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FKK in der DDR

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Re: FKK in der DDR

Beitrag von LOKfan » Mo 25. Jan 2021, 21:43

Ohhh, das ist doch das Thema für günni. Wo ist der denn abgeblieben.

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Re: FKK in der DDR

Beitrag von Horst » Mo 25. Jan 2021, 22:00

LOKfan hat geschrieben:...günni. Wo ist der denn abgeblieben...
Er hat auf eigenen Wunsch hin seinen Account hier im Forum löschen lassen.

Gruß
Horst

 
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Re: FKK in der DDR

Beitrag von Eule » Di 26. Jan 2021, 00:42

Zum Thema der persönlichen Freiheit bei der FKK in der ehemaligen DDR möchte ich zwei Gedankengänge äußern.

1.) Die Feststellung, dass die FKK in der ehemaligen DDR ein Ausdruck der persönlichen Freiheit, des Losgelöst-Seins von der permanenten Regulierung des Lebens in der DDR, stammt nicht von westlichen Wissenschaftlern. Diese Aussage wurde von den Wissenschaftlern der DDR gemacht, auch wenn zu diesem Zeitpunkt die DDR nicht mehr bestand.

2.) Alleine durch das Erlangen der Reisefreiheit, die dann ja auch eifrig genutzt wurde, verschwand ein großer Teil des Bereitschaft, weiter FKK zu machen. Dass sich dann noch einige geistig wenig bewegliche Wessis sich über die Nacktheit der DDR-Bürger aufregten, gab dieser schwindenden Bereitschaft zur FKK noch einen weiteren Schub.

Dass diese persönliche Freiheit nicht von allen Menschen dort so wahrgenommen wurde, ist bekannt und unbestritten. Es war einfach normal so und damit auch ok. Es stellt sich eben die Frage, warum diese Normalität derartig zerbrechlich und so instabil war?

Es trifft durchaus zu, dass sich dieses Gefühl der persönlichen Freiheit bei der FKK in der alten Bundesrepublik sich so nicht einstellte und die FKK-Vereine dieses nicht zu vermitteln vermochten. Die Modewelle der 1970/80-ger Jahre verschwand und die letzten Ausläufer hiervon können wir heute beobachten. Der DFK distanzierte sich seinerzeit von dieser Modewelle, sah ihre Ideale und ihr Ansehen hierdurch gefährdet. Jetzt laufen sie dem Mitgliederschwund hinterher und wissen oftmals nicht, wie sie diesen abfangen können. Die alte Bundesrepublik bietet der FKK in der ehemaligen DDR keine vernünftige Vergleichsgruppe an, mit der man die Probleme und die Chancen der FKK in der DDR vergleichen könnte. Hier war die DDR in der FKK dem in der alten Bundesrepublik weit voraus, aber eben leider nicht stabil.

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Re: FKK in der DDR

Beitrag von dümpeltümpel1253 » Di 26. Jan 2021, 11:20

wir haben ja noch ein bischen Zeit bis das Wetter und Corona es erlaubt, 6 Personen dürfen auf das Boot.
Habt Ihr Verwandte, Bekannte, oder Kinder ? Wir hätten jemand, aber die sind leider alle prüde. Zur Not in Textilien fahren ???
Viele Grüße Hans

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Re: FKK in der DDR

Beitrag von Bummler » Do 28. Jan 2021, 10:12

Eule hat geschrieben:Dass diese persönliche Freiheit nicht von allen Menschen dort so wahrgenommen wurde, ist bekannt und unbestritten. Es war einfach normal so und damit auch ok. Es stellt sich eben die Frage, warum diese Normalität derartig zerbrechlich und so instabil war?


Ich habe neulich so einen Bericht über psychischen Grundbedürfnisse gelesen (nach Grawe). Das sind:
- das Bedürfnis nach Bindung und Zugehörigkeit;
- das Bedürfnis nach Autonomie und Kontrolle;
- das Bedürfnis nach Lustbefriedigung beziehungsweise Unlustvermeidung;
- sowie das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Anerkennung.

Wenn ich diese Grundbedürfnisse jetzt unter dem eingeengten Blickwinkel auf die FKK in der (ehemaligen) DDR, also nach der Wende betrachte, dann stellen sich mir mehrere Verletzungen dar.

So wurde z.B. in vielen Fällen das Bedürfnis von Bindung dadurch verletzt, dass viele Bindungen in dieser Zeit durch Wegzug verloren gingen. Ebenso ist das Bedürfnis nach Autonomie vielfach verletzt worden, weil infolge der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen veile nicht selbstbestimmt entscheiden konnten, sondern fremdbestimmt über sie entschieden wurde.

Ebenso wurde das Bedürfnis nach Anerkennung der Ossis massiv verletzt und das bis heute. Der Status der Minderwertigkeit wird aufrecht erhalten, nicht zuletzt und aktuell durch den Ostbeauftragten der Bundesregierung Herrn Wanderwitz.

Das diese Verletzungen der psychischen Grundbedürfnisse auch Auswirkungen auf das Freizeitverhalten haben, scheint mir zwangsläufig. Der Rückgang der FKK korreliert mit dem Rückgang der Anerkennung der FKK.

 
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Re: FKK in der DDR

Beitrag von riedfritz » Do 28. Jan 2021, 11:42

das Bedürfnis nach Autonomie und Kontrolle;
Bedürfnis nach Kontrolle kommt in den Wahlergebnissen für die AfD und den Aufmärschen der Braunen zum Ausdruck, widerspricht aber der Autonomie.

sowie das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Anerkennung.
Vielleicht wurden diese nur aufs Normalmaß zurechtgerückt, nachdem die DDR-Regierung immer behauptet hat, ihr wärt die Besten! Viele der Guten sind schon vorher abgehauen oder nach der Wende in den Westen gegangen, wo sie auch zum Großteil erfolgreich wurden.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: FKK in der DDR

Beitrag von HTJ » Do 28. Jan 2021, 12:39

Mir ging es ganz genauso wie Naturpaar6568. Ich habe zu DDR-Zeiten FKK gemacht, weil es ganz einfach schön war (und noch ist) , ohne irgendwelche politischen Hintergründe.

 
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Re: FKK in der DDR

Beitrag von Eule » Do 28. Jan 2021, 17:45

@ Bummler
Das Leben an sich stellt immer eine Verletzung von Grundbedürfnissen voraus. Das Problem ist also nicht die Verletzung an sich, sondern die Frage, ob diese Verletzung gerechtfertigt ist oder nicht. Das beste Beispiel hierfür ist die Schwangerschaft und die Geburt. Das heranwachsende Leben fordert für sich alles, was es zur Entwicklung braucht. Hierbei nimmt es keine Rücksicht darauf, ob die Mutter diese Stoffe für sich selbst braucht oder nicht. Das heranwachsende Leben geht hier sehr egozentrisch vor. Das Kind hat ein Anspruch darauf, in einer es schützenden Umgebung aufzuwachsen und versorgt zu werden. Wenn jedoch der Zeitpunkt der Geburt gekommen ist, wird das Kind wortwörtlich aus dieser geborgenen Umgebung herausgeworfen. Soll jetzt die Mutter dem heranwachsenden Leben den Vorwurf machen, es würde ihr Grundbedürfnis auf eine angemessene Versorgung beeinträchtigen? Soll das Kind die Mutter nach der Geburt beklagen, weil es aus dem geschützten Lebensraum hinausgeworfen wurde?

Es kommt also nicht darauf an, ob ein Grundbedürfnis verletzt wurde oder nicht. Es kommt darauf an, ob diese Grundbedürfnisverletzung erlaubt ist oder nicht. Dein Bedürfnis nach Bindung kann nicht deinen Nachbarn dazu verpflichten, nur wegen deines Bedürfnisses sein eigenes Bedürfnis nach einer Veränderung zu missachten. Es gibt im realen Leben keine Möglichkeit, einer Fremdbestimmung auszuweichen. Selbst wenn du auf einer einsamen Insel alleine leben würdest, tritt eine Fremdbestimmung dadurch auf, dass die Bedingungen der Natur dir vorgeben, wann du was machen musst, um deine Ernährung zu sichern.

Deine Klage wegen der Verletzung deiner Grundbedürfnisse geht daher fehl, weil du keinen illegalen Eingriff in deine Grundbedürfnisse vorlegst.

Ebenso wurde das Bedürfnis nach Anerkennung der Ossis massiv verletzt und das bis heute.Der Status der Minderwertigkeit wird aufrecht erhalten, nicht zuletzt und aktuell durch den Ostbeauftragten der Bundesregierung Herrn Wanderwitz.
Ich für mich kann nicht feststellen, dass die Ossis einen Grund zu einem Minderwertigkeitsgefühl haben müssten. Die Ossis haben in ihrem Leben innerhalb des Bestandes der DDR unter den ihnen gegebenen Umständen hervorragendes geleistet. Auch haben die Ossis etwas geleistet, was es in der deutschen Gesamtgeschichte noch zu keinem Zeitpunkt gab. Sie haben eine unblutige Revolution durchgeführt und mit Erfolg abgeschlossen.

Und jetzt stellt sich mir die Frage, was hat dieses alles mit der FKK in der DDR zu tun? Die FKK in der DDR war unpolitisch, auch wenn dieses ein Herstellen und Aufrechterhalten einer persönlichen Freiheit beinhaltete. Was hätte anders laufen müssen, um die Realität der weit verbreiteten FKK auf dem Gebiet der ehemaligen DDR aufrecht erhalten und schützen zu können?

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Re: FKK in der DDR

Beitrag von Windsegler » Fr 29. Jan 2021, 19:53

Ich sage immer: "...wir hatten ja Nichts.." wenn es um FKK in der DDR ging.

 
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Re: FKK in der DDR

Beitrag von Tim007 » Fr 29. Jan 2021, 21:44

So eine Aussage ist souverän, da sie zeigt, dass man über sich selbst lachen kann.

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