Campingliesel hat geschrieben:@ Hans H. also Spanien und Griechenland nehme ich Dir nicht ab. Da gab es keine offiziellen FKK-Plätze und in Griechenland auch heute noch kaum.
Also, da kennst Du Dich nun definitiv nicht aus! Ich schrieb von "offiziellen und anderen bekanntermaßen offiziell geduldeten Plätzen." Es gibt auch offizielle FKK-Strände ohne FKK-Resort. Also ist die Zahl der Resorts nicht maßgeblich! Ganz offizielle gibt es in Griechenland zwar wenige, aber es sind schon einige. Und die offiziell geduldeten Plätze, also solche, bei denen auch die Polizei nichts sagt, wenn sie dort vorbeikommt, gibt es auf einer Insel zahlreich und auf einigen Inseln jeweils mehrere, und das begann Anfang der 1970er Jahre. Wenn sogar im Ort ein Wegweiser zum FKK-Strand steht, dann wird man das wohl wirklich als offiziell geduldet bezeichnen können! Und in den Jahren, als die FKK bei uns Hochkonjunktur hatte, wurden sie an vielen Stellen in Reiseberichten ganz normaler Reisemagazine genannt. Natürlich besteht da immer die Möglichkeit, dass es sich eine Gemeinde anders überlegt.
In Spanien bezog sich meine Nennung natürlich erst auf die Zeit nach Ende der Diktatur, aber dafür ging es dann dort in einem Tempo los, wie in keinem anderen Land und auch weiter, als bei uns die Richtung in das Gegenteil umgeschlagen hatte. Meine Antwort "definitiv in den 1970ger und ..." bezog sich ja nicht auf Spanien, sondern klar erkennbar auf die Seen, Flüsse und Strände in den verschiedenen westlichen deutschen Bundesländern. Über Spanien hatte ich keinen Zeitraum angegeben. Auch in Portugal war es erst in den 1990er Jahren, dann aber an sehr vielen Stellen. Und in Spanien wirbt heute sogar das Fremdenverkehrsamt dafür, dass der europaweit längste FKK-Strand in Spanien ist. Es sind in Spanien auch sehr viele offizielle Plätze. Toleriert wird dort FKK überall und ist auch erlaubt, wo es nicht von einer Gemeinde ausdrücklich verboten wurde.
In einigen der genannten Länder gelten meine Angaben auch für die 1970er und 1980er Jahre, für andere auch nicht. Aber das muss man doch nicht im Detail alles noch auseinandernehmen! Für die Schweiz: stimmt, es sind nicht viele und da war ich nur an einer einzigen Stelle, aber das ist auch sehr lange her (1980er Jahre).
Von deinen 10 genannten BL bleiben vor der Wende also nur 4 übrig.
Also, ich zähle fünf, aber egal.
Jedenfalls wenn Du da schon überall warst, dann müßtest Du eigentlich wissen, daß ich bestimmt keinen Unsinn erzähle, was meine Erfahrungen angeht. Die waren ganz sicher auch nicht zufällig ganz anders als was Du so alles gesehen hast.
Es geht bei dieser Diskussion einzig und allein um die Behauptung der Sexualisierung der FKK, und die hat es in der ganzen Zeit bis heute in keinem der Gebiete gegeben, die ich kenne. Es hat lediglich solche Randerscheinungen wie Schwulentreffs und die sogenannten "Schweinchenstrände" gegeben, aber die gab es erstens bereits in den 1980er Jahren (wie bereits erwähnt ein damaliger Fall an der Cote d´Azur) und zweitens in keinem einzigen Fall in direkter Nähe der FKK-Strände. So wie es von Agde berichtet wird, wo das recht deutlich im Abseits liegt, war und ist es auch sonst. wenn überhaupt in mit längerem Weg erreichbarer Nähe eines FKK-Gebietes.
An Binnenseen und Flüssen in D. habe ich in der Nähe von FKK-Badestellen noch nie derartiges gesehen oder davon gehört, sondern lediglich in der Zeitung gelesen, wenn es da mal Ärger gab, wobei das dann Plätze waren, die mit FKK-Badestellen nun gar nichts zu tun hatten, sondern ganz woanders lagen.
Der einzige eventuell kritische Fall sind die Dünen von Maspalomas auf G. C., wo begehbare Pfade hindurchziehen und von diesen aus in den Dünen hin und wieder Pärchen nicht ausreichend versteckt sind, weil sie nicht damit rechnen, dass gerade dort jemand entlang kommt (die Wege sind ziemlich weit!). Aber dort gehen hin und wieder gehen dort Familien spazieren und deshalb gab es da immer wieder Beschwerden (wie es jetzt in den letzten Jahren ist, weiß ich nicht). Ich hatte es dort nur so gesehen, dass die Pärchen in den Dünen sofort eine Decke über sich ziehen, wenn jemand auf einem der Pfade in Sicht ist (wir waren jedes mal vom Parkplatz den direkten, aber etwas beschwerlichen Pfad durch die Dünen zum Strand gegangen). So einen Fall und Agde als Maßstab heranzuziehen ist nun Mal weit übertrieben, denn das sind absolute Ausnahmen.
An irgendwelchen versteckten Plätzen kann ich mir natürlich schon vorstellen, daß dort die Regeln der offiziellen FKK nicht immer so eingehalten werden oder wurden. Heute noch weniger als früher.
Was hat das mit meiner Argumentation zu tun? Ich betone doch gerade immerzu, dass die Regeln heute genauso wie früher und an inoffiziellen Stellen genauso wie auf offiziellen eingehalten wurden und deshalb von einer Sexualisierung der FKK nicht die Rede sein kann.
Und es gab auf solchen wilden Plätzen wahrscheinlich auch weniger Familien mit Kindern oder Jugendlichen, weil diese sicherlich nicht immer so familienfreundlich waren oder eben für Kinder und Jugendliche nicht geeignet.
Weniger familienfreundlich ist sicher richtig, weil schon oft die sanitären Anlagen fehlen oder nur ein "Dixi"-Häuschen da ist. Aber dennoch waren da immer bis Ende des vergangenen Jahrtausends viele Familien mit Kindern. An Stränden ist das ja überall weiterhin der Fall, aber an vielen Badeseen nicht mehr.
Auf offiziellen Plätzen kannst Du jedenfalls keine anderen Beobachtungen gemacht haben als ich. Das wären wohl sehr unglaubwürdige Zufälle.
Ich weiß nicht, auf welche Aussage von mir Du das beziehst. Ich habe nichts derartiges geschrieben.
Inoffizielle Strände können sicher leicht mal verschwinden oder neu entstehen oder nicht lange existieren. Aber offizielle Campingplätze in der Regel nicht.
Können - theoretisch - und in Hessen sind einige solche Möglichkeiten an Badeseen verschwunden, weil die FKK-Familien von immer mehr dort lagernden Jugendgruppen mit lauter Musik, die nichts mit FKK am Hut hatten, und FKK treibende Menschen lauthals beschimpft hatten, vertrieben wurden.
Aber viele der Möglichkeiten existieren seit den 1970er Jahren bis heute weiter, auch in Griechenland. Dort sind einige verschwunden, die immer mehr in Sichtweite neu gebauter Häuser oder neuer Strandparkplätze mit Bars gerieten und in einem Fall, wo es zu nah an einer Straße war und deshalb die Gemeinde ein Verbot durchgesetzt hat. Ein Fall wird vielleicht noch insgesamt mit Bade- und Betretungsverbot belegt wegen der Brutplätze von Meeresschildkröten. Darum bemühen sich dort Naturschutzverbände, aber gerade die FKK-Bewegung setzt sich dort für den Schutz der Meeresschildkröten und damit die Vermeidung bestimmter markierter Bereiche des Strandes ein. Also abwarten wie es dort wird.