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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Do 16. Sep 2021, 11:02

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Im Übrigen gab es auch in der Antike gesellschaftlichen Wandel, schließlich umfasst die Antike mehr als 1000 Jahre – dass Statuen von nackten Menschen auf öffentlichen Plätzen mal gut und mal weniger gut ankamen, ist deswegen nichts Besonderes.
Ja nur muss man unterscheiden was Besonders war und was Normal.
Nein, denn sowohl das Gutheißen einer Statue, als auch das Ablehnen ist normal – für die jeweilige Zeit.

Ich habe in diesem Thread – oder in einem der gleichnamigen Vorgängerthreads – schon Beispiele gebracht, dass Statuen und Bilder von nackten Menschen, die in einer bestimmten Epoche aufgestellt wurden, von der nachkommenden Generation(en) als obszön empfunden und abgelehnt wurden. Nicht selten wurden sie dann verhüllt, manchmal an einen anderen Standort versetzt oder gar ganz aus dem öffentlichen Raum entfernt.

An Statuen, Bildern und Büchern erkennt man, welcher Geist in der Zeit ihrer Entstehung herrschte – und welcher danach.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Do 16. Sep 2021, 13:33

@ Aria

Man erkennt zwar vielleicht den Zeitgeist einer bestimmten Epoche, aber mit der FKK hat das gar nichts zu tun. Während der ganzen Zeit der FKK, also von der Entstehung bis 1990 hat es sehr viel verschiedene Zeitgeister gegeben, auch in der Betrachtung der Nacktheit allgemen. Aber an der Betrachtung der Nacktheit bei der FKK hat sich nie etwas geändert - bis vor 30 Jahren nicht. Die war immer klar und eindeutig. Bis die Sexualisierung sich dabei einmischte und breitmachte. Da geriet dann vieles durcheinander. Vorher distanzierte sich die FKK klar von der sexuellen Seite der Nacktheit.
Aber das scheinen hier einige nicht verstehen zu können oder zu wollen.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Do 16. Sep 2021, 15:49

Campingliesel hat geschrieben:Man erkennt zwar vielleicht den Zeitgeist einer bestimmten Epoche, aber mit der FKK hat das gar nichts zu tun.
Natürlich hat der jeweilige Zeitgeist etwas mit der FKK zu tun, wäre dem anders, musste in den 1920er Jahren die anfangs Nacktkultur genannte Bewegung nicht in Freikörperkultur umbenannt werden.

Nacktheit in der Öffentlichkeit wurde in der Mehrheitsgesellschaft mal mehr und mal weniger toleriert. Der Zeitgeist, der in den 1920er und den 1960-70er Jahren herrschte, zeichnete sich durch mehr Toleranz aus, während es in den Jahren und Jahrzehnten dazwischen zumindest in Westdeutschland Prüderie herrschte und FKK nur erlaubte, wenn sie nicht sichtbar ausgeübt wurde: In den FKK-Vereinen mit Thujahecken, etc.

Ab Mitte der 1980er Jahre begannen die Prüden wieder ihren Kopf zu heben und langsam die alten Werte der 1950er Jahre einzuführen. Sie verbannten als erstes die FKK-Zeitschriften aus den Kiosken, dann zwangen sie die Gemeinden, FKK-Bereiche entweder zu verbieten oder als solche auszuweisen. Der Münchner Stadtrat musste z.B. auf Druck solcher Kreise tätig werden und Bereiche der Stadt, die seit den 1970er Jahren durch Gewohnheitsrecht als FKK-Bereiche galten, in einem förmlichen Akt als solche ausweisen mit der Folge, dass nun Menschen, die nur ein wenig außerhalb solcher Zonen nackt angetroffen werden, mit Ordnungswidrigkeitsverfahren bedroht werden, weil es jetzt extra bezahlte Ordnungskräfte gibt, die über die Einhaltung der Grenzen wachen – siehe die Berichte u.a. von FKK-Igel in diesem Forum über die Praxis an der Isar (man wollte da sogar Oben-Ohne verbieten!) und am Feringasee bei München.

Diese und ähnliche Dinge kennzeichen den heutigen Zeitgeist und wir können nur hoffen, dass sich diese Entwicklung bald (in 20-30 Jahren) wieder umkehrt.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Do 16. Sep 2021, 16:37

Und das alles, obwohl der Einfluss der bösen Kirchen rapide abnimmt.

Ach ja, die Amis.
:-)

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Do 16. Sep 2021, 19:10

@ Aria

Nacktheit in der Öffentlichkeit wurde in der Mehrheitsgesellschaft mal mehr und mal weniger toleriert. Der Zeitgeist, der in den 1920er und den 1960-70er Jahren herrschte, zeichnete sich durch mehr Toleranz aus, während es in den Jahren und Jahrzehnten dazwischen zumindest in Westdeutschland Prüderie herrschte und FKK nur erlaubte, wenn sie nicht sichtbar ausgeübt wurde: In den FKK-Vereinen mit Thujahecken, etc.


DAs ist totaler und klischeehafter Quatsch. In den 50ern oder 80ern gab es keine Prüderie, auch nicht bei der FKK. Die war da genauso wie in den 60er und 70ern.

Zwischen den 20ern und 50er Jahren war die Weimarer Republik, der 2. Weltkrieg. Da hatte kaum einer Zeit und Interesse an der FKK. Und die vielleicht 50000 FKKler, die es in den 20ern gab, kannte kaum jemand und waren auch nur irgendeine Randgruppe. Und wenn es zum Ende der Weimarer Republik 100.000 Leute waren, dann kann man da auch nicht von einem Boom reden. Möchte nur mal wissen, woher du diesen Schmarrn hast. Die waren hauptsächlich in der Berliner und Brandenburger Gegend, ein großer Teil Leute aus der Gesellschaft der "Oberen 10.000" . Und was wußte das ganze Volk davon? Rein gar nichts. Und es gab halt ein paar Vereine wie z.B. in Essen.

Das mit den Thujahecken ist auch so ein dummes Klischee. Unser Verein in Nürnberg exisitierte seit den 50ern. Glaubst du ernsthaft, daß der zuerst in solche Hecken gesteckt wurde, die dann in den 60ern und 70ern abgeschnitten und in den 80ern wieder hochgezogen wurden? Da gab es überhaupt keine Thujahecken, sondern nur einen Zaun, Bäume und Sträucher, weil es in privates Grundstück war und sowas hat jedes private Grundstück. Von der Straße aus konnte man sicher nicht hineinschauen. In den 50ern und 60ern war das Gelände noch ziemlich klein, wurde aber dann in den 70ern erweitert, ein Vereinshaus und Schwimmbecken gebaut und man konnte dann seinen Wohnwagen als WE-Domizil nutzen, aber ohne Vorzelt und Gärtchen. Es war keine schrebergartenähnliche Kolonie.

Du hast wirklich keine Ahnung! Nur Klischeevorstellungen! Hast Du überhaupt schon mal einen Verein von innen gesehen?
Und aus der Vorkriegszeit kannst du gar nichts wissen, als was Du irgendwo mal gelesen hast. Das zeigt aber sicher kaum die Realität, sondern nur ein paar Spitzen des Eisberges und eben Klischees.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Fr 17. Sep 2021, 06:43

CL hat geschrieben:Und aus der Vorkriegszeit kannst du gar nichts wissen, als was Du irgendwo mal gelesen hast.
Aber du!

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Fr 17. Sep 2021, 10:38

riedfritz hat geschrieben:
CL hat geschrieben:Und aus der Vorkriegszeit kannst du gar nichts wissen, als was Du irgendwo mal gelesen hast.
Aber du!
Das ist Diskussionsniveau von Campingliesel: In Ermangelung echter Argumente schlägt sie um sich und merkt nicht einmal, dass sie dabei auch sich selbst trifft.

Ich bereue abermals, auf ihren Beitrag reagiert zu haben.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Blood Moors » Fr 17. Sep 2021, 11:26

Aria hat geschrieben:Ich bereue abermals, auf ihren Beitrag reagiert zu haben.

Das mache ich schon lange nicht mehr. Da sie bei mir auf Ignore steht, lese ich ihre Beiträge auch nicht. Es sei denn, sie wird zitiert. Manchmal muss man aber die Beiträge öffnen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Dabei stelle ich immer wieder fest: Es lohnt sich nicht. Nichts, was sie nicht an anderen Stellen zum gefühlt 100sten Mal geschrieben hat. Wenn alle es so handhaben und auf ihre Beträge einfach nicht reagieren würden, würde sie mit ihren ständigen Rundumschlägen ganz schnell ins Leere laufen. Denn echte Befürworter hat sie hier nur ganz Wenige. Die kommunizieren nach ihrer Aussage mit ihr ja lieber privat, was ich aber stark bezweifele.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Fr 17. Sep 2021, 12:49

Bisher gab es M-, N- und Z-Worte, die man nicht sagen sollte (Mohr, Neger und Zigeuner), aber jetzt hat die Sprach-Polizei wieder zugeschlagen und dem Z ein weiteres Wort hinzugefügt, das man nicht mehr benutzen soll: Zwerg. Der heißt jetzt bis auf Weiteres: kleinwüchsiger Mann.

So geschehen in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden: Dort heißt ein im Jahr 1652 von Jan Fyt gemaltes Bild nicht mehr Großer Hund, Zwerg und Knabe wie noch bei der Wikipedia, sondern Hund, kleinwüchsiger Mann und Junge – siehe hier.

Auch das ist etwas, das den gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandel dokumentiert: In 50 Jahren werden nur die Kunsthistoriker noch wissen, dass früher kleinwüchsige Menschen Zwerge genannt wurden.

PS: Bin gespannt, wann diese Umbenennung auch bei Wikipedia wirksam wird. :D
PPS: Habe gerade bemerkt, dass das Wort Knabe mit Junge ersetzt worden ist. Ist Knabe jetzt auch ein Unwort? :?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von ynda » Fr 17. Sep 2021, 13:52

Dann müssen viele Kindermärchen auch umgeschrieben werden, oder was???
Das man einen kleinwüchsigen Menschen nicht als Zwerg bezeichnet ist ja eigentlich vollkommen klar.
Aber mit "Zwerg" ist doch nach allgemeiner Auffassung eher ein Phantasiewesen gemeint, oder?
Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwerg_%28Mythologie%29
Man kann es wirklich auch übertreiben, das sollte mal wer den verantwortlichen in Dresden ganz deutlich sagen! :x

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