@Campingliesel: Da du so selektiv liest, hier mal Zitate aus Wikipedia.
In den 1920er Jahren erfuhr die Intimrasur bei Frauen innerhalb der Bohème eine gewisse Beliebtheit.[21] Die Intimrasur galt insbesondere unter Intellektuellen und Künstlerinnen als Symbol für die emanzipierte Weiblichkeit.[4]
Dies endete mit der Zeit des Nationalsozialismus, wobei die „deutsche Frau“ dem Ideal entsprechend volle, ungekürzte Schambehaarung zu tragen hatte.
Frage 1: Hat diese von dir ständig hervorgehobene Sexualisierung der Gesellschaft in den 1920er Jahren schon begonnen?
Frage 2: Ist es dir immer noch nicht bewusst, dass der Zustand, den du in den 1960er Jahren in FKK-Vereinen in Bezug auf die Behaarung erlebt hast noch eine Folge des Menschenideals des Nationalsozalismus war?
Erst ab den späten 1980er und 1990er Jahren setzte allmählich eine gegenläufige Entwicklung zu weniger Schamhaaren ein.
Wobei anzumerken ist: auf den FKK-Geländen in Südfrankreich bereits in den 1970er Jahren, aber nicht als Massenbewegung und daher werden hier die späten 1980er genannt.
Die zunehmende Verbreitung und leichtere Zugänglichkeit von Erotika und Pornografie seit den 1990er Jahren wird für den Trend zur Haarlosigkeit als mitverantwortlich betrachtet.
Man beachte das Wort "mitverantwortlich". Das ist nicht identisch mit "Hauptgrund". Auch zum Thema Verfügbarkeit der Pornographie wird das Wort "mitverantwortlich" genannt und nicht "Hauptgrund".
Durch die damit einhergehende öffentliche Sichtbarkeit der Genitalien wird die Grundlage für gesellschaftliche Schönheitsnormen geschaffen. Auch die zunehmend liberaler gewordene Sexualmoral mit häufiger wechselnden Geschlechtspartnern führt zu einer Etablierung ästhetischer Normen für den Intimbereich.
Damit haben wir schon einen weiteren Grund für diese Entwicklung.
Generell lässt sich sagen, dass eine zunehmende Akzeptanz der öffentlichen Zurschaustellung bestimmter Körperbereiche bei Frauen eine Enthaarung jener nach sich zog. Dies gilt für Achseln und Beine genauso wie für den Genitalbereich. Knapper werdende Badebekleidung sowie die starke Präsenz von Nacktheit in den Medien tragen ihren Teil dazu bei, dass sich das ästhetische Empfinden für diesen Bereich verändert und Haare als störend empfunden werden.
Auch wieder weitere Gründe, die man nicht einfach so wegwischen kann. Deshalb begann es ja auch in Südfrankreich deutlich früher, denn dort, besonders im Raum um St. Tropez war die sehr knappe Badebekleidung in den 1970er Jahren verbreitet. Man hat dort in den Boutiquen total scharfe Badekleidung kaufen können (auch für Männer), die man nirgendwo in Deutschland, aber auch nicht weiter im Norden von F. zu sehen bekommen hat.
Dann wird die Sicht der Feministinnen dargelegt, und das sind die einzigen, die es so sehen wie du:
Manche Feministinnen äußern, die Entfernung von Körperbehaarung bei Frauen stelle eine Unterwerfung der Frauen gegenüber männlichen Wünschen und Erwartungen dar und sei ein Ausdruck der zunehmenden Sexualisierung und Pornografisierung der Gesellschaft.
Dazu sollte man dann aber auch weiterlesen und dieses nicht einfach ignorieren:
Im Rahmen des Sex-positiven Feminismus gibt es Stimmen, die andere Sichtweisen auf das Thema vertreten. So sehen sich auch Frauen durch die feministische Position nicht vertreten und fühlen sich ebenso wenig von Männern zur Schamhaarentfernung genötigt. Sie setzen der feministischen These der Übernahme eines gesellschaftlichen Schönheitsideals entgegen, dass es durchaus auch ein eigenes individuelles Schönheitsideal gebe, dem sie folgen. Der Versuch der Politisierung der Schamhaarentfernung wird von ihnen vielfach als Bevormundung und Einmischung in private, intime Angelegenheiten gesehen und strikt abgelehnt. Die Mehrzahl der Frauen gibt an, sich ohne Schamhaare schlichtweg besser zu fühlen und diese aus freier Entscheidung zu entfernen. Auch innerhalb des Feminismus gibt es im Rahmen des Sex-positiven Feminismus Stimmen, die der Thematik offener gegenüberstehen.
Wir sehen, der Beitrag "Schamhaarentfernung" zeigt die Sache aus verschiedener Sichtweise. Das ist für eine einigermaßen objektive Berichterstattung auch notwendig. Für eine objektive Darlegung was Wikipedia schreibt, muss man aber dann auch die unterschiedlichen Sichten zitieren und beachten und nicht immer nur total selektiv die Sätze herausnehmen, die eine bestimmte Sicht bestätigen könnten.
So etwas nennt man nämlich "gezielt selektive Wahrnehmung."