riedfritz hat geschrieben:CL hat geschrieben:Aber der Freiheitsgedanke bei der FKK war eher typisch für die ehem. DDR. In der BRD ging es den Leuten nicht um eine Freiheit zu erkämpfen. Sie machten FKK einfach deshalb, weil sie es schön fanden. In der BRD war es meistens eher eine Art "Geheimtipp", weil es sich hauptsächlich in Vereinen abspielte. Aber man konnte ja problemlos ins Ausland fahren, und da gab es ne Menge FKK-Campingplätze. Man entschied sich nicht wegen besseren Freizeitmöglichkeiten für die FKK, denn die gab und gibt es überall genauso, (außer an den langweiligen Baggerseen, wo es meistens absolut keine Freizeitangebote gibt), sondern eben wegen der FKK selbst. (Fettschrift von mir!)
Auch wenn es "
dein" Thread sein soll, der Antworten von Jüngeren bringen soll, so muss ich dir doch energisch widersprechen, denn das, was du über die "Freiheitsgedanken" schreibst, zeigt, dass du die FKK eben mit deinen Eltern hauptsächlich"hinter den Hecken eines FKK-Vereins" erlebt hast. Der "Freiheitsgedanke" im Westen war nicht der, daß man fast überall hin in Urlaub fahren konnte, sondern daß man mit FKK zeigte, daß man die Konventionen und den Mief der Adenauerzeit abschütteln wollte. Beispiel: FKK im Englischen Garten wurde gegen den eigentlichen Willen der Stadt München einfach praktiziert, bis man sich nicht anders zu helfen wußte, als entsprechende Gebete zu kennzeichnen. Ich behaupte, man betrachtet heute FKK nur noch als irgendeine Freizeitbeschäftigung und nicht mehr als eine Lebensauffassung.
Gruß, Fritz
Nein, da irrst Du Dich. Im Westen gab es gar keinen Freiheitsgedanken. Und die FKK in den Vereinen war auch nichts Hinterwäldlerisches. Hier wurde die FKK genauso gelebt wie sie sein sollte. Und es gab auch bloß kaum andere Möglichkeiten in den meisten Gegenden in der BRD.
sondern daß man mit FKK zeigte, daß man die Konventionen und den Mief der Adenauerzeit abschütteln wollte.
Das ist schon deshalb Unsinn, weil es die FKK ja nicht erst nach der Adenauerzeit gab, sondern schon seit Ende des 19.Jhdt.s. Damals wollte man einfach raus aus dem schmutzigen und ungesunden Umfeld des Arbeiter- und Industrialisierungsmief. Und auch längst vor Adenauer gab es die FKK, wenn auch sehr begrenzt.
Auch vor den 68ern, die ja auf die FKK selbst nur wenig Einfluß hatte, wollten die jungen Leute in den 50ern in die neuen und auch teilweise noch alten Vereinen und eben dann durch die neue Reiselust und Reisemöglichkeiten auch ins Ausland.
Da ging es überhaupt nicht um einen alten "Adenauermief". Den interessierte die FKKler wenig. Wer die FKK entdeckte und machen wolllte, machte das eben.
WEr schon so lange wie ich die FKK kennt und immer noch lebt, für den ist es eine Lebenseinstellung. Junge Leute mögen das vielleicht als Freizeitgestaltung betrachten. Aber auch das sollte sie nicht daran hindern, auf FKK-Plätze zu gehen. Und wer nach aktiven Freizeitmöglichkeiten sucht, ist eben auf FKK-Campingplätzen und in Vereinen besser bedient als an irgendwelchen Stränden, wo es nichts dergleichen gibt.
Wer natürlich den nächstbesten Baggersee aufsucht und dort nur noch ein paar Ältere am Strand liegen sieht, hat sicher den Eindruck, daß das langweilig ist.