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Dem kann ich nur zustimmen. Zwar streiten wir uns extrem selten, aber da Nacktheit für uns Alltag ist, kommt das - wenn - eben auch vor, während wir nackt sind.
Das anschließende Umarmen ist allerdings nackt deutlich gefühlvoller als mit Klamotten ...

regenmacher hat geschrieben:

nudepower hat geschrieben:Ich würde sagen, wenn alle nackt wären, hätten wir so manche Konflikte nicht. Also ist die Nacktheit erstrebenswert und gut für uns.

Vermutlich ist das etwas übertrieben. Zumindest ich - eigentlich ein friedliebender Mensch - kann mich auch nackt streiten. Das häufig zitierte Argument der "Verletztlichkeit" gilt eigentlich nur so lange, wie die Nacktheit noch nicht im Alltag angekommen ist. Das ändert natürlich nichts daran, das die Nacktheit erstrebenswert und in ihrer Wirkung als "gut" empfunden wird.

Da stimme ich zu. Anfänglich ist jedenfalls das Gefühl der Verletzlichkeit da (ich erinnere mich nur an meine erste nackte "Kletterei"). Wenn Nacktheit jedoch Normalität wird, kommen sicherlich die alten Muster wieder zum Vorschein. Auch wenn ich glaube, dass Gewaltbereitschaft (auch verbale) trotzdem reduzierter ist. Ähnliches gilt auch bei Hautkontakt=Händchen halten: auch das reduziert die Härte und Bosheit in der Kommunikation

Das mit der geringeren Aggessivität Nackter glaube ich nicht.
Zumindest trifft das nicht auf nackte südamerikanische Ureinwohner zu, deren Stämme sich regelmäßig (fast) ausrotten. Oder wer afrikanische Stämme erlebt, die sich traditionell nackt mit Latten verprügeln, wird von dieser Idealisierung Abstand nehmen.

Das mit der Verletzlichkeit ist demhingegen ein Grund für "Kulturschaffende" (wer denkt sich nur solche Wörter aus?), Nacktheit als Metapher heranzuziehen.

Tim007 hat geschrieben:Das mit der geringeren Aggessivität Nackter glaube ich nicht.
Zumindest trifft das nicht auf nackte südamerikanische Ureinwohner zu, deren Stämme sich regelmäßig (fast) ausrotten. Oder wer afrikanische Stämme erlebt, die sich traditionell nackt mit Latten verprügeln, wird von dieser Idealisierung Abstand nehmen.

Wir denken, schon. In der Anonymität beispielsweise am FKK-Strand gehen Nackte meist respektvoller miteinander um als Bekleidete. In der Partnerschaft lösen Berührungen der nackten Haut Gefühle der Zusammengehörigkeit aus (ich weiß, auch andere, aber das ist nicht Inhalt dieses Threads). Bei nackt lebenden Ureinwohnern ist die Nacktheit jedoch Selbstverständlichkeit, die bei Rivalitäten keine Rolle spielt.

SachsenPaar70+ hat geschrieben:Wir denken, schon. In der Anonymität beispielsweise am FKK-Strand gehen Nackte meist respektvoller miteinander um als Bekleidete.

Ich glaube es hat nichts mit der Anonymität zu tun, sondern einfach mit verschiedenen Grundeinstellungen der FKKler,
bzw derer, die sich dazu gehörig fühlen ( )
Die Anonymität fördert eher die Bereitschaft zu aggressivem Verhalten.
Der FKKLer an sich ist eher friedfertig. Das kann man in KS an der Buga gut beobachten. Ein großes Freizeit Gelände mit
verschiedenen Bereichen. Strände mit überwiegend Familien mit Kindern, eher etwas älteren ohne Kinder und eher Jüngeren.
Und eben der FKK Bereich. Dort ist es am leisesten, am friedlichsten und wenn man abends vorbei geht am saubersten!
Liegt natürlich auch etwas an der vorwiegenden Altersstruktur, zumindest was Lärm angeht.

Nackt bin ich auf der materiellen Ebene schutzlos. Auf der gesellschaftlichen, emotionalen Ebene stelle ich mich gegen die derzeit gültigen Konventionen. D.h. ich muss deutlich mehr in mir gefestigt sein um dies auch genießen zu können.
Wenn ich mich sicher fühle, habe ich auch deutlich weniger Grund mich angegriffen zu fühlen und mich wehren (verbal, körperlich) zu müssen.
Ich denke, ich bin insgesamt auch achtsamer.

Ein Unbewaffneter in Kleidung ist genau so "schutzlos" wie einer ohne Kleidung.

"Gültige Konvention"? Öffentliche Sexuelle Handlungen sind verboten, mit und ohne Kleidung, Nacktheit ist an abgelegener Stelle nicht verboten. Wenn sogar die zweitgrößte deutsche Krankenkasse einen Beitrag auf ihre Webseite bringt "Ein Hoch auf die Nacktheit: Warum nackt sein gut für Körper und Psyche sein kann" (https://www.barmer.de/gesundheit-verste ... it-1070820), haben wir vielleicht nur zu viel Angst und vorauseilenden Gehorsam, wenn es um "einfache" (ohne sexuellen oder erotischen Bezug) Nacktheit geht.

Nackt in der Öffentlichkeit ist leider immer noch als Taboo angesehen. Warum auch immer?
Ob wegen von der Kirche/Religion (Welche auch immer) vor Jahrhunderten verordnet.
Oder Hygiene (Unsauberer Hintern auf Sitzflächen, oder andere austretender Körper-Flüssigkeit ).
Das ist zumindest ein Grund den ich nachvollziehen kann. Hygiene.
Dazu kommt Vielleicht noch Respekt gegenüber anders Gläubigen und und deren Moralvorstellungen.

Aber alleine schon, wenn man an den wärmeren Tagen auf Schuhe verzichtet, und Barfuß einkaufen geht, kann es sein, das man des Ladens verwiesen wird, aus Versicherung-Technischen Gründen. Weil man sich ja dort verletzen könnte und Regressansprüche stellen könnte.
Für einige kann es sein das das eine nichts mit dem anderen zu tun hat. Denen möchte ich sagen dann versucht es doch mal mit freien Oberkörper... Da wird man selbst als Mann komisch angesehen, und bei Frau sicherlich genauer Hingesehen, bevor etwas gesagt wird.

Tim007 hat geschrieben:Das mit der geringeren Aggessivität Nackter glaube ich nicht.
Zumindest trifft das nicht auf nackte südamerikanische Ureinwohner zu, deren Stämme sich regelmäßig (fast) ausrotten. Oder wer afrikanische Stämme erlebt, die sich traditionell nackt mit Latten verprügeln, wird von dieser Idealisierung Abstand nehmen.

Das mit der Verletzlichkeit ist demhingegen ein Grund für "Kulturschaffende" (wer denkt sich nur solche Wörter aus?), Nacktheit als Metapher heranzuziehen.

Man kann die Nacktheit von irgendwelchen indigenen Ureinwohnern nicht mit der Nacktheit unserer FKK vergleichen. Diese Menschen leben so nackt und kennen nichts anderes, zumindest nicht, bevor sie Bekanntschaft mit angezogenen Menschen gemacht hatten. Aber auch dann sahen sie die Nacktheit nicht so wie wir. Sie fühlten sich da eher als arm, ungeschützt, benachteiligt.

Für uns ist Nacktheit etwas, was sich nicht jeder traut, wozu man sich erstmal überwinden muß. Und was eben auch nicht überall möglich ist. Und das wird immer nur eine kleine Minderheit bleiben, die FKK macht - wenn sie nicht sogar ganz untergeht durch die heutige Prüderie vor allem gerade bei den jüngeren Leuten.

Auch wenn einige Leute weitgehend nackt leben, ist es trotzdem ein Ausnahmezustand und betrifft nur das Privatleben und Freizeitgestaltung. Selbst dann, wenn man es zum Lebensinhalt macht. Aber in unserer öffentlichen Gesellschaft ist man eben angezogen.

Da es wichtige Grundsätze der FKK sind, respektvoll miteinander umzugehen, nicht nur körperlichen Unterschieden gegenüber, sondern auch bei persönlichen Gefühlen und auch gegenüber der Umwelt, benehmen sich eben die FKKler normalerweise auch rücksichtsvoller.
Das sieht man auf allen FKK-Plätzen. Und das war auch früher so, als noch wesentlich mehr junge Leute da waren. Und nicht nur überwiegend ältere Leute wie heute.

Das stimmt. Nacktheit ist für uns etwas anderes als für Urvölker.
Allerdings war nicht entsprechend differenziert worden, als die These aufgestellt worden war.

Trotzdem sind Nackte keine besseren Menschen. Unvergessen, wie sich (nackte) Spießer auf einem FKK-Campingplatz aggressiv über Jugendliche echauffiert hatten, die vom Rand in den Pool sprangen. Oder ein Wichtigtuer einen Jugendlichen zusammengestaucht hatte, weil er im Weg stand.

Ich habe keinen Unterschied zu Textil-Campingplätzen festgestellt.