Kampf gegen die Bekleidungspflicht–Don Quijote lässt grüßen!

[Puistola]

jo!

Keine Effkakologie mehr und Jurisprudenz nur noch ganz wissenschaftlich,
oder gar nicht.

Aber Smalltalk ist gut:
- Hei, ich bin grad mal von oben bis unten nackig.
- Voll geil he!
- Nein nicht wirklich. Darüber trag ich einen Bademantel,
den hab ich am letzten Nackigabend in der Therme mitlaufen lassen.
-Voll geil eh! treffen wir uns in Mai auf Pi-Nudi-Island?
naja,
das Gespräch ist eröffnet.

Puistola

[ostfriesenpaar]

Puistola, Wie bist du denn jetzt drauf?
Irgendetwas geraucht?

[derTräumer]

Der Stoff muss gut sein.
Davon will ich auch was

[hajo]

Wir sind sooo weit von jeglicher Freiheit entfernt, wenn wir nicht einmal auf eine Kleiderordnung verzichten können. Wir versklaven uns selbst und treten auch noch mit voller Überzeugung dafür ein. Ich finde das unendlich traurig.

Klaus, Danke für deine klaren Ausführungen!
Wenigstens du schaffst es immer wieder, die Sache auf den einzigen wichtigen Punkt zu bringen.
Ich unterschreibe dies voll.

[Friedjof]

Wenigstens du schaffst es immer wieder, die Sache auf den einzigen wichtigen Punkt zu bringen.

Nein, es gibt da zwei wichtige Punkte:
1. Nacktheit da, wo sie die Gesellschaft akzeptiert. Und diese Refugien sollten von uns auch verteidigt werden.
2. Angezogen da, wo es die gesellschaftlichen Regeln vorgeben bzw. für sinnvoll erscheinen lassen.
Ich behaupte einmal, dass 99,9 Prozent der Bevölkerung, und dazu zählen wohl auch die meisten FKKler, euch Extrem-FKKler
nicht nackt in der Oper, der Kirche oder im Restaurant neben sich oder gegenüber sitzen haben möchten. Wenn ihr das nicht glaubt oder meint, provozieren zu müssen, probiert es bitte aus. Aber gebt hier im Forum Ort und Zeit eures Selbstversuchs bekannt, damit ich dies miterleben kann.
Ich sagte es schon einmal: Wer meint, sich überall wo es ihm passt nackend herumlaufen zu dürfen hat das Recht verwirkt, sich über laut rülpsende und furzende oder auf den Bürgersteig rotzende Mitmenschen aufzuregen. Gesellschaftliche Normen und Werte sind für diese Sorte Mensch ja tabu. Das finde ich schade. Denn eine derartige Einstellung, wenn sie dann auch in der Öffentlichkeit so vertreten wird, schadet der FKK ungemein. Da ist es denn kein Wunder, wenn sich die Gesellschaft von uns und öffentlicher Nacktheit distanziert.
Demokratie bedeutet übrigens auch, neben geltendem Recht auch gesellschaftliche Regeln einzuhalten.
Einfach traurig!

Andererseits glaube ich, dass diejenigen, die sich hier gern als Nacktrevuluzzer geben nur provozieren wollen und sich bei Bier und Chips über die Reaktionen ihrer Beiträge amüsieren. Ansonsten würden sie nicht über viele Jahre in einem Forum wie diesem und in absoluter Anonymität so große Töne von sich geben.

[Klaus_59]

2. Angezogen da, wo es die gesellschaftlichen Regeln vorgeben bzw. für sinnvoll erscheinen lassen.

Damit hab ich eben so meine Probleme. Es wird entweder vorgegeben, also bestimmt, dann muss es nicht sinnvoll sein, oder es IST sinnvoll (es erscheint nicht nur so). Es kann zu bestimmten Anlässen sinnvoll sein, um die Feierlichkeit herauszustellen, oder zum Schutz des Körpers.
Jetzt wirst du die Hygiene schon im Sinn haben. Das mag dort wichtig sein, wo Lebensmittel verarbeitet werden, aber nicht beim Einkauf und nicht beim Essen. Dort hast du sowieso keine Hygiene. T-Shirt und Shorts (im Sommer) Bewirken gar nichts, außer dass man sich nicht am geraden Weg den Finger in den Arsch stecken kann, um es mal überspitzt zu sagen.
Du wirst auch vor Augen haben, dass dich nackte Menschen hier und da stören und du sie dort nicht möchtest, aber sinnvoll ist das nicht. Auf einem FKK-Gelände wird auch gemeinsam nackt gegessen. Es ist einzig eine Frage der Gewohnheit. Wer sich vor nackten Menschen bei Tisch ekelt, sollte niemals Sex haben. Wenn es einen Grund zum Ekeln gäbe, dann doch zuerst einmal diesen.

[Phragmites]

so ich bin so frei und geh jetzt arbeiten, dabei abgesehen von der sachlichen Notwendigkeit der Bekleidung einer Kleidungspflicht, ja sogar zu bestimmter Firmenkleidung, unterworfen

[Aria]

2. Angezogen da, wo es die gesellschaftlichen Regeln vorgeben bzw. für sinnvoll erscheinen lassen.

Damit hab ich eben so meine Probleme. Es wird entweder vorgegeben, also bestimmt, dann muss es nicht sinnvoll sein, oder es IST sinnvoll (es erscheint nicht nur so).

Das ist sehr treffend gesagt, Klaus.

[derTräumer]

Klaus_59 hat geschrieben:

Es wird entweder vorgegeben, also bestimmt, dann muss es nicht sinnvoll sein,

Das mit dem sinnvoll ist eben auch ein bisschen relativ. Wenn 5% der Bevölkerung gerne überall nackt sein möchte und der Rest das nicht mag, ist es aus der Sicht dieses Restes sinnvoll, Nacktheit in der Öffentlichkeit zu untersagen. Denn es entspricht deren Interesse und ist in diesem Sinne auch sinnvoll. Das müssen wir nicht toll finden. Aber wir sollten uns daran orientieren, damit man uns in unseren (ergaunerten) Freiräumen in Ruhe lässt. Sich an die Regeln zu halten und trotzdem seine Interessen zu vertreten fördert meist die Akzeptanz.

[Friedjof]

@ derTräumer

Das hast du sehr weise ausgedrückt. Danke! Wobei 5% der Bevölkerung warscheinlich noch nicht einmal FKKler sind und davon auch nur die Hardcore-Nackten wünschen, überall in unserer Gesellschaft nackt sein zu dürfen, ohne deshalb sich als Aussätzige fühlen zu müssen. Und dass sind dann vielleicht zwei Prozent von den FKKlern.