich. Die Komfortzone zu verlassen kann sehr bereichernd und positiv sein, nur verlassen wenige ihre Komfortzone gerne oder gar freiwillig, dafür braucht es oft den Anstoß, Schubs oder Zwang von anderen Menschen.

[Butterfly]

Für mich gibt es eben einen Unterschied zwischen Gruppendruck und Zwang. Zwang ist für mich so negativ behaftet, dass er bei mir eine extreme Abwehrhaltung verursacht. Letztlich hätte ich mich wahrscheinlich auch in der DDR untergeordnet, wenn die Schwimmlehrerin im Badeanzug zu mir gesagt hätte, ich solle mich nicht so haben und endlich die Unterhose ausziehen, während alle anderen zugucken. Aber ich hätte vermutlich nie mehr im Leben ein positives Vethältnis zu FKK bekommen können.

[FKKler]

Ich hatte das dann mit circa 14 oder 15 im Fußballverein erlebt. Unser Trainer sagte, wer nach dem Training oder Spiel nicht duscht, der wird von ihm auch nicht mehr aufgestellt. Ich glaube, mir hat das geholfen, da ich auf das Erleben gemeinschaftlicher Nacktheit irgendwie schon immer neugierig war. Indem es angeordnet wurde, konnte ich auch die Verantwortung für eigentlich ungewohntes und unnormales Verhalten auf jemand anderen übertragen. Alle haben nackt geduscht, also war dies dann wieder normal.

[Sommer-Sonne-FKK]

Ich hatte das dann mit circa 14 oder 15 im Fußballverein erlebt.

Da ist es sicher besser, wenn man schon jünger dazu gebracht wurde.

[Butterfly]

Finde ich ok von dem Trainer und Dir hat es ja dann auch geholfen. Nackt zu Duschen unter Jungs mit 14 oder 15 ist aber m.E. was Anderes wie nackt zu Schwimmen als 10-jähriger vor einer Lehrerin im Badeanzug. Ein 10-jähriger kann sich viel weniger wehren gegen eine Anweisung einer Lehrerin. Und die Lehrerin sagt ja im Zweifelsfall auch nicht, wenn Du Dich nicht ausziehst, brauchst Du nicht wiederkommen, sondern sagt: Du ziehst Dich jetzt aus, basta ! Nicht wirklich vergleichbar mMn.

[FKKler]

In Deiner fiktionalen Kommunikation steckt ne Menge Unterstellung drinnen und warum sollte es mit 10 besser als mit 14 sein? Es geht ja eigentlich um eine Art Zwang, etwas ungewöhnliches zu tun. Und unser Trainer zog sich ebensowenig aus wie die Lehrerin.

Ich glaube, wenn alle nackt geschwommen wären, hätte ich das auch gemacht. Zwang wäre es dann nicht mehr, wenn es ein generelles und sozial anerkanntes Verhalten ist.

[Butterfly]

Kann ja sein, dass ich das nur für mich so empfinde. Aber meine Meinung ist, dass es beim Duschen eigentlich der Normalzustand ist, dass man nackt ist. Man mußte auch in der DDR nach dem Schwimmunterricht nackt duschen geschlechtergetrennt. Da habe ich noch nie einen Gedanken dran verschwendet, weil es für mich klar und selbstverständlich war, auch wenn ich mich drumrumgedrückt habe, weil ich mich auch vor den Jungs geschämt habe. Aber es war an sich völlig normal. Soll man sich die Badehose einseifen oder was soll man nach dem Fussball überhaupt anziehen ? Soll man extra eine Badehose zum Fussball mitbringen, um damit zu Duschen ? Das macht alles nicht furchtbar viel Sinn. Aber der Normalzustand beim Schwimmen ist viel eher eine Badehose, wenn die Lehrerin einen Badeanzug anhat. Zumal es klar ist, dass das Alter, in dem man die größten Schamgefühle bez. seines Körpers hat, die Zeit der Entwicklung der Geschlechtsmerkmale ist und die ist mit 14 oder 15 meistens schon abgeschlossen und ist mit 10 oder 11 in vollem Gange. Und da haben wir noch gar nicht erwähnt, dass beim Fussballduschen wahrscheinlich keine Personen des anderen Geschlechts anwesend waren vermutlich usw.

[Eule]

@ Butterfly
Was ist hier dein Problem? Ich habe den Eindruck, dass du hier ein Problem vorträgst, welches du nicht gehabt hattest und es dir nur als solches vorstellst.