Kampf gegen die Bekleidungspflicht–Don Quijote lässt grüßen!
Verfasst: Fr 11. Mär 2016, 17:13
Was mir hier und quer durch das gesamte Forum immer wieder auffällt ist der Ruf danach, sich jederzeit und überall nackt bewegen zu können. Egal, ob im Schwimmbad, Sauna, Kurpark, Fußgängerzone… jeder Zwang, sich in der derzeitigen textilen Umwelt etwas anziehen zu müssen wird von einigen Usern konsequent abgelehnt. Sie fordern die Möglichkeit ein, sich in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und auch in der Arbeitswelt nackt bewegen zu dürfen ohne sich diskriminiert fühlen zu müssen oder gar von der Ordnungsmacht in ihrer Lebensart ausgebremst zu werden.
Diese Form der von einigen Usern gewünschten nackten Freiheit wurde bereits bis zum Erbrechen diskutiert. Von daher will ich da die Bartwickelmaschine nicht erneut anwerfen. Aber etwas anderes erscheint mir in dem Zusammenhang wichtig: Nacktheit in der Öffentlichkeit wird zunehmend und in einer enormen Geschwindigkeit von der Gesellschaft, der Politik und den Medien verpönt. Ich wiederhole hier noch einmal die nicht nur von mir bereits genannten Beobachtungen und Feststellungen:
Kürzung bzw. Abschaffung von FKK-Badezeiten in öffentlichen Schwimmbädern
Zunehmende Verhüllung des Körpers in öffentlichen Saunen
Einrichtung von Textilzeiten und Ausweitung von getrennten Damen-, Männer- und Familienzeiten in öffentlichen Saunen
Rückgang der FKK in ehemals klassischen FKK-Refugien und an Badeseen bzw. Stränden
FKK = Seniorensport
und, und, und…
Ich will jetzt nicht erneut nach Gründen für dieses in weiten Teilen der Bevölkerung bestehende Verhalten suchen, welches Nacktheit zunehmend ablehnt. Darüber wurde auch bereits hinreichend diskutiert. Ich erinnere nur an die Handyfotografie und den geäußerten Ängsten, sich nackt auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken wiederzufinden.
Mir geht es in allererster Linie darum, den Status Quo zu erhalten. So möchte ich auch zukünftig gern in „meinem“ Baggersee nackt baden, auf der Insel Spiekeroog stundenlang nackt am Oststrand wandern, nackt und in Begleitung meiner Frau die öffentliche Sauna besuchen oder mich nackt in unserem Garten bewegen können ohne dass ich gleich als Exhibitionist abgestempelt werde oder die Ordnungsmacht gegen mich aktiv wird.
In meiner Heimatgemeinde bin ich gemeinsam mit anderen regelmäßigen Saunagängern bereits aktiv gegen die fortschreitende Verhüllung in der Saunaanlage des kommunalen Schwimmbades vorgegangen. Ausschlaggebendes Schlüsselerlebnis für mein Handeln war die in Badekleidung saunierende Mutter mit ihrer Tochter, die mir vorwarf, dass mein Verhalten provokativ sei und ich in Anbetracht ihrer Anwesenheit und insbesondere ihrer Tochter mich doch nicht in dieser Form zur Schau stellen müsse (ich berichte im alten Forum über dieses Erlebnis). So sind wir, d.h. mehrere Stammgäste der Sauna, im zuständigen Sport- und Bäderamt vorstellig geworden und haben uns an die Ratsfraktionen gewandt. Mit Erfolg! Die Saunaordnung wurde per deutlichem Aushang dahingehend ergänzt, dass die Saunakabinen nur nackt zu betreten sind. Zwei Piktogramme machen deutlich, dass dort neben Badebekleidung auch Saunakleider oder Kilts nicht geduldet werden.
Daraufhin hatte eine Lehrerin und Mitglied der CDU-Ratsfraktion Bedenken angemeldet und auf andere EU-Staaten verwiesen, in denen es nicht üblich ist, gemischtgeschlechtlich nackt zu saunieren. Angesichts der „aktuellen gesellschaftlichen Situation“ und des „Kinderschutzes“ sei es wohl nicht zu viel verlangt, sich eine „Kleinigkeit“ auch in der Sauna überzuziehen. Das wäre nicht schädlich und dem Ziel, nämlich kräftig zu schwitzen, nur dienlich. Diese Bedenken wurden dann aber gottlob nicht von der Mehrheit der CDU mitgetragen und vom Tisch gekehrt.
Diese Kleinigkeiten sind es, die mich bewegen. Ich sehe das Nacktsein in der Öffentlichkeit in großer Gefahr. Wie viele andere Forenmitglieder stellt „user0815“ in einem anderen Thread aktuell fest, dass die Reduzierung der FKK-Zeiten in Bädern und Thermen immer weiter fortschreitet. Er macht diese Entwicklung an einem zu beobachtenden Rückgang der Besucherzahlen fest, die das FKK-Baden für die Badbetreiber unwirtschaftlich machen.
In diesem Zusammenhang frage ich mich nach dem Sinn von Forderungen wie
oder der Forderung unbehelligt nackt durch die Fußgängerzone zu schlendern.
Unser Ziel sollte es doch sein, von den 99 Komma und Prozent der andersdenkenden (Textil)Bevölkerung ernst genommen zu werden. Wäre es da nicht zunächst angebracht, für den Erhalt der derzeitigen FKK-Möglichkeiten zu kämpfen und diese zu verteidigen anstatt hier einerseits ständig zu bejammern, dass uns FKKlern langsam aber sicher das Wasser abgegraben wird und andererseits utopische Forderungen zu stellen?
Den Kopf in den Sand zu stecken ist natürlich nicht die richtige Methode. Forderungen sollten aber realistisch sein! Nackte Freiheit erhalten wir nur im Rahmen dessen, was uns die Gesellschaft zubilligt. Was nützt uns die Gesetzgebung, die uns im Grunde das Nacktsein in allen Bereichen des öffentlichen Lebens nicht verbietet, aber sich die breite Masse der Gesellschaft über uns empört? Mit dem Kopf durch die Wand ist da nichts zu machen. Da werden wir nicht ernst genommen. Kämpft doch erst einmal für den Erhalt des Status quo. Dann kann man sehen, wie es weitergeht.
Diese Form der von einigen Usern gewünschten nackten Freiheit wurde bereits bis zum Erbrechen diskutiert. Von daher will ich da die Bartwickelmaschine nicht erneut anwerfen. Aber etwas anderes erscheint mir in dem Zusammenhang wichtig: Nacktheit in der Öffentlichkeit wird zunehmend und in einer enormen Geschwindigkeit von der Gesellschaft, der Politik und den Medien verpönt. Ich wiederhole hier noch einmal die nicht nur von mir bereits genannten Beobachtungen und Feststellungen:
Kürzung bzw. Abschaffung von FKK-Badezeiten in öffentlichen Schwimmbädern
Zunehmende Verhüllung des Körpers in öffentlichen Saunen
Einrichtung von Textilzeiten und Ausweitung von getrennten Damen-, Männer- und Familienzeiten in öffentlichen Saunen
Rückgang der FKK in ehemals klassischen FKK-Refugien und an Badeseen bzw. Stränden
FKK = Seniorensport
und, und, und…
Ich will jetzt nicht erneut nach Gründen für dieses in weiten Teilen der Bevölkerung bestehende Verhalten suchen, welches Nacktheit zunehmend ablehnt. Darüber wurde auch bereits hinreichend diskutiert. Ich erinnere nur an die Handyfotografie und den geäußerten Ängsten, sich nackt auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken wiederzufinden.
Mir geht es in allererster Linie darum, den Status Quo zu erhalten. So möchte ich auch zukünftig gern in „meinem“ Baggersee nackt baden, auf der Insel Spiekeroog stundenlang nackt am Oststrand wandern, nackt und in Begleitung meiner Frau die öffentliche Sauna besuchen oder mich nackt in unserem Garten bewegen können ohne dass ich gleich als Exhibitionist abgestempelt werde oder die Ordnungsmacht gegen mich aktiv wird.
In meiner Heimatgemeinde bin ich gemeinsam mit anderen regelmäßigen Saunagängern bereits aktiv gegen die fortschreitende Verhüllung in der Saunaanlage des kommunalen Schwimmbades vorgegangen. Ausschlaggebendes Schlüsselerlebnis für mein Handeln war die in Badekleidung saunierende Mutter mit ihrer Tochter, die mir vorwarf, dass mein Verhalten provokativ sei und ich in Anbetracht ihrer Anwesenheit und insbesondere ihrer Tochter mich doch nicht in dieser Form zur Schau stellen müsse (ich berichte im alten Forum über dieses Erlebnis). So sind wir, d.h. mehrere Stammgäste der Sauna, im zuständigen Sport- und Bäderamt vorstellig geworden und haben uns an die Ratsfraktionen gewandt. Mit Erfolg! Die Saunaordnung wurde per deutlichem Aushang dahingehend ergänzt, dass die Saunakabinen nur nackt zu betreten sind. Zwei Piktogramme machen deutlich, dass dort neben Badebekleidung auch Saunakleider oder Kilts nicht geduldet werden.
Daraufhin hatte eine Lehrerin und Mitglied der CDU-Ratsfraktion Bedenken angemeldet und auf andere EU-Staaten verwiesen, in denen es nicht üblich ist, gemischtgeschlechtlich nackt zu saunieren. Angesichts der „aktuellen gesellschaftlichen Situation“ und des „Kinderschutzes“ sei es wohl nicht zu viel verlangt, sich eine „Kleinigkeit“ auch in der Sauna überzuziehen. Das wäre nicht schädlich und dem Ziel, nämlich kräftig zu schwitzen, nur dienlich. Diese Bedenken wurden dann aber gottlob nicht von der Mehrheit der CDU mitgetragen und vom Tisch gekehrt.
Diese Kleinigkeiten sind es, die mich bewegen. Ich sehe das Nacktsein in der Öffentlichkeit in großer Gefahr. Wie viele andere Forenmitglieder stellt „user0815“ in einem anderen Thread aktuell fest, dass die Reduzierung der FKK-Zeiten in Bädern und Thermen immer weiter fortschreitet. Er macht diese Entwicklung an einem zu beobachtenden Rückgang der Besucherzahlen fest, die das FKK-Baden für die Badbetreiber unwirtschaftlich machen.
In diesem Zusammenhang frage ich mich nach dem Sinn von Forderungen wie
Zett hat geschrieben:Wie wäre es mit einer Gründung von so etwas wie einer »Stephen Gough Foundation - Gesellschaft für das allgemeine Recht auf Bekleidungsfreiheit
oder der Forderung unbehelligt nackt durch die Fußgängerzone zu schlendern.
Unser Ziel sollte es doch sein, von den 99 Komma und Prozent der andersdenkenden (Textil)Bevölkerung ernst genommen zu werden. Wäre es da nicht zunächst angebracht, für den Erhalt der derzeitigen FKK-Möglichkeiten zu kämpfen und diese zu verteidigen anstatt hier einerseits ständig zu bejammern, dass uns FKKlern langsam aber sicher das Wasser abgegraben wird und andererseits utopische Forderungen zu stellen?
Den Kopf in den Sand zu stecken ist natürlich nicht die richtige Methode. Forderungen sollten aber realistisch sein! Nackte Freiheit erhalten wir nur im Rahmen dessen, was uns die Gesellschaft zubilligt. Was nützt uns die Gesetzgebung, die uns im Grunde das Nacktsein in allen Bereichen des öffentlichen Lebens nicht verbietet, aber sich die breite Masse der Gesellschaft über uns empört? Mit dem Kopf durch die Wand ist da nichts zu machen. Da werden wir nicht ernst genommen. Kämpft doch erst einmal für den Erhalt des Status quo. Dann kann man sehen, wie es weitergeht.