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FKK als immaterielles Kulturerbe

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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Eule » Di 5. Jan 2021, 16:47

@ Tim
Wenn wir die FKK als ein immaterielles Kulturerbe sehen wollen, spielt die Sexualität keine Rolle. Die Sexualität auf einem FKK-Gelände entspricht der auf einem Textilgelände, wenn nicht sogar weniger als dort.

CL sieht die FKK aus der Sicht der FKK-Campingvereine. So hat sie dieses kennen gelernt und so hat sie dieses folglich verinnerlicht. Es fällt ihr ausgesprochen schwer, zu begreifen, dass die FKK wirklich mehr ist als ein unbekleidetes Camperleben. Die Jugend um 1900 wollte zurück zur Natur, zu einem natürlichen Leben. Befreit von den Zwängen der Industriealisierung, befreit von den Zwängen der ausgesprochenen prüden bürgerlichen Gesellschaft. Sie sah den Menschen in seiner Gesamtheit und nicht nur unter einem Teilaspekt. Diese Rückkehr zur Natürlichkeit des Lebens sollte den Menschen wieder gesünder machen, den Menschen und die Natur vor Schäden schützen. Die Jugend heutzutage möchte das Klima schützen, um überleben zu können. Nachhaltiger Klimaschutz ist ihr Anliegen. Gut, dieses ist nicht so umfassend, wie es bei der Jugend um 1900 war. Aber diese Jugend ist offen für Impulse, die den Blick auf das große Ganze sowie auf die kleinen Schritte lenken. Und wenn wir Impulse für die kleinen Schritte geben wollen, dann eignet sich die FKK mit ihrer Ursprungsidee hervorragend dazu. Natürlich nicht mit der Forderung auf unbedingte Nacktheit. Die Nacktheit soll nur ein Zugabe für ihr bestreben des Klimaschutzes und den Weg zur Natürlichkeit, dem Einklang mit der Natur sein.

Ja, ich weiss, in der Wirtschaft nennt man dieses einen Bedarf, ein Bedürfnis anregen und wecken. Es kommt daher darauf an, mit der Formulierung des Antrages zur Anerkennung eines immateriellen Kulturerbes einerseits die kulturelle Geschichte und anderseits ihre moderne Umsetzung darzustellen und zu propagieren. Kulturerbe ist also nicht immer etwas museales. Es kann also etwas sein, was im Gestern entstand, im Hier und Heute lebt und im Morgen seinen Fortbestand hat. Es ist also etwas, was eine Identität stiften, vermitteln und halten kann und ich meine, lasst uns in diese Richtung denken, argumentieren und nach Lösungen suchen.

 
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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Campingliesel » Di 5. Jan 2021, 19:52

@ Eule:

Ich sehe die FKK eben so, wie sie sich für die meisten Leute dargestellt hat. Nämlich in Vereinen oder auf Campingplätzen.
Und es fällt mir absolut nicht schwer zu begreifen, daß die FKK ursprünglich andere ZIele und Aspekte hatte, die aber den meisten Leuten heute nicht mehr so wichtig sind. Heute geht es um Freizeitgestaltung und Urlaub. Einige wenige gehen halt lieber wandern und genießen die Natur. Aber Jugendliche wirst Du davon noch weniger begeistern können als mal einen FKK-Urlaub zu wagen. Oder in einen Verein zu gehen. Nur weil Du das kaum kennst, heißt das nicht, daß es nicht die richtige FKK sein soll.
Was die Jugend um 1900 wollte, verstehen die Jugendlichen von heute noch viel weniger als das, was nach dem 2. Weltkrieg durch mehr Freizeit und Urlaub und Reisemöglichkeiten entstanden ist. Man kann aber die Grundsätze der FKK auch in Vereinen und auf CAmpingplätzen und Stränden genauso umsetzen. Nicht nur, wenn man nackt durch die Natur läuft. Die Grundsätze der FKK hat auch was mit dem Verhalten zu anderen Menschen zu tun.

befreit von den Zwängen der ausgesprochenen prüden bürgerlichen Gesellschaft.


Heute möchte sich die Jugend und die jungen Generationen nicht mehr davon befreien, sondern sie sind selbst die prüdesten Teile der Gesellschaft geworden. Die älteren haben damit weniger ein Problem, weil viele der Älteren eben die FKK noch im Grunde so kennen, wie sie im wesentlichen ursprünglich gedacht war. Auch wenn es ab den 50er auch nicht mehr ganz so war wie um 1900. Aber diese Generationen stemmten sich gegen die Prüderie von deren Eltern oder Großeltern.
Die heutigen jungen Leute stemmen sich aber gegen die FKK, wie sie sich heute für viele darstellt. Und so können sie keine Fortschritte damit machen.
Und ob die FKK nun zu einem immateriellen Kulturerbe erklärt wird, ist denen auch ziemlich egal. Das ist auch wieder nur ein Machwerk der Älteren. Für die Jugend stellt sich die FKK vor allem im Internet immer mehr in Verbindung mit Erotik und Sex dar und davon wollen sie nichts wissen.

Die Älteren haben die sexuellen Darstellungen oder Schmuck bei der Nacktheit als etwas Neues bei der FKK empfunden. Und deshalb glauben sie nun, daß das modern sei. Nur die Jugend findet das alles nicht modern, sondern sieht diese Älteren mit Intimpiercings etc nur als notgeile Alte, was sie überhaupt nicht leiden können. Und genau deshalb wollen sie keine FKK mehr machen. Deshalb ist es total kontraproduktiv, wenn man meint, durch die Erlaubnis solcher Dinge auf FKK-Plätzen die Jugend anlocken zu können. Das ist der absolute Irrweg!
Es mag sein, daß manche Jugendliche das auch sexy finden, aber sie werden sich ganz sicher nicht damit nackt auf FKK-Plätzen zeigen. Jüngere Erwachsene vielleicht schon eher, aber auch die sieht man ja auf FKK-Plätzen trotzdem relativ selten. Selbst wenn niemand sie daran hindert, kommen sie trotzdem nicht damit an.

 
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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Eule » Di 5. Jan 2021, 22:42

@ Campingliesel
Was ich kenne und was ich nicht kenne überlasse mal ruhig mir. Du beklagst einerseits, dass ich dir nicht genug darüber erzähle, was und wie ich FKK erfahren und erlebt habe. Trotz dieser Unkenntnis erlaubst du dir mir vorhalten zu können, was ich von der FKK alles nicht kennen würde. Diese deine Vermutungen als eine Gewissheit zu verkünden, zeigt gerade nicht von einer hohen Intelligenz (um nicht zu sagen von einer großen Dummheit). Ich habe in meinem gesamten Berufsleben mit jungen Menschen gearbeitet und dieses mit jungen Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Glaube mir, ich weiß, wie ich diese ansprechen muss.
Was die Jugend um 1900 wollte, verstehen die Jugendlichen von heute noch viel weniger als das, was nach dem 2. Weltkrieg durch mehr Freizeit und Urlaub und Reisemöglichkeiten entstanden ist.
Da habe ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Es kommt eben darauf an, wie man dieses der Jugend nahebringt.
Man kann aber die Grundsätze der FKK auch in Vereinen und auf CAmpingplätzen und Stränden genauso umsetzen.
Dass du dieses so siehst, wundert mich nicht. Denn genauso ist deine persönliche Erfahrung geprägt worden. Nur hat dieses kaum etwas mit der Philosophie der FKK-Bewegung des beginnenden 20. Jahrhunderts zu tun.
Die Grundsätze der FKK hat auch was mit dem Verhalten zu anderen Menschen zu tun.
Hier gibt es keine grundlegend andere Grundsätze, wie diese außerhalb der FKK vorhanden und gültig sind.

befreit von den Zwängen der ausgesprochenen prüden bürgerlichen Gesellschaft.
Heute möchte sich die Jugend und die jungen Generationen nicht mehr davon befreien, sondern sie sind selbst die prüdesten Teile der Gesellschaft geworden.
Und vom wem haben dieses diese Jugendliche gelernt?
Die älteren haben damit weniger ein Problem, weil viele der Älteren eben die FKK noch im Grunde so kennen, wie sie im wesentlichen ursprünglich gedacht war.
Dieses sehe ich vollkommen anders. Heute ist nur noch ein nudistisches Handeln vom Kulturgut der FKK übrig geblieben.
Die heutigen jungen Leute stemmen sich aber gegen die FKK, wie sie sich heute für viele darstellt.
Wie stellt sich die FKK denn heute dar?
Für die Jugend stellt sich die FKK vor allem im Internet immer mehr in Verbindung mit Erotik und Sex dar und davon wollen sie nichts wissen.
Die Jugend kann schon pornographische Darstellungen von denen der FKK unterscheiden.

Die Älteren haben die sexuellen Darstellungen oder Schmuck bei der Nacktheit als etwas Neues bei der FKK empfunden.
Ich vermute, dass du diese Aussage sachlich nicht begründen kannst. Denn diese Aussage halte ich für völlig falsch und unzutreffend.
Nur die Jugend findet das alles nicht modern, sondern sieht diese Älteren mit Intimpiercings etc nur als notgeile Alte, was sie überhaupt nicht leiden können.
Hier überträgst du deine Abneigung auf die Jugendlichen.
Deshalb ist es total kontraproduktiv, wenn man meint, durch die Erlaubnis solcher Dinge auf FKK-Plätzen die Jugend anlocken zu können.
Diesen Gedankengang hat hier keiner geäußert. Toleranz ist das Gebot der Stunde und du hast enorme Schwierigkeiten, dir auch nur vorstellen zu können, hier etwas toleranter zu werden. Deine weiteren Ausführungen zu diesem Thema zeigen nur auf, dass du einen Feind bekämpfst, ohne zu wissen, ob dieser überhaupt vorhanden ist. Dir wurde schon mal die Frage gestellt, wieviele Personen du mit einer glatt rasierten Schamgegend und/oder einem Intimpiercing gesehen hättest. Und wenn ich mich recht erinnere, so war deine Antwort: "Keinen". Wozu führst du hier einen starrsinnigen und erbitterten Kampf über etwas, was du noch nicht angetroffen hast?

 
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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Campingliesel » Di 5. Jan 2021, 22:53

@ Eule

ich gehe jetzt nicht wieder und wieder auf alles ein. Das habe ich alles schon x-mal geschrieben.

Ich merke nur, daß Du längst nicht alles liest, was hier geschrieben wurde und andererseits Dinge gelesen haben willst, die ich nie so gesagt habe wie im letzen Abschnitt. Oder eben vieles wieder vergessen hast.


Dir wurde schon mal die Frage gestellt, wieviele Personen du mit einer glatt rasierten Schamgegend und/oder einem Intimpiercing gesehen hättest. Und wenn ich mich recht erinnere, so war deine Antwort: "Keinen".


Erstens ist es Blödsinn, so ne Frage zu stellen, weil ich sicher niemals auf einem FKK-Platz herumlaufe und alle Rasierten zählen kann. Gesehen habe ich da sicher schon etliche. Und auch einige mit Intimpiercing. Du erinnerst Dich da also völlig falsch.

 
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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Eule » Di 5. Jan 2021, 23:20

@ Campingliesel
Wenn du also dieses gesehen hast, warum fühlst du dich hiervon bedroht? Was veranlasst dich also, hier derartig dagegen zu kämpfen? Hat schon jemand von dir verlangt, du solltest deinen Schambereich total rasieren oder du solltest ein Intimpiercing tragen? Ich denke nicht. Also, weswegen regst du dich so fürchterlich auf?

Die Intimrasur und das Intimpiercing wird auch kein Thema sein für die Frage, ob man die FKK zu einem immateriellen Kulturerbe erklären soll und kann. Und damit ist dieses hier auch kein Thema, über welches wir uns streiten müssten. Aber die Frage der Tolerasnz schon.

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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von BOeinNackter » Mi 6. Jan 2021, 21:22

@Eule
Deine Frage finde ich entscheidend dafür, welche Verhaltensweisen auf FKK-Geländen akzeptiert werden sollten und welche nicht. Schmuck an Genitalien kann genau so akzeptiert werden, wie an Ohren, Nasen, Fingern oder am Hals. Naturisten sollten nicht anfangen, mit manchen Körperteilen anders umzugehen, als mit anderen.
Wenn der vermutete oder mögliche Schaden darin liegt, dass Erwachsene unsicher sind, wie ihre Kinder darauf reagieren und ob das nicht zuviel sexuelle Anspielung bedeutet, könnten sich vernünftig beraten lassen. Damit könnte ihre seelische Not deutlich gemindert werden.
Wer nackte Sexualorgane schon misstrauisch beäugt, hat natürlich noch mehr den Verdacht, dass da was sündiges im Busch ist, wenn sie auch noch geschmückt sind. Wer sich dadurch von der FKK abgeschreckt fühlt, sollte sich vielleicht noch mal damit beschäftigen, was ihm oder ihr am eigenen Körper und der eigenen Sexualität unaständig vorkommt und welche Gefahren davon ausgehen.

Ich selbst trage übrigens keinen Schmuck, nicht mal mehr meinen Ehering. Ich finde es toll, wenn mich nichts einengt.

 
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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Campingliesel » Mi 6. Jan 2021, 22:34

@ BOeinNackter

Wer nackte Sexualorgane schon misstrauisch beäugt, hat natürlich noch mehr den Verdacht, dass da was sündiges im Busch ist, wenn sie auch noch geschmückt sind. Wer sich dadurch von der FKK abgeschreckt fühlt, sollte sich vielleicht noch mal damit beschäftigen, was ihm oder ihr am eigenen Körper und der eigenen Sexualität unaständig vorkommt und welche Gefahren davon ausgehen.


Das ist bei mir ganz sicher nicht der Fall. Man muß Sexualorgane am FKK-Platz einfach nicht schmücken und damit hervorheben, weil das nicht mit anderem Körperschmuck gleichzusetzen ist. FKK hat eben keinen Bezug zur Sexualität und dieser Eindruck sollte auch gar nicht entstehen.

Was die Intimrasur angeht: Wenn Leute schon glauben, weil die Sexfilme ihnen das so vormachen und einreden, daß das sexuell erregender ist, wenn man rasiert ist, dann muß man sich nicht wundern, wenn Pädophile noch mehr auf Kinder reagieren, weil die ja naturgemäß schon haarlos sind. Ein Zeichen des Erwachsenseins ist nun mal die Behaarung. Und wenn man bei der FKK schon von Natürlichkeit redet, dann gehört das eben auch dazu. Dann muß man nicht Dinge aus Sexfilmen nachahmen, die zur FKK absolut nicht gehören.

Haare unter den Achseln oder bei Frauen an den Beinen haben ja keine Schutzfunktion, aber die Schambehaarung schon. Und das sieht man eben nur bei der FKK.

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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Bummler » Do 7. Jan 2021, 09:56

BOeinNackter hat geschrieben:Ich selbst trage übrigens keinen Schmuck, nicht mal mehr meinen Ehering. Ich finde es toll, wenn mich nichts einengt.


Das finde ich auch. Für mich ist es nicht nur das Pragmatische, sondern auch das Funktionelle an Schmuck, weshalb ich Schmuck ablehne.
Was unter anderem auch die FKK von Nacktheit bei Naturvölkern unterscheidet. Auch ein Wesensmerkmal was meines Erachtens bei diesem Kulturerbe nicht unerwähnt bleiben sollte.

Eule hat geschrieben:Die Jugend heutzutage möchte das Klima schützen, um überleben zu können. Nachhaltiger Klimaschutz ist ihr Anliegen. Gut, dieses ist nicht so umfassend, wie es bei der Jugend um 1900 war. Aber diese Jugend ist offen für Impulse, die den Blick auf das große Ganze sowie auf die kleinen Schritte lenken. Und wenn wir Impulse für die kleinen Schritte geben wollen, dann eignet sich die FKK mit ihrer Ursprungsidee hervorragend dazu. Natürlich nicht mit der Forderung auf unbedingte Nacktheit.


Naja, wenn man aber dieses Ziel wirklich konsequent verfolgen würde, dann wäre ein Tabubruch schon ein geeignetes Mittel um das Ziel auch sichtbar zu verfolgen. Hier könnte Nacktheit das entscheidende Signal sein, wie wirklich man das Ziel zum Klimaschutz verfolgt. Zumindest die Medien würden dann das Ansinnen auch viel weiter verbreiten.

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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von BOeinNackter » Do 7. Jan 2021, 16:09

Ich habe mich mal "intim" rasiert, als ich versucht habe, mir alle Haare zu entfernen. Beim Triathlon gab es Argumente dafür, es ist auch eine amerikanische Sportart und ich dachte, es mal zu probieren. Es hat zwischen den Beinen und unter den Achseln schrecklich gejuckt und vom Laufen hatte ich schnell wundgescheuerte Haut. Ich habe es also nie wieder versucht.
Ich weiß aber auch, dass andere, viel bessere Läufer, immer rasiert sind und keine Probleme damit haben. Warum soll isch ihnen das ausreden. Es schadet doch nicht. Wer sich nicht rasiert, aber raucht, lebt ungesünder und gefährdet Mitraucher.
Ich kenne auch Leute, die Intimschmuck tragen, der ja eigentlich nicht mehr intim ist, wenn er öffentlich getragen wird. Ich bin mir in allen Fällen sicher, dass es sich um nette Menschen handelt, denen ich nicht einen ehrlichen Naturismus absprechen möchte. Von ihrem Schmuck geht keine Gefahr aus. Die Betonung von Sexualorganen regt natürlich dazu an, hinzusehen. Das ist eine Funktion von Schmuck. man
Es richtet sicher eine zusätzliche Aufmerksamkeit auf die Nacktheit dieses Körperteiles. Die einfache Nacktheit liegt nur knapp darunter. Das sexuelle Signal ist vielleicht weniger deutlich als mancher Ohrring, der Eingeweihten eine sexuelle Vorliebe offenbart.
Was soll ich machen, wenn ich Leute nett finde, die sich schmücken, wie sie es wollen?
Kinder und Jugendliche lernen bei solchem Anblick schnell, dass so ein Schmuck nur eine Variante des Schmückens ist, wenn er im Alltag getragen wird und nicht als Sexspielzeug. Wenn sie davon wissen, dass es auch als solches benutzt werden kann, können sie vielleicht lernen, dass es auch andere Gründe gibt, so was zu tragen.
Wenn ein kleines Kind sich am ganzen Körper mit Wasserfarben bemalt und die Mutter die Farbe zwischen den Beinen entdeckt und erschüttert reagiert, sollte man danach Kindern verbieten, sich Penis oder Vulva zu bemalen? Sollte man sich an Vorstellungen einer jungen Frau orientieren, die offenbar Probleme mit Nacktheit und Sexualität hat? Ist es etwa in Ordnung, dass sie es erschreckend findet, dass ihr Kind sich mit ihrer Vulva geschäftigt und sie farblich betont hat? Muss ich fürchten, dass ihre Einstellung zur Nacktheit noch schwieriger wird? Ich finde hier ist kritische Nachfrage und ein deutliches Statement angebrachter.
Ich glaube, das prüde Image der Naturisten ist mindestens so schädlich für ein positives Bild der FKK, wie die Befürchtung, es gäbe dort zu große Nähe zum Sex. Ich glaube, dass ein offfener Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität vielleicht manchmal provoziert, damit aber deutlich für frei Körperlichkeit Stellung bezieht. Einfach so zu tun, Sex habe unter Naturisten keine Bedeutung, wirkt unglaubhaft, unehrlich und widersprüchlich. Zur Nacktheit passt nur Offenheit und volle Wertschätzung des ganzen Menschen. Da gibt es keine sündigen Teile, Gefühle oder Gedanken, wenn sie nicht anderen Schaden zufügen.

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Re: FKK als immaterielles Kulturerbe

Beitrag von Aria » Do 7. Jan 2021, 16:32

BOeinNackter hat geschrieben:Ich glaube, das prüde Image der Naturisten ist mindestens so schädlich für ein positives Bild der FKK, wie die Befürchtung, es gäbe dort zu große Nähe zum Sex. Ich glaube, dass ein offfener Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität vielleicht manchmal provoziert, damit aber deutlich für frei Körperlichkeit Stellung bezieht. Einfach so zu tun, Sex habe unter Naturisten keine Bedeutung, wirkt unglaubhaft, unehrlich und widersprüchlich. Zur Nacktheit passt nur Offenheit und volle Wertschätzung des ganzen Menschen. Da gibt es keine sündigen Teile, Gefühle oder Gedanken, wenn sie nicht anderen Schaden zufügen.
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