Nackt Joggen?

[CHICO]

@ Konrad R.
Wer Startet die neue Diskussionsrunde: „Nieder mit der FKK – Es lebe der aktuelle Naturismus“

[ynda]

„Nieder mit der FKK – Es lebe der aktuelle Naturismus“

Sind die Alt Ehrwürdigen, die "FKKler der alten Schule", nicht ohnehin hier in der Minderheit? Frage für einen Freund

[CHICO]

Für Antworten auf eine solche Frage fühle ich mich nicht zuständig. Die Frage hat auch wenig mit dem mich interessierenden Thema zu tun. Der "Freund" wird ggf. Kompetentere als mich finden.

[Zett]

Nieder mit der FKK – Es lebe der aktuelle Naturismus

Sehr schöner Sinnspruch, könnte ganz oben beim Forum stehen. Was sich da "FKK-Freunde" Forum nennt, ist ein Sammelbecken der ganz harten FKK-Feinde. "Aktueller" Naturismus ist natürlich die nächste Lüge. Es sind erotiksüchtige Nudisten (= Nacktheit ist das Wichtigste im Leben), die hier jede nicht genehme Meinung niederringen. Eine kultivierte, sich an Regeln haltende Nacktkultur ist in diesen Kreisen - wie dies immer wieder klar zu erkennen ist - zutiefst verhasst und muss aus ihrer Sicht vernichtet werden ("nieder mit der FKK")

Genau so wenig Verständnis ist für erotikfreien Naturismus (= der Aufenthalt in und der Erhalt der Natur sind das Wichtigste) zu erkennen.

Da wird jeder Thread zerstört, sobald die Gefahr besteht, es könne etwas gegen den erotischen Aspekt in ihrem Nudismus gesagt werden.

Wie gesagt, es war wieder einmal ein Versuch, hier einen Beitrag zu bringen. Natürlich stürzt sich sofort wieder die Horde der FKK-Feinde darauf, war abzusehen. Per PN (falls der bei mir ankommen sollte, ansonsten andere Wege versuchen) kann man sich trotzdem gern zum Thema Nacktjoggen melden, also Interessierte am tatsächlichen Nacktjoggen.

[BarfussUlrich]

@ Konrad R.

Wenn ich lese: „Aber viele, die meisten (?) haben eben Angst“, dann sind das offensichtlich die gleichen Zeitgenossen, von denen @Zett berichtet und deren Angst wegen, er gerne ein FKK-Gebiet eröffnet bekommen möchte. Solchen Ängstlichen wegen sollten wir nicht für Ghettos für Nackte plädieren. Die möglichen Folgen sieht @Zett genauso wie ich. Nackte dürfen nur in Ghettos „leben“.

Wird es nicht Zeit, die Idee der FKK aus der Zeit vor ca. 100 Jahren zu vergessen, die Ghettos der FKK-Vereine zu schließen und uns stark dafür zu machen, dass Nacktsein in der Öffentlichkeit in viel größerem Umfang als bisher, als naturgemäßes Verhalten darzustellen und aktiv zu praktizieren? Naturbewusstsein verankert sich immer mehr in unserem Lebensbereich – Thematik: Klima, Biodiversität usw. – und naturistischer Lebensart, also Wertschätzung der Naturgegebenheiten und entsprechendes Verhalten findet breite Zustimmung. Das kann auch zu einer ganz anderen Einschätzung der Nacktheit durch die Öffentlichkeit führen. Denn Nacktheit ist in hohem Maße – angemessene Umstände vorausgesetzt – naturgemäßes Verhalten.

Man muss es anpacken. Zitat – oft genutzt: Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes ausser man tut es“

Ich stehe ebenfalls den Ghettos kritisch gegenüber. Meine (sehr geringe) Erfahrung mit FKK-Vereinen hat mich eher abgeschreckt: elitär, verschoben, überaltert, spießiger als der Rest der Welt (war vielleicht auch einfach Pech?)
Ähnliches mit Saunen. Kaum noch bewegt sich jemand außerhalb der Saunakabine nackt. Im Ruheraum liegen die meisten mit bedeckter "Scham" (welch grausiges Wort).
Auch in Kroatien auf den FKK-Campingplätzen sehe ich mehr und mehr Textile (außer unmittelbar am Strand: dort wird aus- und wieder angezogen)

Daher wirkt es für mich, dass die Ghettos den Bach runtergehen. Daher bin ich vehement für Nacktheit im Alltag. Dies ist aus meiner Erfahrung sehr gut möglich (naja zumindest in manchen Bereichen). Besonders im Sport habe ich den Eindruck, dass es noch etwas leichter ist - ganz besonders in der Natur. Also traut euch nackt im Wald, auf der Wiese, im Gelände laufen/joggen.
Alleine ist es vermutlich wirklich am schwersten zu beginnen. Vielleicht auf einer kleineren, abgelegenen Runde starten. Mit jedem Mal Nacktjoggen steigt die Selbstsicherheit bis es irgendwann nahezu selbstverständlich ist.

[Tim007]

Daher wirkt es für mich, dass die Ghettos den Bach runtergehen. Daher bin ich vehement für Nacktheit im Alltag.

Alles Argumente, die nachvollziehbar sind.

Trotzdem ist es auch ein Zeichen von Toleranz, wenn nicht Begriffe wie "Ghetto" verwandt werden. Vor Jahren hatten sich andere darüber beklagt, dass manche Nackte sich verschämt hinter Thujahecken versteckten. Diese Diskussion hatte zumindest meine bescheidenen Botanikkenntnisse erweitert.

Ich war nie in einem ortsansässigen FKK-Verein (weil dort keine Hunde erlaubt sind), habe aber in entsprechenden "Ghettos" wiederholt Urlaub gemacht, in Frankreich, Österreich und Deutschland. Und ich bekenne: es war toll. Erst durch Rutar Lido habe ich erste Erfahrungen mit Nacktwanderungen sammeln können. Nach dem Laufen springe ich in Bremen begeistert am FKK-Abschnitt in meinen Lieblingssee. Daher meine ich, dass man den Fehler vermeiden sollte, die Nase darüber zu rümpfen.

Ich finde es imponierend, wie etwa Waldläufer und Du, Ulrich, außerhalb entsprechender "Ghettos" ihre Zeit verbringen, und ich werde auch an Horsts Tür kratzen, wenn er mal wieder solche Wanderungen im Frankfurter Raum anbietet. Auch werde ich, falls ich reingelassen werde, bei Besuchen netter Mitglieder dieses Forums meine Kleidung ausziehen. Allein Eure Fotoberichte, für die ich dankbar bin, erzeugen in mir ein Gefühl der Freiheit.

Trotzdem haben beide Arten der Freizeitgestaltung ihre Berechtigung. Man wächst (im Idealfall) im Laufe der Zeit.

[hajo]

....Was sich da "FKK-Freunde" Forum nennt, ist ein Sammelbecken der ganz harten FKK-Feinde. "Aktueller" Naturismus ist natürlich die nächste Lüge. Es sind erotiksüchtige Nudisten ...

Jetzt geht dieses Gerotze, Gekotze, diese abartige, religiös übertünchte ECHTE "FKK"-Glaubensbekenntnis wieder los! Wenn ich nur mal an mich und meine Partnerin denke, dann sind wir von 100% Nacktsein weniger als 0,2% "erotisch" zugange. Zudem gehört Erotik, SEX genauso zum Menschen, wie Essen, Trinken, Schlafen, Defäkieren und Urinieren! Wie um alles in der Welt bin ich entstanden, wie meine Kinder, wie meine Enkel? Was bindet Menschen enger aneinander als die sinnliche, sinnhafte, zärtliche Körperlichkeit?
Das gegenseitige abendliche Vorlesen von Passagen aus FAUST 1 oder der Ilias?

Es ist ja wirklich erbärmlich, mit welchen primitivsten Methoden der Eisjogger-Guru hier meint, das Forum wieder mal aufmischen zu müssen.
Aber - man lese zu Impfgurus, zu Klimagurus und zu Kängurus alles, was das Netz hergibt.

Ist der Beutel leer, springt's sich um so queer.

Daher bin ich vehement für Nacktheit im Alltag. Dies ist aus meiner Erfahrung sehr gut möglich (naja zumindest in manchen Bereichen).

Da bin ich zu 100% bei dir und kann nach mehr als 50jähriger Erfahrung sagen - das funktioniert!

Ohne jedwede "Erotiksucht", gegenseitigem Masturbieren oder anderen eingebildeten Verhaltensweisen.

Fürchterlich, wozu Radikalität und Isolation führen kann!

[www]

Wenn ich nur mal an mich und meine Partnerin denke, dann sind wir von 100% Nacktsein weniger als 0,2% "erotisch" zugange.

Scheint ja eine ziemlich langweilige Partnerschaft zu sein !
Aber das geht mich nichts an.

[hajo]

Das Alter ...


Zudem:

Wenn Partnerschaft NUR aus Erotik besteht ... ...

na ja.

WIR fänden es wirklich langweilig.

[CHICO]

In der Diskussion hier wird immer wieder deutlich, dass sehr viele glauben, zum Nacktsein auch Nackte in ihrem jeweiligen direkten Umfeld haben zu müssen. Alleinige Nacktheit, mit der Möglichkeit gesehen zu werden, scheint vielen problematisch und noch problematischer als Nackter unter Bekleideten zu sein. Das beruht offensichtlich auf nachhaltiger moralbestimmter Erziehung in den Jugendjahren. Ich hatte das Glück, 1947 als 9jähriger Junge mit den Eltern meines damaligen Freundes das nackte Baden in der Natur – in der Luhe bei Winsen – kennen zu lernen und es als selbstverständlich begriffen zu haben. In der eigenen Familie undenkbar.

Einen solchen Lernprozess zur selbstverständlichen Nacktheit kann man vielleicht auch eigenständig vollziehen. Also: „Ins Denken ziehen“ (Dieter Henrich). Es gibt objektiv gesehen keinen Grund, Penis, Vulva und die weiblichen Brüste verdeckt zu halten und nicht wie Nase, Ohren und Mund ohne Hemmungen der Öffentlichkeit darzubieten. Und noch deutlicher: Ohne Penis, Vulva und die weiblichen Brüste würde die Menschheit nicht existieren (so habe ich auch die hiesige Polizei, Ordnungsamt und Amtsrichter schriftlich „versucht aufzuklären“). Es gibt also auch außerhalb der gehabten Erziehung den Weg zu naturgemäßem Verhalten mit der persönlichen Nacktheit.

Es gibt auch außerhalb der Thematik „Nacktheit“ den Prozess der persönlichen Sozialisierung durch Informationsbeschaffung und Denken zu neuem Wissen und Verhalten zu kommen. Vielleicht bedarf es im Einzelfall etwas mehr an Anstrengung als an Bereitschaft bei dieser Thematik vorhanden ist.

Wer wirklich will, zu naturistischem Verhalten mit selbstverständlicher Nacktheit zu kommen, erfährt heute per Internet alle denkbaren Hilfen – z.B.: https://www.natury.de – einschließlich freundlichster Begleitung bei den ersten Schritten.

Dass vielleicht gegenwärtig das gesamtgesellschaftliche Interesse am Nacktsein rückläufig ist, mögen diejenigen bedauern, die große Gemeinschaften suchen. Der persönliche Freiraum muss deshalb keine Einschränkungen – oder nur bedingte – erfahren. Die Möglichkeiten des Art. 2 - GG zeigt – ganz unabhängig von dem Thema „Nacktheit - sehr deutlich auf, dass in Deutschland das persönliche Leben individuell und vielgestaltig geführt werden kann. Allein diese Möglichkeiten lässt mich Verfassungspatriot sein.