Alte und junge FKKler

[HaJo]

Allenfalls mag es zutreffen, dass der Anblick nackter Tatsachen weniger sensationell ist, je häufiger sie ins Visier geraten und je abgestumpfter Menschen sind.

Abgestumpft im Sinn von:
abgebrüht, apathisch, dickfellig, dumpf, eiskalt, empfindungslos, erbarmungslos, gefühllos, gnadenlos, herzlos, interesselos, kalt, seelenlos, stumpf, stumpfsinnig, teilnahmslos, unbarmherzig, unbeteiligt, unempfindlich, ungerührt, verblödet, verhärtet, wurstig
(dem Duden entnommen)...
Tja.

Auf mich trifft das alles nicht zu.

Übrigens gleich, ob es sich um nackte Menschen oder mit diesen verbundene "Tatsachen" handelt.

Manchmal - manchmal - werde ich eher spitz denn stumpf...

[Tim007]

Manchmal - manchmal - werde ich eher spitz denn stumpf...

Noch ein glotzender Alter.

Sorry, Spaß beiseite: Und das ist menschlich-allzumenschlich.

[HaJo]

Ich verstehe, du verstehst...

Wir sind schließlich Menschen.

[HTJ]

Geguckt wird immer, ob textil oder nicht.

Eben. Und dass sich FKK-ler mehr daran stören als Textiler, zeigt nur, dass sie nicht wirklich frei sind: Sie denken, wie die Textiler, man würde ihnen was weggucken. Die Textiler schützen sie sich davor, in dem sie ihre Geschlechtsteile bedecken, was den FKK-ler definitionsgemäß verwahrt bleibt. Daher kommt ihre stärkere Reaktion auf Zuschauer, die schnell als Glotzer definiert werden.

Sehr gut geschrieben, besser hätte ich es nicht ausdrücken können.
Zu den Meinungen, daß Sexualität unwichtig ist: Ich hatte vor längerer Zeit schon mal einen Artikel verlinkt:
https://www.heise.de/tp/features/Die-Nackten-und-die-Tobenden-3398494.html
Sehr gut gefällt mit dieser Satz: "Ein sexuelles Neutrum wird der FKKler dadurch aber noch nicht." Wieso muß man beim FKK seine sexuelle Identität ablegen? Genau wie die Prüderie mancher Menschen albern ist, genauso albern ist die Vorstellung, eine nackte Frau wäre vollkommen ohne Reiz. Der Punkt ist nur, daß dieser Reiz genauso da ist wie der einer Frau mit tiefen Ausschnitt, kurzen Rock oder enger Hose im Supermarkt. Ich glaube manchmal, die Vorstellung, beim FKK seine sexuelle Identität abzulegen dient als Rechtfertigung vor der Gesellschaft, als ideologischer Überbau, damit FKK von der Gesellschaft akzeptiert wird. Was eben manche nicht verstehen: Genau wie eine Frau mit tiefen Ausschnitt, kurzen Rock oder enger Hose im Supermarkt nicht zu einer sexuellen Erregung führt, genauso wenig führt eine nackt Frau beim FKK zu einer sexuellen Erregung.

[Tim007]

Wieso muß man beim FKK seine sexuelle Identität ablegen?

Hat das jemand behauptet?

Ich habe die Kommentare so verstanden, dass der Umstand, dass man nackt ist, nicht dazu verleiten darf, die Sau, sorry: den Eber rauszulassen.

Die andere hier geäußerte Auffassung sah das anders. Die Sexualität gehört zum Menschen dazu. Daher soll man sie auch mehr oder weniger ausleben dürfen.

Und Aria hat geschrieben:

Und dass sich FKK-ler mehr daran stören als Textiler, zeigt nur, dass sie nicht wirklich frei sind: Sie denken, wie die Textiler, man würde ihnen was weggucken. Die Textiler schützen sie sich davor, in dem sie ihre Geschlechtsteile bedecken, was den FKK-ler definitionsgemäß verwahrt bleibt. Daher kommt ihre stärkere Reaktion auf Zuschauer, die schnell als Glotzer definiert werden.

Das ist eine interessante Überlegung, die aber vielleicht ergänzt werden sollte:

Kleidung kann, wie übrigens auch starkes Übergewicht, ein "Panzer" sein. Bei Uniformen oder Anzügen wird das deutlich. Für viele, nicht alle, bedeutet Nacktheit auch Schutzlosigkeit. In dieser Situation wird besondere Diskretion erwartet und, nach meiner Beobachtung, fast immer auch zugestanden.

Schließlich zum Schlusssatz, HTJ:

Genau wie eine Frau mit tiefen Ausschnitt, kurzen Rock oder enger Hose im Supermarkt nicht zu einer sexuellen Erregung führt, genauso wenig führt eine nackt Frau beim FKK zu einer sexuellen Erregung

Bist Du Dir dessen sicher? Vielen dienen Fotos nackter Frauen als ... nun ja ... "Hilfsmittel". Wer sich nur entkleidet, um "Sex" zu haben, wird immer die entsprechende Assoziation haben.

[Aria]

Kleidung kann, wie übrigens auch starkes Übergewicht, ein "Panzer" sein. Bei Uniformen oder Anzügen wird das deutlich. Für viele, nicht alle, bedeutet Nacktheit auch Schutzlosigkeit. In dieser Situation wird besondere Diskretion erwartet und, nach meiner Beobachtung, fast immer auch zugestanden.

Schutzlosigkeit ist ein großes Wort, im Zusammenhang mit dem Wort „Panzer“ bzw. Uniformen und Anzügen jedoch verständlich. Aber ein Höschen bietet nicht wirklich mehr Schutz als die nackte Haut. Wer auf einem FKK-Strand Blicke auf seine Intimzone befürchtet, der sollte besser zu Hause bleiben oder das Höschen anziehen und auf den Textilstrand gehen.

Der Sinn der FKK ist doch, die falsche Scham, die wir den Textilern zuschreiben, abzulegen und sich nackt genauso frei zu bewegen als wäre man angezogen. Vorgaben mancher FKK-Vereine, Sport, z.B. Volleyball, bekleidet auszuüben, sind für mich nichts anderes als Krampf, des FKK-Gedanken unwürdig.

[Eule]

@ HTJ
Den von dir verlinkten Artikel habe ich gelesen. Ich fand diesen recht fad und oberflächlich.

Der Mensch ist ein sexuelles Wesen. Dieses unabhängig davon, ob er nun Kleidung trägt oder nicht. Dieser Wesensbezug des Menschen kann nicht abgelegt werden. Verdrängen kann man dieses jedoch, was dann zu erheblichen gesundheitlichen Störungen führt.

Wer zur FKK geht, der legt nicht am Tor oder dem Zugang zum Gelände seine Sexualität ab. Er/sie ist nur dazu angehalten, sich dort ebenso zu verhalten, wie sie/er es auf einem Textilstrand auch tun würde. Denn sexuell ansprechende Reitze können auch auf Textilflächen empfangen werden. Worauf CL, wenn auch nicht immer glücklich, jedoch völlig zurecht hinweist ist der Umstand, dass das FKK-Gelände, gleich ob bei einem organisierten Verein oder einer freien Fläche, kein "Schweinchenstrand" darstellt und die sich dort aufhaltenden FKK'ler keine Objekte zur Befriedigung der eigenen sexuellen Lust dienen. Wer so etwas meint, ist dort in der Tat fehl am Platz.

Die konservative Argumentation der DFK-Vereinsmitglieder ist dem Umstand geschuldet und ihre etwas unglückliche Argumentation hieraus ableitbar, dass die FKK'ler sich lange Zeit und teilweise heute noch dem Vorwurf ausgesetzt sehen, dass ihre Nacktheit moralisch verwerflich oder zumindest doch sehr bedenklich sei. Diese konservative Argumentation ist also eine Verteidigungsrede und nur unter dem von mir vorgetragenen Hintergrund zu verstehen. Hierin sehe ich auch die Untätigkeit des DFK, öffentlich für sein Anliegen zu werben und entsprechend selbstbewusst öffentlich aufzutreten. Dass dieses ein noch immer aktiver Konflikt innerhalb des FK ist, konnte man einer Pressemitteilung entnehmen. Denn eine Spitzensportlerin des DFK kam zum Empfang und anschließenden Essen des DFK nach einem internationalen Wettkampfschwimmen ohne Bekleidung und wurde deswegen gerügt. Ihre Position hierzu war, wir sind beim FKK unbekleidet und sollten dieses innerhalb des Verbandes öffentlich demonstrieren.

[Eule]

@ Aria
Natürlich bringt ein Höschen keinen objektive Schutz. Aber viele Menschen glauben und empfinden sich als Schutz- und Wehrlos, wenn sie keine Bekleidung tragen. Die Vollständigkeit oder der Umfang der Bekleidung sind hierbei unerheblich. Signifikant ist nur, nicht unbekleidet zu sein.

Der Sinn der FKK ist doch, die falsche Scham, die wir den Textilern zuschreiben, abzulegen und sich nackt genauso frei zu bewegen als wäre man angezogen.

Hier bin ich voll und ganz bei dir.

Vorgaben mancher FKK-Vereine, Sport, z.B. Volleyball, bekleidet auszuüben, sind für mich nichts anderes als Krampf, des FKK-Gedanken unwürdig.

Gibt es solche Vorgaben heute wirklich noch? Oder ist dieses nur eine Vorgabe, wenn mit nicht-FKK-Vereinen gemeinsam ein Turnier auf einem FKK-Gelände durchgeführt wird? Na ja, vor Überraschungen ist man ja nicht geschützt.

[Tim007]

Der Sinn der FKK ist doch, die falsche Scham, die wir den Textilern zuschreiben, abzulegen und sich nackt genauso frei zu bewegen als wäre man angezogen.

Ja, und das ist auch der Grund dafür, warum mich die Diskussion in diesem Forum erheiterte, ob und wie weit man die Beine öffnen oder anwinkeln darf ...

Man soll sich so bewegen, als wäre man angezogen. Daraus folgt (für mich) umgekehrt aber auch, dass man sich nicht sexuell freizügiger verhalten sollte.

[jmaybe]

Ich glaube mir wäre egal ob da alle 28 wie ich sind oda 50 oda wie. Ist doch eigentlich egal wenn alle nett sind.