Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

[Campingliesel]

@ John Do:

Die Sexualisierung hat sich mittlerweile schon so eingeschlichen, daß sie irgendwie wie ein Zeitgeist über der ganzen FKK zu schweben scheint. Es ist deshalb schwierig, diese allgemeine Denkweise wieder auszurotten. Ändern können das nur alle, die das erkennen und einfach nicht mehr bei den Dingen mitmachen, die dazu beigetragen haben. Und jeden darüber aufklären, was FKK ist und was es nicht ist. Am besten geht das natürlich bei einzelnen Personen, die man kennt und die gerade vor dem Schritt stehen und überlegen, ob sie FKK machen wollen oder nicht und darüber spricht, was sie bisher davon abgehalten hat. Aber man kann nicht das ganze Volk davon überzeugen. Das konnte bisher noch keiner.

Wir sollten nicht vergessen, daß die FKKler selbst zu den besten Zeiten trotzdem nur eine Minderheit waren. Und mehr als das wird sich auch nicht mehr erreichen lassen. ABer das wäre zumindest schon mal toll.

[guenni]

fehlt nur noch, dass du die fkk mit sportlichen aktivitäten koppelst. deine fkk-philosohie ist sehr mit der eines anderen users verwand. liesel = zett 2.0.

[HTJ]

und zum anderen, daß eben besonders Frauen oft glauben, daß ihr Körper nicht "FKK-salonfähig" genug sei. Einer Bekannten dieses Paares haben sie schon mehrmals erklärt, daß das bei der FKK keine Rolle spielt, aber sie scheint das nicht zu realisieren. In eine Sauna wagt sie sich gerade noch, aber natürlich soweit wie möglich eingehüllt.

Was ich nicht verstehe: Du sagst immer, der Rückgang von FKK liegt an der Sexualisierung. Aber in den Gespräch mit den jungen Leuten hast du ja eindeutig gehört, dass die meisten Angst haben, keinen vorzeigbaren Körper zu haben.

[John Do]

Man kann das nur durchbrechen, indem man einfach hingeht, wenn man es selbst will und sich nicht danach richtet, ob andere da sind, wer da ist und was andere machen. Einfach eben mal den Anfang machen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Leider muss ich deine Menschenkenntnis anzweifeln. Deine Psychologie Kenntnisse sind, ebenfalls überschaubar,
sonst würde man eine so einfach gestrickte Antwort, nicht schreiben.

Die Geschichte hat gezeigt, wir sind ein Volk von Mitläufern.
Die allerwenigsten, haben genug "Arsch in der Hose" um einfach eben mal den Anfang zu machen.
Wären aber zu fast allen bereit, wenn es nur genug "Mitstreiter" gibt.
Das gilt nicht nur für die FKK, aber gerade da.

Wie viele WNBR Teilnehmer würden alleine nackt durch die Stadt radeln, obwohl sie es gern würden.
Wie viele von 1000 würden als erste die Hose fallen lassen, wenn nicht schon andere Nackte da sind?

[Blood Moors]

Was ich nicht verstehe: Du sagst immer, der Rückgang von FKK liegt an der Sexualisierung. Aber in den Gespräch mit den jungen Leuten hast du ja eindeutig gehört, dass die meisten Angst haben, keinen vorzeigbaren Körper zu haben.

Genau das ist für CL nichts anderes als Sexualisierung.

[Campingliesel]

@ John Do

Naja, die ersten FKKler hatten das jedenfalls, um den Anfang zu machen, und selbst wenn sie Gegenwind erfuhren, ließen sie sich nicht dadurch beirren, sondern sich was einfallen, um das zu umgehen. Auch die Verbote in den Kriegszeiten hielten sie nicht davon ab, danach wieder damit anzufangen und ihre Vereine weiter zu betreiben.
Damals hatten die Leute es sicher viel schwerer, die FKK überhaupt mal durchzusetzen. Heute geht es ja mehr darum, die Spreu vom Weizen zu trennen und die falschen Richtungen davon abzugrenzen. Abschaffen kann man die falschen sicher nicht, denn die gab es früher auch, aber eben von der FKK wegzuhalten, so wie das vorher auch gelungen war. 90 Jahre lang sogar.
Und warum gelang das? Weil die FKKler klug genug waren, daß sie das Falsche gar nicht erst interessierte.

Daß das Volk oft zu allem bereit sind, hat man ja in der Geschichte schon gesehen. Wie Du ja auch gesagt hast.

Wenn der Karren mal läuft, dann braucht man sicher Mitstreiter, sonst würden es ja nicht mehr Leute werden, die mitmachen. Aber so wie in den 90 Jahren es immer mehr wurden, müßte es jetzt auch wieder funktionieren, wenn man die störenden Faktoren irgendwie wieder wegbekommen kann.

Die störenden Faktoren der letzten 30 Jahre waren offensichtlich stärker als jedes Verbot, jede moralische Anprangerung von Gegnern, jede katholische religiöse Prüderie, die zwar teilweise lange funktionierte wie in Spanien oder Italien, aber eben nur innerhalb vom Land. Die Leute dachten schon anders und reisten eben woanders hin.
Selbst im prüden Amerika wächst die Anhängerschaft langsam.

Selbst wenn meine Antwort einfach gestrickt ist, ist sie noch lange nicht falsch. Daß es nicht so einfach umzusetzen ist, weiß ich auch selbst. Aber eine kompliziertere Antwort macht es auch nicht einfacher und richtiger.

[guenni]

Selbst wenn meine Antwort einfach gestrickt ist, ist sie noch lange nicht falsch. Daß es nicht so einfach umzusetzen ist, weiß ich auch selbst. Aber eine kompliziertere Antwort macht es auch nicht einfacher und richtiger.

es geht nicht darum, ob antworten einfach oder kompliziert sind. sie müssen sachgerecht sein.
auf komplexe sachverhalte gibt es keine einfachen antworten.
auch hier vermeide ich die wiederholung meines zitates.

[Campingliesel]

Selbst wenn meine Antwort einfach gestrickt ist, ist sie noch lange nicht falsch. Daß es nicht so einfach umzusetzen ist, weiß ich auch selbst. Aber eine kompliziertere Antwort macht es auch nicht einfacher und richtiger.

es geht nicht darum, ob antworten einfach oder kompliziert sind. sie müssen sachgerecht sein.
auf komplexe sachverhalte gibt es keine einfachen antworten.
auch hier vermeide ich die wiederholung meines zitates.

Ich denke, daß meine Beiträge sachgerecht sind. Und man kann auch die komplexesten Sachverhalte ganz simpel ausdrücken. Das komplexe an einer Sache ist dann meistens überflüssig. Es gibt sogar Komödianten, die das ganz wunderbar können. Die übersetzen eine ganze politische Rede in einen einzigen Witz.
Oder eine lange und komplizierte geschwollene Rede im schönsten Beamtendeutsch in einen paar einfache Sätze, die jeder versteht.

Warum umständlich und kompliziert, wenn es auch einfach geht.

[guenni]

liesels welt.

[Campingliesel]

Was ich nicht verstehe: Du sagst immer, der Rückgang von FKK liegt an der Sexualisierung. Aber in den Gespräch mit den jungen Leuten hast du ja eindeutig gehört, dass die meisten Angst haben, keinen vorzeigbaren Körper zu haben.

Genau das ist für CL nichts anderes als Sexualisierung.

Genau richtig! Das ist auch ein Punkt der Sexualisierung. Wozu braucht man denn bei der FKK einen vorzeigbaren Körper? Das junge Paar hat ihrer Bekannten das auch erklärt, daß das bei der FKK keine Rolle spielt. Aber sie scheint das nicht kapiert zu haben. In ihrer Vorstellung gehört das eben dazu. Und andererseits beschwerte sie sich darüber, daß sie das Gefühl haben könnte, zuviel "bespannert" zu werden. Oder hatte zumindest die Angst davor. Ja, wenn sie dann auch noch einen so vorzeigbaren Körper hätte, wäre das ja noch schlimmer. Daran hat sie wohl nicht gedacht.
Sie sagten mir eben auch, daß viele ihrerer Altersgenossen aus Unwissenheit und falschen Vorstellungen die FKK meiden. Und diese falschen Vorstellungen haben meistens mit irgendwelchen sexuellen Aspekten zu tun.