Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

[Campingliesel]

@ Hans H.

Das einzige, womit sie in dem Zusammenhang Recht hat ist, dass im Internet sehr viele Seiten unter dem Stichwort "FKK" erscheinen, die das auch missbrauchen, um Besucher für andere Angebote zu locken. Damit kann bei jungen Leuten zuerst ein falscher Eindruck entstehen, der aber nicht bleibt, weil die ja über alles mit ihren Kumpels reden, was sie so sehen und finden und da gibt es dann unter den etwas älteren wieder genügende, die genau differenzieren können, was das Eine und was das Andere ist.

Und genau das reicht ja anscheinend schon aus, daß eben viele junge Leute nichts von der FKK wissen wollen, selbst wenn ihnen Ältere und Erfahrene das differenziert erklären. Tue ich ja auch dauernd. Aber welche Kumpels sollen denn wissen, was FKK wirklich ist? Es gibt ja kaum welche, die da überhaupt mitreden könnten. Und deshalb bleibt auch dieser falsche Eindruck. Aber die jungen Leute wissen ja alles besser. Auch wenn sie keine Ahnung haben. Ohne Grund fehlen die nämlich nicht so unübersehbar überall auf allen FKK-Plätzen. Und das hat in dem Film über die Schließungen der FKK-Campingplätze in Kroatien auch der Sprecher gesagt, daß das einer der Hauptgründe ist, daß eben die unter 40jährigen so massiv fehlen, daß sich viele Einrichtungen, die normalerweise von eben diesen Altersgruppen gut genutzt werdern, nicht mehr lohnen. Deswegem nützt es auch nichts, wenn man wer weiß was für Ideen hat, um die jungen Leute anzulocken.

[Blood Moors]

Das, was du immer wieder wiederholst, hat sich wohl in Deiner Vorstellung so festgesetzt, daß Du davon nicht abrücken kannst. ABer das ist eben alles nicht die Wirklichkeit.

Genau das, was du Aria hier zum Vorwurf machst, trifft haargenau auch auf dich zu.

Dann weißt Du anscheinend auch nicht, was FKK ist. Sonst würdest Du nicht so nen Blödsinn behaupten.

Wieso sollte ich nicht wissen, was FKK ist? Meine Bemerkung hatte mit FKK direkt auch nichts zu tun. Es ging mir lediglich um deine Aussage (im Zitat fett markiert), dass du der Ansicht bist, dass das, was Aria immer wiederholt, sich in ihrer Vorstellung so festgesetzt hat, dass sie nicht davon abrücken kann. Das Gleiche gilt für dich mit deiner bisher durch nichts belegten Sexualisierungstherie, weshalb angeblich junge Menschen nicht mehr zur FKK bereit sind.

Außerdem frage ich mich, wer hier wohl den meisten Blödsinn schreibt.

[Blood Moors]

Aber die jungen Leute wissen ja alles besser. Auch wenn sie keine Ahnung haben.

Auch dieser Satz gilt uneingeschränkt auch für dich selber. Schau mal in den Spiegel!

[Bummler]

Bummler, wenn dir die Arbeit keinen Spass macht, dann bist du entweder im falschen Beruf oder im falschen Betrieb. Die Erfahrungen aus unserem Berufsleben prägen wesentlich unser Selbstbild und damit unser Glücksgefühl.

Darum brauchst du dir bei mir keine Sorgen machen. Arbeitsmäßig haben sich ein paar Dinge geändert, so dass mir die Arbeit jetzt wieder Spaß macht und ich wahrscheinlich als Rentner (noch 334 Tage) in meinem Job und meinem Büro weiter arbeiten werde (vorerst bis 70).

Und so ein Glücksgefühl ist ja auch komplex. Selbst wenn man nackt ist und die Sonne schön warm scheint und man durch intakte Natur wandert oder an einem schönen See badet, dann kann ein Anruf, weil einer was braucht oder ein Problem zu beheben ist, das Glücksgefühl beeinträchtigen. Wir leben nicht in einer Wolke, wir sind in unseren Entscheidungen gebunden, weil immer auch andere von diesen Entscheidungen betroffen sind.
Letztlich resultiert das Glücksgefühl aus dem Bewusstsein der Freiheit, nämlich der, das man seine Pflichten erfüllt hat. Wenn alles erledigt ist, dann ist man frei und glücklich.

Vielleicht ist das auch ein Grund warum FKK ausstirbt, weil zu viele nicht mehr frei sind, weil sie ihre Pflichten nicht erfüllen können. Nicht gegenüber dem Arbeitgeber, der Familie, den Freunden, dem Verein usw., weil es einfach zu viele Pflichten geworden sind.

Aber worauf will man da verzichten?

[Hans H.]

... weil es einfach zu viele Pflichten geworden sind.

Ein guter Gedanke. Der ist es wert, darüber weiter nachzudenken. Wenn ich sehe, wie heute schon Grundschulkinder täglich nachmittags zu diesem und jenen Unterricht oder Kurs (Reiten, Musik, Tennis, Fußball, Schwimmen und ggf. noch Nachhilfe) hin und her kutschiert werden (in manchen Fällen mit dickem SUV, ist aber ein anderes Thema), dann wundere ich mich nicht über eine Übersättigung und auch nicht über den Dauerstress, in den sich die Eltern begeben.

[Tim007]

Na ja. Da die Ganztagsschule und damit Ganztagsvereinnahmung immer mehr um sich greift, bleibt meistens gar keine Zeit mehr, weitergehende Aktivitäte wahrzunehmen. Es ist schlimm.

Auch wenn es keinen interessieren wird: Ich liebe meinen Job. Aber es gibt vieles, was ich noch mehr liebe. Glücksgefühle entstehen tatsächlich dann, wenn eine Spannung nachlässt. Übrigens ein Grund, warum Pipi Langstrumpf die Schule besuchte: Weil sie nur so die Ferien genießen konnte.

[Campingliesel]

Bummler, wenn dir die Arbeit keinen Spass macht, dann bist du entweder im falschen Beruf oder im falschen Betrieb. Die Erfahrungen aus unserem Berufsleben prägen wesentlich unser Selbstbild und damit unser Glücksgefühl.

Darum brauchst du dir bei mir keine Sorgen machen. Arbeitsmäßig haben sich ein paar Dinge geändert, so dass mir die Arbeit jetzt wieder Spaß macht und ich wahrscheinlich als Rentner (noch 334 Tage) in meinem Job und meinem Büro weiter arbeiten werde (vorerst bis 70).

Und so ein Glücksgefühl ist ja auch komplex. Selbst wenn man nackt ist und die Sonne schön warm scheint und man durch intakte Natur wandert oder an einem schönen See badet, dann kann ein Anruf, weil einer was braucht oder ein Problem zu beheben ist, das Glücksgefühl beeinträchtigen. Wir leben nicht in einer Wolke, wir sind in unseren Entscheidungen gebunden, weil immer auch andere von diesen Entscheidungen betroffen sind.
Letztlich resultiert das Glücksgefühl aus dem Bewusstsein der Freiheit, nämlich der, das man seine Pflichten erfüllt hat. Wenn alles erledigt ist, dann ist man frei und glücklich.

Vielleicht ist das auch ein Grund warum FKK ausstirbt, weil zu viele nicht mehr frei sind, weil sie ihre Pflichten nicht erfüllen können. Nicht gegenüber dem Arbeitgeber, der Familie, den Freunden, dem Verein usw., weil es einfach zu viele Pflichten geworden sind.

Aber worauf will man da verzichten?

Wenn Eule durch Verzicht auf irgendwas glücklich ist, soll er das ruhig machen. vielleicht verzichtet er mal auf seine blödsinnigen Antworten auf meine Beiträge, dann wären sicher viele Leute glücklich, nicht nur er selber. Und jetzt braucht keiner zu schreiben, daß ich auf meine Beiträge verzichten soll, damit alle diejenigen, die das eh nicht verstehen, was ich schreibe, auch glücklich werden.

Im übrigen gibt es da ein sehr gutes Buch: "Glücklich ist, wer vergißt, daß hier alles Kacke ist" . Und damit ist gemeint, daß es eigentlich nichts auf der Welt gibt, was uns automatisch und dauerhaft glücklich machen kann. Das sind nämlich lauter Irrtümer, wenn man glaubt, wenn man dieses oder jenes tut oder kauft, sich damit automatisch ein Glücksgefühl einstellt. Und schon gar nicht dauerhaft. Wenn, dann höchstens für nur einen Moment oder nur für kurze Zeit. Deshalb ist tatsächlich vieles überflüssig, wenn es nur diesen Zweck erfülllen soll.


Aber die FKK stibt ganz sicher nicht deswegen aus,, weil man zuviele Pflichten hat, sondern weil die meisten, vor allem junge Leute nicht mehr wissen, welchen Sinn die FKK überhaupt hat.

[Campingliesel]

@ Blood Moors:

Wenn Du wirklich weißt, was FKK ist, dann müßtest Du erkennen, daß Aria da oft nur Blödsinn schreibt. Wie schon gesagt: Wikipedia erklärt sehr gut und richtig, was FKK ist. Und was nicht im Sinne der FKK ist. Und Aria verwechselt häufig Ursache und Wirkung oder eben die Nacktheit bei der FKK mit der Nacktheit bei der Sexualität. Und eben auch die Sexualisierung der allgemeinen Gesellschaft, die es eigentlich gar nicht so gibt, mit der Sexualisierung der FKK.
Eine Sexualisierung der allgemeinen Gesellschaft gibt es deswegen nicht, weil die allgemeine Gesellschaft schon immer die Nacktheit gedanklich mit der Sexualität verbunden hat. Und zwar fast ausschließlich. Eine ".....isierung" würde ja bedeuten, daß das mal anders war und erst irgendwann verändert wurde.
Und diese Veränderung ist eben mit der Sexualisierung der FKK geschehen. Und da scheinen hier auch einige Mißverständnisse entstanden zu sein.

Die FKK in ihren Grundsätzen hat sich sicher nicht verändert seit ihren Anfängen. Und auf den meisten FKK-Plätzen, vor allem eben offiziellen wie Vereine, Campingplätzen oder offiziellen Stränden wird sie ja auch in der Regel so praktiziert.
Aber durch den negativen Einfluß vor allem der Medien und dem häufigen mißbräuchlichen Umgang geriet sie eben in eine Position, die viele Leute daran zweifeln läßt, daß die FKK wirklich das ist, was sie bisher war und sein soll. Die bisher selbstverständliche Trennung zwischen der Nacktheit der FKK und der Nacktheit der Sexualität wurde von vielen Leuten aufgeweicht. Viele FKKler halten sich sicher noch genauso daran wie bisher auch, aber vor allem die jungen Leute wollen "moderner" und "offener" sein und meinen damit oft eben sexuelle Dinge, die man bei der FKK ja so einfach und wunderbar miteinander verknüpfen könne. Und Jugendliche wollen von alledem nun gar nichts mehr wissen und gehen deshalb lieber erst gar nicht auf einen FKK-Platz. Einfach, weil sie zu sehr verunsichert sind und nicht wissen, was sie glauben sollen und was die FKK eigentlich sein soll.
Und wenn dann noch das Drama wegen der Pubertät dazukommt, was oft die Eltern viel mehr beschäftigt als die Jugendlichen selbst, dann wird das schon gar nichts mit der FKK bei den Jugendlichen. Eltern, die die FKK selber auch schon während ihrer Kindheit und Pubertät erlebt haben und keine Probleme deshalb hatten, machen daraus auch bei ihren Kindern kein Drama daraus. Beeinflußt werden die Jugendlichen aber eher von ihren Freunden und Freundinnen, die die FKK gar nicht kennen und outen sich dann oft auch nicht, weil sie nicht als Außenseiter gelten wollen.

[Eule]

@ Bummler
Deine Antwort zeigt deutlich die männliche Denkweise in einer arbeitsorientierten Weltsicht. Ich kann dir nur empfehlen, deinen Ruhestand gut vorzubereiten.

@ Hans H.
Du verweist sehr deutlich auf den Stress, den viele Familien sich und ihren Kindern bereiten. Hier wäre durch einen Verzicht auf einen Teil der Termine wirklich eine Entschleunigung wichtig. Das Kind und die Eltern haben ja keine Zeit mehr, sich auf sich selbst zu besinnen. Sie jagen einem Glücksgefühl hinterher, den es so nicht gibt. Bei diesem Leben gibt es in der Tat keinen Platz mehr für die FKK.

[Campingliesel]

Stress hat man nicht, sondern macht man sich.

Kann man aber auch heutzutage vermeiden. Was hätten die Leute heute für einen Stress, wenn sie nur Pferdekutschen statt Autos, Kerzen statt elektrisches Licht, Holz- und Kohleöfen statt Zentralheizung oder E-Herd in der Küche, keinen Kühlschrank oder gar Kühltruhe, kein Telefon, Internet, Radio, Fernsehen hätten? Und auch sonst alle Annehmlichkeiten unserers heutigen Lebens?

Leute, die Stress haben, sind nur unfähig, ihr Leben richtig zu organisieren.