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Darf Nacktheit auch Provokation sein?

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Re: Darf Nacktheit auch Provokation sein?

Beitrag von Tim007 » Mi 18. Dez 2019, 13:50

Doch. Es interessiert mich.
Zumal es für mich Neuland ist.

Ich habe noch nie an Nacktwanderungen und dergleichen teilgenommen.
Eine Einladung nach Hamburg hatte ich einmal erhalten, und ich werde dort auch mal erscheinen, falls ich nach Jahren der Abstinenz noch willkommen sein sollte.

Da ich mich mit solchen Aktionen aus eigener Anschauung nicht auskenne, habe ich die Berichte von Regenmacher stets mit großem Interesse gelesen (und vermisse sie sehr). Spannend auch das Buch "Naked at Lunch" von Mark Haskell Smith.

 
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Re: Darf Nacktheit auch Provokation sein?

Beitrag von efkaka » Mi 18. Dez 2019, 14:17

Ganz sicher wirst Du Tim dort willkommen sein . Wir trafen uns mit den Hamburgern bei Naturistengehöfft Fresenbrügge . Das war auch immer sehr schön mit diesen Leuten . Denn die wandern , nee , das ist Spaziergang durch diese schöne Natur . ;) aber machte Spaß , weil Gruppe . Einfach anschreiben und dabei sein !

 
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Re: Darf Nacktheit auch Provokation sein?

Beitrag von Eule » Do 19. Dez 2019, 18:06

@ efkaka
Was mache ich ? Ich mache es und nach Antwort von Eule , frage ich mich , warum ? Es interessiert niemanden hier , genauso wenig wie irgend welche Berichte von anderen über ihre Erlebnisse im nackten Bereich .

Verstanden !
Gerade hier im Forum interessiert es immer wieder und hier insbesondere den neuen Usern, wer welche Erfahrungen innerhalb des nudistischen Bereichs hat. Dein "Verstanden" kann ich also nur so verstehen, dass du nicht bereit bist, über deine Erfahrungen und Motive hier zu reden. Na ja, ist ja auch ok so. Aber es ist keine Norm, an der sich alle User orientieren müssen.

 
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Re: Darf Nacktheit auch Provokation sein?

Beitrag von Campingliesel » Do 19. Dez 2019, 20:46

Tim007 hat geschrieben:Doch. Es interessiert mich.
Zumal es für mich Neuland ist.

Ich habe noch nie an Nacktwanderungen und dergleichen teilgenommen.
Eine Einladung nach Hamburg hatte ich einmal erhalten, und ich werde dort auch mal erscheinen, falls ich nach Jahren der Abstinenz noch willkommen sein sollte.

Da ich mich mit solchen Aktionen aus eigener Anschauung nicht auskenne, habe ich die Berichte von Regenmacher stets mit großem Interesse gelesen (und vermisse sie sehr). Spannend auch das Buch "Naked at Lunch" von Mark Haskell Smith.


Irgendwann ist immer das erste Mal. Ich hätte das auch nie für möglich gehalten oder mir vorstellen können, wie das ist mit dem Nacktwandern. Aber 2009 habe ich es durch User aus diesem Forum, die ich dann auch persönlich kennenlernte, weil sie zufällig auch aus meinem Wohnort waren, kennengelernt und an verschiedenen Orten ausprobiert. Am schönsten fand ich die WAnderungen "auf" der Isar.

 
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Re: Darf Nacktheit auch Provokation sein?

Beitrag von Tim007 » Do 19. Dez 2019, 23:25

Vielen Dank, CL.
Ich werde berichten.

Alleine bin ich natürlich schon öfter nackt gewandert.
Einstieg war die "Almwanderung" im Rurar Lido.

Und natürlich lange Strandwanderungen.
Es gibt kaum etwas Schöneres, als sich im Freien zu bewegen.

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Re: Darf Nacktheit auch Provokation sein?

Beitrag von sagsug » Di 11. Feb 2020, 07:27

Aria hat geschrieben:Die Nacktheit ist eine Provokation nur dann, wenn auch die Sexualorgane sichtbar sind. Dazu bedarf es keiner (sexuellen) Handlung, ein bloßes so sein genügt.

Wir alle wissen, warum dem so ist: Nur die Sexualorgane sind mit einem Tabu belegt sind, nicht der übrige Körper. Es geht also nur um dieses Tabu, nicht um das Ausleben der Sexualität in der Öffentlichkeit, wie mir manche hier unterstellen.

Als Begründung werden Kinder angeführt, die man vor Anblick der Sexualorgane schützen müsse, denn Erwachsene dürfen die ja sehen. Und obwohl Erwachsene eigentlich wissen müssten, dass davon für Kinder keine Gefahr ausgeht, verlangen sie mehrheitlich, dass die gänzlich Nackten sich nur in den für sie bestimmten Orten aufhalten dürfen. Das geht seit mehr als 100 Jahren so, die ganzen Apelle, die Nacktkultur sei keine Sexkultur, haben nichts genutzt. Und obwohl das klar auf der Hand liegt, gibt es hier einige, die sagen, FKK-Bewegung sei eine erfolgreiche. Das kann nur für diejenigen gelten, die mit ihrem Ghettodasein zufrieden sind.

Warum tut die Mehrheit dies? Weil sie es nicht anders gelernt und wohl auch niemals das Tabu hinterfragt hat. Aber nicht nur die Mehrheit der Angezogenen denkt so, auch die Mehrheit der FKK-ler erkennt das Tabu als gültig an – wäre dem anders, würden sie nichts dagegen haben, nackt unter angezogenen zu sein. Die meisten FKK-ler fühlen sich nur stark, wenn sie in der Mehrheit sind, also wenn an dem betreffenden Ort das Tabu, Sexualorgane betreffend, aufgehoben ist.

Aber selbst dort fürchten sie sich davor, dass ihre Sexualität sichtbar werden könnte. Deswegen vermeiden sie Körperkontakte untereinander, die an Textilstränden normal sind. Erfahrene FKK-ler wissen das, aber die Anfänger in Sachen FKK werden extra darauf hingewiesen.

Fazit: Hinter diesem Nacktheitstabu steckt Sexualitätstabu. Und solange die Gesellschaft – und damit auch die FKK-ler! – nicht gelassener mit Sexualität umgeht, solange wird es bei der Akzeptanz der öffentlichen Nacktheit keine Fortschritte geben.


Vortrefflich geschrieben.
Ich mag am liebsten clothing optional Strände weil ich es mag wenn jeder sich in seiner Haut so bewegen kann wie er sie will. Ich habe mich an die Blicke gewöhnt und es stört mich nicht mehr weil es von unserem Verhalten normal ist zu vergleichen. Bin ich also nackt dann wird mein Sexualorgan auch inspiziert. Das ist in unserer Spezies normal. Nur warum sollte ich mir diese Freiheit nehmen lassen und was schaden mir ein paar Blicke in Massen. Wir sind sexuelle wessen und FKK Freunde die behaupten nie einen Blick zu riskieren verstehe ich nicht so ganz.

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Re: Darf Nacktheit auch Provokation sein?

Beitrag von sagsug » Di 11. Feb 2020, 07:29

Aria hat geschrieben:Die Nacktheit ist eine Provokation nur dann, wenn auch die Sexualorgane sichtbar sind. Dazu bedarf es keiner (sexuellen) Handlung, ein bloßes so sein genügt.

Wir alle wissen, warum dem so ist: Nur die Sexualorgane sind mit einem Tabu belegt sind, nicht der übrige Körper. Es geht also nur um dieses Tabu, nicht um das Ausleben der Sexualität in der Öffentlichkeit, wie mir manche hier unterstellen.

Als Begründung werden Kinder angeführt, die man vor Anblick der Sexualorgane schützen müsse, denn Erwachsene dürfen die ja sehen. Und obwohl Erwachsene eigentlich wissen müssten, dass davon für Kinder keine Gefahr ausgeht, verlangen sie mehrheitlich, dass die gänzlich Nackten sich nur in den für sie bestimmten Orten aufhalten dürfen. Das geht seit mehr als 100 Jahren so, die ganzen Apelle, die Nacktkultur sei keine Sexkultur, haben nichts genutzt. Und obwohl das klar auf der Hand liegt, gibt es hier einige, die sagen, FKK-Bewegung sei eine erfolgreiche. Das kann nur für diejenigen gelten, die mit ihrem Ghettodasein zufrieden sind.

Warum tut die Mehrheit dies? Weil sie es nicht anders gelernt und wohl auch niemals das Tabu hinterfragt hat. Aber nicht nur die Mehrheit der Angezogenen denkt so, auch die Mehrheit der FKK-ler erkennt das Tabu als gültig an – wäre dem anders, würden sie nichts dagegen haben, nackt unter angezogenen zu sein. Die meisten FKK-ler fühlen sich nur stark, wenn sie in der Mehrheit sind, also wenn an dem betreffenden Ort das Tabu, Sexualorgane betreffend, aufgehoben ist.

Aber selbst dort fürchten sie sich davor, dass ihre Sexualität sichtbar werden könnte. Deswegen vermeiden sie Körperkontakte untereinander, die an Textilstränden normal sind. Erfahrene FKK-ler wissen das, aber die Anfänger in Sachen FKK werden extra darauf hingewiesen.

Fazit: Hinter diesem Nacktheitstabu steckt Sexualitätstabu. Und solange die Gesellschaft – und damit auch die FKK-ler! – nicht gelassener mit Sexualität umgeht, solange wird es bei der Akzeptanz der öffentlichen Nacktheit keine Fortschritte geben.


Vortrefflich geschrieben.
Ich mag am liebsten clothing optional Strände weil ich es mag wenn jeder sich in seiner Haut so bewegen kann wie er sie will. Ich habe mich an die Blicke gewöhnt und es stört mich nicht mehr weil es von unserem Verhalten normal ist zu vergleichen. Bin ich also nackt dann wird mein Sexualorgan auch inspiziert. Das ist in unserer Spezies normal. Nur warum sollte ich mir diese Freiheit nehmen lassen und was schaden mir ein paar Blicke in Massen. Wir sind sexuelle wessen und FKK Freunde die behaupten nie einen Blick zu riskieren verstehe ich nicht so ganz.

 
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Re: Darf Nacktheit auch Provokation sein?

Beitrag von Tim007 » Di 11. Feb 2020, 09:23

Aria hat geschrieben:Die Nacktheit ist eine Provokation nur dann, wenn auch die Sexualorgane sichtbar sind. Dazu bedarf es keiner (sexuellen) Handlung, ein bloßes so sein genügt.


Das ist sicherlich richtig.
Nur die Ausschließlichkeit ist nicht richtig.

In der "Bremischen Bürgerschaft" (=Landtag) war eine Abgeordnete barfuß.
Die Aufregung, ja, Empörung war größer als die über Atomkriege oder Klimakatastrophen.

Das Hohe Haus war beschmutzt worden.

(Was nichts daran ändert, dass ich schon der Auffassung bin, dass gewisse Formen zu wahren sind. Nur die Reaktion war lächerlich)

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Re: Darf Nacktheit auch Provokation sein?

Beitrag von BOeinNackter » Di 11. Feb 2020, 14:27

@sagsug
Danke, dass du das Zitat von Aria noch einmal nach vorn geholt hast. Ich finde ihre Darstellung auch richtig und gut.

Ich frage mich allerdings im Einzelfall, wie man Menschen bewegen will, über ihre Schatten zu springen und sich zu trauen.
In der letzten FKK hat eine Frau über die Probleme von Frauen mit Nacktheit geschrieben. Sie meinet selbst, oft Kleidung zu brauchen und nur nackt zu sein, wenn es sinnvoll sei. Dargestellt wurde das Nacktbaden. Sie meinte auch, Frauen davon überzeugt zu haben, dass Naturisten nicht den Körper sehen sondern den Menschen. Man könnte nun fragen, was Körper und was der Mensch in dieser Darstellung ist. Auf jeden Fall geht es wieder darum, dass richtige Naturisten nicht, oder zumindest nicht so gucken, wie Andere.
Was ist nun, wenn jemand sich nur auszieht, wenn bestimmt niemand guckt?
Erst einmal hat da jemand eine Schwelle überschritten. In der Bedingung steckt aber eine Forderung, deren Einhaltung kaum kontrolliert werden kann und auch kaum von allen anderen erwartet werden kann.
Eine solche Darstellung scheint so harmlos, führt aber in eine Sackgasse. Sicher kann sich jemand schrittweise der eigenen Nacktheit nähern. Es sollte aber niemand behaupten, Naturisten seien so und so. Nackt zu sein provoziert eigene Gefühle und die der Umwelt. Richtig fände ich, Menschen mit der Idee vertraut zu machen, sich schrittweise zu trauen, weiter zu gehen. Wir sollten auch vertreten, dass Menschen, die mit ihrer Nacktheit auf Bühnen oder bei einer Wanderung provozieren, für die FKK etwas leisten und nicht als außenstehend gesehen werden sollten.
Trotz solcher Ideen von Einschränkungen der Offenheit gegenüber der Nacktheit bei vielen FKKlern, finde ich es erst einmal gut, wenn Menschen überhaupt dahin kommen, es mit Nacktheit zu versuchen und wenn sie es dann sogar genießen. Leider wird es schwer, diese einschränkenden Ideen wieder aus den Köpfen heraus zu bekommen.
Das so viele Menschen nicht wollen, dass jemand aus ihrer Umgebung von ihren FKK-Aktivitäten erfährt, scheuen sie natürlich Tage der offenen Tür, bekleidete Anwesende und Fotos. Wir sollten uns aber klar machen, dass die Angst vor dieser Öffentlichkeit geringer werden kann, je normaler Nackte in der Öffentlichkeit werden. Da ist es egal, ob es auf einem Waldweg oder im Internet an Normalität zunimmt. Zunächst wird allerdings die Aufregung zunehmen und Versuche, solche Fortschritte zu unterbinden. Da werden sich noch lange nicht wenige provoziert fühlen.

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