@ Hajo
Wenn du den Begriff "Uniform" in seiner Bedeutung als "gleichförmig" nimmst, mag das zutreffen.
Ich habe den wissenschaftlichen Ausdruck für Uniform so erklärt:
Als Uniform bezeichnet man die Kleidung, die den Träger dieser Uniform als Mitglied einer Gruppe kennzeichnet.
Auch wenn dieses in der Regel so ist, so kommt es bei einer Uniform nicht darauf an, dass diese "gleichförmig" ist. Sie muss nur dazu geeignet sein, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe erkennbar zu machen. Und das Erkennungsmerkmal der Nudisten, Naturisten und FKK'ler ist das Nichttragen von Kleidung.
Eule hat geschrieben:Objektiv betrachtet, ist dieser aber völlig richtig so.
Na, das geht jetzt aber wirklich nicht!
Der Begriff Objektiv ist von mir hier schon richtig gesetzt worden, weil dieses nicht einer subjektiven, sondern einer objektiven, also einer standardisierten, Sichtweise entspricht.
Eule hat geschrieben:... dieses subjektive Gefühl der Freiheit generiert darum noch keine Wahrheit,...
Na, das kommt drauf an, wie man "Wahrheit" interpretiert.
Ich interpretiere das in dem Sinn von "für wahr halten".
Wenn ich eine Wahrheit nicht für wahr halte, dann ist dieses keine Wahrheit für mich.
@ Aria
Bis in die Neuzeit hinein haben fast alle geglaubt, die Erde ist eine Scheibe, und die Sonne geht im Osten dieser Scheibe auf und im Westen unter. Das war damals falsch und ist es auch heute, aber aus Gewohnheit hat sich diese falsche Beschreibung des astronomischen Phänomens bis in die heutige Zeit erhalten, obwohl die Sonne nicht wirklich im Osten auf und im Westen unter geht, sondern nur scheinbar.
Schon die Griechen im klassischem Altertum wussten, dass die Erde rund ist. Sie hatten den Umfang der Erde sogar relativ genau berechnet. Ich habe den Eindruck, dass du hier eine theologische Fehlinterpretation mit einer scheinbaren Erfahrung vermengst, die aber zu trennen ist.
Die Mehrheit findet nach wie vor, dass die sich nicht gehöre, obwohl dagegen nur Vorurteile in Stellung gebracht werden können, die auf „Gewohnheit, Sitte und Brauch“ beruhen.
Ich kann deinen Gedankengang gut nachvollziehen, halte ihn aber für unzutreffend. Das, was du jetzt als Gewohnheit, Sitte und Brauch bezeichnest, ist das Ergebnis eines Zivilisationsprozesses. Also das Problem liegt hier viel tiefer.
In diesem Sinn ist Wahrheit nicht das, was wirklich wahr ist, sondern das, was die Mehrheit jeweils für wahr hält.
Oh nein, so geht es nicht. Die Wahrheit ist ein objektiver Begriff und unterliegt keiner Mehrheitsmeinung.
@ guenni
hajo hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:Nacktheit als ein bewusstes Nichttragen von Kleidung ..
In unseren Breiten und in unser gegenwärtigen Gesellschaftsform muss man sich schon dazu entscheiden, ja.
was sind wir denn für eine gesellschaftsform und in welcher wäre das anders?
Es gibt die sogenannten Nacktgesellschaften, also Gesellschaften, in denen keine Kleidung getragen wird.
@ Tim
Wahrheit ist relativ.
Das ist wahr.
Nein, die Wahrheit ist statisch. Sollte ein Sachverhalt sich so als Irrtum herausstellen, dann wird nur der Irrtum behoben, jedoch nicht die Wahrheit als solches.
Alles anerzogen, gleich in welcher Kultur?
Glaube ich nicht.
Doch, es ist ein Produkt der Erziehung. Dass der Mensch sich bekleidet, ist keine Botschaft, die in den Genen niedergelegt ist. Es ist ausschließlich ein anerzogenes Verhalten.
@ hajo
Dabei kann dir Tim sicherlich bestätigen, dass laut dem Buch der Bücher, das ja immer noch für viele als Maßstab des Lebens gilt, das nach wie vor so sein muss:
3 Mose 20, 13 hat geschrieben:Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen.
Das kann ich ebenfalls bestätigen, dass dieses so da geschrieben steht. Wir müssen uns hier jedoch nicht daran orientieren, was da geschrieben steht, sondern an dem, was damit ausgedrückt werden soll. Ja, ich habe mit diesem Bibelzitat und anderen schon heftige Auseinandersetzungen mit Evangelikalen geführt. Wenn du biblische Texte liest, dann musst du dich stets fragen, wann und in welchem gesellschaftlichen Kontext wurden diese Texte geschrieben und was ist die in ihr wohnende Botschaft. Wenn du hier etwas genaueres lesen willst, dann lese dieses in meinem Buch: "Brauchen wir eine neue Moral" nach. Hier wollen und sollen wir keine theologischen Debatten führen.