Freikörperkultur Gemälde und Kunst

[Eule]

@ Pullover
Wie Nacktebohne es vollkommen richtig erkannt und gesagt hat, das erste von dir hier eingestellte Bild stellt einen Konflikt des Frauenbildes der Kirche mit dem Maler des Bildes dar. Grenzwertig ist dieses Bild deswegen, weil die geöffnete Vulva derartig in den Vordergrund gestellt wird und ein Bezug zur Pornographie hergestellt werden kann.

Dein drittes hier eingestellte Bild ist Thematisch ein sehr interessantes Bild, weil hier die linke Frau in das große Bild hineinsteigt und die rechte Frau in einem Bild sitzt. Hier wird die Schranke zwischen dem Gemälde und dem realen Leben durchbrochen. Die von nackt und frei eingestellten Bilder finde ich sehr schön.

@ alle
Bei den gemalten Bildern würde ich jetzt kein so strengen Maßstab anlegen, ob es sich um ein FKK-Bild handelt oder nicht. Der Gedanke der FKK ist hierfür einfach noch zu neu, um in der Malerei eine eigene Themengruppe bilden zu können.

[hajo]

Ich bin der Meinung, dass Pullovers erstes Bild das weibliche Genital genauso in den Mittelpunkt stellt ...

Okay. Meinung.
Ich vermute, ich darf eine leicht abweichende haben. (Sicher ist das ja mittlerweile auch nicht mehr)
Nun ist das weibliche Sexualorgan (das männliche auch) im Mittelpunkt des Körpers. Das kann daher bei einer Ganzkörperabbildung nirgendwo anders sein (ob es andere Möglichkeiten gibt, weiß ich jedoch nicht - vielleicht bei Picasso...) als in der Mitte. Natürlich kann man die Beine zusammenkneifen. Erscheint manchen wichtiger als mit geschlossenem Mund zu kauen...
Frauen in Kleidung sitzen gern leger auf einem entsprechenden Möbelstück (wie dargestellt), kämen meist jedoch nicht auf die Idee, das nackt zu tun. Warum? Siehe Eules Beitrag.
Ich finde am Genital nichts Verwerfliches. Egal, ob weiblich oder männlich. Verwerflich ist a priori kein Körperteil.

... ein Bezug zur Pornographie hergestellt werden kann.

Das ist eine hoch interessante Interpretation. Natürlichkeit kommt darin nicht zum Ausdruck, da meiner unmaßgeblichen Meinung nach Pornographie weniger das AUSSEHEN eines nackten Menschen - hier der Frau - zum Inhalt hat, sondern eher den Sexualakt.
Aus dem So-Sein einer Frau (nackt sind wir alle "von Natur aus") einen Bezug zur Pornographie herzustellen (also die nackte Frau in durchaus natürlicher Haltung ganz schnell als Sexualobjekt zu sehen), lässt womöglich des Psychologen Herz schneller schlagen.
ICH sehe da wirklich keinerlei Zusammenhang. MIR läuft nicht beim Anblick der geöffneten Beine einer nackten Frau gleich der Geifer aus den Lefzen oder ist anderweitig Erregung zu erkennen.

[elfe]

Je nach Sichtweise ist ein und dasselbe Bild Pornografie und Kunst zugleich. Berühmtes historisches Beispiel: „Der Ursprung der Welt“ des französischen Malers Gustave Courbet. Als Auftragsmalerei ursprünglich mit eindeutig pornografischer Absicht entstanden (1866) hängt es heute als Kunst im Musee d Orsay in Paris und wird von 3,8 Millionen Menschen aus aller Welt jährlich angeschaut. Von Christen, Muslimen, Juden, Buddhisten, Shintoisten, Atheisten. Wahrscheinlich auch von Kindern oder weiß jemand, ob dieser Bereich des Museums für Personen unter 18 Jahren gesperrt ist?
In jedem Fall sind solche Bilder eine Einladung zum Selberdenken und sich nicht von anderen, lautstarken Personen einreden zu lassen, was gut und was böse ist. Im Rechtsstaat legt der Gesetzgeber die Normen fest und nicht der Prediger.

[Pullover]

... Mit der Darstellung von FKK in der Kunst haben sowohl Pullovers Bilder als auch mein Bild allesamt nichts zu tun.

Eben.

Aber die Bilder sind nicht von mir, sondern von Roman Rembovsky. Ich habe die Bilder hier nur verlinkt.

Bereits in meinem ersten Satz zu diesem Tread führte ich aus:

Das hat aber in meinen Augen nichts mit Fkk zu tun, das ist einfach (nur) Akt-Malerei.

Also auch das Bilder (von Louis Hersent; 1777 - 1860), das "nackt und frei" hier eingefügt hat, hat streng genommen nichts mit Fkk zu tun.

(Wie auch? - Fkk (oder die Freikörperkultur) ist ein Begriff, den es erst seit etwa 1920 gibt.)

In wie weit die anderen beiden Bilder, die "nackt und frei" hier gepostet hat, etwas mit Fkk zu tun haben, kann ich nicht beurteilen. Immerhin sin die Bilder ja von 1921 und 1927.

Bei dem Bild von Hugo Böttinger fällt mir auf, dass es sich bei den schwarzhaarigen, jungen Frauen im Vordergrund wohl immer um das gleiche Modell handelt.
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Liebe Grüße, Wilhelm.

[Konrad R.]

Ich finde am Genital nichts Verwerfliches. Egal, ob weiblich oder männlich. Verwerflich ist a priori kein Körperteil.....
MIR läuft nicht beim Anblick der geöffneten Beine einer nackten Frau gleich der Geifer aus den Lefzen oder ist anderweitig Erregung zu erkennen.

Wie ein Bild empfunden wird, liegt bekanntlich im Auge des Betrachters (in Abhängigkeit einer gewissen Reife?)
Das bisweilen krampfhafte Verstecken der Genitalien, bei der "natürlichen" Abbildung nackter Menschen (insbesondere bei Männern), ist gewiss nicht "natürlich".

[Phragmites]

... Mit der Darstellung von FKK in der Kunst haben sowohl Pullovers Bilder als auch mein Bild allesamt nichts zu tun.

Eben. Aber die Bilder sind nicht von mir, sondern von Roman Rembovsky. Ich habe die Bilder hier nur verlinkt.

warum und wozu, wo sie doch mit Fkk nichts zu tun haben ?

[Pullover]

@Phragmites: Ich kann dir leider keine PN schreiben. - Liebe Grüße, Wilhelm.

PS: Ansonsten einfach mal den ganzen Thread lesen und sich nicht wundern, dass man nichts versteht, wenn man sich nur etwas heraus pickt. - Und vielleicht auch richtig zitieren; also kennzeichnen, dass es sich nur um einen Ausschnitt handelt. Danke.

[BOeinNackter]

Kaum geht es mal um Kunst und Freikörperkultur da kommt schon der Einwand, dass dies oder das nicht zur FKK gehöre. Ist das Thema, FKK und Zensur?
So kommt man doch keiner Kunst näher. Ich denke, wir Naturisten sollten uns mit Kunst mindestens so offen auseinander setzen, wie Menschen, die nicht so gern nackt sind. Bilder in der Kunst sind nicht im Wesentlichen Abbilder einer Realität. Das ist auch gut so, weil es unmöglich ist, eine Realität in einem Bild endgültig zu zeigen. Sich ein Bild von etwas zu machen, ist ein nicht endender Prozess. Genauer hinsehen, hinzuspüren geht nur mit einer Fokussierung auf wenige Aspekte. Das kann dann auch ein Genital sein. Schließlich sind wir erst mit der Entblößung der Genitalien nackt im naturistischen Sinne.
Wenn wir uns über bildnerische Kunst austauschen wollen, sollten wir erst einmal in Ruhe hinsehen und dann vielleicht sagen, was uns dazu in den Sinn kommt. Es kann auch sein, dass es falsch ist, Bilder in Worte zu übersetzen oder mit Worten zu beurteilen. Vor allem geht es nicht zuerst um Urteile sondern um unsere Wahrnehmung und daraus hervorgehende Impulse, die uns vielleicht zu Worten, vielleicht besser zu Bildern oder in Bewegung führen können. Ich finde die von Pullover vorgestellten Werke sehr interessant.

[BOeinNackter]

In Pullovers erstem Bild sehe ich zuerst eine Auseinandersetzung über die Frage der Weiblichkeit. Die Erwartungen an Frauen, weiblich zu sein, engen ihre Möglichkeiten ein. Da ist die körperliche und lebendige Frau mit einem Bild eines weiblichen Ideals konfrontiert.
Nun, es ist nur ein erster Einfall.

[Phragmites]

@Phragmites: Ich kann dir leider keine PN schreiben.

@Pullover nein gottseidank kannst du mir keine PN schreiben bzw schreiben kannst du schon, nur nicht schicken dank Deaktivierung der Funktion; ich lege nämlich keinen Wert auf PN Kontakt