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Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Eule » Di 15. Sep 2020, 00:14

@ Seelöwe
Danke für deinen Hinweis. Jetzt habe ich diese Einstellungsvariante gefunden und entsprechend geändert. Jetzt wollen wir mal sehen, ob das gewünschte Ziel erreicht wird. :D

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Bummler » Di 15. Sep 2020, 11:57

Aria hat geschrieben:Diese tendenziöse Magisterarbeit passt in unsere Zeit.
...
So viel Schmarrn auf einem Haufen habe ich schon lange nicht mehr gesehen.


Nun ja, aber die Frau hat ja auch mit Fakten argumentiert, um die man nicht herum kommt.
Im übrigen scheint mir diese "Arbeit" auch ein Grund dafür zu sein, warum die Gesellschaft wieder prüder wird.
Der Sexualisierung, egal ob es sie wirklich gibt oder ob sie nur gefühlt wird, wird eine neue Prüderie entgegen gestellt.
Und offensichtlich erfolgreich.

Auch wenn man die EMMA zitiert, muss man sich natürlich darüber klar sein, dass diese Zeitschrift ein Extrem ist. Nur wenn sie eben Fakten bringt, die überprüfbar sind, dann kommt man auch nicht drum rum.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Tim007 » Di 15. Sep 2020, 13:48

Ein Riesenproblem: Wenn eine Arbeit an der Uni etwa nicht in "gendergerechter" Sprache abgefasst ist, hat man schon verloren.

So wird die rechte Gesinnung eingeimpft.

Entsprechend verhält es sich, wenn etwa in einer Arbeit eine nicht genehme Auffassung vertreten wird.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Eule » Di 15. Sep 2020, 15:27

Wir sollten einfach mal bedenken, dass unsere Gesellschaft bei Weitem nicht sexualisiert ist. Der Prüderie steht nicht eine sexualisierte Gesellschaft gegenüber, sondern einer liberalen. Wenn ich die Situation der 1950-ger Jahre, die vielen als Bezugspunkt für eine prüde Gesellschaft dient, mit der heutigen vergleiche, dann sind wir von der Prüderie der 1950-ger Jahre weit weg. Hysterische Überreaktionen von verunsicherten Menschen, die in einem Nacktbild und insbesondere dem eines Kindes sofort den Untergang jeglicher Moralität sehen, hat es auch in den 1950-ger Jahren gegeben, auch wenn dort der Erregungsgrund ein anderer war. Die Anzahl der außerhalb einer Ehe geborenen Kinder hat nicht zugenommen. Waren diese Kinder noch in den 1950-ger Jahren eine Schande, so sind sie dieses heute Gott sei Dank nicht mehr. Das abweichende sexuelle Verhalten hat nicht zugenommen, auch wenn heute offen darüber gesprochen oder geprahlt wird. Die Toleranz der Homosexualität ist gestiegen, wenngleich noch nicht umfassend gefestigt. Beim Gendern müssen wir noch lernen, uns hier von Übertreibungen zu lösen, damit wir die dort aufgezeigten Fragen richtig und klar erfassen und berücksichtigen können.

Es ist in der Tat mehr als nur ein Ärgernis, dass das Rotlichtmilieu zurzeit die Smartphones von Jugendlichen und Kinder mit einer offenen Pornographie überschwemmt. Auch wenn dieses eine neue Qualität darstellt, so sehe ich dieses jedoch mit den seinerzeitigen "Aufklärungsgesprächen" auf der Straße gleich. Statt der irrealen Phantasie seinerzeit steht heute das klare Bild. Ob sich das sexuelle Empfinden und Verhalten der Jugendlichen dadurch verändert, ist mir noch nicht bekannt. Ich bin mir hier nicht sicher und hoffe, dass sich eine Veränderung bei den jungen Menschen nicht einstellen wird.

Hieraus jetzt eine Begründung für den Rückgang der Bereitschaft zum Nacktbaden anzuleiten, halte ich für unzutreffend. Wir müssen einfach feststellen, dass die Nacktheit als solches nicht mehr "in" ist und somit kein Ausdruck einer modernen Einstellung darstellt. Ob man deswegen von einer neuen Prüderie sprechen kann, bezweifle ich. Ich halte diese Nacktbadewelle in der alten Bundesrepublik für eine Modewelle, die sich im moralischen Verständnis der Bevölkerung nicht verfestigte und daher so sang- und klanglos wieder verschwinden konnte.

Als einen Grund für den Niedergang der FKK sehe ich darin, dass die organisierte FKK sich in altem moralischen Verständnis und Strukturen verfing, sie auf die Bedürfnisse und Fragen der Jugend keine Antwort fand und teilweise diese auch nicht suchte. Statt sich offensiv im Laufe der Modewelle zu öffnen, hielt man sich vornehm zurück. Und plötzlich stellte man fest, dass die Vereine überaltert waren. Warum sich die Freiheit und die Liberalität zur Körperlichkeit und somit zur Nacktheit als solches in den alten Bundesländern nicht halten konnte, weiß ich nicht. Die lautstarke Prüderie der kapitalstarken Wessis reicht mir alleine nicht aus. Der Gedanke, dass das Erreichen der Bewegungsfreiheit die Demonstration der persönlichen Freiheit nahezu auslöschte, halte ich für sehr wichtig. Dieser Gedanke sollte hier mal ausführlich bedacht und diskutiert werden.

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Aria » Di 15. Sep 2020, 20:22

Eule hat geschrieben:Wenn ich die Situation der 1950-ger Jahre, die vielen als Bezugspunkt für eine prüde Gesellschaft dient, mit der heutigen vergleiche, dann sind wir von der Prüderie der 1950-ger Jahre weit weg. Hysterische Überreaktionen von verunsicherten Menschen, die in einem Nacktbild und insbesondere dem eines Kindes sofort den Untergang jeglicher Moralität sehen, hat es auch in den 1950-ger Jahren gegeben, auch wenn dort der Erregungsgrund ein anderer war.
Das sehe ich anders – du brauchst nur die offiziellen Zeitschriften des DFK aus den 1950er mit denen aus dem 21. Jahrhundert zu vergleichen, und du wirst feststellen, wie die volle Nacktheit (sichtbare Geschlechtsteile) von Erwachsenen, insbesondere aber die von Kindern, nach und nach verschwunden ist.

Eule hat geschrieben:Das abweichende sexuelle Verhalten hat nicht zugenommen, auch wenn heute offen darüber gesprochen oder geprahlt wird. Die Toleranz der Homosexualität ist gestiegen, wenngleich noch nicht umfassend gefestigt.
Das stimmt.

Eule hat geschrieben:Es ist in der Tat mehr als nur ein Ärgernis, dass das Rotlichtmilieu zurzeit die Smartphones von Jugendlichen und Kinder mit einer offenen Pornographie überschwemmt.
Das ist nicht wahr: Nach wie vor kommt auf einen Smartphone nichts von alleine – man muss schon suchen. Und es gibt Filter, die größtenteils in der Lage sind, die Ergebnisse solcher Suchanfragen zu unterdrücken. Dafür sind die Eltern verantwortlich, schließlich kann kein Kind ein Vertrag mit dem Internet-Provider abschließen.

Eule hat geschrieben:Auch wenn dieses eine neue Qualität darstellt, so sehe ich dieses jedoch mit den seinerzeitigen "Aufklärungsgesprächen" auf der Straße gleich. Statt der irrealen Phantasie seinerzeit steht heute das klare Bild. Ob sich das sexuelle Empfinden und Verhalten der Jugendlichen dadurch verändert, ist mir noch nicht bekannt. Ich bin mir hier nicht sicher und hoffe, dass sich eine Veränderung bei den jungen Menschen nicht einstellen wird.
Ich habe in diesem Forum schon eine Studie verlinkt, aus der hervorgeht, dass die Jugendlichen von heute 1 Jahr später den ersten GV haben als noch vor 10 Jahren.

Eule hat geschrieben:Hieraus jetzt eine Begründung für den Rückgang der Bereitschaft zum Nacktbaden anzuleiten, halte ich für unzutreffend. Wir müssen einfach feststellen, dass die Nacktheit als solches nicht mehr "in" ist und somit kein Ausdruck einer modernen Einstellung darstellt. Ob man deswegen von einer neuen Prüderie sprechen kann, bezweifle ich.
Die Ansichten in der o.g. Masterarbeit sind prüde, anders kann man es nicht bezeichnen. Allein die Tatsache, dass sie Beispiele aus Schweden, Berlin, Paris und New York bringen muss, um die „Sexualisierung der Gesellschaft“ zu zeigen, spricht Bände, denn manche Staaten und Städte waren und sind auf sexuellem Gebiet eben freier. Dem war noch nie anders.

Eule hat geschrieben:Ich halte diese Nacktbadewelle in der alten Bundesrepublik für eine Modewelle, die sich im moralischen Verständnis der Bevölkerung nicht verfestigte und daher so sang- und klanglos wieder verschwinden konnte.
Ah, und wie erklärst du dann, dass sich die Moral in Bezug auf unehelichen Kinder, Homosexualität und das Reden über sexuelle Themen verfestigt hat?

Eule hat geschrieben:Als einen Grund für den Niedergang der FKK sehe ich darin, dass die organisierte FKK sich in altem moralischen Verständnis und Strukturen verfing, sie auf die Bedürfnisse und Fragen der Jugend keine Antwort fand und teilweise diese auch nicht suchte.
Klar, dass erklärt die Situation bei den FKK-Vereinen, aber nicht die Abstinenz der Jugend in der freien FKK-Szene. Das kann man nur mit dem veränderten Zeitgeist erklären. Dieser Zeitgeist ist nicht nur bei der FKK sichtbar, sondern auch in den Medien: Da gibt es so gut wie keine vollkommen nackte Menschen mehr – es wird alles verpixelt, selbst Hintern werden zunehmend Opfer dieser Machenschaften.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Campingliesel » Di 15. Sep 2020, 20:35

So reden nur Leute, die keine Ahnung von der FKK haben.

Daß es in den Medien, also Zeitschriften, so gut wie keine vollkommen nackte Menschen mehr gibt – es wird alles verpixelt, selbst Hintern werden zunehmend Opfer dieser Machenschaften - ist ein Zeichen der heutigen Prüderie. Damit will man der ständigen Sexualität vor allem im Internet gegensteuern, wo die Nacktheit eben meistens mit Sexualität in Verbindung gebracht wird.

Genau das steht auch in den links, die kuma reingesetzt hat.

Vor lauter Angst, daß zuviel Nacktheit gezeigt wird, wird alles verpixelt.
Das hat aber gar nichts mit der früheren Prüderie zu tun, wo man Nacktheit einfach als unsittlich betrachtet hat.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Eule » Di 15. Sep 2020, 23:41

@ Aria
Leider habe ich keinen Zugriff auf auf das Verbandsorgan des DFK aus den 50-ger Jahren. Da diese Zeitschrift nur intern genutzt wurde, waren die Bilder sicherlich natürlicher, also ohne Verpixelung. Aus eigener persönlicher Erfahrung weiß ich jedoch, dass bereits in den 1970-ger Jahren schon viele Aufnahmen so gezeigt wurden, dass die Genitalien nicht mehr zu sehen waren. Und dieses zur Hochzeit der Nacktbadewelle.

Eule hat geschrieben:
Es ist in der Tat mehr als nur ein Ärgernis, dass das Rotlichtmilieu zurzeit die Smartphones von Jugendlichen und Kinder mit einer offenen Pornographie überschwemmt.
Das ist nicht wahr: ...
Es stimmt leider doch. Die fff-Gruppe in meiner Stadt hier wird von pornographischen Werbungen, die es an Deutlichkeit nicht fehlen lassen, überschwemmt. Da ich aus politischen Gründen diese Gruppe beobachte und begleite sehe ich dieses. Und glaube mir, keiner dieser Jugendlichen hat hier um ein entsprechendes Angebot gebeten. Es geht auch nicht um einen Vertrag, es geht hier um unverlangt zugestellte Werbung.

Wenn die jugendlichen heute ein Jahr später ihren ersten Sexualverkehr haben, dann dürfte dieses einer vernünftigen Aufklärung in den Schulen geschuldet sein und nicht dem Pornoangebot im Internet.

Die Ansichten der Autorin der Master-Arbeit mögen durchaus konservativ und prüde sein, aber dieses reicht mir nicht aus, die Gesamtgesellschaft deswegen als prüde darzustellen.

Aria, ich glaube nicht, dass du die Bereitschaft unbekleidet baden zu gehen oder sich zu sonnen, als Ursache dafür nimmst, dass die Homosexualität, nichtehelich Kinder und das Reden über sexuelle Themen in einen engen Sinnzusammenhang steht. Die sog. "Sexuelle Revolte" hat einerseits ein verdecktes Reden über sexuelle Themen beendet und sie somit von der falschen Scham befreit. Die Befreiung der Homosexualität und der nichtehelichen Kinder aus der Schmutzecke bedurfte eines längeren Prozesses, der völlig abgelöst von der Nacktbadewelle ablief. Nichteheliche Kinder werden nicht mehr benachteiligt, die Homosexualität ist hier noch nicht soweit.

Modewelle, nicht mehr "in"-Sein und Zeitgeist sind hier Begriffe, die recht nahe beieinander stehen. Nach meiner Ansicht zeigt dieses doch nur, dass wir unsere Norm aus der bürgerlichen Moral und der Zivilisationsgeschichte noch nicht überwunden und berichtigt haben.


@ Campingliesel
Vor lauter Angst, daß zuviel Nacktheit gezeigt wird, wird alles verpixelt.
Das hat aber gar nichts mit der früheren Prüderie zu tun, wo man Nacktheit einfach als unsittlich betrachtet hat.
Hier sagst du etwas, was nicht zutreffen soll. Sage doch mal etwas, was zutreffen soll.

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Hans H. » Mi 16. Sep 2020, 01:52

Aria hat geschrieben:Allein die Tatsache, dass sie Beispiele aus Schweden, Berlin, Paris und New York bringen muss, um die „Sexualisierung der Gesellschaft“ zu zeigen, spricht Bände, denn manche Staaten und Städte waren und sind auf sexuellem Gebiet eben freier. Dem war noch nie anders.
Und das, was darin über Paris steht, gab es dort bereits in der ersten Hälfte der 1970er Jahre - wenn man nur die entsprechenden Diskos und ähnlichen Veranstaltungsorte aufgesucht hat! Das waren natürlich genauso wie in Berlin nur ein kleiner Anteil der Diskos u.ä., also ein Anteil von deutlich unter 10 % und das ist sowohl dort, wie schließlich auch in Berlin so. Wenn man in eine ganz normale Disko geht, sieht man nichts von alledem, was da beschrieben wurde. Daran hat sich über alle die Jahre nichts geändert. Schon eigenartig, wie in der Arbeit die Extreme herausgesucht werden, die keinesfalls mehrheitlich maßgeblich sind und die in vielen Fällen sogar eine Club-Mitgliedschaft erfordern, bevor man hinein darf. Der wesentliche Unterschied zu damals ist: heute dürfen gelegentlich Medien-Reporter hinein und sogar Aufnahmen machen. Die kamen da in den 1970er und 1980er Jahren nicht hinein und diese Szene blieb für die Öffentlichkeit mehr im Verborgenen, aber es gab sie genauso wie heute!

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Stephan » Mi 16. Sep 2020, 08:13

Eule hat geschrieben:@ Aria
Leider habe ich keinen Zugriff auf auf das Verbandsorgan des DFK aus den 50-ger Jahren. Da diese Zeitschrift nur intern genutzt wurde, waren die Bilder sicherlich natürlicher, also ohne Verpixelung. Aus eigener persönlicher Erfahrung weiß ich jedoch, dass bereits in den 1970-ger Jahren schon viele Aufnahmen so gezeigt wurden, dass die Genitalien nicht mehr zu sehen waren. Und dieses zur Hochzeit der Nacktbadewelle.
...


Deine Erinnerung trügt, wenn man mal hier schaut: http://www.michis-seiten.de/seite550.html
über diesen Link http://www.michis-seiten.de/seite018.html kommt man zu weiteren Ausgaben und Jahrzenten. Beim schnellen durchklicken fiel mir auf, dass dies erst ab Mitte 2000 der Fall war.

Stephan

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Bummler » Mi 16. Sep 2020, 09:50

Aria hat geschrieben:Die Ansichten in der o.g. Masterarbeit sind prüde, anders kann man es nicht bezeichnen. Allein die Tatsache, dass sie Beispiele aus Schweden, Berlin, Paris und New York bringen muss, um die „Sexualisierung der Gesellschaft“ zu zeigen, spricht Bände, denn manche Staaten und Städte waren und sind auf sexuellem Gebiet eben freier. Dem war noch nie anders.


Aha. Und wie würdest du dann solche Formate wie "Tutti Frutti" einordnen?

Wikipedia hat geschrieben:Zur Erstausstrahlung von Tutti Frutti befand sich die Bundesrepublik Deutschland im Wandel. Tutti Frutti als erste erotische TV-Show im deutschen Fernsehen fungierte sozusagen als eine Art „erotische Maueröffnung“. Die Sendung wurde daraufhin auch als frauenfeindlich kritisiert, zu einem Sittenskandal führte der von Tutti Frutti gewagte Umgang mit nackten Tatsachen indes kaum. Vielmehr dokumentiert die damalige Debatte in der deutschen Boulevard- und auch Qualitätspresse die „vollzogene Normalisierung öffentlich inszenierter Nacktheit.“ Die zumeist vernichtenden Urteile der TV-Kritik zielten eher auf die fragwürdige Ästhetik der Sendung als auf Moralfragen ab.


https://de.wikipedia.org/wiki/Tutti_Frutti_(Show)

Schon die Formulierung "erotische Maueröffnung" weist darauf hin, dass in den 90-ern eine mediale Welle der Sexualisierung ausgelöst wurde. Mich verwundert nur, warum die Koryphäen dieses Forums diese eindeutige Entwicklung negieren.
Klar, das gab es alles auch schon vorher, aber doch nicht in diesem Maße und nicht in dieser Form. Wahrscheinlich ist die Selbstverständlichkeit, mit der diese Sexualisierung vorgetragen wurde, der Grund warum viele diese nicht negativ erlebt und verinnerlicht haben.
Die Sexualisierung wird als Fortschritt akzeptiert und begrüßt...
Anders kann ich mir die unkritische Begleitung des Vorganges nicht erklären und den Ausschluss als Ursache für den Rückgang der FKK.

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