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Ist FKK eine Mutprobe?

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Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von Eule » Mi 20. Mai 2020, 18:08

@ Hans H.
In Bezug auf die Eingangsfrage möchte ich hier nochmals auf die Zeit der 1970er Jahre zurückkommen, denn damals - zumindest im Süden Baden-Württembergs, wo ich damals war, hätte in dieser Zeit niemand die Idee gehabt, dass es Mut bedürfe, an eine FKK-Badestelle zu gehen. Damals war "out", wer sich negativ darüber geäußert hat!
Nackt Baden war also "in".
Dieser Sachverhalt hatte schon im alten Forum zu einer Diskussion zwischen Aria und mir geführt, die unsere beiden unterschiedlichen Grundannahmen nicht zusammen führen konnte. Aria sprach von einer gesellschaftlichen Veränderung und ich hingegen nur von einer Modewelle. Der Unterschied in dieser Beurteilung liegt darin, dass bei einer Modewelle eine inhaltliche Auseinandersetzung nicht stattfindet, es also nur formal durchgezogen und umgesetzt wird. Weil es "in" war, erfolgte keine Entscheidung, sich in seiner moralischen Grundeinstellung zur Nacktheit neu zu positionieren. Wenn alle es machen, dann ist es ok so. Es fand nach meiner Auffassung keine bewusste Entscheidung zur FKK statt. Die Erziehungsbotschaften der Eltern wurde durch das Verhalten zwar ad acta gelegt, aber nicht hinterfragt und überwunden. Diese Modewelle verlor ihren Anreiz, als die Freiheit zur Nacktheit zur Normalität wurde. Und die Normalität ist alles andere als reizvoll. Die nachfolgende Generation empfand diese Freiheit nicht mehr als Freiheit und etwas besonderes; somit war der Reiz des Besonderen und des Außergewöhnlichen weg. Freiheit muss eben nicht nur gelebt werden, sie muss mit einem Sinn versehen werden.

Es sind nicht viele danach der FKK treu geblieben. Diese haben aber dann eine Entscheidung gefällt, sie wissen, warum diese Freiheit ihnen wichtig ist. Und sobald diese Entscheidung gefällt ist, spielt der Modetrend keine Rolle mehr.

Ich bin deshalb der Meinung, es liegt nicht in den Menschen irgendwie fest verankert, beim ersten Mal Mut zu benötigen, sondern es liegt allein am Umfeld, in dem man lebt, und wie offen oder wie sehr nur im Verborgenen über Nacktbaden gesprochen wird.
Hier stimme ich dir zu. Der Mut wird erst dann erforderlich, wenn man sich außerhalb der Masse stellt, also nicht nur mit der Masse mit schwimmt.


An dem betroffenen See sieht man diese Gruppen seitdem nahezu jeden Nachmittag oder Abend, wenn das Wetter halbwegs gut ist.
Hast du alleine oder mit anderen FKK'lern mal Kontakt mit dieser Gruppe aufgenommen und ein Gespräch mit ihnen gesucht? Ein Gespräch mit dem Ziel, dieser Gruppe aufzuzeigen, dass sie hier nicht mit einem Faustrecht Gewalt gegen andere Menschen vorgehen können, die sich anders verhalten, als sie es sich wünschen. Ja, bei solchen Gesprächen war es mir auch oft recht mulmig im Magen. Aber recht häufig konnte so ein Konflikt bereinigt werden. Eine umfassende Toleranz wird nicht in jeder Erziehung gelehrt. Es wird auch nicht in jeder Erziehung gelehrt, wo die Grenzen der Toleranz liegen und wie man sich bei Grenzüberschreitungen verhalten soll. Und dieses ist ein sehr großes Problem bei vielen männlichen und vielen männlichen muslimischen Jugendlichen. Sie haben derartig große Probleme mit ihrem Bedeutungsverlust und müssen dann Reste ihrer Bedeutung mit unangemessenen Mitteln verteidigen.

Ich kann es verstehen, dass man durch Ausweichen diesem Konflikt zu entgehen sucht. Insbesondere dann, wenn man hier nicht über die entsprechende Erfahrung im Gespräch mit derartig verunsicherten zugewanderten Jugendlichen verfügt wird. Dafür sollte es Sozialarbeiter geben, die man für diese Gespräche mit einbinden oder es ihnen auch übertragen kann. Informationen und Hinweise hierzu kannst du über das Jugendamt oder die Sozialverbände einholen.

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Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von Aria » Mi 20. Mai 2020, 20:02

Hans H. hat geschrieben:In Bezug auf die Eingangsfrage möchte ich hier nochmals auf die Zeit der 1970er Jahre zurückkommen, denn damals - zumindest im Süden Baden-Württembergs, wo ich damals war, hätte in dieser Zeit niemand die Idee gehabt, dass es Mut bedürfe, an eine FKK-Badestelle zu gehen. Damals war "out", wer sich negativ darüber geäußert hat!
Nach allem, was ich darüber gelesen habe, war dieses „out“ Ausdruck einer Rebellion der Jugend gegen die damals herrschenden Zustände.

Und diese Rebellion war eine weltweite, denn der Zeitgeist hat sich verändert: Es wurde ein Kulturkampf. Die Jugend rebellierte gegen kleinbürgerliche Werte, Konsum, den Krieg in Vietnam und konservative Moralvorstellungen, die z.B. in den Parolen wie „Make love not war” ihren Ausdruck fanden – dies natürlich ohne Trauschein, die Pille machte das möglich. Sie haben auch nicht verstanden, warum das Nacktbaden etwas Ungehöriges sein sollte. Und das war auch keine Mode, wie Eule meint, sondern eine bewusste Entscheidung, die man zusammen mit anderen Entscheidungen sehen muss, die damals von der Jugend gefällt und in der Folge in Gesetze gegossen wurden.

Und das alles von einer Jugend, die im Mief der 1950er Jahre aufgewachsen war. Daher spielt die Erziehung nie die Rolle, die ihr hier manche zuschreiben. Auch dass ab Ende der 1980er Jahre eine Gegenreaktion erfolgte beweist das. Diese Jugend, von den 60er-Generation gezeugt und weitgehend frei erzogen, hielt und hält nicht mehr viel von dieser Freiheit, wollte und will stattdessen die alten Werte wieder haben. Die sog. Sekundärtugenden wie Disziplin, Fleiß, Ordnung, Gehorsam, Höflichkeit oder Pünktlichkeit zählen wieder mehr als z.B. Ideenreichtum oder unorthodoxes Denken. Und im Fernsehen wird seit 20 Jahren in unzähligen Quizsendungen das Wissen abgefragt und nicht das Können.

Das alles nennt man gesellschaftlichen Wandel und nicht Mode.

 
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Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von Campingliesel » Mi 20. Mai 2020, 21:36

@ Hans H.

Zu Deinem Beitrag viewtopic.php?f=2&t=14679&start=80&p=137421&view=show#p137421
möchte ich mal eins sagen:

Wenn Du das gleich erklärend geschrieben hättest, daß sich das alles im Süden von Ba-Wü abgespielt hat, dann wäre uns diese totredende Folgediskussion erspart geblieben. Stattdessen haben wir nur aneinander vorbeigeredet, weil ich angeblich eine Schlußfolgerung gemacht habe, die es nie gegeben hat und die nur Du aus einer Äußerung von mir geschlußfolgert hast.


Gibt es im Süden von Ba-WÜ noch einen anderen See als den Bodensee? An diesem kann ich mir das schon vorstellen, daß es dort solche freie Badestellen gegeben hat. So große Gewässer eignen sich nunmal gut dafür, genauso wie am Meer. Auch am bayrischen Gegenstück, dem Chiemsee, der zwar nicht ganz so groß ist, aber trotzdem als das bayrische Meer bezeichnet wird, gibt und gab es solche Badestellen.

Für mich und die Leute, die wir aus den Vereinen oder Urlaub kannten, war es früher genauso schwer wie heute darüber zu sprechen, bzw die Rechtfertigungen und Erklärungen gestalten sich genauso schwierig, wenn man auf Unverständnis stößt. Heute kommt aber auch noch oft der Punkt zur Sprache, daß die Leute sich noch mehr Sexuelles darunter vorstellen als früher. Und woher das kommt, brauch ich ja wohl nicht mehr zu erklären. Jedenfalls wissen einige, daß es eben "solche" und "solche" Plätze gibt und die "anderen", mit denen man ganz bestimmt nichts zu tun haben will. Nur wissen sie oft nicht, wie man das vorher einschätzen soll, wenn man noch nicht dort war.

Wenn sich die FKK damals dort so etabliert hat, dann ist es klar, daß es keiner Mutprobe mehr bedarf, sich auszuziehen. Ob das auch an bayrischen Seen so war, weiß ich nicht. Aber wir waren mal am Chiemsee an einem FKK-Strand, als wir auf der Durchreise mal eine Pause eingelegt haben. (auch in den 70er Jahren) und es hatte mich sehr gewundert, daß das einfach ein offener Strand war. Sowas kannte ich sonst nicht in Bayern.

Da es aber z.B. bei uns an den Fränkischen Seen die FKK-Strände erst viel später gab (2005) und der am Altmühlsee sogar erst vor 3 Jahren angelegt wurde, ist das Thema hier aktueller als früher, wo man das überhaupt nicht kannte. Trotzdem sieht man dort relativ wenig Einheimische, die ich auch kenne, sondern es sind eben meistens Ausflügler oder Urlauber. Aber unter Arbeitskollegen wird einfach nicht darüber geredet. Wenn sich mal 2 vom selben Kollegium dort treffen sollten, so behalten sie das für sich.
Wenn ich nun irgendjemand, den ich gut kenne, dazu animieren möchte, mal mitzukommen, dann kann es durchaus sein, daß das für denjenigen eine Mutprobe ist, auch wenn er/sie längst von diesem Platz weiß.
Ich habe auch keine Ahnung, was all die Leute denken, die im Sommer jeden Tag an dem Strand vorbeilaufen oder radeln und sehen, daß es ein FKK-Strand ist, aber niemals erwägen, mal reinzugehen.
Man müßte da echt mal eine Umfrage machen. Wäre sicher interessant.

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Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von Hans H. » Mi 20. Mai 2020, 23:32

Campingliesel hat geschrieben:Wenn Du das gleich erklärend geschrieben hättest, daß sich das alles im Süden von Ba-Wü abgespielt hat, dann wäre uns diese totredende Folgediskussion erspart geblieben.
In Ba-Wü war ich ab 1971. Die zuvor diskutierte Sache war Mitte der 1960er Jahre. Aber das spielt jetzt zum Thema keine Rolle mehr, denn das war ja die Zeit bevor es in dieser Hinsicht freier wurde, also die, zu der man nicht einmal den Ortsnamen des Ferienaufenthaltes erwähnen konnte, wenn da ein FKK-Strand war.
Gibt es im Süden von Ba-WÜ noch einen anderen See als den Bodensee? An diesem kann ich mir das schon vorstellen, daß es dort solche freie Badestellen gegeben hat.
Am Bodensee war ich damals eher selten, denn von der Ober-Rhein-Ebene in Südbaden war das schon recht weit weg (vor Allem für eine "Ente" mit 12 PS bzw. später einen uralten "Käfer"). Aber es gibt da einige Baggerseen in der Rhein-Ebene (die meinte ich hauptsächlich), im Schwarzwald den Schluchsee (gegenüberliegend zum Ort Aha hatte sich inoffiziell FKK etabliert) und oberhalb Badenweiler war der Nonnenmattweiher ein Geheimtipp für Wochenenden.
Heute kommt aber auch noch oft der Punkt zur Sprache, daß die Leute sich noch mehr Sexuelles darunter vorstellen als früher. Und woher das kommt, brauch ich ja wohl nicht mehr zu erklären.
Nein, bitte nicht! Du weißt inzwischen, dass hier viele Deine Ansicht dazu nicht teilen, aber wir kennen Deine Ansicht und sollten diese hier nicht weiter diskutieren.
Jedenfalls wissen einige, daß es eben "solche" und "solche" Plätze gibt und die "anderen", mit denen man ganz bestimmt nichts zu tun haben will. Nur wissen sie oft nicht, wie man das vorher einschätzen soll, wenn man noch nicht dort war.
Da wäre die Frage, wie viele sind es von der zweiten Kategorie "und solche", und wie auffällig sind die für normale Besucher der FKK-Badestellen. Nach allem, was ich bisher an "solchen" gesehen habe, waren die immer deutlich weiter entfernt von den Zugängen und so versteckt, dass man sie fast nur aus Versehen aufgesucht hatte. Hier an einem See z.B. wenn man ins dichtere Gebüsch geht mit der Absicht Wasser zu lassen, dann kann man aus Versehen auf einer Lichtung landen die zu dieser Kategorie zählt. Ich halte deshalb dieses Argument nicht für relevant, denn wer mit diesen Plätzen nichts zu tun haben will, geht da auch nicht aus Versehen oder zufällig hin.
Aber unter Arbeitskollegen wird einfach nicht darüber geredet. Wenn sich mal 2 vom selben Kollegium dort treffen sollten, so behalten sie das für sich.
Das hat sich eben wieder sehr geändert. Das hörte bereits seit spätestens der Mitte der 1990er Jahre auf, vielleicht sogar Anfang der 1990er Jahre, dass man darüber offen sprechen konnte.
Ich habe auch keine Ahnung, was all die Leute denken, die im Sommer jeden Tag an dem Strand vorbeilaufen oder radeln und sehen, daß es ein FKK-Strand ist, aber niemals erwägen, mal reinzugehen.
Man müßte da echt mal eine Umfrage machen. Wäre sicher interessant.
Wäre sicher interessant. An einem Strand auf Teneriffa habe ich immer wieder die Spaziergänger beobachtet, die vom anderen Ende des Strandes kamen und dann am überwiegend für FKK genutzten Teil von Nackten umgeben waren. Manche haben recht komisch hin und her gesehen und sind bald wieder in die andere Richtung gegangen. Das sah man immer Sonntags und Montags, weil dann viele neue Gäste da waren. Andere gingen durch den Bereich genau so wie durch den textil-Bereich. Für die war der Anblick wohl völlig normal.

Dann gab es noch diejenigen, die in der Nähe des FKK-Bereichs geparkt hatten, also gezielt an diesen Teil des Strandes gingen, aber nicht wussten, was sie dort erwartet, die also zuerst überrascht waren. Manche haben nach einigem hin-und-herschauen (manchmal waren auch die zunächst verunsicherten Gespräche zu hören) sich dann auch ausgezogen oder auch nur ein Teil der Familie, und manche andere haben gesehen, dass dort FKK nicht Pflicht ist, und sich mit Badesachen zwischen die Leute gesetzt. Aber auch das wird dort voll akzeptiert.

 
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Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von Campingliesel » Do 21. Mai 2020, 11:14

@ Hans H.

na also, es geht doch, daß man sachlich und vernünftig schreiben kann, auch mit mir.

Das hat sich eben wieder sehr geändert. Das hörte bereits seit spätestens der Mitte der 1990er Jahre auf, vielleicht sogar Anfang der 1990er Jahre, dass man darüber offen sprechen konnte.


Ich sagte ja schon, daß das anscheinend in Deiner Gegend so war, aber bei uns war das völlig anders. An Baggerseen ist die Lage auch oft ganz anders, weil das meistens als Geheimtipps zählt und auch diese oft nicht ewig bestehen bleiben. Auch hier gab es während der Bauzeit des Brombachsees mal so ein "Baggerloch", wo sich kurzzeitig FKKler trafen, aber auch dazwischen mal ein paar Textile waren. Für mich war diese Situation neu und ungewohnt. Und heute ist ungefähr an dieser Stelle der inoffizielle FKK-Strand, der total naturbelassen geblieben ist und von FKKlern und auch manchen Textilen genutzt wird. Mit dem Auto ist der auch nicht so einfach erreichbar, aber auf dem Uferrundweg kommt man mit dem Rad gut hin.

Unter Kollegen oder in der Schule hat man damals nicht darüber geredet , weil es hier bei den meisten toal unbekannt war und die nächsten FKK-Plätze weit weg. Und heute kann es schon eher mal vorkommen, daß man mal Kollegen trifft, aber ansonsten wird auch nicht darüber geredet. Die, die sich kennen, wissen das, und die anderen intressiert es nicht.

Hier an einem See z.B. wenn man ins dichtere Gebüsch geht mit der Absicht Wasser zu lassen, dann kann man aus Versehen auf einer Lichtung landen die zu dieser Kategorie zählt. Ich halte deshalb dieses Argument nicht für relevant, denn wer mit diesen Plätzen nichts zu tun haben will, geht da auch nicht aus Versehen oder zufällig hin.


Möglich ist das aber schon. So ist das z.B. an dem Badesee bei Senden gewesen, wo es einen offiziellen FKK-Strand gibt, aber auf dem Ufer gegenüber eben so ein "Schweinchenstrand" war, der für mächtigen Ärger sorgte, weil da eben auch Spaziergänger ungewollt dran vorbei kamen, die sich dann beschwert haben. Zunächst wurden die hohen Binsen entfernt, damit sich die Leute nicht mehr verstecken konnten, und schließlcih wurde der gesamte Platz gesperrt. Vermutlich haben sich diese Besucher dann wohl wieder woanders "ihr Plätzchen" gesucht, wo wohl niemand mehr zufällig vorbei kommt.

Es genügt aber eben vielen Leuten schon, zu wissen, daß es diese Plätze gibt, auch wenn sie das noch nie live gesehen haben.

Im übrigen konnte man auch mit Enten, Käfern und sogar Fiat 600 oder Renault Dauphine bis nach Kärnten, Oberitalien oder Istrien fahren, in den 60ern, als die Straßen noch längst nicht so toll ausgebaut waren wie heute und man manche Pässe meistern mußte, die heute durch Tunnels ersetzt werden! War teilweise sehr abenteuerlich!

 

Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von HaJo » Do 21. Mai 2020, 13:54

Campingliesel hat geschrieben:So ist das z.B. an dem Badesee bei Senden gewesen, wo es einen offiziellen FKK-Strand gibt, aber auf dem Ufer gegenüber eben so ein "Schweinchenstrand" war, der für mächtigen Ärger sorgte, weil da eben auch Spaziergänger ungewollt dran vorbei kamen, die sich dann beschwert haben.
Dergleichen gab es hier in der Nähe auch. So in den 1980er Jahren.
Ob da allerdings Schweinchen sich rumtrieben, weiß ich nicht. Ich bin da ein einziges Mal gewesen und da gab es da nur Menschen, z.T. mit Hunden.
Das später diskutierte Problem war in erster Linie der Müll, der natürlich zurückblieb, Glasscherben und später dann die abendlichen Gelage mit Lagerfeuer. Zum Zweck des Letzteren fällte man kurzerhand dünne Bäume und verheizte sie.

Naja - dann war schnell Schluss mit Lustig. Nach anfänglichen Polizeikontrollen wurden die beiden Baggerseen dicht eingezäunt und mit Dornen- und Stachelsträuchern hinter dem Zaun dicht bepflanzt.
Wirkt jetzt seit dreißig Jahren.

 
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Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von svench » Do 21. Mai 2020, 21:36

In der Vergangenheit war es für mich schon Mutig und auch ein wenig Revolution FKK zu machen. Es wahr bekannt, wo die Nackerten sind , die einten gingen gucken und ich ging dort zum FKK. In meiner Jugendzeit war es noch Strafbar die Nackheit und es gab praktisch keine Ofizielle Strände. So in den 80/ 90 Jahren war es eigentlich geduldet und kein Problem mehr. In dieser Zeit wurden auch mehr Ofizielle Strände erlaubt und die Gesetzgebung wurde angepasst. " Da kommt der Nackerte" " Der ist so ein FKK Fan " wurde gesagt. " Woher weist das, warst Spannern oder machst selber FKK" habe ich geantwortet. Und das Thema war sofort uninteressant. Ab und zu war ich auch Flitzen, das war dan mehr der Revolutionäre Aspekt. So gegen Ende der 90 Jahre wurde dan FKK mit SEX vermischt und das zu schau gestellt. Das wirkt bis Heute , das die Leute eine falsche Vorstellung von FKK haben. Unterdessen ist wieder eine Ablehnung des FKK vorhanden, aber eher aus Gründe der Angst, das man Benachteiligt wird in der Schule / Arbeit. Musst immer rechnen , das ein Foto gemacht wird und das zu deinem Schaden benützt wird. In meinem Alter konnen solche Fotos keinen schaden mehr anrichten, wie zb. das Fotos zeigen auf dem Schulhof. Und eben , in meinem Alter ist man nicht gerade eine Schönheit und daher als Fotoobjekt nicht mehr so intressant. Heut zu Tage ist es fast wieder Mutig FKK zu machen. Nicht weil es Verboten ist, sondern das gewisse Leute mit roher Gewalt dir das Nacktsein wegschlagen wollen. Ich schätze die Gefahr einiges grösser ein, das ein Mitbürger in seinem Hass gegen Schwule / Ausländer oder mit Religiose Ansichten , dich verprügelt, als das eine Anzeige bei der Polizei eingeht wegen Nackten Aktivitäten ohne Sexuellen Bezug. Die Zeiten ändern sich immer wieder und ich hoffe wieder mehr zu Gunsten des FKK.
Gruss Svench

 
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Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von Campingliesel » Do 21. Mai 2020, 22:06

@ Svench: Wo kommst Du her, wo das so war? Warst Du nicht auch mal im Chat des alten Forums? Hat das ch mit der Schweiz zu tun? In der Schweiz war die FKK ja noch nie so populär wie in D. Soweit ich bis jetzt mitbekommen habe, gibt es nicht so viele offizielle Plätze. Viele gehen alleine an irgendwelche Flüsse oder Seen, wo sonst kaum jemand ist.

So gegen Ende der 90 Jahre wurde dan FKK mit SEX vermischt und das zu schau gestellt. Das wirkt bis Heute , das die Leute eine falsche Vorstellung von FKK haben.

Aber daß auch Du bemerkt hast, was in den 90ern sich verändert hat, beweist wieder einmal mehr, daß meine Einschätzung richtig ist, was die Ursache für den Rückgang der FKK ist. Auch wenn das "viele" hier nicht nachvollziehen können, wobei ich mich frage, wer diese "vielen" sein sollen. Es sieht eher so aus, als wären das nur ganz bestimmte Leute, aber es gibt viel mehr, die das auch so sehen wie ich oder Du.

 
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Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von Blood Moors » Fr 22. Mai 2020, 00:42

@ svench: Ich weiß nicht wie alt du bist und wo du her kommst, aber in der BRD war Nacktheit nie eine Straftat. FKK war auch Ende der 60er und in den 70er Jahren üblich und weitestgehend geduldet, mehr als in den 90ern. FKK wurde auch nicht mit Sex vermischt, eher hat das Rotlichtmilieu sich den FKK-Begriff ungerechtfertigterweise für ihre Zwecke sozugaen "unter den Nagel gerissen".
svench hat geschrieben:Heut zu Tage ist es fast wieder Mutig FKK zu machen. Nicht weil es Verboten ist, sondern das gewisse Leute mit roher Gewalt dir das Nacktsein wegschlagen wollen. Ich schätze die Gefahr einiges grösser ein, das ein Mitbürger in seinem Hass gegen Schwule / Ausländer oder mit Religiose Ansichten , dich verprügelt, als das eine Anzeige bei der Polizei eingeht wegen Nackten Aktivitäten ohne Sexuellen Bezug.

Liegt hier nicht ein Widerspruch in deiner Aussage? Einerseits findest du es mutig FKK zu machen, andererseits findest du die Gefahr bei den anderen genannten Ansichten größer.

 
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Re: Ist FKK eine Mutprobe?

Beitrag von Eule » Fr 22. Mai 2020, 18:53

Ob svench jetzt aus der Schweiz kommt oder nicht spielt erst mal keine Rollen, denn viele empfinden ein Bußgeld als Strafe. Ich weiß jetzt nicht, ob es in der Schweiz einen Unterschied zwischen einem ordnungswidrigen und einem strafbaren Verhalten gibt.

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