Wie wäre es mit einer Umfrage?

[Panthera694]

Daß das von Eule kommt, war mir klar. Wieso sollte es keine brauchbaren Ergebnisse liefern, wenn hier ein große Anzahl von User schreiben würde, wer wo, wann, wie oft, auf welchen Arten von Plätzen oder sonstigen Aktivitäten usw FKK macht?

Weil eine derartige Datenerhebung keine belastbaren Daten liefert. Damit eine Umfrage aussagekräftig wird, muss sie repräsentativ sein, also in etwa die Gesellschaft widerspiegeln.

Ein einfaches Beispiel: Wenn ich wissen will, was die Bevölkerung von Coronaimpfungen hält, kann ich mich auch nicht dort hin stellen, wo gerade eine Querdenker-Demo stattfindet. Was dabei herauskommen wird, müsste jedem einleuchten. Und es ist sicher jedem klar, dass mein Ergebnis unbrauchbar sein wird und mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat, weil die überwiegende Mehrheit in unserer Gesellschaft zum Glück für eine Impfung ist.

Exakt so verhält es sich mit einer Unfrage über FKK-Gewohnheiten. Wenn ich mich jetzt nur auf FKKler stürze, sind meine Daten unbrauchbar, weil wirklichkeitsverzerrt oder im Wissenschaftssprech: unsere Daten sind mit einem bias behaftet. Es ist klar, dass man am FKK-Strand Menschen trifft, die sowieso FKK gegenüber aufgeschlossener sind. Für diese Erkenntnis brauche ich keine Umfrage zu starten und kein abgeschlossenes Studium zu haben.
Außerdem: wenn ich wissen will, warum die Jugend von heute FKK vermehrt ablehnt (sofern diese These überhaupt stimmt), nützt es mir herzlich wenig, FKKler darüber zu befragen. Wenn ich das herausfinden will, muss ich ja gerade diejenigen befragen, die FKK nicht machen und sie nach ihren Gründen fragen.

[Campingliesel]

@ Panthera694

Grundsätzlich hast du ja recht. Die Leute, die ich hier im Forum ansprechen kann, sind zwar selbst zum großen Teil FKkler, aber jeder hat auch ein Umfeld. Verwandte, Freunde, Bekannte, Nachtbarn, Kollegen usw. Und diese wollen eben häufig nichts von der FKK wissen.
Außerdem hat auch jeder mal irgendwann mit der FKK angefangen und selbst vorher vielleicht Gründe gehabt, die ihn zuerst davon abgehalten haben. Es ist ja bei weitem nicht jeder damit aufgewachsen.

Es gibt aber auch junge Leute hier, die sich noch nicht so recht trauen, die noch wissen wollen, wie der Hase bei der FKK läuft oder die noch nicht lange dabei sind. Oder die deshalb nicht an öffenltiche Strände gehen wollen, weil sie dort weitgehend alleine sind oder weil keiner ihrer Freunde mitgehen will.
Auch die, die lieber in Thermen gehen als auf FKk-Plätze. Was ja echten FKKlern eigentlich egal ist, aber gerade bei den jungen Leuten scheint da ein großer Unterschied zu sein.

Also gibt es hier schon einige, die auch was dazu sagen können. Daß das vielleicht nicht so "wissenschaftlich" repräsentativ ist, ist schon klar. Aber es zeigt doch einiges.

[Eule]

@ Campingliesel
Du hast jetzt mal beschrieben, wie du Informationen einsammelst. Ist es dir aufgefallen, dass du auf diesem Weg mehr Vermutungen als konkretes Wissen einsammelst? Da wird eine Meinung zur Gewissheit.

Ich habe hier ein konkretes Beispiel erlebt, was zu dieser deiner Informationsbeschaffung passt. Zwei Frauen haben sich mal heftig darüber gestritten, wie ich die Haltung eines Vorstandes in einer Ferienhaussiedlung bewerte. Da sind richtig die Fetzen geflogen. Nur hatte ich in dieser Ferienhaussiedlung kein Ferienhaus und ich hatte auch keine internen Informationen aus dieser Ferienhaussiedlung.

Also, Information über Dritten sind immer unbrauchbare Informationen. Welche allgemein gültige Informationen willst du aus den Informationen gewinnen, wenn diese nicht repräsentativ gewonnen wurden? Läufst Du nicht Gefahr, einem Vorurteil aufzusitzen?

[Lewi58]

Wenn, dann habe ich daran gedacht, für die Umfrage, Befragungen an unterschiedlichen öffentlichen Orten durchzuführen.
Das können z. B.Innenstädte oder aber auch Einkaufszentren sein.
Man könnte auch die Badenden an einem "wilden Badesee" befragen. Und zwar sowohl Nackte, als auch Bekleidete.
Dann müsste natürlich die Fragestellung eventuell abweichend von einander sein.

Wo, man fragt, spielt eigentlich keine große Rolle, nur natürlich nicht in einem FKK Verein.

[Panthera694]

Wenn, dann habe ich daran gedacht, für die Umfrage, Befragungen an unterschiedlichen öffentlichen Orten durchzuführen.
Das können z. B.Innenstädte oder aber auch Einkaufszentren sein.

Dann kriegst du aber schon das nächste Problem. Niemand wird dir in der Öffentlichkeit einfach so solche intimen Dinge erzählen. Nicht mal ich würde in einer Einkaufspassage oder der Innenstadt an so einer Umfrage teilnehmen.

Wenn, dann muss so etwas anonym gemacht werden, z. B. per Aushang am schwarzen Brett einer Uni und dann als Fragebogen oder online als wissenschaftliches Fragenpanel, idealerweise als Anreiz mit Aufwandsentschädigung oder Gewinnspiel (unter allen Teilnehmenden verlose ich einen Amazongutschein oder so - hab ich schon bei einigen solcher Fragenpanels gesehen.
Genau deshalb meinte ich ja, dass die Chancen am größten wären, wenn man sowas im Rahmen einer Bachelorthese an anderen Studierenden untersucht.

[Campingliesel]

@ Panthera694

Studierende sind aber auch nicht das Maß aller Dinge. Und warum sollte das gerade bei der FKK so sein?

Ich war heute am See baden. Da waren auch 3 Jungs, ca 16-18 Jahre. Sie hatten alle Hosen an. Hätte ich die nun fragen sollen, warum sie sich nicht ausziehen wollen? Kurz bevor sie gingen, kamen 2 davon nackt aus dem Wasser und hatten ihre nassen Hosen in der Hand. Ich freute mich schon, daß sie womöglich doch auf den Geschmack gekommen sein könnten. Aber dann zogen sie gleich wieder trockene Hosen an. Und dann fand ich auch evtl eine Erklärung: Sie hatten nämlich ein SUP. Und mit dem waren sie auf dem Wasser. Und wie ich beobachtet habe, taten das auch andere Leute, daß sie sich was anzogen, wenn sie auf dem SUP auf dem See herumuzogen. ABer da sie ja dauernd ihre Hosen anhatten, war das nicht der einzige Grund.
Und es waren noch ein paar andere Teenies da und ein paar Kinder. Meistens auch in Badekleidung.

[Konrad R.]

Genau deshalb meinte ich ja, dass die Chancen am größten wären, wenn man sowas im Rahmen einer Bachelorthese an anderen Studierenden untersucht.

Man kann wohl ausgehen, dass die Studierenden insgesamt das Verhälnis ihrer Altersgruppe zur FKK abbilden, aber es wäre ja kein Problem und sinnvoll, die Untersuchung auch auf andere soziale Gruppen zu erweitern.

[Seelöwe]

Meine Erfahrung ist da etwas anders, ich habe bei „der FKK“ / dem Naturismus eher überdurchschnittlich gebildete Mitmenschen kennengelernt (wenige Ausnahmen). Es geht aber eben auch nicht darum, die Umfrage nur unter Studierenden / Akademikern zu machen (was sicher nicht repräsentativ wäre), sondern dass eine solche Umfrage mit entsprechender Expertise entworfen, durchgeführt und ausgewertet wird. Sonst könnte das völlig wertlos und ohne belastbares Ergebnis enden.
Grüße vom Seelöwen

[Campingliesel]

Man kann auf Fkk-Plätzen Menschen jeder Bildung kennenlernen. Natürlich finden sich oft eben die Leute derselben Wellenlänge - genau wie im realen anderen Leben auch.

FKk ist keine Frage der Bildung. Nur unter einem gewissen Einkommensniveau können sich das einige Leute auch nicht leisten, einen Urlaub zu machen - egal, ob nun FKK oder Textil. Trotzdem kann man sich mit jedem Schulabschluss einen guten Job erarbeiten. Nur manche schaffen es eben nicht.

Es gibt also keinen Grund, mit einer überdurchschnittlicher Bildung auf einem hohen Roß zu sitzen und auf andere herabzuschauen.

[Konrad R.]

Es geht aber eben auch nicht darum, die Umfrage nur unter Studierenden / Akademikern zu machen (was sicher nicht repräsentativ wäre),

Dabei wäre es interessant zu erfahren, ob die Einstellung von Jugendichen zur FKK in unterschiedlichen sozialen Gruppen signifikante Abweichungen zeigt.