Weniger Empathie bei Nacktheit

[scilla]

neue Infos zum Experiment

Für ihr Experiment haben sie 41 Testpersonen als Gruppe vor dem Computer Bälle hin- und herwerfen lassen. In verschiedenen Runden wurden wechselnd Spieler ausgeschlossen. Der Clou: Eine Spielerin wechselt in der Zwangspause ihre Kleidung. Mal trägt sie lange Hose und T-Shirt, mal ein Abendkleid. Die Testpersonen mussten dann ihre Gefühle und die der Frau beschreiben. Dabei wurde die Gehirnaktivität gemessen und das Ergebnis war überraschend:

https://www.br.de/puls/themen/leben/stu ... n-100.html

damit stirbt die Theorie von den Standbildern

beim neu erklärten Versuchsaufbau sollte es zum Schluß eigentlich auch die FKK-Stufe geben

alle sind nackt,
alle kommen klar damit, daß sie nackt sind
und jetzt wird gemessen

ich denke,
daß dann eine höhere Empathie für die Mitspieler gemessen würde

angezogen sind es nämlich einfach nur Mitspieler,
nackt aber sind es Freunde

[BOeinNackter]

Ich habe vielleicht dazu beigetragen, das Thema ein wenig vom Kurs abzubringen.
Wenn Nacktheit normalisierter werden soll in unserer Gesellschaft, müssten wir auch über den geringeren Respekt vor mehr oder weniger Nackten nachdenken und dazu gehört für mich auch, nicht von vornherein zwischen einer originalnaturistischen Nacktheit und der vielen anderen Formen zu unterscheiden.
Es wäre einfach gut, wenn Menschen nicht wegen ihrem Verzicht auf einer Gepflogenheit entsprechende Bedeckung ihreres Körpers abgewertet, angegriffen und respektlos behandelt werden.
Noch weniger sollte Entblößung oder Nacktheit dazu dienen, Menschen zu beschämen und ihnen ihre Würde zu nehmen.
Dabei ist es mir erst einmal egal, welche Personen in welcher Weise und bei welchen Gelegenheiten teilweise oder vollständig unbekleidet sind. Auch sogenannte Sexualisierte Nacktheit oder auch exhibitionistische Nacktheit würde weniger Aufsehen erregen, wäre Nacktheit nicht eine solche Sensation.
Schnelle, pauschale Verurteilungen sind mit Akzeptanz und Respekt nicht zu vereinbaren. Beide gehören zum Naturismus.
NaturistInnen müssen übrigens nicht immer FreundInnen sein. Es reicht, wenn sie sich gegenseitig respektieren.

[Phragmites]

die entscheidende Frage ist, warum dieses Thema in "FKK Allgemein" steht

warum steht dieses Thema in "FKK Allgemein"

[regenmacher]

Ein langer Thread. Hier eine einfache und naheliegende Lösung:

Nach Studienlage ist die Empathie gegenüber einer Person auch eine Funktion der "Ähnlichkeit" gegenüber dieser Person - d.h. je geringer die subjektive Distanz zur Person, je stärker ist die Empathie gegenüber dieser Person. Oder: Je weiter die subjektive Distanz zur Person, je geringer könnte die Empathie gegenüber dieser Person ausgeprägt sein.

Wenn also Probanden gegenüber einer Person X eine vergleichbar geringere Empathie aufbringen (Wie in dem Experiment beschrieben), dann kann das auch daran liegen, dass sich die Probanden nicht genügend in der Person X "wiedererkennen".

Irgendjemand fragt: Was hat das mit FKK zu tun ?

Nur sehr, sehr wenig - zumal es in der Arbeit nicht um banale Nacktheit/FKK geht.

Aber generell lässt sich daraus zumindest eine Anleitung ablesen, wie die allgemeine Anerkennung der FKK weiter vorangebracht werden kann. Erfahrenen Aktivisten wissen es bereits:

Je normaler (alltäglicher, bürgerlicher, vielleicht sogar "spießiger") der FKK anhängende Personen dargestellt werden - und wie näher sie dadurch zu den nicht der FKK anhängenden Personen rücken, je stärker wird die Empathie zu den FKKlern ausgeprägt sein.

.

[Trixi]

Ich halte nichts (oder sehr wenig) von solchen Experimenten. Als Proband kann man sich verstellen und dadurch das Ergebnis verfälschen.

Gerade wenn man weiß, dass man verschiedene Situationen vorgelegt bekommt, kann man seine - vielleicht sonst andere Reaktion - anpassen/übertreiben.

[Alex1877NRW]

....
dies ändert sich aber schlagartig bei Photographien

Menschen, die sich ablichten lassen,
lassen eine verzerrte Realität ihrer selbst zu

Menschen, die das berufstätig zulassen, sind Photomodelle
(über sie kann der Photograph wie eine Puppe verfügen)

A) Fotografie ist nicht das Übel! Zum einen wollen Fotograf und Model doch in der Zusammenarbeit eine darstellende Aussage treffen. Dies geht aber nur subtil und unterschwellig, also liegt es auch am Betrachter was er/sie interpretiert. Und genau durch diese Dreieckkonstellation wird es mit der Fotografie wieder interessant!

B) Das Fotografen über Modelle verfügen können wie Puppen ist absoluter Quatsch! Das mag vielleicht in manch verworrenen Gedankengut so erscheinen, entspricht aber keineswegs auch nur im geringsten der Realität - zum Glück! In der Realität wird zunächst ein Thema/Schwerpunkt/Ausdruck vereinbart. Dann überlegt sich der Fotograf wie das erreicht werden könnte. Das Model überlegt sich wie es dargestellt werden kann von ihr/ihm. Die Schnittmenge ergibt in dem Moment wo alles passt das fertige Bild. Also, da ist von über Puppe verfügen nichts ersichtlich. Außerdem gibt es noch sowas wie individuelle persönliche Grenzen die sich auch im vertraglichen Rahmen noch widerspiegeln.

[Phragmites]

Ich halte nichts (oder sehr wenig) von solchen Experimenten.

beeindruckende Kritik an der Empirie der Psychologie

[Trixi]

Da kannste ma sehn. Erfahrung ist eben nicht alles. Aber das weißt Du ja bestens.

[Arko]

Beeindruckende am Anfang des Satzes wird großgeschrieben und ans Ende des Satzes gehört ein Punkt. Hinweis für den Experten, der hier immer auf richtige Grammatik pocht...

[Trixi]

Der Schreibstil passt wunderbar zu unserem Blaustern (scilla).
Phragmites+scilla = Dreamteam.